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Bestandsbeschreibung terrestrischer Vorhabensteil

4 BESCHREIBEN UND BEWERTEN DER UMWELT UND IHRER

4.1 Schutzgut Menschen

4.3.3 Bestandsbeschreibung terrestrischer Vorhabensteil

Der Untersuchungsraum befindet sich im Schleswig-Holsteinischen Hügelland - Dänischer Wohld und dem Westensee-Endmoränengebiet. Die wellige Landschaft entstand während der Weichseleiszeit und weist alle Merkmale einer Jungmoränenlandschaft auf. Ausgangs-material der Bodenbildung sind Geschiebelehm, -mergel und –sande der Grund- und End-moränen und Schmelzwassersande. Zum Teil treten auch Torfe und Mudden auf. Sie sind durch die Verlandung von Seen entstanden und weisen die als „holozäne Schluffe„ be-zeichnete Schichtfolge Schluff und/oder Ton unter Mudde und Torf auf.

Auf den Moränenzügen entwickelten sich mehrheitlich Braunerden und Parabraunerden. In Bereichen mit stauenden Schichten bildeten sich Pseudogleye, während sich auf grund-wassergeprägten Standorten Gleye ausbilden. Sowohl bei den stau- als auch bei den grundwassergeprägten Standorten können im Böschungsbereich des NOKs Kalktuffquellen auftreten. In Senken und Mulden entwickelten sich Niedermoore, die jedoch alle entwässert wurden. Nördlich der Ortschaft Rögen haben sich drei kleinere Hochmoorflächen gebildet, die allerdings auch weitgehend überprägt sind. In Gebieten mit kalkfreiem Bodenauf und -abtrag bildeten sich Regosole aus. Eine eher untergeordnete Rolle spielen im Untersu-chungsgebiet Pararendzina, Podsol, Plaggenesche und Lockersyrosem. Im Bereich der heutigen Nord-Ostsee-Kanalböschungen befinden sich Auftragböden. Es handelt sich wei-testgehend um Umlagerungsböden aus Geschiebemergel / -lehm, die beim Kanalbau bzw.

den Erweiterungen entstanden sind. Sie werden unterlagert durch Geschiebemergel / -lehm mit sandigen Einschlüssen, zum Teil finden sich auch torfige Schichten oder es fand eine Durchmischung mit holozänen Schluffen statt.

Auf den künstlich angelegten Böschungen des NOK haben sich infolge von Wasseraustrit-ten kleinräumig Kalktuffquellen gebildet, in deren Umfeld spezielle Bodenbildungen mit Quellhorizonten anzunehmen sind. Diese konnten sich ausschließlich aufgrund des menschlichen Eingriffs in den Naturhaushalt im Zuge des Kanalbaus entwickeln. Sie stellen somit keine natürlichen Bodenbildungen und auch keine Sonderstandorte dar.

Im Bereich der Fließgewässer und der gemäß der Biotoptypenkartierung versiegelten Flä-chen sind keine Bodenfunktionen ausgeprägt.

Stand: 04.12.2009 112 Aufgrund der kleinflächigen Vergesellschaftung der Böden im Untersuchungsgebiet werden im Folgenden die Baulose und Verbringungsflächen einzeln betrachtet. Im Plan 111000 01 23 104 Blatt 1 und 2 des Schutzgutes Boden werden sowohl die Bodentypen als auch ihre Beurteilung dargestellt.

Ausbau Baulos 1

Der größte Teil des Eingriffsbereiches entfällt auf Auftragböden der Kanalböschung. Es handelt sich um humose Sande mit wechselnden Ton- und Schluffanteilen sowie humoses Material und holozäne Schluffen über Geschiebemergel. In den angrenzenden Gebieten des westlichen Los haben sich Gleye und Pseudogleye ausgebildet, die eng vergesellschaf-tet sind. Im Anschluss haben sich Pseudogley-Parabraunerden und Braunerde-Parabraunerden entwickelt. Im östlichen Eingriffsbereich finden sich Pararendzinen und Niedermoore.

Baulos 2

Der Eingriffsbereich wird durch eine kleinflächige mosaikartige Verzahnung überwiegend stau- und grundwasserbeeinflusster Böden geprägt. Die Pseudogleye treten teilweise auch als Gley-Pseudogley, Pseudogley-Braunerde und Pseudogley-Parabraunerde auf. Neben den Gleyen finden sich auch Gley-Parabraunerden. Des Weiteren entwickelten sich klein-flächige Nieder- und Hochmoore, Pararendzina, Braunerde und ein Kolluvisol. Im Bereich der Kanalböschung befinden sich humose sandige Auftragsböden. Unterlagert werden sie von Geschiebeböden, Sanden und holozänen Schluffen.

Baulos 3

Im Eingriffsbereich befinden sich Gleye, Gley-Parabraunerden und kleinere Flächen mit Niedermoor und Regosol. Im Bereich der Böschung finden sich Auftragsböden aus humo-sen Sanden und Schluffen über Bodenmaterial der ehemaligen Niederung Altwittenbeker Au. Die Geschiebeböden, Sande und Beckensedimente wurden auf die örtlich anstehenden Torfe und Mudden abgelagert. Durch die schwereren Auftragsböden kam es teils zu einer Durchmischung der anstehenden holozänen Schluffe und organischen Böden.

