• Keine Ergebnisse gefunden

4. Ergebnisse

4.2. Klassische Methoden

4.2.2. Famacha ® -Werte

4.2.3.3. quantitative Larvenkultur

Mit der Anfertigung der quantitativen Kotkulturen wurde aus organisatorischen Gründen erst 6 Wochen (18.06.2002) nach dem Austrieb begonnen. Die nächste quantitative Kultur folgte 4 Wochen später und danach in regelmäßigen Abständen von 14 Tagen.

Schafe

Bei der ersten quantitativen Analyse der infektiösen Larven lag der Mittelwert der Larvenzahl/g Kot bei der Kontrollgruppe um 74,6 % über der der Versuchsgruppe (SK: 110 (±50) und SV: 63 (±17)). Dies entsprach einer Larvenzahlreduktion von 43,1 %. Sechs Wochen später stiegt diese Differenz an auf 121 L3, was einer Reduktion von 81,4 % entsprach (SK: 149 (±193) und SV: 28 (±4)). Danach näherten sich die Mittelwerte beider Gruppen wieder einander an, und die Larvenzahlreduktion zur Zeit der anthelminthischen Therapie betrug 8,3 % (SK: 82 (±91) und SV: 75 (±59)). Nach erfolgter Behandlung der Tiere unterschieden sich die Mittelwerte beider Gruppen um 1 infektiöse Larve, am letzten Probentermin waren es 7 Larven. Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Schafgruppen ermittelt werden (p 0,05). Abb. 15 zeigt den Verlauf der Larvenzahlen pro g Kot der beiden Schafgruppen im Vergleich.

Die genauen Larvenzahlen der einzelnen Probentermine finden sich in Tabelle 20.

Ziegen

Das Ergebnis der ersten quantitativen Larvenkultur zeigte für die Ziegen folgende Situation. Die Larvenzahl/g Kot lag hier in der Versuchsgruppe um 23,6 % über der der Kontrollgruppe. Nach 4 Wochen zeigte aber bereits die nicht mit Duddingtonia flagrans gefütterte Gruppe eine höhere Larvenausscheidung und die Larvenzahlreduktion erreichte auch in den Ziegengruppen ihren maximalen Wert mit dem Ende der Pilzfütterung. Mit 243 L3 (±138) schied die Kontrollgruppe 165

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________102

Larven/g Kot mehr aus als die Versuchgruppe mit 78 (±34) Larven/g Kot. Dies entsprach einer Reduktion von 67,9 %. Nach dem Ende der Pilzfütterung sanken die Differenzen zwischen den beiden Gruppen immer mehr. Anfang September betrug der Unterschied nur noch 5 L3 (ZK: 124 (±39) und ZV: 119 (±28)). Trotz anthelminthischer Therapie zeigte die Versuchgruppe Ende September noch eine Larvenzahl von 24 (±16) und die Differenz zwischen den beiden Gruppen wuchs bis zum Ende des Versuches auf 69 L3 an. Die Versuchsgruppe zeigte somit eine um 85,2 % höhere Larvenausscheidung als die Kontrollgruppe.

Statistisch signifikante Differenzen fanden sich nur einmalig bei den Ziegengruppen nach der Chemotherapie (p= 0,04). Abb. 15 stellt die mittleren Larvenzahlen der 4 Gruppen über die Saison im Verlauf dar. Die genauen Larvenanzahlen für die einzelnen Termine finden sich im Anhang in Tabelle 20.

Zeit

Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Larven/g Kot

0 50 100 150 200 250 300

Schaf Kontrolle Schaf Versuch Ziege Kontrolle Ziege Versuch

*

* p=0,04 Ziegen:

Abbildung 15: Larvenzahlen/g Kot aller Gruppen

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse103 4.2.3.4. Larvenkultur qualitativ

In allen vier Gruppen ließen sich mit variierenden Anteilen über die Saison folgende Gattungen identifizieren: Strongyloides, Nematodirus, Haemonchus, Ostertagia, Trichostrongylus, Cooperia und Oesophagostmum. Ferner wurden mit geringem Anteil Erdnematoden gefunden. Der Anteil der Erdnematoden lag zwischen 0 und 4,5 %, einmalig (30.07.02) in der Kontrollgruppe der Schafe bei 8,75 %. Der Anteil der nicht zu differenzierenden Larven wurde jeweils in die Berechnung der Anteile mit einbezogen. Er lag maximal bei 10 %.

Schafe

Zu Beginn des Versuchs dominierte in der Kontrollgruppe der Schafe die Gattung Haemonchus mit 47,5 %. Einen weiteren großen Anteil an der Gesamtlarvenpopulation hatten Ostertagia mit 23,5 % und Strongyloides mit 14,75

%. In der Versuchsgruppe zeigte auch Haemonchus den größten Anteil mit 25,75 %.

Es folgten in dieser Gruppe Ostertagia mit 27,25 %, Strongyloides mit 17,75 %, Trichostrongylus mit 13 % und Cooperia 9,5 %. Nach 6 Wochen war der Anteil von Haemonchus bei den Kontrolltieren gefallen und lag noch bei 18,5 %. Andere stark vertretene Gattungen waren Ostertagia mit 15 %, Trichostrongylus mit 24 % und Strongyloides mit 22,75 %. In der Versuchsgruppe gehörten beinahe 90 % aller identifizierten Larven zu den Gattungen Trichostrongylus (43,25 %), Ostertagia (16,25 %) und Oesophagostomum (30 %).

Zum Ende der Pilzfütterung hin sanken die Anteile an Ostertagia und Trichostrongylus auf 12,8 %, bzw. 20 % in der Kontrollgruppe. Der Anteil Oesophagostomum hatte hier mit 13,6 % seinen Maximalwert erreicht. Die Hauptanteile der Versuchsgruppe nahmen Strongyloides mit 58,75 % und Haemonchus mit 21,75 % ein. Am Ende des Versuchs wurden die größten Anteile von Haemonchus (Kontrolle: 43,9 %, Versuch: 33,02 %) und Trichostrongylus (Kontrolle: 36 % und Versuch: 37,76 %) beansprucht. Statistisch signifikante Unterschiede konnten zwischen den beiden Schafgruppen nicht ermittelt werden (p 0,05). Abb. 16 stellt die Anteile der verschiedenen Gattungen exemplarischer Termine der beiden Schafgruppen graphisch dar (vgl. Tabellen 21-34).

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________104

07.05.02 07.05.02 18.06.02 18.06.02 30.07.02 30.07.02 05.11.02 05.11.02

SK SV SK SV SK SV SK SV

Abbildung 16: Prozentuale Anteile der verschiedenen Gattungen in den beiden Schafgruppen (V=Versuch, K=Kontrolle)

Ziegen

Bei Weideaustrieb zeigte die Kontrollgruppe annähernd gleiche Anteile an Haemonchus (21,25 %), Trichostrongylus (24,5 %) und Ostertagia (24,5 %).

Strongyloides war mit 14,5 % vertreten. In der Versuchsgruppe lag der Hauptanteil bei Ostertagia mit 33,25 % und Strongyloides mit 27,5 %. Es folgten Haemonchus (17 %) und Trichostrongylus (8,75 %). Nach sechs Wochen stieg der Trichostrongylus-Anteil in der Kontrollgruppe auf 38,75 % und in der Versuchsgruppe auf 29 %. In der nicht mit Duddingtonia flagrans gefütterten Gruppe sanken die Anteile von Strongyloides und Haemonchus auf 8,5 % bzw. 7,5 %. In der Versuchgruppe dagegen stieg der Anteil vonStrongyloides auf 33,25 %.

Diese Tendenz ließ sich auch gegen Ende der Pilzfütterung noch erkennen. Der Strongyloides-Anteil lag hier in der Versuchsgruppe bei 72,95 %. In der Kontrollgruppe stieg er um 5,25 %. Weitere große Anteile hatten zu diesem Zeitpunkt Trichostrongylus (Kontrolle: 43,75 %, Versuch: 13 %) sowie Oesophagostomum (Kontrolle: 19,5 %, Versuch: 2,75 %).

Am Ende des Versuchs nahm in beiden Gruppen Trichostrongylus den Hauptanteil mit 73,2 % in der Kontrollgruppe und 67,4 % in der Versuchsgruppe ein.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse105 Es folgten Oesophagostomum (Kontrolle: 8,4 % und Versuch: 13,5 %) und Ostertagia (Kontrolle: 8,2 % und Versuch: 4,5 %).

