• Keine Ergebnisse gefunden

Die IT-Branche in Portugal

Im Dokument Innovationsnetzwerke in Portugal (Seite 90-99)

4 Empirischer Teil

4.2 IT-Unternehmensstrukturen und deren räumliche Bezüge

4.2.1 Die IT-Branche in Portugal

Vor der Analyse der Innovationsfähigkeit von IT-Unternehmen in Portugal ist es nötig, die Branche zu charakterisieren, kurz ihre Bedeutung für das Land zu dokumentieren und ihre Wett-bewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich einzuschätzen. Es soll daher im Folgenden nach einer kurzen allgemeinen Einführung auf die Bedeutung der Branche für die portugiesische Wirt-schaft eingegangen werden, um einen anschließenden internationalen Vergleich zu ermöglichen.

Die ersten IT-Unternehmen kamen bereits in den 1960er Jahren nach Portugal. Dabei handel-te es sich in der Regel um Service-Partner bzw. Zulieferer, die sich in Kooperation mit ausländi-schen Unternehmen etablierten. Als Beispiel sei das Unternehmen IT-L_35genannt, welches mit General Motors als Kooperationspartner bei dessen Erstinvestition 1963 nach Portugal kam (vgl.

Interview IT-L_35). Es gehört heute zu den größten IT-Unternehmen des Landes und hat sich seit vielen Jahren von seinem ehemaligen Senior-Partner gelöst.

Die Bedeutung des IT-Sektors wuchs in den 60er und 70er Jahren nur langsam. Erst mit Ein-tritt Portugals in die Europäische Gemeinschaft (EG) 1986 beschleunigte sich das Wachstum der Branche. So wurden Mitte der 1980er Jahre die ersten rein portugiesischen IT-Unternehmen, wie Tecnidata, Novabase, Compta und Pararede gegründet, die heute, neben der noch mehrheitlich in staatlicher Hand befindlichen Portugal Telecom und ihren Töchtern, zu den größten IT-Unternehmen des Landes gehören. Viele der IT-Unternehmensgründer entstammen einer ‘Pionier-generation’ von portugiesischen Informatikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die zu-meist aus den Universitäten heraus erste unternehmerische Gehversuche in der noch jungen Branche machten (vgl. NOVABASE, 2007). Trotz einiger großer und auch international konkur-renzfähiger IT-Unternehmen sind die meisten Unternehmen klein und auf den portugiesischen Markt konzentriert. Die Hauptursachen für diese Struktur sehen die zwei portugiesischen IT-Experten Manuel LARANJA und Margarida FONTES in der geringen Zahl an qualifizierten Infor-matikern und Ingenieuren, der schwachen Interaktion zwischen wissenschaftlichen Forschungs-einrichtungen und dem Produktionssektor, dem Fehlen von Wagnis-Kapital und der geringen Vernetzung der ausländischen Konzerntöchter in Portugal mit den Untenehmen und For-schungseinrichtungen vor Ort (vgl. LARANJA und FONTES, 2001: 16).

Der IT-Sektor umfasst heute nach der Definition des Instituto Nacional de Estatística (vgl. Defi-nition im Anhang 3), ohne Telekommunikationsunternehmen, ca. 6200 Betriebe, wobei nach der Klassifikation des INE zu dieser Gruppe alle Unternehmen gehören, die ihre Aktivitäten im Be-reich der Informationstechnologie haben oder direkt damit verbunden sind.

91 Abb. 9: Prozentuale Verteilung von Bevölkerung, Unternehmenssitzen der IT-Branche

und der verarbeitenden Industrie nach NUTS III-Regionen (2006)

Quelle: Eigene Darstellung nach INE 2007

92 Tab. 7: Verbreitung der IT- Unternehmen im Verhältnis zu allen Unternehmen 2006

IT-Unternehmen Verarbeitende Industrie

0,3 % Ø Anteil der IT-Unternehmen je Region

Quelle: Eigene Darstellung nach INE 2007: Online-Statistik am 22.07.2007

Die Tab. 7 und Abb. 9 zeigen die deutlichen regionsspezifischen Abweichungen in der Vertei-lung des IT-Sektors im Vergleich zur VerteiVertei-lung von Unternehmen des sekundären und tertiären Sektors in Portugal.

