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2.2 Der Transitions-Ansatz

2.2.2 Das mehrphasige und mehrstufige Konzept der Transitionstheorie

Die Transitionstheorie baut auf zwei analytischen Konzepten auf, um diese komplexen Prozesse zu strukturieren: das mehrphasige und das mehrstufige Konzept.

Diese Konzepte sind eng miteinander verwandt und die Kombination beider Konzepte ermöglicht die Analyse der zeitlichen Dimension sowie der Dynamik einer Transition:

Analyse des Systemzustands

Analyse der Möglichkeit eines strukturellen Wandels94

86 Vgl. Loorbach 2007, S. 18. bzw. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 9 f.

87 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 10.

88 Vgl. Loorbach 2007, S. 17. bzw. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 17 f.

89 Vgl. Weber et al. 2006, S. 17 f.

90 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 10 und Weber et al. 2006, S. 17 f.

91 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 11.

92 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 10.

93 Vgl. Loorbach 2007, S. 18 bzw. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 9 f.

94 Vgl. Loorbach 2007, S. 18.

Methodische Vorgehensweise

2.2.2.1 Die Mehrebenen-Perspektive der Transition

Die Mehrebenen-Perspektive eröffnet das Verständnis für die kulturellen Aspekte, Strukturen und Routinen eines gesellschaftlichen Systems. Die Mehrebenen-Perspektive zeigt die Wechselbeziehungen zwischen den individuellen und kollektiven Akteur_innen und deren Verhaltensweisen als auch zwischen den Strukturen auf und dient der Beschreibung und Analyse von Transitionen.95

Eine Transition ereignet sich durch das gleichzeitige Zusammenspiel auf den drei funktional differenzierten Ebenen des gesellschaftlichen Systems:

Makro‐Niveau (Landschaft): Die Landschaft umfasst kaum beeinflussbare, exogene Faktoren. Sie bildet die Rahmenbedingungen für die strukturellen Veränderungen der beiden anderen Ebenen (z. B.: Weltanschauung oder politische Kultur).

Meso‐Niveau (Regime): Kognitive (z. B.: Ziel- und Innovationsperspektiven), regulative und normative Regeln werden von den dominanten Akteur_innen eines Regimes vorgegeben. Die dominanten Strukturen, Kulturen und Routinen eines Systems werden abgebildet. Die Veränderungen auf der Meso-Ebene werden von der Makro-Ebene beeinflusst (z. B.: Institutionen sowie Organisationen bzw.

institutionelle Strukturen).

Mikro‐Niveau (Nischen): Individuelle (Einzelpersonen), Technologien und Routinen sind das Kennzeichen von Nischen. Diese sind die Treiber für sozio-technische Innovationen und Initiativen (z. B.: die Wiedergewinnung von Metallen aus Klärschlamm mittels hyperakkumulierenden Pflanzen96). Auf der Mikro-Ebene werden konkrete Strategien bzw. Handlungsansätze einzelner Akteur_innen formuliert, die in einem System wirken.97

2.2.2.2 Impulse für eine Transition

Nach Weber et al. (2006) sowie Schneidewind und Scheck (2012) bedarf eine Transition einer Änderung des vorherrschenden Regimes. Die Akteur_innen auf dem Meso-Niveau sind gegenüber Veränderungen und Innovationen ablehnend. Die Pfadabhängigkeit aufgrund der vorherrschenden Dominanz der Akteur_innen gilt es zu überwinden. Der Wandel entsteht durch das Aufkommen und die Entwicklung von Nischen. Diese Entwicklung ist ein

95 Vgl. Schneidewind/Scheck 2012, S. 48.

96 z. B.: Sonnenblumen

97 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 11., http://www.oecd.org/environment/cc/2487244.pdf bzw.

Schneidewind/Scheck 2012, S. 49.

wesentlicher Faktor für Veränderungen auf dem Meso Instabilitäten auf dem Meso-Niveau auslösen,

Bottom-up: Die Dominanz der Nische steigt und sie übernimmt das Regime.

