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Versorgung permanent hörgeschädigter Kinder im Rhein-Main-Gebiet und der weiteren Umgebung gewährleistet.

Weiterhin wird eine Diagnostik und Therapie bzw. Therapieeinleitung bei Ohrfehlbildungen angeboten. In diesem Zusammenhang besteht in Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und der Poliklinik für Kieferorthopädie eine pädaudiologische Sprechstunde für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.

Schließlich werden auch später im Kindesalter erkannte Hörstörungen diagnostiziert, und das Hörvermögen geistig und mehrfach behinderter Kinder wird abgeklärt.

Ein weiteres medizinisches Angebot besteht in der Diagnostik kindlicher Sprachentwicklungsverzögerungen, insbesondere in der Abklärung des Hörvermögens bei dieser Problematik, aber auch in einer logopädischen Diagnostik und der Einleitung und Begleitung einer Sprachtherapie.

Zudem wird eine moderne audiologische Diagnostik kindlicher auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen angeboten, und entsprechende Therapien werden eingeleitet. Künftig werden auch zentrale, hirnorganisch bedingte Hörstörungen einen breiteren Stellenwert einnehmen.

2. Lehre

• Hauptvorlesung Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde: Teil Audiologie

• Problemorientiertes Lernen: Teil Audiologie, jede zweite Woche eine Stunde

• Praktisches Jahr in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/ Anteil Pädaudiologie

• Ausbildung von Ärzten in Fachartweiterbildung zum Arzt für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen

• Weiterbildung von in der HNO-Klinik tätigen Studenten im Praktischen Jahr, Teil Pädaudiologie

• Regelmäßige modulare Audiologie-Kurse im Rahmen der Weiterbildung von HNO-ärztlichem Personal und Hörgeräteakustikern entsprechend den Richtlinien des Berufsverbandes der HNO-Ärzte seit 2006

• Vorlesungen im Rahmen des Weiterbildungsprogramms zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie:

Teil Anatomie des Stimmapparates, organische Stimmstörungen, Sprachentwicklung, Sprachstörungen, logopädische Behandlung, Sprachstörungen bei Zahnstellungs- und Kieferanomalien

• Dreimonatige Ausbildung eines chinesischen Gast-HNO-Arztes auf dem Gebiet des Neugeborenen-Hörscreeningsim Sommer 2006 im Rahmen eines Joint Venture Projekts Newborn Hearing Screening mit China

• Dozentur für Stimmphysiologie der Gesangsstimme in der Akademie für Tonkunst Darmstadt, Prof. K. Neumann

• Dozentin für Stimmphysiologie der Gesangsstimme in der Musikakademie Wiesbaden, Prof. K.

Neumann

• Hauptdozentin als Associate Professor für Master-Studiengang Logopädiewissenschaften an der Universität Utrecht, Prof. K. Neumann

• europäischen Akkreditierung des Utrechter Mastercurriculums Logopädiewissenschaften fand 2006 statt, Übertragung des Curriculums an die Universität Frankfurt in Vorbereitung

• Dozentur für Pädaudiologie in der Europa-Fachhochschule Fresenius, Lehranstalt für Logopädie, Darmstadt. Dr. J. Koseki

3. Forschung

• Abschließende flächendeckende Einführung eines qualitätsgesicherten Neugeborenen Hörscreenings in Hessen und Weiterentwicklung der dazugehörigen Technik und Datenverarbeitung (wissenschaftliche Projektleitung für Hessen)

Projektaufgabe für 2006 war es, nach einer Modellphase und Einbindung erster Kliniken in ein geplant flächendeckendes Neugeborenen-Hörscreening, möglichst viele weitere Geburtskliniken zu gewinnen, unentgeltlich ein Neugeborenen-Hörscreening bei sich einzuführen. Dazu gehörten Sondierungsgespräche mit den ärztlichen und Verwaltungsleitern der einzelnen Klinken, die

Organisation einer Gerätefinanzierung, die Gerätebeschaffung, die mehrtägige zertifizierte Schulung und Einbindung in ein zentrales Datenerfassungssystem.

Ende 2006 waren 65 von 83 Geburtskliniken in das Projekt eingebunden. Eine 2004 begonnene Datenbank gescreenter Kinder wurde weiterentwickelt. Bis Ende 2006 waren die 34.000 Datensätze gescreenter Kinder in sie eingegangen. Die Daten werden regelmäßig nach verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und publiziert. Ein Tracking-System für Kinder mit auffälligen Hörtests wurde ausgeweitet.