Die Daten bestätigen, dass der nördliche Teil der Metropolregion Lissabon (Grande Lisboa) mit 45,3 % aller IT-Betriebe eine äußerst starke Zentralisierung aufweist. Dies wird besonders

deut-93 lich, wenn es im Verhältnis zum Prozentwert des sekundären und tertiären Sektors gesetzt wird, da nach diesem Kriterium diese Teilregion einen Anteil von ‘nur’ 22,4 % erreicht. Die gewerbli-che Produktion ist seit langem ‘litoralisiert’. Im Küstensaum zwisgewerbli-chen Porto und Braga im Nor-den und Lissabon und Setúbal im SüNor-den konzentrieren sich ca. 80 % der verarbeitenNor-den Indu-strie auf ca. 25 % der Landesfläche. Innerhalb dieses Streifens ist die Verteilung noch relativ ausgeglichen.

Betrachtet man hingegen die gesamte Metropolregion Lissabon (inklusive Halbinsel Setúbal) dann steigt der Prozentwert an IT-Unternehmen auf 54,4 %, bei 26,3 % Bevölkerungsanteil. Mit deutlichem Abstand folgt die Metropolregion Porto mit 13,4 %, bei 12,1 % Bevölkerungsanteil.

Ergänzt werden diese beiden Regionen durch kleine Schwerpunkte der High-Tech-Branche in Aveiro (Region Baixo Vouga), Coimbra (Region Baixo Mondego), Braga (Region Cávado), Gui-marães (Region Ave) und Funchal auf der Insel Madeira. Die im nationalen Vergleich geringe, im Verhältnis zur Zahl der Bevölkerung und der Betriebe insgesamt jedoch überproportionale Be-deutung der IT-Branche auf der Insel Madeira erklärt sich, ähnlich wie in den Gebieten von Avei-ro, Coimbra, Braga und Guimarães, durch die Existenz einer Universität mit Informatik-Fach, aber auch durch die Nachfrage der ansässigen regionalen Banken für IT-Dienstleistungen und Software. Dies führte zu einer gewissen Spezialisierung der Insel auf Software und IT-Dienstleistungen für den Bankensektor, sodass z. B. ein befragtes Unternehmen seinen Grün-dungsstandort in der Distrikthauptstadt Funchal hatte (vgl. Interview IT-L_28). Neben dieser Spezialisierung ist sicherlich auch der herausragende Anteilswert (82,9 %) des tertiären Sektors (Tourismus) auf der Inselgruppe von Bedeutung, da allgemein von einem indirekten Zusammen-hang zwischen hohem Tertiarisierungsgrad und einem höheren Anteil an IT- oder High-Tech-Unternehmen ausgegangen werden kann.

Aber auch die Darstellung der Verteilungsverhältnisse anhand einer Lorenzkurve zeigt (vgl. S.

94) im Vergleich mit dem Sektor der verarbeitenden Industrie bzw. mit der Bevölkerung, dass die räumliche Ungleichverteilung beim IT-Sektor am größten ist (vgl. Abb. 10). So liegen Bevölke-rung und ‘verarbeitende Industrie’ annähernd deckungsgleich. Der ‘breite Bauch’ bei der ‘verar-beitenden Industrie ergibt sich durch die starke Präsenz der Unternehmen in vielen Concelhos Mit-tel- und Nordportugals, die zumeist als Familienbetriebe geführt werden und diese Gebiete durch ihre diffuse Verteilung in der Landschaft prägen (vgl. FREUND, 1995).

Zurückkehrend zur allgemeinen sich verlangsamenden wirtschaftlichen Entwicklung Portugals nach dem Jahr 2000, lässt sich eine deutliche Wirkung auf die IT- und Kommunikationsbran-chenentwicklung des Landes beobachten, da diese zum größten Teil für den heimischen Markt produziert bzw. Service-Dienstleistungen erbringt.