Abb. 17 beschreibt von ausgewählten Terminen die prozentualen Anteile der verschiedenen Gattungen beider Ziegengruppen im Vergleich (vgl. Tabellen 21-34).

0%

20%

40%

60%

80%

100%

07.05.02 07.05.02 18.06.02 18.06.02 30.07.02 30.07.02 05.11.02 05.11.02

ZK ZV ZK ZV ZK ZV ZK ZV

Larvenanteile in %

Nicht zu diff.

Erdn.

Oesopha.

Coop.

Ost.

Tricho.

Haem.

Strong.

Abbildung 17: Prozentuale Anteile der verschiedenen Gattungen der beiden Ziegengruppen (V=Versuch, K=Kontrolle)

4.2.4. Grasauswaschproben

Vom Beginn der Untersuchungen bis Mitte August waren die Differenzen zwischen den beiden Schafgruppen nur ausgesprochen gering. Die mittlere Differenz lag bei 9,5 L3/100g TM, die maximale Differenz bei 17 und die minimale bei 0 L3/100g TM.

Anfang September betrug die Larvendifferenz bereits 20 Larven und stieg bis Anfang Oktober auf 234 L3/100g TM an (Versuch: 370 L3/100g und Kontrolle:135 L3/100g).

Bei den beiden Ziegengruppen differierten die Larvenzahlen aus den Auswaschproben zwischen 1 und 3 Larven bis Mitte September:

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________106 Ausnahmen bildeten hierbei die Termine 02.07.02 mit einer Differenz von 14 L3/100g

und 13.08.02 mit einer Differenz von 34 L3/100g Trockenmasse. Ab Mitte Juli zeigte die Kontrollgruppe immer mehr Larven in den Proben als die Versuchsgruppe. Diese Differenz wurde Anfang Oktober mit 77 Larven in der Versuchsgruppe und 243 Larven in der Kontrollgruppe am größten. Am letzten Untersuchungstermin waren die Differenzen sowohl zwischen den Schaf- als auch zwischen den Ziegengruppen gesunken, sie betrugen noch 28 L3/100g in den Schaf- und 15 L3/100g in den Ziegengruppen.

Aufgrund der sich abzeichnenden geringen Differenzen zwischen den gefütterten und nicht gefütterten Gruppen wurde ab Mitte Juli lediglich an einem Termin im Monat die Grasproben mikroskopisch untersucht. Es konnten bei keinem Termin für die Ziegen- und für die Schafgruppen signifikante Unterschiede ermittelt werden (p 0,05).

Abb. 18 stellt die Ergebnisse der Grasauswaschproben über die Saison im Vergleich dar (vgl. Tabelle 35).

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse107

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Larven/100g TM

0 100 200 300 400

Schaf Versuch Schaf Kontrolle Ziege Versuch Ziege Kontrolle

Abbildung 18: Ergebnisse der Grasauswaschproben der vier Gruppen im Vergleich

4.2.5. Blutproben 4.2.5.1. Hämatokrit

Der physiologische Bereich des Hämatokrit (HKT) liegt bei Schafen in einem Bereich von 0,30–0,38 l/l, bei Ziegen liegt er im Bereich von 0,28-0,40 l/l (KRAFT u. DÜRR, 1997). Zu keinem der Untersuchungszeitpunkte wurde dieser physiologische Bereich im Gruppenmittel unterschritten. Anfang Juli wurde der Wert von zwei Schafen (aus Versuchs- und Kontrollgruppe), Ende August von sechs Schafen (hierbei ein Tier aus der Versuchsgruppe) und sieben Ziegen (ebenfalls ein Tier aus der Versuchsgruppe) und Ende Oktober von einer Ziege der Kontrollgruppe und drei Schafen (ein Tier aus der Kontrollgruppe) unterschritten. Die genauen Hämatokritwerte sind in den Tabellen 49 und 50 im Anhang dargestellt.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________108 Am Tag des Austriebs lag der mittlere HKT in der Kontrollgruppe der Schafe bei

0,34 l/l (±0,0367) und in der Versuchsgruppe bei 0,35 l/l (±0,0256). Die mit D.

flagrans gefütterte Gruppe erreichte Ende August ihr maximales Gruppenmittel mit 0,36 l/l (±0,0423). Anschließend fielen die Werte wieder und lagen am Ende der Weideperiode nur noch bei 0,32 l/l (±0,0672). Die Kontrollgruppe der Schafe erreichte nach 8 Wochen Weidezeit ihr minimales Gruppenmittel mit 0,33 l/l (±0,0439). Bis zum Ende der Weideperiode stiegen die Werte wieder auf 0,35 l/l (±0,0622). Für die beiden Schafgruppen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede ermittelt werden (p 0,05).

