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5.1 Auswertung der Erzieherfragebögen

5.1.3 Signifikante Zusammenhänge der Erzieherdaten

5.1.3.3 Auswertung metrisch skalierter Prozentwertvariablen

Signifikante Zusammenhänge für metrisch skalierte Prozentwertvariablen

Prozent Sprachbarriere Helle Hautfarbe, helle Haarfarbe η = 0,639 Kurze, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,539 Lange, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,494

Anzahl Muttermale η = 0,589

Anzahl Sonnenbäder gesamt η = 0,517 Anzahl Sonnenbrände im Kindesalter η = 0,618

Allergien η = 0,656

Luftverschmutzung η = 0,634

Ernährung η = 0,641

Prozent Migration Helle Hautfarbe, helle Haarfarbe η = 0,597 Kurze, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,628 Lange, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,622

Anzahl Muttermale η = 0,648

Anzahl Sonnenbäder gesamt η = 0,544 Anzahl Sonnenbrände im Kindesalter η =0,666

Allergien η = 0,657

Luftverschmutzung (nicht gewählt) η = 0,6

Ernährung η = 0,668

Prozent vom Jugendamt bezuschusster Elternhäuser

Helle Hautfarbe, helle Haarfarbe η = 0,639 Kurze, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,616 Lange, intensive Sonneneinstrahlung η = 0,434

Anzahl Muttermale η = 0,593

Anzahl Sonnenbäder gesamt η = 0,555 Anzahl Sonnenbrände im Kindesalter

(nicht gewählt)

η = 0,623

Allergien η = 0,669

Luftverschmutzung η = 0,586

Ernährung η = 0,643

Tabelle 10: Datenauswertung unter Verwendung metrischer Skalierungen für Variablen, die als Prozent-werte abgefragt wurden.

In Tabelle 10 sind Kreuzungspaare aus metrisch skalierten und nominal skalierten Vari-ablen abgebildet, wobei η angibt, in welchem Maße die Varianz der abhängigen (metrisch skalierten) Variablen durch die unabhängigen erklärbar ist.

Migrationshintergrund und Zustimmungstendenz zu Risikofaktor-Fragen Wert Nominal- bzgl. Intervallmaß Eta Prozent Kinder mit

Migrationshin-tergrund abhängig

,062

Anz derer, die fast alle RF-Katego-rien bejahten abhängig

,610

Tabelle 11: Zusammenhang zwischen Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund und der Wahrschein-lichkeit, dass der befragte Erzieher alle vorgeschlagenen Hautkrebsrisikofaktoren für richtig hielt.

In der obigen Tabelle zeigt sich ein starker Zusammenhang zwischen dem Migrantenan-teil unter den Kindergartenkindern mit der Ja-Sage-Tendenz des befragten Erziehers. Das wirft einige interessante Fragen auf. Beantwortet werden diese im Diskussionsteil dieser Arbeit.

Die vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass möglicherweise alle angegebenen mög-lichen Hautkrebsrisikofaktoren häufiger bei Erziehern in Kindergärten mit besonders ho-her oder niedriger Sprachbarriere, Migrantenanteil oder mehr oder weniger vom Jugend-amt bezuschussten Familien ausgewählt wurden.

In absoluten Zahlen weist die Gruppe derer, die einen besonders niedrigen Prozentsatz an Sprachbarrieren, Migranten und bezuschussten Elternhäusern angibt, die meisten und im Falle der vom Jugendamt bezuschussten Familien, als einzige Fälle auf, in denen alle Antwortmöglichkeiten zu Hautkrebsrisikofaktoren ausgewählt wurden. Allerdings hängt das womöglich mit unterschiedlichen Gruppenstärken der Kindergärten mit hohem be-ziehungsweise niedrigem Anteil an Migranten, Personen mit Verständnisschwierigkeiten oder unterstützten Familien zusammen. Die Kindergartenleitungen in Einrichtungen mit größeren Anteilen an Sprachbarriere-Betroffenen, Migranten oder bezuschussten Fami-lien bejahten zwar relativ öfter alle Aussagen, dies wurde allerdings in den Untersuchun-gen nicht signifikant.

Kollinearitäten zwischen den untersuchten Variablen ließen sich mittels Cohens Alpha nicht feststellen. Damit kann davon ausgegangen werden, dass die einzelnen Variablen tatsächlich nicht deckungsgleiche Inhalte abbilden.