Top-down: Das Regime gerät durch Veränderungen auf der Landschaftsebene unter Druck, wodurch der Wandel eingeleitet wird.

Hybrid aus Bottom-up und Top

Regime-Ebene führen zur Akzeptanz von Innovationen aus der Ebene Abbildung 3: Impulse für eine Transition

Die Transitionen laufen auf Gesellschaft gleichzeitig ab. Die

1. Vorentwicklungsphase: Eine Veränderung des dynamischen Gleichgewichts ist nicht zu erkennen. Die Veränderungen

98 Vgl. Schneidewind/Scheck 2012, S. 50

99 Vgl. Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 11 bzw.

wesentlicher Faktor für Veränderungen auf dem Meso-Niveau. Innovationen können Niveau auslösen, welche folgende Muster aufweisen können:

Die Dominanz der Nische steigt und sie übernimmt das Regime.

Das Regime gerät durch Veränderungen auf der Landschaftsebene unter Druck, wodurch der Wandel eingeleitet wird.

up und Top-down: Lern- und Anpassungsprozesse auf der Ebene führen zur Akzeptanz von Innovationen aus der Ebene

Impulse für eine Transition am Beispiel Verkehr

Quelle: eigene Darstellung

auf den verschiedenen Niveaus und in mehreren Domänen der gleichzeitig ab. Die Teilprozesse beeinflussen und verstärken sich gegenseitig.

Die Konsequenz ist die Interaktion der langsamen Entwicklungen auf der Makroebene mit auf der Meso‐ und Mikroebene.99

mehrphasige Prozess einer Transition

r Transitionsprozess wird durch eine Vielzahl an ursächlichen Zusammenhängen und Koevolutionen angetrieben. Jeder Transitionsprozess

Transitionsprozess kann je nach Geschwindigkeit und Ausmaß der vier Phasen unterteilt werden:

Vorentwicklungsphase: Eine Veränderung des dynamischen Gleichgewichts ist nicht Veränderungen betreffen das System und die Vernetzung der

2012, S. 50 bzw. Weber et al. 2006, S. 21 f.

Kanatschnig/Pelikan 2009, S. 11 bzw. Weber et al. 2006, S. 22.

Niveau. Innovationen können folgende Muster aufweisen können:

Die Dominanz der Nische steigt und sie übernimmt das Regime.

Das Regime gerät durch Veränderungen auf der Landschaftsebene unter

und Anpassungsprozesse auf der Ebene führen zur Akzeptanz von Innovationen aus der Ebene der Nische.98

am Beispiel Verkehr

mehreren Domänen der und verstärken sich gegenseitig.

Entwicklungen auf der Makroebene mit

Vielzahl an ursächlichen Transitionsprozess verläuft je nach Geschwindigkeit und Ausmaß der

Vorentwicklungsphase: Eine Veränderung des dynamischen Gleichgewichts ist nicht System und die Vernetzung der

Methodische Vorgehensweise

Akteur_innen. Die Anfälligkeit des Systems steigt. Die Entwicklung geschieht in den Nischen.

2. Take‐Off‐Phase: Der Veränderungsprozess wird durch vereinzelte strukturelle Veränderungen im System sichtbar. Die Beziehungen zwischen den Akteur_innen verändern sich. Die zusammenwirkenden Entwicklungen haben Einfluss auf das Regime.

3. Beschleunigungsphase: Die strukturellen Veränderungen kumulieren sich und kollektive Lernprozesse setzen ein. Die soziokulturellen, ökonomischen, ökologischen und institutionellen Innovationen verstärken sich gegenseitig. Die strukturellen Veränderungen beginnen sich durchzusetzen.

4. Stabilisierungsphase: Die neuen Systemstrukturen konsolidieren sich, indem sich die neu entstandenen Netzwerke, Ideen, Methoden und Prozesse in alle gesellschaftlichen Bereiche integrieren. Ein neues Gleichgewicht wird lernend erreicht.100

2.2.3 Die Wechselbeziehung zwischen Innovationen und systemischen Veränderungen