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7.2 Die Ausschreibung 2006

7.3.1 Ausschreibungsergebnisse

Nachdem sowohl die Ausschreibung 2004/2005 als auch die Ausschreibung im Jahr 2006 in den vorherigen Abschnitten insbesondere im Hinblick auf die Angebotspreise erörtert wurden, erfolgt nachfolgend eine Gegenüberstellung beider Ausschreibungsrunden unter Rückgriff auf einige zentrale Ergebnisse.

Hierzu werden sowohl die fristgerecht und formal korrekt eingegangenen Angebote als auch die angenommenen Angebote für alle Abstufungen der ökologischen Güter Grünland in die Betrachtung einbezogen.140

7.3.1.1 Eingegangene Angebote

Zunächst werden die fristgerecht und formal korrekt eingegangenen Angebote für die ökologischen Güter Grünland I, II und III in Tabelle 7-30 jeweils anhand der Spanne der Angebotspreise in € pro Hektar sowie der auf ganze Euro gerundeten Mittelwerte der Angebotspreise, der Anzahl der angebotenen Schläge, der auf volle Hektar gerundeten Gesamtfläche und der Anzahl der ein Angebot abgebenden Landwirte gegenübergestellt und nachfolgend diskutiert.

140 Eine Berücksichtigung der Auszahlungen an die Landwirte nach der Kontrolle erfolgt an dieser Stelle ausdrücklich nicht, da die notwendigen Ergebnisse lediglich für die erste Ausschreibung einbezogen werden können.

Tab. 7-30: Gegenüberstellung zentraler Ergebnisse der eingegangenen Angebote für die Ausschreibungen 2004/2005 und 2006

Ausschreibung

Ein Vergleich der Preisspannen der eingegangenen Angebote zeigt, dass es sowohl in der Ausschreibung 2004/2005 als auch der wiederholten Ausschreibung im Jahr 2006 für alle Abstufungen der ökologischen Güter Grünland zu weitreichenden Unterschieden der individuellen Angebotspreise gekommen ist. Eine Ausweitung der Preisspanne hat sich im Vergleich der zweiten zu der ersten Ausschreibung einzig für die hochwertigsten Umweltleistungen eingestellt. Für die ökologischen Güter Grünland I ist es ebenso wie – in geringem Umfang – auch für die ökologischen Güter Grünland II zu einer Verringerung der Preisspanne gekommen wobei hier die Einflussmöglichkeiten durch die Wahl der Zuschlagsgrenze deutlich werden. Im Rahmen des ersten Ausschreibungsverfahrens wurde die Zuschlagsgrenze für die ökologischen Güter Grünland I auf 145 € pro Hektar festgelegt und demzufolge ist der Rückgang der Höchstgebote auf 160 € je Hektar in der zweiten Ausschreibungsrunde maßgeblich auf Anpassungsprozesse seitens der innerhalb der Ausschreibung 2004/2005 wegen eines zu hohen Angebotspreises abgelehnten Landwirte zurückzuführen (siehe auch Tabelle 7-31).

Für beide Ausschreibungen ist hinsichtlich des Preisniveaus festzustellen, dass dies mit einem höheren ökologischen Nutzen von Gut Grünland I über Gut Grünland II bis hin zu Gut Grünland III ebenfalls angestiegen ist. Ein Absinken des Preisniveaus

der eingegangenen Angebote von der ersten zur zweiten Ausschreibung ist in einem moderaten Umfang lediglich für die ökologischen Güter Grünland I zu erkennen. Für die ökologischen Güter Grünland II hat sich diesbezüglich ein leichter und für die hochwertigsten ökologischen Güter Grünland III ein umfangreicher Anstieg der Angebotspreise eingestellt.

Im Hinblick auf die Anzahl der angebotenen Schläge ist es in der zweiten Ausschreibung für alle Qualitätsstufen der Umweltleistungen zu einem mitunter weitreichenden Anstieg gekommen. Im Zuge dessen hat sich für die ökologischen Güter Grünland I und II zudem die angebotene Gesamtfläche erhöht. Demgegenüber ist trotz einer größeren Zahl von Angeboten die gesamte angebotene Grünlandfläche für das Gut Grünland III zurückgegangen.

Im diesem Kontext ist erneut darauf zu verweisen, dass es bedingt durch die Beschränkung der Ausschreibung 2006 auf die bereits innerhalb der Ausschreibung 2004/2005 ein Angebot abgebenden Landwirte zu keiner Ausweitung des Kreises der potentiellen Anbieter gekommen ist. Folglich zeigt die Entwicklung von der ersten Ausschreibung hin zu der Ausschreibung 2006 in Form einer für alle ökologischen Güter steigenden Anzahl von Angeboten bei einer unveränderten Anzahl der teilnahmeberechtigten Landwirte sowohl ein zunehmendes Interesse als auch ein größeres Vertrauen seitens der Landwirte.

