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40 Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP)

Im Dokument Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum (Seite 110-118)

Heinz Czempiel, München; Ulf Rosenow, Göttingen, Hans-Joachim Schopka, Potsdam

Eine wissenschaftliche Gesellschaft lebt von den Kontakten ihrer Mitglieder unterein-ander. Diese Kontakte werden durch persönliches Kennenlernen vertieft und intensi-viert. Ein probates Mittel für dieses Geschehen sind wissenschaftliche Jahrestagungen, zu denen die Mitglieder und fachlich Interessierte aus nah und fern zusammenkom-men.

Dieser Gedanke wurde durch die Verantwortlichen der 1969 gegründeten Deut-schen Gesellschaft für Medizinische Physik rasch aufgegriffen und es fand bereits im Frühjahr 1970 die erste Jahrestagung der neuen Gesellschaft in Göttingen statt.

Die Struktur der folgenden Tagungen hat sich nur unwesentlich verändert; es gab immer ein interessantes wissenschaftliches Programm, jede Tagung wurde von einer In-dustrieausstellung begleitet, auf der die neuesten Geräte und Entwicklungen vorgestellt wurden, es gab ein Begleitprogramm, bei dem die mitgereisten Angehörigen der Ta-gungsteilnehmer die landschaftlichen und kulturhistorischen Schönheiten der Gastgeber-stadt oder des Gastgeberlandes erfahren konnten und es gab einen Gesellschaftsabend an dem die Tagungsteilnehmer in einer wunderschönen Umgebung bei einem liebevoll ausgewählten Essen die privaten Kontakte vertiefen und erweitern konnten.

In den Gründerjahren der Gesellschaft war die Mitgliederzahl noch relativ nied-rig, so dass der Tagungsvorsitzende mit einer Hauptveranstaltung auskam und seine Tagung mit einem geringen Tagungsbeitrag auch noch selbst organisieren konnte. Mit steigenden Mitgliederzahlen und dem wachsenden Zusammenschluss von internatio-nalen Gesellschaften, speziell den deutschsprachigen, wuchs der Teilnehmerkreis, es wurden Parallelsitzungen erforderlich und die Kongressorganisation fand nicht mehr

¹im Hause“ statt.

Trotzdem blieb die Jahrestagung das Highlight eines jeden Medizinphysikers und die geknüpften persönlichen Kontakte der Teilnehmer weiteten sich in vielen Fäl-len zu Freundschaften aus.

Aus Anlass des 40-jährihgen Bestehens der DGMP soll an fünf dieser Jahresta-gungen erinnert werden, die nach ihrem nahezu konstanten zeitlichen Abstand ausge-wählt wurden.

Die 1. Wissenschaftliche Tagung am 10. und 11. April 1970 in Göttingen

Als1969 die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik e. V. (DGMP) förmlich ge-gründet wurde, wurde auch sogleich beschlossen, im Folgejahr eine erste wissenschaft-liche Tagung durchzuführen. Ganz selbstverständlich fiel die Wahl des Vorsitzenden die-ser Tagung auf Professor Benno Markus und damit Göttingen als Tagungsort. Benno Markus hatte ab 1946 am II. Physikalischen Institut der Georgia Augusta Universität

studiert und seine Physik-Diplomarbeit bei dem späteren Nobelpreisträger Wolfgang Paul an dem ersten von Siemens entwickelten Betatron angefertigt. An diesem 6MeV-Gerät wurde im März 1949 der weltweit erste Patient mit einem Elektronenstrahl be-handelt. Mit der Aufstellung des ersten speziell für die Strahlentherapie von Siemens entwickelten 15MeV-Betatrons in der Universitäts-Hautklinik Göttingen im Jahr 1952 wechselte Markus nun als klinisch tätiger Physiker in die Hautklinik, wo aus seiner Ar-beitsgruppe 1970 die von ihm geleitete Abteilung Strahlenphysik und Strahlenbiologie hervorging. Markus war durch seine grundlegenden Arbeiten zur Elektronendosimetrie – man denke an die weltweit bekannte ¹ Markus-Kammer“ oder auch sein einmaliges Verfahren der absoluten Kalibrierung von Elektronenkammern – und zur Strahlenbiolo-gie der Elektronen bekannt geworden.