94 Abb. 10: Lorenzkurven nach ausgewählten Branchen (Betriebsstätten) und der

Bevölke-rung in Portugal nach 30 NUTS-III-Regionen

Eigene Darstellung nach Instituto Nacional de Estatística 2007;

Der IT-Markt wuchs, wie in Tab. 8 zu sehen, noch Ende der 1990er Jahre deutlich an und er-lebte seinen Höhepunkt im Jahre 1999 mit einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von 62,1 %. Insbesondere die Software-Branche (+120 %) war für diesen hohen Steigerungswert verantwortlich, da gerade in dieser Phase der internationalen ‘Dotcom-Hysterie’ ungewöhnlich viele neue Software-Unternehmen gegründet wurden und bestehende Unternehmen sprunghafte Auftragssteigerungen zu verzeichnen hatten. Deutlich vermitteln die Wachstumswerte für Soft-ware und Dienstleistungen die zunehmende Bedeutung dieser beider IT-Bereiche für die gesamte Branche. So versuchen diese mit kulturspezifischen Know-how den Inlandsmarkt zu bedienen und in zunehmenden Maße in Nachbarmärkte (Spanien, Frankreich) und sprachlich-kulturell nahe Märkte (Brasilien, Angola, Mosambik) zu expandieren. Dagegen wird die Hardware mehrheitlich importiert wird, da eine Inlandsproduktion kaum mit der ostasiatischen Konkurrenz mithalten kann. Einzige nennenswerte Großinvestition ist das Speicherchipwerk von Infineon (Quimonda) bei Porto, das aber im Wesentlichen aufgrund von Beihilfen der EU und weniger aufgrund der besonders günstigen Produktionskosten in Portugal angesiedelt worden ist.

Trotz einer dynamischen Entwicklung der IT-Branche in den letzten beiden Dekaden ist diese im europäischen Vergleich weiterhin deutlich zurückgeblieben (vgl Tab. 9). Als Nachteil erweist sich dabei die große Zahl von kleinen und Kleinstunternehmen, die den portugiesischen Markt prägen. So generieren lediglich 8 Unternehmen einen Umsatz mehr von als 100 Millionen Euro (2006), während unter den größten 200 IT-Unternehmen Portugals mehr als die Hälfte lediglich einen Umsatz von unter 5 Millionen erwirtschaftet (vgl. SEMANA INFORMÁTICA, 2007).

95 Tab. 8: Portugal – Umsätze im Markt für Informationstechnologie und (Tele-)

Kommu-nikation in Millionen Euro und Anteilswerten, 1997 bis 2007

Sparte 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Quelle: OECD (2000-2007): OECD Information Technology Outlook. ICT’s and the Information Economy. Paris (verschiedene Jahrgänge)

Auch sind die Beschäftigtenzahlen in den weitaus meisten Betrieben recht klein. Lediglich 25 Unternehmen beschäftigen mehr als 200 Personen und weitere 25 mehr als 100. Davon sind wie-derum ein Großteil Tochterunternehmen von ausländischen IT-Konzernen, die zumeist eine reine Verkaufs- und Dienstleistungsfunktion haben und weniger die IT-Branche im Land weiter-entwickeln.

96 Tab. 9: IT-Markt 1997-2007 in Ländern der EU. Angaben in Mio. €

Europa 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005* 2006* 2007*

Quelle: OECD (2000-2006): OECD Information Technology Outlook. ICT’s and the Infor-mation Economy, Paris (verschiedene Jahrgänge) *geschätzt (2005) und Prognose (2006 und 2007)

Dennoch lässt sich insgesamt eine positive Entwicklung für die IT-Branche beobachten, die teilweise europäische Wachstumswerte übertrifft (vgl. SEMANA INFORMÁTICA, 2007). Insbe-sondere die Sektoren Dienstleistungen und Software sind in den letzten 10 Jahren die wesentli-chen Impulsgeber gewesen, obwohl der Hardwaremarkt durch eine Infrastrukturerneuerung der portugiesischen Unternehmen weiterhin eine wichtige Rolle spielt.

Der IT-Sektor dient in Portugal vornehmlich der Befriedigung landesspezifischer Bedürfnisse.