Beide Ziegengruppen zeigten bei Beginn des Versuchs ein mittleren HKT von 0,40 l/l (Versuch: ±0,054, Kontrolle: ±0,0681). Für beide Gruppen stellte dieser Wert den Maximalwert über die Saison dar. Nach acht Wochen Weidezeit zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (p=0,04). Bis Ende August sanken in beiden Gruppen die Werte auf einen minimalen HKT von 0,30 l/l (±0,0363) in der Kontrollgruppe und 0,32 l/l (±0,0276) in der Versuchsgruppe. Bei Weideabtrieb lagen die Werte in der Versuchsgruppe bei 0,36 l/l (±0,0281) und in der Kontrollgruppe bei 0,35 l/l (±0,0383). An keinem weiteren Termin konnten für die beiden Ziegengruppen statistisch signifikante Unterscheide ermittelt werden (p 0,05). Abb. 19 stellt die Verläufe der mittleren HKT-Werte in den Tiergruppen dar (vgl. Tabellen 49 und 50).

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse109

Zeit

Apr Jun Aug Okt Dez

Hämatokrit in l/l

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5

Schafe Kontr.

Schafe Vers.

Ziegen Kontr.

Ziegen Vers.

Abbildung 19: Hämatokritwerte der vier Gruppen in l/l

Bei einem Vergleich der Hämatokritwerte mit den individuell zugeordneten FAMACHA®-Werten konnte nur für einen der vier Termine (27.08.02) eine gesicherte Korellation (Spaermann-Rho: Schafe –0,61 und Ziegen –0,38). Die übrigen Termine zeigten statistisch keine Signifikanz.

4.2.5.2. Serumpepsinogenwerte

Zu Beginn des Versuchs lag das Gruppenmittel der Tyrosinwerte in der Versuchsgruppe der Schafe mit 936 mU/ml (±598) um 293 mU/ml über dem der Kontrollgruppe mit 643 mU/ml (±468). Die Ergebnisse der zweiten Messung zeigten eine steigende Differenz zwischen den beiden Gruppen. Diese betrug Anfang Juli 587 mU/ml.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________110 Nach dem Erreichen des Maximalwerts fiel der Wert in beiden Gruppen ab und lag

Ende August nur noch bei 1204 mU/ml (±615) in der Versuchsgruppe und 1259 mU/ml (±753) in der Kontrollgruppe. Am letzten Termin war das Gruppenmittel in der Kontrollgruppe weiter gefallen auf 963 mU/ml (±660). Im Gegensatz dazu stieg das Gruppenmittel in der Versuchsgruppe erneut auf 1402 mU/ml (±892) an.

Bei den beiden Ziegengruppen sahen die Verläufe der Werte anders aus. Hier stiegen die Werte von anfänglich 1420 mU/ml (±1006) in der Kontrollgruppe und 1208 mU/ml (±827) in der Versuchsgruppe bis Ende August auf Maximalwerte von 3105 mU/ml (±940) bei den Kontrolltieren und 2384 mU/ml (±860) bei den Versuchstieren. Hier wurde auch die maximale Differenz zwischen den beiden Gruppen erreicht (721 mU/ml). Diese war statistisch signifikant (p=0,02). Diese Differenz betrug Ende Oktober nach Abfallen der Werte nur noch 416 mU/ml (p=0,04; vgl. Tabelle51). Abb. 20 zeigt die Verläufe der Pepsinogenwerte der Gruppen im Vergleich (vgl. Tabellen 45-48).

Zeit

bei einem nicht infizierten Tier (BERGHEN et al., 1987)

*1

*2

*1p=0,02

*2p=0,04

Abbildung 20: Serumpepsinogenwerte im Vergleich

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse111 4.2.6. Tracer

4.2.6.1. Tracer 1 vom 01.08.02-10.09.02

Die ersten Tracer kamen mit Ende der Pilzfütterung auf die Weide (01.08.02).