Die Tagung selbst fand in noch sehr bescheidenem Rahmen im großen Hörsaal der Hautklinik statt und wurde von rund 130 Personen besucht – bei seinerzeit 97 DGMP-Mitgliedern –, darunter einige aus Belgien, Österreich und der Schweiz, sowie zwei englischen (R. Anstiss: ¹Me dical Use of Lasers“, D. K. Bewley: General Aspects of Neutron-Therapy“) und einem schwedischen (B. Larsson: Proton Radiation Therapy) eingeladenen Hauptreferenten. Die Teilnahme kostete 7,50 (10,00) DM für DGMP-Mitglieder bei früher (später) Anmeldung und das Doppelte für Nichtmitglieder. Mit der Tagung war auch eine Fachausstellung von fünf Göttinger Firmen verbunden; der Akademischen Buchhandlung Calvör, dem Fotohaus Bieling (mit Tonfilmprojektoren), Ruhstrat (mit elektrischen Messgeräten), Sartorius (mit Präzisionswaagen) und Carl Zeiss (mit optischer und feinmechanischer Messtechnik). Diese und weitere Firmen (Berthold/Frieseke, Dräger und Heerhorst, Farbwerke Hoechst, C. H. F. Müller, Pi-cker-Roentgen, Siemens, Springer-Verlag) unterstützten die Tagung mit Spenden.

Bemerkenswert ist, dass das wissenschaftliche Programm keineswegs auf die me-dizinische Strahlenphysik beschränkt war, sondern ein sehr weites Spektrum medizin-physikalischer Probleme beinhaltete. In sechs Hauptreferaten und 33 Einzelbeiträgen wurden Themen zur Ultraschalldiagnostik, Audiologie, Muskelphysiologie, Laseran-wendungen, Röntgenspektroskopie, Elektronendosimetrie, Mikrodosimetrie schneller Neutronen, Thermolumineszenz-, LiF- und Filmdosimetrie, Kalibrierung von Dosi-metern, computergestützten Bestrahlungsplanung und Bestrahlungstechniken, Monte-Carlo-Verfahren (zur Berechnung des Streuverhaltens eines Nadelstrahls), Röntgenste-reophotogrammetrie, Szintigraphie, Aktivierungsanalyse, Knochendichtebestimmung und Informationstheorie behandelt.

Im Beiprogramm wurden Besichtigungen des Synchro-Zyklotrons im II Physika-lischen Institut, einer Röntgen-Stereometrieanlage im Institut für Tierzucht, einer Szintilla-tionskamera und selbstverständlich der Elektronenschleuder der Hautklinik angeboten.

Es gab auch schon das gemeinsame Abendessen (mit 106 Teilnehmern), und als

¹Ge sellschaftliches und Damenprogramm“ Kaffeefahrten in den Solling oder Harz, zur Porzellanmanufaktur Fürstenberg und zum Schloss Kassel-Wilhelmshöhe, natür-lich auch ein Spaziergang durch die Altstadt. Auf einen der Verfasser dieser Zeilen geht schließlich das besondere Angebot von ¹Motor segler-Rundflügen (von Wetterlage ab-hängig)“ zurück, wobei aber nicht mehr erinnerlich ist, ob es wahrgenommen wurde.