Wie LARANJA und FONTES in zwei unabhängigen Studien 1995 feststellen, dominiert die Anpas-sung von ausländischen Produkten (seien es Software- oder Hardwareprodukte) an die portugie-sischen Bedürfnisse und nur vereinzelt kommt es zu eigenständigen größeren Produktinnovatio-nen (vgl. LARANJA und FONTES, 2001).

97 Dominantes Vorbild für die Entwicklung in Portugal sind die USA, da dort die größten IT-Unternehmen angesiedelt sind, deren Innovationen die wichtigsten Impulse für die internationale IT-Wirtschaft geben. Der Höhepunkt des Wachstums lag dort in den Jahren 1998 und 1999 mit mehr als 30 % bzw. 15,6 % gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (vgl. Tab. 10). Wesentlicher An-schubfaktor in diesem Zusammenhang waren die Börsengänge vieler Start-Up-Unternehmen. Die spekulative Überbewertung dieser neuen und auch der etablierten IT-Unternehmen führte zu starken Verlusten und Enttäuschungen der Investoren der ‘Internet-Ökonomie’ sowohl in den USA als auch an anderen Kapitalmärkten der Welt. Der Tiefpunkt der Entwicklung wurde in den Jahren 2002/2003 erreicht, als das amerikanische Umsatzvolumen auf den Stand von 1998 zu-rückfiel. Diese negative Entwicklung erfasste auch die europäischen Staaten. „...This follows the dra-matic downturn in the ICT sector that began in 2000. The slowdown that began in the United States and spread to Europe and other parts of the world (and) was very strongly felt in the hardware side of the ICT sector, although telecommunications and IT services generally continued to grow. Excess capacity and over-investment have now been absorbed or firms have cleaned up their balance sheets, writing off liabilities particularly in telecommunications services. The stock market has re-evaluated technology stocks upwards, including the surviving Internet firms, and the top ICT and Internet firms increased revenues in 2003 and became profitable again after a disastrous 2002.“ (OECD, 2004: 25)

Tab. 10: Prozentuale Umsatzveränderungen im IT-Sektor der EU-15 und der USA Quelle: OECD (2000-2006): OECD Information Technology Outlook. ICT’s and the Information Economy, Paris (verschiedene Jahrgänge)

Ähnlich wie in den USA entwickelten sich in den 1990er Jahren auch die Wachstumswerte in den EU-Staaten. Das größte Wachstum ist dabei in allen EU-Staaten im Jahr 1999 zu beobach-ten, wobei die höchsten Werte in Irland (76,6 %), Griechenland (68,1 %) und nachfolgend

Por-98 tugal mit 62,1 % erreicht werden. Dabei lässt sich für die EU-Staaten eine etwa um ein Jahr ver-zögerte positive Reaktion des IT-Marktes auf die US-amerikanische Entwicklung dokumentieren.

Zu vermuten ist, dass dieses Verhalten auf eine psychologische Abhängigkeit zu diesem wichtig-sten internationalen Wirtschaftsmarkt zurückzuführen ist, da die Hauptmärkte für die europäi-schen Unternehmen innerhalb der EU liegen und sie nur zu einem geringen Teil in die USA ex-portieren. So wurden in 2004 ITK-Produkte im Wert von 6,7 Milliarden in die USA exportiert, was einem Exportanteil von nur 5,3 % aller ITK-Exporte entspricht und einschlägige Waren im Wert von 13,1 Milliarden aus den USA importiert, was einem Anteil von 8,0 % aller Importe entspricht (vgl. OECD, 2006: 72).

Die Wachstumsunterschiede in den meisten EU-Ländern im Vergleich zu den USA erklären sich nicht zuletzt durch die insgesamt geringere Anteilsgröße und Bedeutung der IT-Branche an den jeweiligen nationalen Ökonomien der EU-Staaten, da Wachstumsveränderungen in einem kleineren Marktumfeld tendenziell zu stärkeren Ausschlägen tendieren. Warum sich dies aber in der darauf folgenden Abschwungphase nicht in die gegensätzliche Richtung wiederholt, ist in diesem Fall vor allem auf unterschiedliche Marktstrukturen in Europa und USA zurückzuführen.