Aufgestallt wurden sie 3 Wochen später, und am 10.09.02 wurde eine diagnostische Sektion durchgeführt. Bei einem Tracerschaf mit der Ohrmarkennummer 101 wurde Ende August eine nicht therapierbare eitrige Pododermatitis mit Gelenksbeteiligung diagnostiziert. Aufgrund hochgradiger Lahmheit und Inappetenz wurde dieses bereits am 1.09.02 euthanasiert und die Sektion durchgeführt. Das Tier mit der Ohrmarke 104 aus der Kontrollgruppe der Schafe verstarb in der Nacht zum 09.09.02 perakut und wurde daher bereits an diesem Tag seziert.

Bei Austrieb der Tracer auf die Versuchsflächen waren alle Tiere parasitologisch negativ auf Magen-Darm-Strongyliden. 2 Wochen später waren 2 Tiere positiv, nach 4 Wochen konnten in allen Proben Eier von Magen-Darm-Strongyliden nachgewiesen werden. Bei der letzten Kotuntersuchung lag die mittlere Eiausscheidung der Kontrolltiere beider Tierarten über der der Versuchstiere. Bei den Schafen betrug die Differenz 287 % und bei den Ziegen 1970 %. Abb. 21 gibt die Eiausscheidung der Gruppen im Mittel wieder (vgl. Tabelle 52).

Bei der parasitologischen Sektion konnten die Arten Haemonchus contortus, Teladorsagia circumcincta, Trichostrongylus axei, Nematodirus battus, Strongyloides

Sk SV ZK ZV

8/1/2002 8/13/2002

8/27/20029/10/2002

0 5000 10000 15000

Eizahlen MDS/g Kot

Abbildung 21: Eizahlen der Tracer (S=Schafe, Z=Ziegen, K=Kontrolle, V=Versuch)

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________112

papillosus, Oesophagostomum venulosum und Trichuris ovis nachgewiesen werden.

Trichuris ovis wurde nur vereinzelt gefunden, bei einem Schaf der Kontrollgruppe und bei den Ziegen der Versuchsgruppe. Die Gesamtzahl der im Aliquot gefundenen

Tabelle 5: Gesamtzahl der adulten Nematoden der ersten Tracer (V=Versuch, K=Kontrolle)

Anteile in %

Ohrmarke H. contortus. T. circumcinc. Tr. axei Str. papill. N. battus Oes. venul. Tr. ovis

101-V 19,93 52,40 17,22 8,36 2,09 0,00 0,00

Tabelle 6: Anteile der verschiedenen Nematodenarten in Prozent

4.2.6.2. Tracer 2 vom 25.09.02 - 06.11.02

Die zweiten Tracer kamen 4 Wochen vor Ende der Weidezeit auf die Weide (25.09.02). Nach 3 Wochen Weidedauer erfolgte die Aufstallung und nach weiteren 3 Wochen die Sektion der Tiere.

Bei Austrieb der Tracer auf die Versuchsflächen waren 6 Tiere koproskopisch negativ auf Magen-Darm-Strongyliden, zwei Ziegen (je ein Tier aus Versuchs- und ein Tier aus der Kontrollgruppe) zeigten ein EpG von 33 Eiern/g Kot.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse113 Zwei Wochen später waren 2 Tiere positiv, nach 4 Wochen konnten in allen Proben Eier von Magen-Darm-Strongyliden nachgewiesen werden. Von einem Schaf der Versuchgruppe konnte kein Kot gewonnen werden. Bei der letzten Kotuntersuchung lag die mittlere Eiausscheidung der Kontrolltiere beider Tierarten unter der der Versuchstiere. Bei den Schafen betrug die Differenz 75 %, bei den Ziegen 32 %.

Abb. 22 stellt die Eizahlen im Vergleich dar (vgl. Tabelle 53).