Baulos 4

Der größte Teil des Eingriffsbereiches entfällt auf Auftragsböden der Kanalböschung. Es handelt sich um schluffig humose Sande mit veränderlichen Ton- und Kiesanteilen, die von Auffüllungen aus bindigen Geschiebeböden und Beckensedimenten unterlagert werden. In den angrenzenden Bereichen haben sich Parabraunerden, Pseudogley-Parabraunerden und Braunerde-Parabraunerden entwickelt. In den grundwasserbeeinflussten Bereichen bildeten sich Gleye aus.

Baulos 5

Im Eingriffsbereich haben sich Gley, Podsol-Regosol, Pseudogleye und Braunerde-Parabraunerde entwickelt. Die Auftragsböden der Böschungen bestehen aus schluffig hu-mosen Sanden mit wechselnden Ton- und Kiesanteilen über bindigen Böden, örtlich mit kiesigen Sanden und organischen Material. Im Bereich des Waldes wurde aufgrund der benachbarten Bodentypen und der Biotoptypen ein feuchter Waldboden ausgewiesen.

Geologischer Untergrund

Stand: 04.12.2009 113 Im Böschungsbereich des Nord-Ostsee-Kanals stehen i.d.R. bindige Böden lokal mit Sand-linsen bzw. Torf- / Muddeneinlagerungen durchsetzt an. Teils sind Umlagerungsböden vor-handen. In Abschnitten mit Auftragsböden kann eine erhöhte Grundbruchgefährdung beste-hen. Entsprechende Untersuchungen wurden im Zusammenhang mit der technischen Pla-nung vorgenommen. Hierzu gibt die folgende Tabelle einen Überblick. Die Grundbruchge-fährdung wird im Rahmen der technischen Planung analysiert. so dass sich eine vertiefte Betrachtung im Rahmen der UVS erübrigt.

Tabelle 4-31: Bodenmaterial und Untergrund der Baulose

Baulos Auffüllung Holozän Pleistozän

1 Nester) in den Sanden und Mergel Nester) in den Sanden und Mergel Nester) in den Sanden und Mergel Nester) in den Sanden und Mergel

Terrestrische Verbringung Gut Rosenkrantz

Die Böden der Verbringungsflächen Rosenkrantz-Ziegelgrube und Rosenkrantz-Kippland sind größtenteils anthropogen überprägt. Das Substrat der östlichen Teilfläche (Ro-senkrantz-Kippland) ist von Bodenablagerungen aus der Zeit des Kanalbaus geprägt. Hier haben sich entsprechend der verwendeten Basisdaten Parabraunerden, die teilweise mit Braunerden vergesellschaftet sind, Pseudogley-Braunerden und Gley-Braunerden gebildet.

Stand: 04.12.2009 114 Die Bodenbildung der westlichen Teilfläche ist durch verschiedene Sand-, Kies- und Tonab-baustellen überformt worden und das Ausgangsmaterial somit häufig anthropogenen Ur-sprungs. Dort haben sich Pseudogleye und Gley-Parabraunerden entwickelt.

Gut Warleberg

Auf der Teilfläche „Warleberg-Süd“ haben sich Gleye, Regosol, Braunerde und im Randbe-reich ein Niedermoor entwickelt. Diese Böden sind in Teilen auf Kippländern aus der Zeit des Kanalbaus entstanden. Das Ausgangsmaterial der Bodenbildung ist demzufolge an diesen Stellen anthropogenen Ursprungs.

Auf den Teilflächen „Warleberg-West“ und „Warleberg-Nord“ hat sich vor allem ein Podsol gebildet. Daneben treten Parabraunerden, Braunerde-Parabraunerden, Gleye und Brauner-de-Gleye auf. In kleineren Bereichen haben sich Gley-Regosol und Podsol-Regosol gebil-det.

Auf der Teilfläche „Warleberg-Zentral“ haben sich überwiegend Braunerden und Parabrau-nerden, im Bereich des Gutes als Gley-Parabraunerde, entwickelt. Daneben bildeten sich Podsol-Regosole. Als Besonderheit findet sich hier der einzige Plaggenesch des Untersu-chungsgebietes.

Flemhuder See

Nördlich des Spülfeldes Flemhuder See haben sich überwiegend Braunerden, Gleye und Pararendzina-Gleye sowie deren Mischtypen gebildet. In kleinen Bereichen haben sich Pa-rabraunerden z.T. als Braunerde-Parabraunerde und Parabraunerde-Pseudogleye entwi-ckelt.

Das Spülfeld Flemhuder See wird durch Auftragsböden geprägt. Vornehmlich haben sich Gleye entwickelt (Feld A), teils als Lockersyrosem-Gley und Pararendzina-Gley (Feld B) ausgebildet sind. Im nordwestlichen Spülfeld hat sich ein Lockersyrosem erhalten.