• Joint Venture Projekt mit China, Belgien und Nordrheinwestfalen zum Neugeborenen-Hörscreening

• Neurowissenschaftliche Untersuchung von Stimm- und Sprachprozessen in der funktionellen Bildgebung, insbesondere an Stotterern und Patienten mit spasmodischer Dysphonie, (Kooperation mit der Klinik für Neurologie)

Projektbeschreibung: In früheren Studien mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigten männliche Stotternde während der Sprechplanung und -ausführung ausgedehnte Mehraktivierungen in rechtshemisphärischen, vorwiegend frontalen Gebieten und Minderaktivierungen in linksfrontalen Sprachregionen, in denen strukturelle Abnormitäten gefunden worden waren. Dass nach einer flüssigkeitswiederherstellenden Therapie noch ausgedehntere und nun mehr linkshemisphärische Mehraktivierungen in der Nähe der strukturell abnormen Regionen gefunden wurden, weist auf eine effektivere Kompensation durch die Einbeziehung linkshemisphärischer Netzwerke hin. Da remittierte Stotterern eventuell über noch effektivere Kompensationsmechanismen verfügen, die Hinweise für eine wirksame Therapie geben können, untersucht eine laufende Studie cerebrale Aktivierungen remittierter Ex-Stotterer mit fMRT. Die Therapie, mit der die Versuchsteilnehmer behandelt werden, arbeitet u.a. mit einem veränderten prosodischen Muster, deren Einflüsse auf die cerebrale Aktivierung vor und nach einer Stottertherapie untersucht werden. Schließlich wird eine bislang noch fehlende Datenbasis stotternder Frauen geschaffen.

Für Patienten mit spasmodischer Dysphonie werden in einem weiteren fMRT-Projekt seit 2006 zentrale Kompensationsmechanismen dieser fokalen Dystonie vor und unter einer Botilinumtoxin-Therapie untersucht.

• Untersuchung stimmphysiologischer Phänomene der Sängerstimme mit akustischer Signalverarbeitung

• Entwicklung und Validierung von Diagnostik- und Therapieverfahren für stotternde Erwachsener und Kinder; Einführung eines Frühmelde- und Therapiesystems für stotternde Kinder und einer Ausbildung von Lehrern zum Umgang mit stotternden Kindern

• Untersuchung des peripheren und zentralen Hörvermögens geistig Behinderter (Prof. Neumann:

Clinical Director Germany des Healthy Hearing-Programms der Special Olympics)

• Evaluierung neuer sprachaudiometrischer Tests für Kinder, insbesondere für Diagnostik und Therapiekontrolle von mit Cochlear Implantaten und Hörgeräten versorgten Kindern, Beteilung an der europaweiten Normierung von Sprachaudiometrie

Anlaufende Schwerpunkte:

• Entwicklung von Tests für zentrale Hörstörungen bei hirngeschädigten Kindern

• Versorgung von Kindern mit Ohrfehlbildungen und weiteren mittel- bzw. innenohrbedingten Hörstörungen mit implantierbaren Mittelohrprothesen

• Untersuchungen zur Prävalenz von CMV und zum Vorliegen von Hörstörungen bei CMV-Infektion (Dr. J. Koseki)

3.1 Forschungsschwerpunkte

Im Jahr 2006 und derzeit laufende Forschungsprojekte beschäftigen sich in erster Linie mit der funktionellen Bildgebung von Sprach und Stimmprozessen, der Diagnostik und Behandlung von Hörstörungen bei Kindern (insbesondere Einführung eines flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreenings in Hessen, China, Belgien, Norhein-Westfalen und Gesamtdeutschland und der Entwicklung der dazugehörigen Technik und Datenverarbeitung); der Entwicklung und Validierung von Hörtests für Kinder, insbesondere für Cochlear Implant- und hörgeräteversorgte Kinder und für

Personen mit geistiger Behinderung, der Validierung und europäische Normierung von Sprachaudiometrie und der signalanalytischen Untersuchung von Stimmphänomenen der Sängerstimme.

• Eine Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie/Brain Imaging Center bei der Analyse von Sprach- und Sprechprozessen mittels funktioneller Bildgebung (fMRT, DTI) wurde weiter geführt. In der Stotterforschung ist die Datenanalyse zur cerebralen Aktivierungsmustern vom Stottern Remittierter abgeschlossen. Ein fMRI-Projekt zur spasmodischen Dysphonie ist in Zusammenarbeit mit der Universität Utrecht angelaufen, ein weiteres zum Poltern (Zusammenarbeit mit Prof. H. Reetz, Fachbereich Linguistik) ist in Vorbereitung.