SK SV ZK ZV

9/25/2002 10/8/2002

10/22/200211/6/2002 0

1000 2000 3000 4000

Eizahlen/g Kot

Abbildung 22: Eizahlen der Tracer 2 (S=Schafe, Z=Ziegen, K=Kontrolle, V=Versuch)

Bei der parasitologischen Sektion konnten die Arten Haemonchus contortus, Teladorsagia circumcincta, Trichostrongylus axei, Nematodirus battus, Strongyloides papillosus und Oesophagostomum venulosum nachgewiesen werden. Die Gesamtzahl der im Aliquot gefundenen Adulten und die prozentuale Verteilung der Arten sind in den Tabellen 7 und 8 dargestellt.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________114

Gesamtzahl

Tierart Ohrmarke

Schaf 105-V 893

Schaf 107-K 3008

Schaf 120-V 2013

Schaf 121-K 1788

Ziege 191-K 1613

Ziege 192-V 2552

Ziege 193-K 2509

Ziege 194-V 3372

Tabelle 7: Gesamtzahl der adulten Nematoden der zweiten Tracer (V=Versuch, K=Kontrolle)

Anteile in %

Ohrmarke H. contortus. T. circumcinc. Tr. axei Str. papill. N. battus Oes. venul.

105-V 3,58 2,91 79,51 0,11 12,99 0,90

107-K 0,70 0,40 85,37 0,70 12,73 0,10

120-V 0,05 0,00 94,59 1,14 4,22 0,00

121-K 0,17 1,06 86,07 1,90 10,79 0,00

191-K 0,06 4,84 77,31 11,22 6,45 0,12

192-V 0,04 1,80 68,14 25,82 4,11 0,08

193-K 0,04 3,43 66,96 23,48 5,06 1,04

194-V 0,09 3,05 87,25 5,52 3,26 0,83

Tabelle 8: Anteile der verschiedenen Arten in Prozent (V=versuch, K=Kontrolle)

4.3. Wetterdaten

Die Wetterdaten wurden vom Deutschen Wetterdienst zur Verfügung gestellt und stammen von der Wetterstation des Flughafens Lübeck-Blankensee, welcher sich etwa 13,5 km vom Versuchsort entfernt befindet.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse115 4.3.1. Temperatur

Mit monatlichen Mittelwerten von 3,6 °C im Januar, 4,0 °C im Februar und 5,5 °C im März lagen diese um durchschnittlich 2,8 °C über den Werten des langjährigen Mittels (1961-1991).

Bis zum Austrieb der Tiere Anfang Mai lagen die Tagesdurchschnittwerte unter 10 °C. Dieser Wert wurde erst ab dem 8.05.02 überschritten. Bis Ende September lagen die durchschnittlichen Tagestemperaturen konstant über 10 °C. Die niedrigsten Werte wurden am 31.05.2002 mit durchschnittlich 11,7 °C gemessen, der höchste Durchschnittswert wurde am 30.07.2002 mit 24,5 °C gemessen. Ab Oktober 2002 lagen die Tagesdurchschnittstemperaturen unter 10 °C.

Im Vergleich mit den langfristigen Jahresmitteln war das Jahr 2002 um 0,7 °C wärmer.

Abb. 23 gibt die monatlichen Durchschnittstemperaturen des Jahres 2002 im Vergleich mit den langfristigen Monatsmitteln wieder (vgl. Tabelle 54).

3,61 3,99 5,46

Abbildung 23: Monatliche Durchschnittstemperaturen 2002 im Vergleich mit den langfristigen Mittelwerten

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________116 4.3.2. Niederschlag

Das Jahr 2002 zeigte hohe Niederschlagsmengen. Über das Jahr fielen 331,3 mm mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel (1961-1991). Im Besonderen fielen in drei Monaten große Niederschlagsmengen. Im Februar, Juli und August 2002 lagen die Niederschlagsmengen um 232 % - 330 % über den langjährigen Mittelwerten.

Mitte Juli (17.07.02) fielen innerhalb von 24 Stunden über 100 mm Niederschlag.

Von Mitte August bis Ende September konnte dagegen kaum Niederschlag dokumentiert werden.

Abb. 24 gibt die monatlichen Niederschlagssummen des Jahres 2002 im Vergleich mit den langfristigen mittleren Monatssummen wieder.

Abbildung 24: Monatliche Niederschlagssummen 2002 Im Vergleich mit dem langjährigen Mittel

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse117 4.4. Molekularbiologischer Teil

4.4.1. Larven-PCR

4.4.1.1. Gattungsspezifische PCR

Es konnten mit Hilfe der Real-time PCR die vier Gattungen Cooperia, Haemonchus, Ostertagia und Trichostrongylus nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung der 20 Larvenproben aus dem Versuch in Trenthorst wurde jede Probe mindestens zweimal im Doppelansatz mit jedem Primerpaar untersucht, so dass sich 4 Ergebnisse für jede Probe ergaben. Die gleichzeitig mituntersuchte Negativkontrolle, in der die Proben-DNA durch bidestilliertes Wasser ersetzt wurde, ergab in keinem Lauf einen Ct-Wert.

