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HOST GmbH – Hospital Service und Technik

Dezernat 7: Informations- und Kommunikationstechnologie

Im Jahr 2006 wurden zahlreiche Arbeiten zur weiteren Konsolidierung der Netzinfrastruktur und der IT-Systeme durchgeführt sowie neue Softwaresysteme und Technologien eingeführt. Vom Umfang und Bedeutung herausragend waren die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau Haus 23 und mit der Einführung eines klinikumsweit einheitlichen Radiologischen Informationssystems RIS sowie Bildkommunikations- und -speichersystems PACS.

Mit Einführung des RIS/PACS und dem insgesamt gestiegenen Verfügbarkeitsanspruch der zentralen Systeme wurde eine 7Tagex24Stunden-Rufbereitschaft für die zentrale Netzinfrastruktur und die zentralen IT-Systeme eingeführt.

Mittelfristig soll für Intensivstationen und Anästhesiearbeitsplätze campusweit ein einheitliches IT-System und ein darauf abgestimmtes Monitoringsystem eingeführt werden. Das IT-IT-System bietet die notwendigen Funktionalitäten zur automatisierten Dokumentation der von den medizintechnischen Geräten gelieferten Daten und zur notwendigen manuellen Dokumentation spezifischer intensivmedizinischer und anästhesiologischer Leistungen, wobei eine möglichst hohe Integration in das bestehende Krankenhausinformationssystem Orbis/OpenMed angestrebt wird. Ein entsprechender

HBFG-Antrag wurde in Zusammenarbeit mit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe gestellt, der am 27.10.2006 von DFG positiv begutachtet wurde.

In zwei weiteren HBFG-Verfahren wurden Folgeanträge für die Konsolidierung und den weiteren Ausbau der Administrativen Verfahren (HBFG-Antrag SAP II) sowie des Krankenhausinformations-systems (HBFG-Antrag KIDS II) erfolgreich durch die DFG begutachtet.

1. Kommunikationstechnik und PC-Management

Bedingt durch zahlreiche Baumaßnahmen, vor allem der Erweiterungsbau Haus 23, und den damit verbundenen Umzügen war im Jahr 2006 eine signifikante Zunahme der Aufgaben im Routinebetrieb zu bewältigen. Hierzu mussten für die betroffenen Sektionen die Planungen, Ausschreibungen und Realisierungen durchgeführt werden. Dies traf in besonderem Maße für die Bereiche Datennetzwerke und Telefonnetz zu.

Neben den routinemäßig zu betreuenden Systemen wurden weitere Projekte umgesetzt. VPN Zugänge (virtual private network) in das Netz des Universitätsklinikums wurden ausgeweitet. Zur Erhöhung der Sicherheit wurde ein Berechtigungssystem eingeführt, das die Zugänge zeitlich begrenzt. Weiter wurde der Nutzerkreis für das Wissenschaftsnetz erweitert, so dass die Benutzer auch auf Intranetseiten und Intranetdienste zugreifen können. Ebenso wurden andere Standorte und Partner über VPN an das Klinikumsnetz angebunden. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung dieser Funktionalität wurde das System in 2006 redundant ausgelegt.

Für die Inbetriebnahme des neuen Backup Rechenzentrums musste ein Redesign des vorhandenen Netzwerkes sowie die damit verbundene Planung und Ausschreibung durchgeführt werden. Die Rechenzentren wurden hierzu mit 10 Gigabit Ethernet vernetzt.

Im Zuge der Einführung von mobilen Sprach- und Datendiensten in den sanierten und neuen Bauten ist die Wireless-LAN Umgebung am Klinikum rasant gewachsen. Dadurch war das vorhandene Management für diese Infrastruktur den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Als Folge wurde in 2006 bereits mit der Evaluierung einer neuen, controllerbasierten Administration für die drahtlosen Netzwerke begonnen. Diese Umstellung ist von hoher Komplexität und dauert bis in das Jahr 2007 hinein. Mit dieser Umstellung mussten neue Infrastrukturserver zum Management der Netzwerke aufgebaut werden. Um hier eine Konsolidierung zu erzielen, wurden diese Server über VMWare virtualisiert.

Im Bereich der Telekommunikation erfolgte eine Ausschreibung für einen Releasewechsel der Telefonanlage, u.a. aus Sicherheitsgründen. Mit dem neuen Release stehen weitere Funktionen zur Verfügung, bspw. CTI (Computer Telefon Integration, z.B. „wählen aus Outlook“).

Um im Katastrophenfall angemessen reagieren zu können, wurde ein Alarmierungsserver ausgewählt und beschafft. Dieses System ermöglicht auch zukünftig anstehende Forderungen der Branddirektion (z.B. „Stille Alarmierung“) besser umzusetzen.

Das bestehende System zur automatischen Betankung von PCs mit einem Betriebssystem und der vom Anwender benötigten Software wurde erheblich erweitert. Damit erfolgt mit der Beschaffung von Hardware eine automatische Inventarisierung, die ein komplettes Lifecycle Management der Geräte erlaubt. Als neues Leistungsmerkmal steht jetzt eine Softwareverteilung für notwendige Updates der Rechner zur Verfügung.

Im Clientbereich wurden zahlreiche Komponenten evaluiert und Hardwareausschreibungen in Zusammenarbeit mit dem Dezernat 3 erarbeitet. Neben Standard-PC’s und Druckern wurde bspw. für das Projekt „mobile Datenerfassung am Patientenbett“ geeignete Laptops und Visitenwagen angeschafft.

2. Serverlandschaft - zentral Informationstechnologie

Im Routinebetrieb wurden mehr als 120 Server, sowie eine Vielzahl von Daten und Datenbanken überwacht, administriert und gepflegt. Die Verfügbarkeit der damit verbundenen Dienste und Funktionen wurde entsprechend der spezifizierten Anforderungen in vielen Bereich erhöht und sichergestellt. Regelmäßige Sicherungen und Maßnahmen zur IT-Sicherheit, sowie zur Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur sind erfolgt.

Im Rahmen der Konsolidierung und technischen Erneuerung mit höherer Verfügbarkeit wurde für das Krankenhausinformationssystem (KIS) die gesamte Hardware vollständig erneuert. Die beiden neuen,

leistungsfähigen Itanium-Server, auf dem die zentrale Datenbank basierend auf dem Betriebssystem HP UX V11.23 und dem Datenbanksystem Oracle mit Real-Application-Cluster läuft, sind mit je 4 Dual Core Montecito-CPU´s ausgestattet. Als zentraler Datenspeicher für das KIS wird ein leistungsfähiger SAN-Speicher (HP-EVA 4000) genutzt, sodass insgesamt eine verbesserte Performance und Verfügbarkeit den über 2.400 Benutzern angeboten werden kann.

Die Einführung des neuen, zentralen Röntgeninformations- und Bildspeichersystems RIS/PACS von General Electric bestimmte wesentlich die Aktivitäten. Auf Basis umfangreicher Planungen wurde ein Konzept entwickelt, bei dem der Bildspeicher als integraler Baustein eines neuen, virtualisierten Unternehmensspeichers aufgebaut wurde. Mehr als 30 neue Server und mehrere hochperformante Kurz- und Langzeitspeicher (EVA 8000, Plasmon-UDO) wurden eingerichtet, die in einem virtualisierten Speichernetzwerk die medizinischen Massendaten abbilden. Die angestrebte Verfügbarkeit von 99,95% bildet hierbei eine wesentliche technische Herausforderung, ebenso die Integration der umfangreichen und unterschiedlichen Systeme und Strukturen. Auf dieser neuen Infrastruktur wurde im Herbst 2006 in der ersten Phase das Radiologische Informationssystem RIS und bis Ende des Jahres in der zweiten Phase das Bilderspeichersystem PACS erfolgreich produktiv gesetzt.

Nach Pilotierung und Test wurden weitere Techniken zur Virtualisierung eingeführt und in den Produktionsbetrieb integriert. Im Serverbereich wurden zwei leistungsfähige 64Bit-Systeme auf Basis der VMWare-Technik eingerichtet, die eine Vielzahl von Servern "virtuell" abbilden können. Auf dieser Plattform kann schnell und flexibel Kapazität für verschiedene Ansprüche im klinischen Betrieb bereitstellt werden. In Kombination mit der oben beschriebenen Speichervirtualisierung stehen moderne und äußerst flexible Strukturen zur Verfügung, so dass aktuelle und zukünftige Anforderungen besser und schneller erfüllt werden können.

Auf Basis der neuen Techniken zur Virtualisierung wurden mehrere neue Anwendungen eingeführt, u.a. das Arzneimittelinformationssystem AID, das Personalarztsystem ISIS, Systeme für die Pilotprojekte "Datawarehouse" (Trinovis/BI-Produkte von MS) und "Spracherkennung" (Philips Speech Magic / MBS Easy) sowie ein Helpdesk-System. Weiterhin wurden die Systeme Gedowin (Geburtsdokumentation) und MultiWeb (Elektronischer Zahlungsverkehr / SAP) neu eingeführt.