Quellennachweis:

U. Rosenow: 50 Jahre Elektronentherapie mit dem Betatron, Z. Med. Phys. 9 (1999) 73 U. Rosenow: Benno Markus, Ph.D., 1921-1989, AAPM Newsletter 14(6) (1989)

Die 9. Wissenschaftliche Tagung am 27. – 29. April 1978 in Stuttgart

Die inzwischen 9. Wissenschaftliche Tagung der deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik wurde 1978 nach Stuttgart ans Katharinenhospital vergeben. Das Katharinenhos-pital Stuttgart besaß eine lange strahlenbiologische und medizinphysikalische Tradition, die von H. Langendorf und R. Glocker begründet wurde. Seit den 1930-er Jahren gab es an der Chirurgischen Klinik, deren Leiter Otto Jüngling war, eine Abteilung für Strahlen-biologie, in der Langendorf und seine Frau arbeiteten. Richard Glocker wurde 1922 Lei-ter eines Röntgenlaboratoriums, das an der Technischen Hochschule Stuttgart errichtet wurde und mit dem er beratend für alle Kliniken und Krankenhäuser der Stadt Stuttgart tätig war und persönlich, bis ins hohe Alter hinein, die Strahlenschutzmessungen in der Praxis leitete. 1967 wurde W. Hellriegel aus Frankfurt a.M. zum Ärztlichen Direktor der Klinik für Strahlentherapie berufen, brachte vom dortigen Max-Planck-Institut für Biophysik den Physiker H.-J. Schopka mit und nahm noch im selben Jahr ein 42-MeV-Betatron der Firma Siemens in Betrieb.

Vor diesem wissenschaftlichen Hintergrund war es nahe liegend, dass als The-ma der Stuttgarter Tagung ¹Me dizinische Physik in der klinischen Routine“ gewählt wurde. Für die Durchführung der Tagung wurde seitens der Stadtverwaltung die Lie-derhalle zur Verfügung gestellt, die mit ihrem großzügigen Ambiente ein positives Vorgefühl bei den Tagungsteilnehmern erzeugte. Es kamen 275 Medizinphysiker aus dem In-und Ausland zur Tagung. Begleitet wurde die Tagung von einer Industrieaus-stellung, die von 35 Firmen gestaltet wurde. Die Tagungsgebühr betrug 30 DM, es gab keine Parallelveranstaltungen, die Tagungsorganisation und -durchführung lag in den Händen der Mitarbeiter der Abteilung für Medizinische Physik des Katharinen-hospitals Stuttgart. Die Tagung wurde von den Persönlichkeiten der Landesregierung,

Teilnehmer der Tagung in Göttingen

der Stadtverwaltung und des Katharinenhospitals mit Grußworten bedacht, der Vor-sitzende der DGMP, Dr. G. Pohle, hob hervor, dass der Ausrichter ein kommunales Krankenhaus sei und somit die Probleme der radiologischen Anwendung der Medizi-nischen Physik aktuell und vertieft behandelt werden. Er gedachte weiterhin des am 13. Jan. 1978 durch einen tragischen Unfall verstorbenen E. Jahns, dem Mitbegründer der DGMP, und würdigte den am 31. Jan. 1978 verstorbenen Richard Glocker, dem großen Wissenschaftler und Pionier der Medizinischen Physik in Deutschland, dessen Witwe der Tagungseröffnung beiwohnte.

Die Themen der Tagung befassten sich mit dem praktischen Strahlenschutz un-ter Berücksichtigung der neu gefaßten Strahlenschutzverordnung, den neuen Verfahren und Methoden der Medizinischen Physik, der computergestützten Bildverarbeitung und der Online-Datenverarbeitung. In einem separaten Workshop ¹Be schleuniger in der Strahlentherapie“ wurde über Erfahrungen in der Anwendung der ¹ne uen“ Be-schleuniger 42-MEV-Betatron und den ersten klinischen LinearbeBe-schleunigern in 7 Übersichts- und 46 Kurzreferaten berichtet. Weiterhin wurden in einer Podiumsdis-kussion mit Medizinern, Physikern und Ingenieuren die ¹K riterien zur Qualitätsbeur-teilung der Gamma-Kamera“ erörtert.