Cooperia

Bei der Gattung Cooperia lagen die Ct-Werte für die Standardkonzentrationen an Kopien im Mittel zwischen 32,40 (±0,19) für 102 und 19,20 (±0,43) für 106 Kopien pro µl. Die Variationskoeffizienten für die einzelnen Verdünnungsstufen lagen zwischen 0,57-2,50 % mit einem arithmetischen Mittelwert von 1,49 % (±0,77) (vgl. Tabelle 55).

Von den 20untersuchten Proben zeigten 18 in allen vier Ergebnissen einen Ct-Wert

<39,0, sie zeigten damit ein Vorhandensein von Cooperia-DNA in der Probe an. Die mittleren Ct-Werte der Proben lagen zwischen 21,19 (±0,11) und 36,67 (±0,99). Die Variationskoeffizienten der untersuchten Proben lagen bei 0,09-3,79% mit einem arithmetischen Mittelwert von 1,00 % (±0,91). Auf der Basis der Ct-Werte der Proben wurden die Kopienzahlen anhand der Standardwerte errechnet. Dies ergab für die Gattung Cooperia mittlere DNA-Kopienzahlen zwischen 1,06x100 und 2,06x105 bei der Untersuchung von 1 µl der Larvenkulturen (entsprechend 1/50 des Eluates) (vgl.

Tabelle 57).

Die Probe 11 vom 30.07.02 zeigte einmalig einen Ct-Wert von 39,76, Probe 4 vom 18.06.02 einmalig einen Ct-Wert von 36,87. Beide Proben wurden aufgrund der dreimalig fehlenden Fluoreszenz als negativ gewertet.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________118

Abbildung 25: Beispiel einer Standardkurve in der Real-time PCR mit Haemonchus-Sonde und Verdünnungsstufen 102 bis 106 Kopien Plasmid-DNA der Gattung Haemonchus

Haemonchus

Die Proben wurden mit den Haemonchus-Primern in drei Experimenten untersucht.

Ein Experiment wurde aufgrund des schlechten Korrelationskoeffizienten der Standardverdünnungen von 0,925 nicht gewertet. Die Standardkonzentration von 102 Kopien Plasmid-DNA ergab einen mittleren Ct-Wert von 33,26 (±0,51). Bei einer Kopienzahl von 106 lag der mittlere Ct-Wert bei 18,26 (±1,61). Die Variationskoeffizienten lagen zwischen 1,53-8,83 % mit einem arithmetischen Mittelwert von 5,02 (±2,66) (vgl. Tabelle 55).

Alle 20 untersuchten Proben ergaben Ct-Werte <39,0 und wurden somit als positiv gewertet. Die mittleren Ct-Werte lagen zwischen 16,7 (±0,53)und 32,52 (±1,30) (vgl.

Tabelle 59).

Anhand dieser Werte wurden die mittleren Kopienanzahlen pro µl eingesetzte DNA für jede Probe ermittelt.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse119 Es ergaben sich Kopienzahlen zwischen 3,11x102 und 3,81x106 für die Gattung Haemonchus. Dies entsprach einer Gesamtkopienzahl von 15,6x102 bzw. 19,1x107 in der 1000 Larven enthaltenen Ausgangsprobe.

Abbildung 26: Untersuchung der Kulturen 1-10 in der Real-time PCR mit der Cooperia-Sonde

Ostertagia

Auch die Gattung Ostertagia wurde in drei Experimenten untersucht. Ein Experiment ging auch in diesem Fall nicht in die Wertung mit ein, da die Fluoreszenzen der Standardkonzentrationen nicht mit den Ergebnissen der anderen beiden Läufe korrelierten. Die Korrelationskoeffizienten bezogen auf die Standardverdünnungen der beiden verbliebenen Läufe lagen bei 0,976 und 0,995. 102 Kopien Plasmid-DNA ergaben einen mittleren Ct-Wert von 36,53 (±2,0), 106 Kopien einen mittleren Wert von 21,37 (±1,6). Die Variationskoeffizienten lagen zwischen 0,015 % und 5,59 % mit einem arithmetischen Mittelwert von 4,6 % (±2,77) (vgl. Tabelle 55).

Die Proben 2-20 ergaben in jeder Untersuchung Ct-Werte <39,0 und wurden somit als positiv gewertet. Probe 1 zeigte in der ersten Untersuchung keinen Ct-Wert. Es wurden nur die Werte der zweiten Untersuchung gewertet.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________120 Die mittleren Ct-Werte der untersuchten Proben lagen zwischen 20,9 (±1,7) und 31,4

(±1,7). Daraus ergaben sich mittlere Kopienanzahlen pro µl eingesetzte DNA von 3,73x103 bis 1,19x106 pro Probe. Dies entsprach Gesamtkopienzahlen von 1,7x105 bis 6,0x107 pro 1000 Larven in der Ausgangsprobe (vgl. Tabelle 58).

Abbildung 27: Untersuchung der Kulturen 11-20 in der Real-time PCR mit der Cooperia-Sonde

Trichostrongylus

Die Proben wurden in zwei Experimenten mit Trichostronglyus-Primern und –Sonden untersucht. Hierbei ergab sich für 102 Kopien linearisierter Plasmid-DNA ein mittlerer Ct-Wert von 31,73 (±0,84), für 106 Kopien ein mittlerer Wert von 18,25 (±0,77). Die Variationskoeffizienten lagen zwischen 0,71 % und 4,20 % mit einem arithmetischen Mittelwert von 2,65 % (±1,33) (vgl. Tabelle 55).

Jede der untersuchten Feldproben aus 2002 zeigte bei allen Ansätzen einen Ct-Wert von <39,0 und wurde damit als positiv gewertet. Die errechneten mittleren Kopienanzahlen der Proben variierten zwischen 5,8x103 und 6,00x106 pro µl eingesetzte DNA bei mittleren Ct-Werten zwischen 15,66 (±0,45) und 25,65 (±0,45) (vgl. Tabelle 56). So ergaben sich Gesamtkopienzahlen von 2,9x105 bis 3,0x108 für eine 1000 L3 enthaltene Feldprobe.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse121 Abb. 25-28 stellen exemplarisch die Ergebnisse der Real-time PCR für die Untersuchung der Larvenkulturen bildlich dar.

4.4.2. Larventitration

Es wurden von allen vier zu untersuchenden Gattungen jeweils Proben mit 1, 10, 100 und 1000 infektiösen Larven in der Real-time PCR untersucht. Lediglich für die Untersuchung von 1 und von 1000 Larven konnten reproduzierbare Ergebnisse gewonnen werden.

Die einzelnen Kopienzahlen pro µl eingesetzte DNA sind für die einzelnen Gattungen in Tab. 9 dargestellt.

Larvenanzahl Cooperia Haemonchus Ostertagia Trichostrongylus 1 Larve Kein Ergebnis 4,24x103

(±2,51x103) 2,00x102

(±4,13x101) 2,25x103 (±9,43x102) 1000 Larven 1,80x106

(±2,07x105) 6,24x105

(±4,47x105) 6,00x105

(±6,72x104) 9,84x105 (±4,78x105) Tabelle 9: Kopienanzahlen der unterschiedlichen Gattungen

4.4.3. Vergleich zwischen Mikroskopie und PCR

Bei einem Vergleich der mikroskopisch und molekularbiologisch durch die PCR ermittelten Anteile der Gattungen Cooperia, Haemonchus, Trichostrongylus und Ostertagia in Prozent ergab sich folgendes Bild:

Die prozentualen Anteile der Gattung Cooperia variierten bei 16 von 20 Proben um weniger als 5 %, zwei weitere zeigten weniger als 10 % Differenz im Anteil.

Für die Gattung Haemonchus konnten für 4 von 20 Proben Differenzen von weniger als 10 % im Anteil ermittelt werden.

Bei der Untersuchung der Gattung Trichostrongylus ergaben sich für 5 der 20 untersuchten Proben, bei der Untersuchung der Gattung Ostertagia für 3 von 20 Proben Unterschiede von <10 Prozentpunkten. Alle übrigen differierten um >10 bis

Bei der Untersuchung der Gattung Trichostrongylus ergaben sich für 5 der 20 untersuchten Proben, bei der Untersuchung der Gattung Ostertagia für 3 von 20 Proben Unterschiede von <10 Prozentpunkten. Alle übrigen differierten um >10 bis