Durch die bautechnische Erneuerung von Haus 3 wurde in Zusammenarbeit mit der HOST die Stromversorgung für das Primär-Rechenzentrum von der hausübergreifenden Einspeisung bis an die Server-Systeme komplett erneuert und durch eine zentrale, unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit Ersatzstromanbindung an das Notstromdiesel-Aggregat erweitert. Weiterhin wurde eine moderne Blitzschutzanlage installiert und die Planung für die vollständige Erneuerung der Klimatisierung vorgenommen. Auch erfolgte die Unterstützung bei der Planung und Vorbereitung des neuen Backup-Rechenzentrums im Rahmen der Neubaumaßname Erweiterungsbau Ost.

3. Anwendungssysteme

Das neue, klinikumsweite Radiologische Informationssystem sowie Bildkommunikations- und speichersystem (RIS/PACS, Produkt Centricity der Fa. General Electric) wurde im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und im Institut für Neuroradiologie eingeführt. Im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie wurde das Produkt Rados durch Centricity RIS/PACS abgelöst, und im Institut für Neuroradiologie das Produkt Medora zum Centricity RIS/PACS ausgebaut. In beiden Instituten ist nun ein hochmodernes und leistungsfähiges RIS/PACS-System auf einer einheitlichen Plattform im Einsatz. Es wurden umfangreiche Schnittstellen zu den Modalitäten als auch zum KIS Orbis/OpenMed aufgebaut.

Das KIS wurde weiter ausgebaut, insbesondere wurden die Arztbriefschreibung verbessert und einzelne Funktionsstellen direkt im KIS abgebildet, so dass nun vermehrt elektronische Anforderungen und Befunderstellungen integriert im KIS durchgeführt werden können.

Bei den administrativen Verfahren wurde im SAP-System ein größerer Versionswechsel auf 4.7 vorbereitet und durchgeführt. Im Personalbereich wurde das vorhandene Personalverwaltungssystem PIVOS (Eigenentwicklung) durch das System GOD der Fa. TDS abgelöst. Dadurch kommt es zu einer Vereinheitlichung der Systeme, da die Personalabrechnung ebenfalls durch GOD unterstützt wird.

Im Betriebsärztlichen Dienst wurde das System ISIS der Fa. Stock Informatik eingeführt.

Zur Unterstützung der Hotline und des Second Level Supports des DICT wurde das System Unicenter Servicecenter der Fa. CA eingeführt. Dadurch konnten die Abläufe zur Bearbeitung von Störungen vereinheitlicht und insgesamt verbessert werden.

Der Schulungsbetrieb für die kontinuierliche Schulung neuer Mitarbeiter wurde für den Pflegedienst und Ärzte durchgeführt. Daneben wurden die Schulungen, die in den unterschiedlichen Projekten notwendig waren, organisiert und durchgeführt.

Für dezentrale Anwendungssysteme wurden z.T. umfangreiche fachtechnische Begutachtungen und Stellungnahmen bei Beschaffung und Ersatzbeschaffung erstellt.

4. Interne Organisation und DV-Koordinatoren

Die DV-Koordinatoren haben, unterstützt durch die anderen Abteilungen im DICT, die PC-Arbeitsplätze im KliNet und WiNet betreut, fast 500 alte PC’s im KliNet durch neue PC’s ersetzt, die verschiedenen dezentralen Systeme betreut und vielfältige kleine und größere Projekte in den Kliniken und Dezernaten durchgeführt.

Die oben genannten, zentralen IT-Projekte wurden zu einem großen Anteil durch DV-Koordinatoren begleitet und unterstützt. Besonders umfänglich waren die Arbeiten im Zusammenhang mit dem RIS/PACS-Projekt, mit dem Erweiterungsbau und der Orbis/OpenMed-Umstellung auf einen neuen Datenbankserver.

An dezentralen Systemen wurden das GeDoWin-System für die Qualitätssicherung in der Geburtshilfe, das Easysoft-System für die Unterstützung der Lehrveranstaltungen in der MTA-Schule und das eDale-Verfahren zur Unterstützung der elektronischen Übertragung von Durchgangsarzt-Berichten eingeführt.

Zukünftig sollen in enger Abstimmung zwischen dem Dezernat 3 und dem DICT einheitliche Systeme für Drucker, Kopierer, Faxgeräte und Multifunktionsgeräte angeschafft und betrieben werden. Zur Vorbereitung eines Konzeptes und einer Ausschreibung wurde zusammen mit den DV-Koordinatoren eine Ist-Analyse der Geräte klinikumsweit durchgeführt.

Alle Neu- und Ersatzbeschaffungen von IT-/TK-Geräten wie z.B. Telefone, Netzkomponenten, Server, PCs, Drucker und Anwendungssoftware wurden vorbereitet und in enger Abstimmung durch das Dezernat 3 beschafft.