Das gesellschaftliche Programm beinhaltete einen Stehempfang im Stuttgarter Rathaus bei Wein und Brezeln, die Tagungsteilnehmer wurden vom Gesundheitsbür-germeister der Stadt Stuttgart mit herzlichen Worten begrüßt. Zum Gesellschaftsa-bend gab es ein Schwäbisches Bauernbuffet, viele persönliche Gespräche und erstmalig wurde bei einer wissenschaftlichen Tagung mit viel Engagement und Ausdauer das Tanzbein geschwungen.

Quellennachweis:

H.-J. Schopka: IX. Wiss. Tagung der DGMP, DGMP-Mitteilungen 10/1 1978, 17-19 H.-J. Schopka (Hrsg.): Medizinische Physik ´78, Hüthig Verlag, Heidelberg, 1978, 15 - 480

Die 16. Wissenschaftliche Tagung am 02. – 03. Mai 1985 in Bern/Schweiz In der 16-jährigen Geschichte der DGMP fand 1985 erstmalig eine Tagung im befreun-deten Ausland statt. Wissenschaftliche und persönliche Kontakte zwischen der Öster-reichischen Gesellschaft für Medizinische Physik, der Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie und Strahlenphysik und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik bestanden schon längere Zeit und fanden ihre Bestätigung in der gemeinsamen gegenseitigen Mitgliedschaft dieser drei Gesellschaften. Hier nun in Bern konnten wir uns alle zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch treffen und persönliche Kontakte knüpfen oder vertiefen.

Für die Organisation dieser Tagung war G. Poretti vom Inselspital in Bern verantwort-lich, der auch die Tagungsteilnehmer mit herzlichen Worten begrüßte, sich bei den Teilnehmern für die Mühen der weiten Anreise entschuldigte, aber auch Bern mit sei-nen verträumten Gassen, alten Häusern, Plätzen und Brunsei-nen rühmte und den Ausflug zum Jungfrau-Joch empfahl.

Für die Österreichische Gesellschaft für Krankenhausphysik begrüßte die Präsi-dentin, Frau G. Keck die Anwesenden und brachte die Begebenheit in Erinnerung, bei der ein Wiener Arzt vor 200 Jahren den Inhalt eines Weinfasses abklopfte und somit die Medizin bei der Physik angeklopft hat.

Für die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik begrüßte J. Rassow als Vorsitzender die Gäste und hob auf den gemeinsamen Erfahrungsaustausch der deutsch-sprachigen Medizinphysiker ab.

Die Schwerpunkte der Tagung waren freie wissenschaftliche Mitteilungen, Strahlenbiologie und Strahlentherapie, Röntgendiagnostik, Nuklearmedizin, Allge-meine Medizinische Physik, Strahlenschutz und Kernmagnetische Resonanz. In einem Workshop wurde über ¹Hype rthermie in der Strahlentherapie“ berichtet. Gastrefe-renten waren J. S. Laughlin, New York, USA und J. Stucki, Bern, Schweiz. Die Tagung wurde von 240 Personen besucht und von einer Industrieausstellung begleitet, an der 24 Firmen teilnahmen. G. Poretti bedauerte es, dass durch die Vielfalt der angemel-deten Vorträge die wissenschaftlichen Sitzungen teilweise parallel durchgeführt wer-den mussten.

In der Strahlentherapie und Strahlenbiologie wurde von mehreren Arbeitsgrup-pen aus der Schweiz über die Strahlenbiologie, Dosimetrie und Therapie mit Pionen berichtet, aus Würzburg über die Problematik der dynamischen Strahlentherapie und aus Innsbruck über die intraoperative Strahlentherapie mit schnellen Elektronen.

Aus der Nuklearmedizin berichtete eine Arbeitsgruppe vom DKFZ über die Dimensionierung eines Ganzkörper-Positronen-Tomographen und über die Auswahl-kriterien für Kollimatoren bei der Emissionstomographie mit rotierenden Gamma-Ka-meras.

Aus dem Gebiet der Kernspintomographie wurde über die Konstruktion neuer Sonderspulen und über Vergleichsmessungen an 10 Kernspintomographen berichtet.

