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Alexandra Leimer, BA, MHPE

5 Ausblick und Conclusio

Soll die Implementierung eines didaktischen Resilienzkonzepts in die Pflegeausbildung erfolgreich gelingen, muss die Erreichung der formulierten Lernergebnisse adäquat über-prüfbar sein. Isolierte, kurzfristige Resilienztrainings für angehende Pflegekräfte greifen nach Erkenntnissen der Autorin zu kurz, da die erreichten Lernfortschritte nicht eindeutig verortet und nachgewiesen werden können. Professionelles didaktisches Handeln kennzeichnet sich durch strategische und methodische Gestaltungsprinzipien aus. Es ist bedeutsam zu wissen, dass Prüfungen in diesem Kontext nicht nur didaktische Ansprüche erfüllen, sondern auch eine gesellschaftliche Funktion besitzen (Macke et al., 2016, S. 142). Lehrpersonen sind gefordert, gemeinsam mit den Lernenden neue Ideen und kreative Lösungsansätze zu entwickeln (Hattie, 2020, S. 21). Der Ablauf ist hierbei von Beobachtungs- und Reflexionspro-zessen getragen sowie von der Sichtbarkeit eines definierten Handlungsergebnisses (Euler, 2011, S. 57f). Es ist wichtig, dass sich Ausbildungsstätten und Lehrpersonen über diverse Signalfunktionen eines kompetenzorientierten Prüfungsergebnisses in der Pflegeausbildung bewusst sind. