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4. Ergebnisse

4.1. Allgemeines

Bei jeder Probennahme wurden die Tiere einer allgemeinen Adspektion unterzogen, um durch Endoparasiten oder anderen Krankheiten hervorgerufenen Symptome zu erkennen und im folgenden zu behandeln. Hierbei fiel 4 Wochen nach Weideaustrieb besonders die Versuchsgruppe der Schafe durch hgr. Lahmheit auf. Es wurde eine Moderhinkeinfektion diagnostiziert und Anfang September wurden alle 40 Schafe mit einer Dichelobacter nodosus (Serotypen A, B1+2, C, D, E, F, G, H und 1) enthaltenden Vakzine (Footvax®, Essex, München) gegen Moderhinke behandelt.

Nach dem Austrieb auf die Weide wurde bei drei Ziegen (6010, 6024 und 6021) eine fiebrige Bronchopneumonie diagnostiziert. Die Tiere wurden durch den Haustierarzt mit Lachesis, Pyrogenium und Argentum met. (Pyrogenium®, Plantavet, Bad Waldsee, Dosis: 5,0 ml/Tier s.c.), Vincetoxicum hirundinaricum D6, D10 und D30 und Sulfur D4 und D10 (Engystol®, Heel, Baden-Baden, Dosis: 5,0 ml/Tier s.c.) und Bromhexin (Bisolvon®, Boehringer, Ingelheim, Dosis: 0,17 ml/kg i.m. KGW) behandelt.

Über den Sommer entwickelten mehrere Tiere Symptome einer Parasitose mit Durchfall, struppigem und verschmutztem Haarkleid, Mattigkeit und Kachexie. Ende Juli wurden die Symptome bei einzelnen Tieren so stark, dass zum Schutz der Tiere eine anthelminthische Therapie durchgeführt wurde. Aus den Kontrollgruppen wurden jeweils 2 Schafe (5038 und 5036) und 5 Ziegen (6016, 6018, 6030, 6032, 6035) behandelt. Die Behandlung erfolgte bei den Schafen mit 5 mg/kg KGW und bei den Ziegen mit 7,5 mg/kg KGW Levamisol s.c. (Citarin® 2,5 %, Bayer, Leverkusen).

Anfang September zeigten 3 weitere Ziegen der Kontrollgruppe (6027, 6034, 6037) starke Symptome einer Parasitose und wurden zur besseren Überwachung aufgestallt. Sie wurden mit Levamisol (Citarin® 2,5 %, Bayer, Leverkusen) sowie Melissenblätter, Wermutkraut, Kamillenblüten und Fichtenspitzen (Stullmisan®S Pulver, Essex, München, Dosierung: 3 x tgl. 8 g p.o.) therapiert. Nach 2 Tagen konnten die Ziegen 6027 und 6037 wieder in die Herde integriert werden, die Ziege 6034 blieb aufgrund schlechten Allgemeinbefindens bis zum Ende des Versuches im Stall. Mitte September zeigte die Ziege 6038 starken Durchfall und ein Unterkieferödem. Das Tier wurde daraufhin aufgestallt und wie die anderen erkrankten Tiere behandelt. Als es nach 2 Tagen festlag und hgr. exsikkotisch war,

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse81 wurde es euthanasiert. Tabelle 3 gibt eine Übersicht über die erkrankten Tiere mit den aufgetretenen Symptomen. Um zu verhindern, dass weitere Tiere stark erkrankten, wurde daraufhin am 19.09.02 eine anthelminthische Therapie aller Tiere sowohl der Versuchs- als auch der Kontrollgruppen mit Levamisol in der oben genannten Dosierung durchgeführt. Anfang September zeigte die Ziege 6039 der Versuchsgruppe eine hgr. Lahmheit hinten links. Die Untersuchung ergab ein Zwischenklauengeschwür mit Gelenksbeteiligung. Das Tier wurde für 10 Tage aufgestallt und mit täglich wechselnden Verbänden therapiert.