Während in Nordamerika der PC-Absatz an Privathaushalte im Massenmarkt durch eine begin-nende Saturierung zum Erliegen kommt, ist in Europa insbesondere die Mobiltelefonverbreitung in einigen wichtigen europäischen Märkten abgeschlossen (vgl. OECD, 2002). Und während durch die sog. ‘Blase’ der New Economy um die Jahrtausendwende ein geradezu sprunghaftes Wachstum der IT-Branche zu verzeichnen war und dieses mit dem Platzen der ‘Blase’ zu einem deutlichen Einbruch führte, ist der deutlicher konsumorientierte Telekommunikationsmarkt mehr von den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen abhängig als vom IT-Markt alleine. So wird im OECD-Bericht 2004 bemerkt:

„The slump that began in 2000 was severe in ICT manufacturing, while telecommunications services and information technology services continued to grow.“ (OECD, 2004: 13)

Diese Beobachtung lässt sich auch für Portugal machen (Tab. 8). Der Hardwaremarkt fällt von seinem Höhepunkt im Jahr 2001 mit 1,55 Milliarden Euro auf 1,26 Milliarden und der Soft-waremarkt verzeichnet einen kleinen Rückgang von 453 Millionen Euro auf 449 Millionen. Wäh-renddessen können sowohl der IT-Dienstleistungsmarkt als auch der Telekommunikationsmarkt durchgehend positive Wachstumswerte aufweisen. Insbesondere der IT-Dienstleistungsmarkt steigert seinen Anteil am ITK-Gesamtmarkt von 6,3 % im Jahr 1998 auf über 9,0 % im Jahre 2004. An relativer Bedeutung verliert hingegen der Hardwaremarkt, der noch zum Höhepunkt der ‘Internet-Blase’ 2000/01 einen Anteil von mehr als 18,5 % hatte und dessen Anteil sich 2004/05 auf weniger als 15,0 % verringert.

Trotz eines insgesamt dynamischen Aufholprozesses sind die weiterhin unterdurchschnittli-chen Penetrationswerte für IT-Infrastruktur in den Unternehmen und den Privathaushalten

so-99 wie die noch schwache Nutzung von e-commerce oder anderer Internetmöglichkeiten in Unter-nehmen und Gesellschaft dafür verantwortlich, dass die IT-Branche insgesamt unter ihren Mög-lichkeiten bleibt. Die große Zahl von Klein- und Kleinstunternehmen erweist sich dabei als ein Schwächefaktor, da sowohl eng begrenzte Verfügbarkeit von (qualifiziertem) Personal deren Ex-pansion begrenzt als auch Kannibalisierungseffekte zwischen den Unternehmen – insbesondere im Dienstleistungsbereich – zu beobachten sind. Diese führen zu sinkenden Gewinnmargen und wirken mittelfristig für kleinere Unternehmen existenzgefährdend, wie Jorge COIMBRA von IDC Portugal in seiner Marktanalyse für 2007 anmerkt (vgl. SEMANA INFORMÁTICA, 2008).

Der portugiesische IT-Sektor befindet sich dennoch in einer ersten Reife- und Konsolidie-rungsphase, da die Auswüchse des ‘dotcom-Hypes’ beendet sind und eine erste Marktbereinigung in den Jahren 2001 bis 2003 stattgefunden hat. Es hat sich eine nennenswerte Anzahl an Unter-nehmen auf dem Software- und Dienstleistungsmarkt etabliert, die in Bezug auf die Qualität der Produkte, auch zu ausländischen Wettbewerbern konkurrenzfähig sind und somit zu einer dauer-haft positiven Entwicklung der IT-Branche in Portugal wesentlich beitragen können. Die befrag-ten Unternehmen stellen im Wesentlichen einen repräsentativen Querschnitt dieser Branchensi-tuation dar und dokumentieren anschaulich die landesspezifische SiBranchensi-tuation.

4.2.2 Die befragten Unternehmen: regionale Verteilung, Strukturen und

Im Dokument Innovationsnetzwerke in Portugal (Seite 90-99)

Outline

ÄHNLICHE DOKUMENTE