In den letzen Jahren wurde vom Tagungspräsidenten immer ein besonderer Wert auf den Gesellschaftsabend und auf ein sonstiges Ereignis gelegt. Der Gesell-schaftsabend fand im historischen Ratskeller am Markt statt, in einer wundervollen Umgebung.

Ein besonderes Ereignis war der Ausflug der gesamten Tagungsgesellschaft auf das Jungfrau-Joch, einschließlich ¹Be steigung“ mit der Bergbahn, der Besichtigung der Meteorologischen Station und dem imposanten Blick auf die Gletscherwelt. Mehrere Tagungsteilnehmer waren durch die ungewohnte Höhe kreislaufmäßig beeinträchtigt, insgesamt waren aber alle Teilnehmer von der Schönheit der Natur überwältigt.

Quellennachweis:

J. Rassow: Dtsch. Ges. für Medizinische Physik, DGMP-Mitteilungen 17/2, 1985, 22-27 G. Poretti, Th. Schmidt (Hrsg.): Medizinische Physik 1985, DGMP-Verlag, Nürnberg, 1-547

Die 25. Wissenschaftliche Tagung am 21. – 24. Sept. 1994 in Erfurt

Die 25. Tagung der DGMP fand fünf Jahre nach der Wende erstmalig in einer Stadt der ehemaligen DDR in Erfurt statt. Zu DDR-Zeiten gab es in Erfurt einen relativ hohen Anteil von selbständigen Gewerbetreibenden und eine größere Zahl privat genutzter Immobilien. Dadurch war das Stadtbild gepflegt, die Hausfassaden überwiegend in gutem Zustand und die Stadt präsentierte sich für ihre Besucher in einem freundlichen und liebenswerten Zustand.

Dieser Umstand und das vielseitige und interessante Programm des Tagungs-präsidenten M. Tautz hatte 425 Teilnehmer nach Erfurt ¹ge lockt“. Neben der wissen-schaftlichen Tagung wurde für die MTRA©s eine Fortbildung zur Qualitätskontrolle

in der Strahlentherapie veranstaltet. Weiterhin wurde die Tagung von einer Industrie-ausstellung begleitet, an der 36 Firmen teilnahmen. Die technische Durchführung der Tagung lag in den Händen der Fa. Kongress-Partner aus Frankfurt a.M.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus dem Gebiet der Medizinischen Physik wurden in 102 Vorträgen in Parallelsitzungen und 66 Postern präsentiert. Thematische Schwerpunkte waren die Strahlentherapie, die Bildgebung in der Röntgendiagnostik und Kernspintomographie, die jetzt MRT genannt wurde. Vor den Vorträgen fanden Tutorials über Ultraschall, Dosimetrie bei Laseranwendungen und über die biologischen Wirkungen magnetischer Felder statt. Am Abend wurde ein Rundtischgespräch zum Personalbedarf von Medizinphysikern veranstaltet. Herausragende wissenschaftliche Ergebnisse wurden mit dem Philips-Preis und dem Varian-Poster-Preis ausgezeichnet.

Beide Preise wurden für Arbeiten auf dem Gebiet der Kernspintomographie verliehen und gingen ans DKFZ nach Heidelberg und das Universitätsklinikum Tübingen.

Beim gesellschaftlichen Programm wurde ein Orgelkonzert im Erfurter Dom geboten, ein Empfang der Tagungsteilnehmer im Erfurter Rathaus, in dem die Ge-schichte Erfurts in ausdrucksvollen Malereien dargestellt war und der Festabend im Kaisersaal. Alle Veranstaltungen waren liebevoll organisiert, fanden großen Anklang bei den Teilnehmern und gaben Zeit zur Festigung und Vertiefung der fachlichen und privaten Kontakte.

Quellennachweis:

M. Tautz: 29. Wiss. Tagung der DGMP 1994 in Erfurt, Mitteilungen der DGMP 27/1 1995, I - II

Die 34. Wissenschaftliche Tagung am 01. – 04. Okt. 2003 in Heidelberg

Die 34. wissenschaftliche Tagung der DGMP fand zum zweiten Mal in Heidelberg im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) statt. Der Tagungspräsident war W.