• Schwerpunkt Evaluierung von Ausbildungs- und Therapiestandards zum Stottern europäischer und lateinamerikanischer Länder (Prof. K. Neumann)

• Schwerpunkt im Europa-COST(Cooperation in Science and Technology)-Projekt, "Advanced Voice Function Assessment", akustische Stimmsignalanalyse (Prof. K. Neumann)

• Schwerpunkt qualitätsgesicherte Einführung eines flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreenings in Hessen, wo der größte deutsche Verbund von Kliniken besteht, die ein solches Hörscreening durchführen; Vorverlegung des durchschnittlichen Diagnose- und Versorgungszeitpunktes kindlicher permanenter Hörstörungen um mehr als 32 Monate;

Weiterentwicklung der Software für elektronische Erfassung der Hörscreening-Daten, gekoppelt mit denen des Stoffwechselscreenings und der Datenbank der Screening- und Follow-up-Ergebnisse.

• Kooperation mit der Provinz Jingsu (China) dazu seit 2005 begonnen, wobei Teile des hessischen Konzepts und die Software übernommen wurden. 2006 Ausbildung eines chinesischer Gast-HNO-Arztes für das Neugeborenen-Hörscreening; Besuch der Abteilung durch den WHO-Verantwortlichen für Audiologie und für Gesamt-China für die Einführung eines Neugeborenen-Hörscreenings verantwortlichen Audiologen, Prof. X. Bu. 2006; Übernahme von Software und Screening-Konzept von Belgien (Wallonien und Brüssel) und Nordrheinwestfalen, Kooperationsvertrag zwischen Hessen und NRW. 2006 Durchführung und Publikation einer epidemiologischen Kohortenstudie für das IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) zur Krankenkassenfinanzierung des Neugeborenen-Hörscreenings

• Schwerpunkt: Entwicklung und Standardisierung von Diagnostik und Therapieverfahren von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung; Leitung des deutschen Hörscreening-Teams der Special Olympics (Olympische Spiele geistig behinderter Menschen) (Prof. K.

Neumann), 2006 während der Deutschen Sommerspiele (Berlin) und der Europäischen Jugendspiele (Rom)

• Buchprojekt Das OAE-Handbuch: Otoakustische Emissionen in der Praxis (Hoth / Neumann).

• Schwerpunkt und 2006 Durchsetzung einer neuen europäischen Normierung für Sprachaudiometrie im Rahmen der Expertengruppe Generischer Standard zur Sprachaudiometrie

• Schwerpunkt Validierung sprachaudiometrischer Kindertests (Kooperation mit der Universität Oldenburg)

• Untersuchungen von Stimmregistern der Frauenstimme mit signalanalytischen Methoden

• Gemeinsame Leitung (Prof. P. Dejonckere, Universität Utrecht und Prof. K. Neumann) des Master-Studiengang Logopädiewissenschaften an der Universität Utrecht. 2006 Europäische Akkreditierung; Übertragung des Master-Curriculums an die Universität Frankfurt in Vorbereitung

3.2. Forschungsprojekte

• Vertretung deutschsprachigen Länder im Fluency Committee der International Association of Logopedics and Phoniatrics (IALP) (Prof. K. Neumann), in diesem Rahmen Evaluierung von Therapiestandards europäischer und lateinamerikanischer Länder

• Vertretung Deutschlands im Europa-COST(Cooperation in Science and Technology)-Projekt

"Advanced Voice Function Assessment", Klinische Leiterin der Arbeitsgruppe Acoustic Voice Signal Analysis (Prof. K. Neumann)

• Leitung des Audiology Committee der International Association of Logopedics and Phoniatrics (IALP) (Prof. K. Neumann), in diesem Rahmen Anlaufen globaler Forschungsprojekte zur Früherkennung und versorgung kindlicher Hörstörungen und zur Hörsituation von Menschen mit geistiger Behinderung

• Projekt: Untersuchung der weiblichen Singstimmregister mittels akustischer Signalanalyse (Dissertation)

Weitere Projekte sowie nationale und internationale Forschungskooperationen bestehen mit

• dem Hessischen Sozialministerium

Projekt Einführung eines flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreenings: wissenschaftliche Leitung in der dazu existierenden Arbeitsgruppe mit dem Hessischen Sozialministerium Prof.