Auffällig ist in der weiteren Untersuchung ein Zusammenhang zwischen vom Jugendamt bezuschussten Elternhäusern sowohl mit dem Migrantenanteil als auch mit der erwarteten

Sprachbarriere. Die p-Werte beider Zusammenhänge zeigen eine deutliche Signifikanz.

Außerdem ergeben sich mittlere bis hohe Korrelationen. Für den Zusammenhang „Pro-zent der vom Jugendamt bezuschussten Elternhäuser“ mit „Pro„Pro-zent Migration“ ergibt sich Cramers V zu 0,661, was einem hohen Maß an Korrelation entspricht.

Jugendamtszuschuss und Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund

Wert

Näherungsweise Signifikanz

Nominal- bzgl. Nominalmaß Phi ,661 ,000

Cramer-V ,661 ,000

Anzahl der gültigen Fälle 183

Tabelle 12: Kreuztabelle für „Prozent vom Jugendamt bezuschusster Elternhäuser“ mit „Prozent Migra-tion“.

Auch zwischen „Prozent Sprachbarriere“ und „Prozent Migration“ ergibt sich ein deutlich signifikanter Zusammenhang. Hieran wird im Ergebnisteil angeknüpft.

Tabelle 10 gibt für mehrere Kreuzungspaare den Korrelationskoeffizienten η an. Hohe Werte für η weisen darauf hin, dass die Ausprägung der abhängigen Variablen eines Kreuzungspaares zu großen Teilen durch eine einzelne unabhängige Variable erklärt wer-den kann. Da η jedoch eine richtungslose Größe ist, können allein auf der Grundlage eines verhältnismäßig großen η keine Aussagen zu Korrelationen getroffen werden. Es stellt sich damit die Frage, in welche Richtung ein möglicher Zusammenhang weist. Entspre-chende Erkenntnisse ließen sich auch für die Variablen „Prozent Migration“ und „Prozent vom Jugendamt bezuschusster Elternhäuser“ gewinnen.

In absoluten Zahlen weist die Gruppe derer, die einen besonders niedrigen Prozentsatz an Sprachbarrieren, Migranten und bezuschussten Elternhäusern angibt, die meisten und hierbei die vom Jugendamt bezuschussten Familien als einzige ausschließlich Fälle auf, in denen alle Antwortmöglichkeiten zu Hautkrebsrisikofaktoren ausgewählt wurden. Ers-tes lässt sich jedoch damit begründen, dass diese auch die größte Gruppenstärke besaßen.

Die Kindergartenleitungen in Einrichtungen mit größeren Anteilen an Sprachbarriere-Be-troffenen, Migranten oder bezuschussten Familien bejahten zwar relativ öfter alle Aussa-gen, dies wurde allerdings in den UntersuchunAussa-gen, wie oben gezeigt, nicht signifikant.

Auch sei an dieser Stelle nochmals auf mögliche Kollinearitäten der untersuchten Vari-ablen hingewiesen. Kollinearität ist üblicherweise ein Begriff, welcher beschreibt, dass die unabhängigen, erklärenden Variablen Vielfache voneinander sind beziehungsweise in

derselben Dimension eines Variablenkomplexes liegen. Hier lassen sich mittels Cohens Alpha keine relevanten Kollinearitäten feststellen.

Als höchstsignifikant ist der Zusammenhang zwischen vom Jugendamt bezuschussten Elternhäusern sowohl mit dem Migrantenanteil als auch mit der erwarteten Sprachbarri-ere zu bezeichnen. Für beide Zusammenhänge liegen p-Werte << α vor und es ergeben sich mittlere bis hohe Korrelationen. Für den Zusammenhang „Prozent der vom Jugend-amt bezuschussten Elternhäuser“ mit „Prozent Migration“ ergibt sich V zu 0,661, was einem hohen Maß an Korrelation entspricht.

Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen „Pro-zent Sprachbarriere“ und „Pro„Pro-zent Migration“. Da es sich bei den betrachteten Variablen um die abhängigen Variablen obiger Betrachtung handelt, scheint der Begriff „Kollinea-rität“ nicht angebracht. Relevant sind diese gefundenen signifikanten Zusammenhänge allerdings insofern, dass sie erklären mögen, warum die Analyseergebnisse der drei ab-hängigen Variablen zumindest ähnlich lauten.