Semmler, der Tagungssekretär L. Schad. Das DKFZ in Heidelberg besticht bei wissen-schaftlichen Tagungen immer wieder durch seine wissenschaftliche Kompetenz und durch die räumlichen, technischen und personellen Möglichkeiten. Das Stadtbild von Heidelberg lockt mit seinem Charme zum spätsommerlichen Verweilen in den Straßen-cafés oder in einem gemütlichen Studentenlokal.

Die Wissenschaftliche Tagung umfasste 13 Themenschwerpunkte mit 125 Vorträgen und 45 Postern. Neben den ¹klas sischen“ Themen wie Strahlentherapie, Dosimetrie und Strahlenschutz wurden die Bereiche Bildgebung mit der speziellen Unterteilung in funktionelle, molekulare, metabolische und morphologische Bildge-bung behandelt. Dabei dominierte gerätetechnisch die Magnetresonanz, gefolgt von PET und CT. Ein anderer Schwerpunkt waren die interventionellen Verfahren. Hier wurde über das Artefaktverhalten von mikrochirurgischen Werkzeugen und aktiven Implantaten bei der Magnetresonanz-Anwendung berichtet. Ein besonderer Bereich waren die Berichte über den Stand der Medizinischen Physik in Entwicklungsländern und hierbei aufgelegten Programmen in der Mongolei, Afghanistan und der Süd-Asi-atischen Region. Die Tagung wurde ergänzt durch Refresher Kurse und Workshops.

Die Kongressorganisation lag in den Händen der Firma Eurokongress in München, die Vorträge fanden in Parallelsitzungen statt, die Tagung wurde von 435 Teilnehmern besucht, der Eintritt kostete 115 EUR für Mitglieder.

Auf der Heidelberger Tagung wurden vier Preise und die Glocker-Medallie

verliehen. Die Glocker-Medallie wird an ein DGMP-Mitglied in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um das Fach ¹M edizinische Physik“ vergeben. Im Jahr 2003 erhielt sie H.-K. Leetz aus Homburg / Saar. Der Philips-Preis ging an das DKFZ nach Heidelberg für eine Arbeit auf dem Gebiet der Nierenperfusion mittels Magnetreso-nanz. Den Siemens-Vortragspreis erhielt ebenfalls das DKFZ Heidelberg für eine Ar-beit aus dem Gebiet der Strahlentherapie zur Optimierung der Lagerung von Mamma-Carzinom- Patienten. Die beiden Varian-Posterpreise gingen an eine Arbeitsgruppe am Krankenhaus Nordhausen/Südharz über das Thema Konformale Bestrahlungstechnik und an eine Arbeitsgruppe vom DKFZ Heidelberg über einen neuen Gewebekontrast bei der Magnetresonanz-Bildgebung.

Die Tagung wurde auch dieses Mal wieder von einer Industrieausstellung be-gleitet, an der sich 32 Firmen beteiligten, die ihre neuesten Produkte und Entwicklun-gen präsentierten. Die Eröffnung der Ausstellung wurde von flotter Musik und einem Imbiss begleitet.

Im Rahmenprogramm konnte das Schwetzinger Schloss besichtigt werden. Der Gesellschaftsabend, als festlicher Ausklang der DGMP-Jahrestagung, fand ebenfalls im Schwetzinger Schloss statt. Vor dem traditionellen Fest-Dinner wurde noch zur Freude und Erheiterung der Festgäste im wunderschönen Rokoko-Theater des Schlosses das Kabarett ¹Blaubar t“ aufgeführt.

Quellennachweis:

W. Semmler, L. Schad (Hrsg.): Medizinische Physik 2003, DGMP-Verlag, Heidelberg 2003, 1 – 383

Teilnehmer der Tagung in Heidelberg

Die Vertretung der Medizinischen Physik an den Hochschulen

Im Dokument Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum (Seite 110-118)