Neumann; Projektabschluss für 2007 vorgesehen

• der Universität Nanjing (Prof. X. Bu): Kooperationsprojekt zum flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreening in der Provinz Jiangsu nach hessischem Muster und mit hessischer Software

• dem Gesundheitsministerium Belgiens und der Arbeitsgruppe Neugeborenen-Hörscreening in Nordrhein-Westfalen

Projekt: Einführung eines flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreenings nach dem hessischen Konzept und mit hessischer Software

• dem Screening-Zentrum Hessen und der Kinderklinik der Universität Frankfurt / M Projekt: Untersuchungen zur Prävalenz von CMV und zum Vorliegen von Hörstörungen bei CMV-Infektion (Dr. J. Koseki)

• der internationalen EHDI (Early Hearing Detection and Intervention) working group (Leiter: Prof.

F. Grandori, Italien); Nationale Datenerhebung für Deutschland

• der Universität Oldenburg, Institut für Physik, (Audiologie) und den Firmen Cochlear und Phonak Projekt: Validierung und Weiterentwicklung von sprachaudiometrischen Tests für Kinder

• der Expertengruppe Generischer Standard zur Sprachaudiometrie zur europäischen Normierung von Sprachaudiometrie

• der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe eV

Projekt: Entwicklung und Validierung von Diagnostik- und Therapieverfahren für stotternde Erwachsener und Kinder; Einführung eines Frühmelde- und Therapiesystems für stotternde Kinder und einer Ausbildung von Lehrern zum Umgang mit stotternden Kindern

• Prof. H. A. Euler vom Institut für Psychologie der Universität Kassel, Dr. A. Wolff von Gutenberg vom Institut der Kasseler Stottertherapie, Dr. C. Kell aus der Klinik für Neurologie der Universität Frankfurt/M, A.L. Giraud, Ph.D., Laboratoire de Neurosciences Cognitives, Paris, Prof. P. Dejonckere, Klinik für Phoniatrie der Universität Utrecht, U. Sick, Logopädin, Bonn Projekte: Untersuchung von sprach- und stimmkorrelierten Hirnaktivitäten, Prognosefaktoren und Therapieeffekten bei Stotterern mittels funktioneller Magnetresonanztomographie Untersuchung von Poltern mit behavioralen Tests und fMRT zur Definition der Kernsymptomatik und Entwicklung von Therapiekonzepten

Untersuchung von Dysphonia spastica mittels fMRI

• Prof. G. Brutten und Prof. M. Vanryckeghem von der University of Central Florida Projekt: Validierung und Einführung der Brutten Assessment Battery of Stuttering in Deutschland (Dissertation)

• Prof. P. Dejonckere, Klinik für Phoniatrie der Universität Utrecht

Projekt im Rahmen der European Larynx Research Group: akustische Signalanalyse bei Dysphonia spastica

Außerdem: europäische Akkreditierung des Utrechter Mastercurriculums Logopädiewissenschaften und Übertragung des Curriculums an die Universität Frankfurt

4. Wissenschaftliche Veröffentlichungen Journalbeitrag

Originalarbeit

1. Hoth S, Neumann K (2006) Die diagnostische Aussagekraft der otoakustischen Emissionen.

Praktische Arbeitsmedizin, 6: 18-24

2. Neumann K (2006) Le bégaiement: la parole hésitante. Cerveau & Psycho, 11: 28-32 3. Neumann K (2006) Verbal bottleneck. Scientific American Mind, 17(5): 50-55

4. Neumann K, Dettmer G, Euler HA, Giebel A, Gross M, Herer G, Hoth S, Lattermann C, Montgomery J (2006) Auditory status of persons with intellectual disability at the German Special Olympic Games. Int J Audiol, 45(2): 83-90

5. Neumann K, Gross M, Bottcher P, Euler HA, Spormann-Lagodzinski M, Polzer M (2006) Effectiveness and efficiency of a universal newborn hearing screening in Germany. FOLIA PHONIATR LOGO, 58(6): 440-55

6. Wolff von Gudenberg A, Neumann K, Euler HA (2006) Kasseler Stottertherapie für ältere Kinder schließt eine Behandlungslücke. Forum Logopädie, 5: 24-29

Buch

1. Hoth S, Neumann K (2006) Das OAE-Handbuch. Otoakustische Emissionen in der Praxis.

Thieme Verlag, Stuttgart