Ab Anfang September wurde beiden Ziegengruppen Heu zugefüttert.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________82

Nummer

(Schafe) Zeitpunkt Symptom(e) Nummer

(Ziegen) Zeitpunkt Symptom(e) 5036 (K) 21.05.02 Durchfall 6007 (V) 18.06.02 Abmagerung 5033 (K) 04.06.02 Durchfall 6026 (V) 18.06.02 Abmagerung 5035 (K) 04.06.02 Durchfall 6026 (V) 30.07.02 Durchfall 3018 (K) 02.07.02 Durchfall 6016 (K) 30.07.02 Durchfall 5007 (V) 02.07.02 Durchfall 6018 (K) 30.07.02 Durchfall 5017 (V) 02.07.02 Durchfall 6030 (K) 30.07.02 Durchfall 5016 (K) 17.07.02 Durchfall 6032 (K) 30.07.02 Durchfall 5020 (K) 17.07.02 Durchfall 6035 (K) 30.07.02 Durchfall 5005 (V) 30.07.02 Blutiger

Durchfall 6038 (K) 30.07.02 Durchfall 5030 (V) 09.09.02 Durchfall 6028 (K) 13.08.02 Durchfall 6034 (K) 13.08.02 Durchfall 6021 (V) 27.08.02 Durchfall 6038 (K) 27.08.02 Durchfall 6038 (K) 09.09.02 Durchfall,

Unterkieferödem 6038 (K) 16.09.02 Durchfall,

Unterkieferödem 6038 (K) 18.09.02 Durchfall,

Unterkieferödem, Exsikkose, Euthanasie 6017 (K) 05.11.02 Durchfall 6023 (K) 05.11.02 Kehlgangsödem 6021 (V) 05.11.02 Durchfall,

Kehlgangsödem Tabelle 3: Ohrmarkennummer, Zuordnung der Tiere (V=Versuch, K=Kontrolle), Datum und aufgetretene Symptome.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse83 4.2. Klassische Methoden

4.2.1. Körpergewichte

Um Gruppen mit ähnlichen Körpergewichten zu erhalten, wurden die Tiere am Tage des Austriebs ihrem Körpergewicht entsprechend zu Paaren zusammengefasst und dann zufällig in die eine oder andere Gruppe eingeteilt. Damit wurde erreicht, dass die mittleren Körpergewichte der vier Gruppen am Tag des Austriebs ähnlich waren (Tabelle 4).

Schafe Versuch Schafe Kontrolle Ziegen Versuch Ziegen Kontrolle Ohrmarke KGW

Tabelle 4: Paare nach KGW in kg sortiert am Tag 0

Schafe

Zu Beginn des Versuchs lag das mittlere Körpergewicht der Versuchsgruppe um 1,3 kg über dem der Kontrollgruppe (Versuch: 37,3 kg ± 14,3; Kontrolle: 36,0 kg ± 13,96).

Nach 8 Wochen Weidezeit war das durchschnittliche Gewicht der Versuchsgruppe um 6,5 kg auf 43,8 kg (±14,1) angestiegen. Das Gewicht der Kontrollgruppe war um

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________84 5,9 kg gestiegen. Weitere 8 Wochen später lag das mittlere Gewicht der

Kontrollgruppe um 900 g über dem der Versuchsgruppe (Versuch: 47,1 kg ±12,9;

Kontrolle: 48,0 kg (± 15,2). Bei Abtrieb der Tiere von den Weiden lag das durchschnittliche Gewicht der Versuchsgruppe bei 57,4 kg (±12,8) und in der Kontrollgruppe bei 54,1 kg (±16,4). Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen konnten nicht ermittelt werden (p 0,05).

Einen Vergleich der durchschnittlichen Körpergewichte der Schafe über die Versuchsdauer stellt Abb. 2 dar.

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

Körpergewicht in Kg

0 20 40 60 80

Schafe Kontrolle Schafe Versuch

Abbildung 2: Gewichtsentwicklung der Schafe im Vergleich

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse85 Ziegen

Zu Beginn der Weideperiode lag das durchschnittliche Körpergewicht der Versuchsgruppe bei 26,3 kg (±12,2), das der Kontrollgruppe um 100 g höher bei 26,4 kg (±11,3). Die Gewichtsspanne reichte in der Versuchsgruppe von 11,1 kg bis 48,4 kg und in der Kontrollgruppe von 15,2 kg bis 45,7 kg. Nach 8 Wochen Versuchsdauer zeigten beide Gruppen ein gleiches Durchschnittsgewicht mit 29,9 kg. Ab Juli begann sich eine Differenz zwischen beiden Gruppen zu entwickeln. Das Körpergewicht der Versuchstiere stieg stärker als das der Kontrollgruppe. Ende August lag es bei 32,2 kg (±10,9) und das der Kontrollgruppe bei 30,5 kg (±12,2). Bei Ende der Weidezeit lag das Durchschnittsgewicht der Versuchstiere bei 39,9 kg (±10,3) und das der Kontrolltiere bei 38,2 kg (± 11,1) Körpergewicht. Das leichteste Tier in beiden Gruppen wog 25,3 kg, das schwerste Tier in der Versuchsgruppe 59,4 kg und in Kontrollgruppe 56,6 kg. Auch für die beiden Ziegengruppen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede ermittelt werden (p 0,05). Abb. 3 stellt die Gewichtsentwicklung der beiden Ziegengruppen im Vergleich dar. Die genauen Gewichte der einzelnen Tiere über die Saison, sowie deren statistische Analyse sind in den Tabellen 36-40 im Anhang aufgeführt.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________86

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

Körpergewicht in Kg

0 10 20 30 40 50 60

Ziegen Kontrolle Ziegen Versuch

Abbildung 3: Gewichtsentwicklung der Ziegen im Vergleich

4.2.2. Famacha®-Werte

Schafe

Bei Austrieb der Tiere auf die Weiden lagen die mittleren Famacha®-Werte in beiden Gruppen bei 2,6 (±2,19). Nach 6 Wochen hatten sich nur ggr. Unterschiede entwickelt. Die Kontrollgruppe zeigte mittlere Famacha®-Werte von 1,95 (±3,60) und die Versuchsgruppe von 1,90 (±2,79). Bei Ende der Pilzfütterung lagen die mittleren Famacha®-Werte der Kontrollgruppe bei 3,45 (±3,87) und die Werte der Versuchsgruppe bei 2,95 (±2,64). Für beide Gruppen stellte dieser Wert gleichzeitig den Maximalwert dar. Nach weiteren 4 Wochen Weidezeit waren zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede mehr zu erkennen. Nach der anthelminthischen Therapie zeigte die Kontrollgruppe einen mittleren Famacha®-Wert von 2,3 (±4,02) und die Versuchsgruppe einen von 2,35 (±3,81). Bei Ende des Versuches lagen die

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse87

mittleren Famacha®-Werte für die Versuchsgruppe bei 2,15 (±4,07) und für die Kontrollgruppe bei 2,0 (±3,46). Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Schafgruppen ermittelt werden (p 0,05). Abb. 4 stellt den Verlauf der Famacha®-Werte für die Schafgruppen graphisch dar.

Ziegen

Bei Beginn des Versuches am Tag 0 waren die mittleren Famacha®-Werte in beiden Gruppen ähnlich. Sie lagen in der Versuchsgruppe bei 2,65 (±2,53) und in der Kontrollgruppe bei 2,63 (±2,53). Nach 6 Wochen zeigten die Versuchstiere mit 3,1 (±3,13) einen höheren mittleren Famacha®-Wert als die Kontrollgruppe mit 2,7 (±2,86). Bei Ende der Pilzfütterung lagen die mittleren Famacha®-Werte der Kontrollgruppe bei 3,8 (±2,68) und die Werte der Versuchsgruppe bei 3,7 (±2,86).

Dieser Wert stellt für die Versuchsgruppe den Maximalwert dar. Die Kontrollgruppe erreichte diesen mit einem mittleren Famacha®-Wert von 4,0 (±3,16) Anfang September. Nach der anthelminthischen Therapie wurden die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen deutlich geringer. Am Ende des Versuchs lagen die mittleren Famacha®-Werte für die Versuchsgruppe bei 2,4 (±3,29) und für die Kontrollgruppe bei 2,65 (±3,14). Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Ziegengruppen ermittelt werden (p 0,05). Abb. 4 stellt die einzelnen Gruppendurchschnittswerte der Ziegen über die Weideperiode im Vergleich dar. Die individuellen Werte der Tiere sind im Anhang in den Tabellen 41-44 aufgeführt.

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________88

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5

0 d 14 d 28 d 42 d 56 d 70 d 84 d 98 d 112 d 126 d 140 d 154 d 168 d 182 d Zeit

Famacha-Gruppendurchschnitt

SK SV ZK ZV

Abbildung 4: Durchschnittliche Famacha®-Werte der Gruppen (S=Schafe, Z=Ziegen, V=Versuch, K=Kontrolle)

4.2.3. Kotproben

4.2.3.1. EpG

Magen-Darm-Strongyliden Schafe

Am Tage des Austriebs zeigten alle zweitsömmrigen Schafe einen Befall mit Magen-Darm-Strongyliden im EpG. Alle Jungtiere zeigten ein negatives EpG für MDS-Eier.

Hieraus ergaben sich eine mittlere Eizahl von 305 (± 331) für die Versuchs- und eine mittlere Eizahl von 365 (±547) für die Kontrollgruppe. Am Tag 0 lag der Befall mit MDS in beiden Gruppen somit bei 65 %. Nach sechs Wochen zeigten alle Tiere beider Gruppen ein positives EpG für Magen-Darm-Strongyliden. Das Gruppenmittel lag für die Versuchsgruppe bei 305 (±360) und für die Kontrollgruppe bei 185 (±232

).

Die Eizahlen pro g Kot der Kontrollgruppe stiegen bis zum Ende der Pilzfütterung (30.07.02) auf 584 (±1329) und fielen danach wieder ab. Die mittlere Eiausscheidung dieser Gruppe lag am 09.09.02 bei 409 (±394).

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse89 In der Versuchsgruppe lag die mittlere Eiausscheidung zum Ende der Pilzfütterung bei 397 (±628). Diese Werte stiegen zum 09.09.02 hin noch an und erreichten ein maximales Gruppenmittel von 698 (±940).

Nach der anthelminthischen Therapie wurden in der Kontrollgruppe keine Eier im EpG festgestellt. In der Versuchsgruppe wurde für ein Tier eine mittlere Eizahl von 33 Eiern pro g Kot festgestellt, alle anderen Tiere dieser Gruppe waren negativ. Bis zum Ende des Versuchs stiegen die Eizahlen der Versuchsgruppe wieder auf 183 (±410), die der Kontrollgruppe auf 78 (±109) Eier pro g Kot.

Einen genauen Verlauf der mittleren Eizahlen zeigt Abb. 5 (vgl. Tabelle 11).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eizahlen/g Kot

0 200 400 600 800

Schafe Versuch Schafe Kontrolle

Abbildung 5: MDS-Eizahlen / g Kot der Schafgruppen über die Saison im Vergleich

Bei einem alleinigen Vergleich der Jungtiere der Gruppen zeigte die Versuchsgruppe 6 Wochen nach dem Austrieb eine mittlere Eizahl von 505 (±472). Am selben Probentermin lag der Wert für die Kontrollgruppe bei 186 (±157). Am Ende der Pilzfütterung zeigten die Versuchstiere eine mittlere Eiausscheidung von 889 (±871) und die Kontrolltiere von 1800 (±1966). Dies war für diese Gruppe zugleich der Maximalwert. Am 09.09.02 lag der mittlere EpG-Wert der Versuchsgruppe bei 1613 (±1293), derjenige der Kontrollgruppe bei 800 (±209). Am Ende des Versuches lagen

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________90

die Eizahlen für die Versuchsgruppe bei 448 (±563) und für die Kontrollgruppe bei 162 (±117). Den genauen Verlauf der mittleren Eizahlen pro g Kot der Jungtiere zeigt Abb. 6 (vgl. Tabelle 11).

Für keinen Termin konnte, wie in Tabelle 13 dargestellt, bei den Schafgruppen -weder für die gesamte Gruppe noch für die Jungtiergruppen separat- ein statistisch signifikanter Unterschied ermittelt werden (p 0,05).

Abbildung 6: MDS-Eizahlen / g Kot der Jungschafe über die Saison im Vergleich

Ziegen

Bei Beginn des Versuches lag die durchschnittliche Infektionsrate mit Magen-Darm-Strongyliden in beiden Gruppen bei 50 %. Es waren alle zweitsömmrigen Tiere und je drei Jungtiere befallen. Die mittlere Eizahl/g Kot lag in der Versuchsgruppe bei 138 (±191) und in der Kontrollgruppe bei 85 (±138). Nach vier Wochen Versuchsdauer zeigten alle Tiere bis auf ein junges Kontrolltier ein positives EpG auf MDS. An diesem Untersuchungstag war die Differenz zwischen den beiden Gruppen statistisch signifikant (p=0,014). Nach sechswöchiger Pilzfütterung lag die mittlere Eizahl der Versuchsgruppe bei 272 (±228), die der Kontrollgruppe bei 186 (±133).

Am Ende der Pilzfütterung lag die Eiausscheidung der Versuchsgruppe bei 517

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse91

(±654) und die der Kontrollgruppe bei 1235 (±518). Die Unterschiede an diesem Termin waren hochsignifikant (p<0,001), die des folgenden Termins zeigten sich nicht mehr statistisch signifikant (p=0,096).

Die Versuchsgruppe zeigte ihre maximale Eiausscheidung am 27.08.02 mit 1068 (±621), am 09.09.02 lag diese noch bei 877 (±426). Nach der anthelminthischen Therapie verblieben 11 Tiere der Versuchsgruppe positiv auf MDS und die Eizahl/g Kot stieg bis zum Ende des Versuches auf 228 (±149). Die Kontrollgruppe erreichte im Vergleich hierzu ihre maximale Eiausscheidung am 09.09.02 mit einer durchschnittlichen Eizahl von 1456 (±1262). Nach der anthelminthischen Therapie waren noch 7 Tiere positiv auf MDS. Die Eiausscheidung stieg bis zum Ende des Versuches wieder auf 357 (±289) an.

Ein genaues Bild des Verlaufs der Eiausscheidung beider Gruppen im Vergleich zeigt Abbildung 7 (vgl. Tabelle 12).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eier / g Kot

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

Ziegen Versuch Ziegen Kontrolle

*1

*2

*1 p=0,014

*2 p<0,001

Abbildung 7: MDS-Eizahlen/ g Kot der Ziegen über die Saison im Vergleich

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________92 Bei alleiniger Betrachtung der Jungtiergruppen beider Gruppen zeigte sich folgendes

Bild:

Zu Beginn des Versuches lag die Eizahl/g Kot in der Versuchsgruppe bei 23 (±55) und in der Kontrollgruppe bei 85 (±138). Nach vier Wochen Versuch zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (p=0,002). Die Eiausscheidung der Versuchsgruppe lag nach sechs Wochen bei 210 (±116) und die der Kontrollgruppe bei 118 (±116) Eier/g Kot. Bis zum Ende der Pilzfütterung stieg die Eizahl der Versuchsgruppe auf 549 (±800) und ereichte am 27.08.02 ihren maximalen Wert mit 1038 (±1058). Am 09.09.02 lag die durchschnittliche Eizahl/g Kot noch bei 681 (±336) und bei Ende des Versuchs bei 274 (±146). Im Vergleich hierzu zeigte die Kontrollgruppe ihre maximale Eiausscheidung am Ende der Pilzfütterung mit 1485 (±487) Eiern/g Kot. Am 09.09.02 lag die mittlere Eizahl noch bei 1467 (±1511) und nach der anthelminthischen Therapie verblieben 4 Tiere mit 33 bzw. 66 Eiern/g Kot positiv auf MDS. Bis zum Ende des Versuches stiegen die durchschnittlichen Eizahlen wieder auf 407 (±301) Eier/g Kot. Weiterhin zeigten die Termine 17.07. (p<0,001) und 30.07 (p<0,001) statistisch signifikante Unterschiede.

Abbildung 8 zeigt den genauen Verlauf der Eiausscheidung der Jungtiere im Vergleich (vgl. Tabelle 12). Die statistische Auswertung der individuellen Eiausscheidung ist im Anhang in Tabelle 13 aufgeführt.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse93

Abbildung 8: MDS-Eizahlen/g Kot der Jungziegen im Vergleich

Nematodirus Schafe

Sowohl in der Versuchsgruppe als auch in der Kontrollgruppe wurden Eier der Art Nematodirus battus gefunden. Anhand der typischen Eimorphologie konnte diese Art eindeutig identifiziert werden. Die Eizahlen varierten in der Versuchsgruppe zwischen 33 und 66 Eiern/g Kot und in der Kontrollgruppe zwischen 33 und 133 Eiern/g Kot.

Aus der Versuchsgruppe war am Tag des Austriebs ein Tier positiv auf Nematodirus, nach zwei Wochen waren es 4 Tiere. Danach fanden sich erst wieder zum Ende der Pilzfütterung EpG´s mit Nematodirus-Eiern. Nach der anthelminthischen Therapie waren die EpGs der Versuchstiere negativ, erst am letzten Versuchstag zeigten 2 Tiere positive Eizahlen.

Insgesamt war die Kontrollgruppe an 7 Probenterminen positiv auf Nematodirus. Pro Termin konnten bei 1 bis 4 Tieren Eier dieser Gattung gefunden werden. In der Kontrollgruppe konnten die Eier der Gattung Nematodirus erst sechs Wochen nach

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________94 Versuchsbeginn entdeckt werden. Zu diesem Termin zeigte ein Tier ein positives

EpG für Nematodirus. Am folgenden Termin zeigten 4 Tiere positive Eizahlen. Vom Ende der Pilzfütterung an bis zur anthelminthischen Therapie waren in dieser Gruppe immer mehrere Tiere positiv auf Nematodirus. Auch diese Gruppe zeigte ein gutes Ansprechen auf die anthelminthische Therapie und es konnten erst wieder am letzten Probentermin 2 Nematodirus-positive Tiere ermittelt werden. Es konnten für die beiden Schafgruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede ermittelt werden (p 0,05). Die statistische Auswertung findet sich in Tabelle 16.

Abb. 9 zeigt den genauen Verlauf der Eiausscheidung von Nematodirus battus über die Saison (vgl. Tabelle 14).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eier/g Kot

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Schaf Versuch Schaf Kontrolle

Abbildung 9: Nematodirus battus-Eizahlen der Schafe im Vergleich

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse95 Ziegen

Auch in den Ziegengruppen konnte anhand der Eimorphologie die Art Nematodirus battus ermittelt werden. Bei Beginn des Versuches lag die Infektionsrate mit Nematodirus battus bei den Ziegen sowohl in der Versuchs- als auch in der Kontrollgruppe bei 5 %. Von Beginn des Versuchs bis zur anthelminthischen Therapie am 19.09.2002 konnten in beiden Gruppen bei jeder Probennahme auf Nematodirus battus positive Tiere entdeckt werden. In der Versuchsgruppe schieden an jeweils 3 Terminen 1, 3 und 4 Tiere Eier der Gattung Nematodirus aus. Jeweils einmalig konnten 2, 5 bzw. 7 positive Tiere gefunden werden. Die Eizahlen/g Kot der positiven Tiere variierten zwischen 33 und 100 Eiern. In der Kontrollgruppe konnten jeweils an 2 Terminen 1, 3, 4, 5 bzw. 6 positive Tiere ermittelt werden. Einmalig waren 2 Tiere positiv. Die mittlere Eizahl lag auch in dieser Gruppe zwischen 33 und 100 Eiern/g Kot und Tier. Den maximalen Gruppenwert erreichten beide Gruppen Ende August. Hier lag die mittlere Eizahl der Versuchsgruppe bei 27 (±36) Eiern/g Kot und die der Kontrollgruppe bei 17 (±31). Nach der anthelminthischen Therapie waren in der Versuchsgruppe 4 Wochen und in der Kontrollgruppe 6 Wochen lang alle Tiere negativ auf Nematodirus-Eier. Zum Ende des Versuchs lag die Infektionsrate mit Nematodirus battus in beiden Gruppen bei 5 %. Abb. 10 stellt den genauen Verlauf der Eizahlen der beiden Ziegengruppen im Vergleich dar (vgl.

Tabelle 15). Es konnten, wie in Tabelle 16 dargestellt, zu keinem Termin signifikante Differenzen ermittelt werden (p 0,05).

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________96

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eizahl/g Kot

0 5 10 15 20 25 30

Ziegen Versuch Ziegen Kontrolle

Abbildung 10: Nematodirus battus-Eizahlen der Ziegengruppen im Vergleich

Strongyloides papillosus Schafe

Bei Weideaustrieb lag die Befallsrate mit Strongyloides papillosus in der Versuchsgruppe bei 40 % und in der Kontrollgruppe bei 20 %. Es waren in beiden Gruppen nur zweitsömmrige Tiere befallen. Die durchschnittliche Eiausscheidung lag in beiden Gruppen bei 77 Eiern/g Kot (Standardabweichung: SV: ±163 und SK: ±77).

6 Wochen nach Versuchsbeginn lag die mittlere Eiausscheidung der Versuchsgruppe bei 53 (±95) und der Kontrollgruppe bei 93 (±130), nach weiteren 6 Wochen für die Versuchsgruppe bei 291 (±311) und für die Kontrollgruppe bei 152 (±244). Für die mit dem Pilz gefütterte Gruppe stellte dieser Wert zugleich den Maximalwert dar. Bis zur anthelminthischen Therapie sanken die Werte in beiden Gruppen und lagen in der 18. Versuchswoche noch bei 90 (±131) für die Versuchsgruppe und bei 57 (±98) für die Kontrollgruppe. Nach erfolgter Therapie lag die Befallsrate in der Versuchsgruppe noch bei 20 %, die der Kontrollgruppe bei 5 %.

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse97 Am letzten Versuchstag zeigte die Versuchsgruppe eine durchschnittliche Eizahl/g Kot von 2 (±8) und die Kontrollgruppe von 7 (±17). Zu keinem Termin konnte eine statistisch signifikante Differenz zwischen den Gruppen ermittelt werden (p 0,05).

Die genaue statistische Auswertung findet sich in Tabelle 19 im Anhang.

Abb. 11 zeigt den Verlauf der Eizahlen/g Kot von Strongyloides papillosus beider Schafgruppen im Vergleich (vgl. Tabelle 17).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eizahl/g Kot

0 50 100 150 200 250 300 350

Schafe Versuch Schafe Kontrolle

Abbildung 11: Strongyloides papillosus-Eizahlen/g Kot der Schafe im Vergleich

In den Jungtiergruppen stiegen nach Weideaustrieb die Eizahlen für Strongyloides papillosus an. Nach 6 Wochen waren in der Kontrollgruppe alle Tiere positiv auf den Zwergfadenwurm, diese Rate erreichte die Versuchsgruppe erst nach 10 Wochen.

Der Termin 8 Wochen nach Versuchsbeginn zeigte statistisch signifikante Unterschiede (p=0,03). Hier wies die Versuchsgruppe eine durchschnittliche Eizahl/g Kot von 14 (±24) und die Kontrollgruppe von 190 (±169) auf. Ebenfall war der folgende Termin statistisch signifikant (p=0,02). Am Ende der Pilzfütterung lagen diese Werte für die Versuchsgruppe bei 456 (±380) und für die Kontrollgruppe bei 460 (±117). Danach fielen die Werte, so dass die Versuchsgruppe 6 Wochen später

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________98

noch eine durchschnittliche Eizahl von 200 (±156) und die Kontrollgruppe von 138 (±117

)

aufwies. Nach der anthelminthischen Therapie waren in der Versuchsgruppe noch 29 % und in der Kontrollgruppe noch 17 % der Jungtiere befallen. Am Ende des Versuchs ließen sich in der Versuchsgruppe keine Eier von Strongyloides papillosus mehr nachweisen, die Kontrollgruppe zeigte eine durchschnittliche Eiausscheidung von 14 (±24) Eiern/g Kot. Eine genaue Darstellung der Eiausscheidung von Strongyloides papillosus zeigt Abb. 12 (vgl. Tabelle17).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eizahl/g Kot

0 100 200 300 400 500 600 700

Junge Schafe Versuch, n=7 Junge Schafe Kontrolle, n=7

*1

*1 p=0,03

*2

*2 p=0,02

Abbildung 12: Strongyloides papillosus -Eizahlen/g Kot der Jungschafe im Vergleich

Ziegen

Bei Austrieb der Tiere auf die Weiden lag die Befallsrate mit Strongyloides papillosus in der Versuchsgruppe bei 0 % und in der Kontrollgruppe bei 10 % (mittlere Eiausscheidung 22 (± 77)). Nach 6 Wochen Versuchszeit lag die Infektionsrate bei 30 % in beiden Gruppen. Die mittlere Eizahl der Versuchsgruppe lag bei 12 (±19), die der Kontrollgruppe bei 20 (±40) Eier/g Kot. 14 Tage später zeigten sich signifikante Differenzen zwischen den beiden Gruppen (p= 0,004). Hier lag die Eizahl