7.3.1.2 Angenommene Angebote

Neben den eingegangenen Angeboten und ihrer Entwicklung stellt sich zudem die zentrale Frage, über welche Angebote ein Vertrag geschlossen wurde und welche Veränderungen sich hinsichtlich dieser für den Finanzmitteleinsatz entscheidenden Angebote eingestellt haben. Hierzu werden die angenommenen Angebote für die ökologischen Güter Grünland I, II und III in Tabelle 7-31 jeweils anhand der Spanne der Angebotspreise in € pro Hektar sowie der auf ganze Beträge gerundeten Mittelwerte der Angebotspreise, der Anzahl der angenommenen Schläge, der auf volle Hektar gerundeten Gesamtfläche und der Anzahl der einen Vertrag abschließenden Landwirte gegenübergestellt und anschließend diskutiert.

Tab. 7-31: Gegenüberstellung zentraler Ergebnisse der angenommenen Angebote für die Ausschreibungen 2004/2005 und 2006

Ausschreibung

Den Ausführungen vorangestellt wird in diesem Zusammenhang die Höhe des jeweils zur Verfügung stehenden Ausschreibungsbudgets sowie die seitens des Regionalen Beirats Northeim mit dem Nachfragekatalog beschlossene und im Rahmen der Zuschlagserteilung zu berücksichtigende Aufteilung auf die drei Abstufungen der Umweltleistungen.

So stand für die Ausschreibung 2004/2005 ein Budget von 30.000 € zur Verfügung und es wurde beschlossen, davon zwei Drittel (20.000 €) für die ökologischen Güter Grünland I und jeweils ein Sechstel (5.000 €) für die ökologischen Güter Grünland II und III einzusetzen, wobei je nach Qualität der angebotenen Umweltleistungen grundsätzlich die Option einer Verlagerung hin zu den höherwertigen ökologischen Gütern eingeräumt wurde. Für die Ausschreibungsrunde 2006 stand ein Budget im Umfang von 26.000 € zur Verfügung und hinsichtlich der Budgetaufteilung wurde eine Anpassung dahingehend vorgenommen, alle Qualitätsstufen gleichberechtigt im Umfang von einem Drittel des Budgets bzw. rund 8.667 € zu berücksichtigen.

Die Preisspannen der angenommenen Angebote verdeutlichen für beide Ausschreibungsrunden und alle Abstufungen der ökologischen Güter eine Verschiedenartigkeit der Angebotspreise und im Zuge dessen die bei der Zuschlagserteilung vollzogene Vertragsdifferenzierung für jeweils identische

Umweltleistungen. Demzufolge konnte die Erfüllung der praktischen Ziele von Ausschreibungsverfahren und im Zuge dessen ihre potentielle Vorteilhaftigkeit gegenüber Einheitsprämien ausdrücklich auch innerhalb einer wiederholten Ausschreibung gezeigt werden.

Die Betrachtung des Preisniveaus weist für die angenommenen Angebote ebenfalls einen mit zunehmenden Anforderungen an die pflanzliche Biodiversität einhergehenden Anstieg der Angebotspreise für beide Ausschreibungen aus. Ein Vergleich der Ausschreibung 2004/2005 und der Ausschreibung 2006 zeigt für die ökologischen Güter Grünland I und II einen Rückgang des Preisniveaus der angenommenen Angebote. Demgegenüber ist das Preisniveau für die ökologischen Güter Grünland III angestiegen, was maßgeblich in der Anpassung des Nachfragekatalogs und der darin vollzogenen relativen Verschiebung der Nachfrage hin zu den höherwertigen Umweltleistungen begründet ist da innerhalb des Forschungsprojekts der Ansatz verfolgt wurde, dass gesamte zur Verfügung stehende Budget einzusetzen und insbesondere eine möglichst große Anzahl ökologisch hochwertigster Flächen vertraglich zu binden. Zweifelsohne hätte an dieser Stelle auch ein Reservationspreis beispielsweise in Höhe von 350 € pro Hektar gesetzt und im Zuge dessen ein Preisanstieg für die hochwertigsten Umweltleistungen verhindern werden können.

Hinsichtlich der Anzahl der angenommenen Schläge offenbaren sich ebenso die Auswirkungen der von der ersten zur zweiten Ausschreibung vorgenommenen Anpassung der Budgetverteilung. Dies führte dazu, dass innerhalb der relativ geringwertigsten ökologischen Güter Grünland I sowohl weniger Schläge als auch eine deutlich geringere Fläche vertraglich gebunden wurden. Im Gegensatz dazu konnten innerhalb der ökologischen Güter Grünland II im Jahr 2006 eine höhere Anzahl von Angeboten und eine größere Fläche angenommen werden. Für die ökologischen Güter Grünland III wurde in der zweiten Ausschreibungsrunde insgesamt eine höhere Anzahl kleinerer Schläge angeboten, so dass die Gesamtfläche hier zurückgegangen ist.