______________________________________Eigene Untersuchungen: Ergebnisse99

in der mit D. flagrans gefütterten Gruppe bei 41 (±54) und in der nicht gefütterten Gruppe bei 3 (±15). Danach stiegen die Werte stark an und erreichen zum Ende der Pilzfütterung Werte von 128 (±214) Eiern/g Kot in der Versuchs- und 120 (±117) Eiern/g Kot in der Kontrollgruppe. Nach der anthelminthischen Therapie Mitte September lag die Befallsrate der Versuchsgruppe noch bei 65 %, die der Kontrollgruppe bei 75 %. Am Ende des Versuchs wies die Versuchsgruppe eine mittlere Eizahl von 125 (±144) und die Kontrollgruppe eine selbige von 75 (±133) Eiern/g Kot auf. Alle weiteren Termine zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede (p 0,05). Die genauen Werte sind in Tabelle 19 im Anhang aufgeführt.

Abb. 13 zeigt den genauen Verlauf der Strongyloides papillosus-Eizahlen der Ziegen über die Versuchssaison (vgl. Tabelle 18).

Zeit

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Eizahl/g Kot

0 50 100 150 200 250 300 350

Ziegen Versuch Ziegen Kontrolle

*1

*1 p=0,004

Abbildung 13: Strongyloides papillosus-Eizahlen/g Kot der Ziegen im Vergleich

Von den erstsömmrigen Ziegen war zum Zeitpunkt des Austriebs kein Tier mikroskopisch positiv auf Strongyloides papillosus. Bereits nach 2 Wochen begannen einzelne Tiere in der Versuchsgruppe, nach 4 Wochen auch in der Kontrollgruppe mit

Eigene Untersuchungen: Ergebnisse _______________________________________100 der Ausscheidung von Eiern von Strongyloides papillosus. Mitte Juli waren dann alle

Tiere der beiden Gruppen positiv in der Eiausscheidung. Die mittlere Eizahl lag an diesem Termin bei 179 (±249) in der Versuchs- und bei 155 (±123) in der Kontrollgruppe. Bis Ende August differierten die durchschnittlichen Gruppenmittelwerte um 18 Eier/g Kot (max. 57 Eier). Anfang September zeigten sich deutliche Unterschiede mit 89 Eier/g Kot (±155) in der Versuchsgruppe und 433 (±673) Eiern/g Kot in der Kontrollgruppe. Dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant (p 0,05). Nach der anthelminthischen Therapie lag die Infektionsrate mit Strongyloides papillosus in der mit D. flagrans gefütterten Gruppe bei 85 %, in der nicht gefütterten Gruppe bei 90 %. Am letzten Tag des Versuchs zeigte die Versuchsgruppe eine mittlere Eiausscheidung von 177 (±153) und die Kontrollgruppe eine von 117 (±159) Eiern/g Kot. Abb. 14 stellt den genauen Verlauf der

Tiere der beiden Gruppen positiv in der Eiausscheidung. Die mittlere Eizahl lag an diesem Termin bei 179 (±249) in der Versuchs- und bei 155 (±123) in der Kontrollgruppe. Bis Ende August differierten die durchschnittlichen Gruppenmittelwerte um 18 Eier/g Kot (max. 57 Eier). Anfang September zeigten sich deutliche Unterschiede mit 89 Eier/g Kot (±155) in der Versuchsgruppe und 433 (±673) Eiern/g Kot in der Kontrollgruppe. Dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant (p 0,05). Nach der anthelminthischen Therapie lag die Infektionsrate mit Strongyloides papillosus in der mit D. flagrans gefütterten Gruppe bei 85 %, in der nicht gefütterten Gruppe bei 90 %. Am letzten Tag des Versuchs zeigte die Versuchsgruppe eine mittlere Eiausscheidung von 177 (±153) und die Kontrollgruppe eine von 117 (±159) Eiern/g Kot. Abb. 14 stellt den genauen Verlauf der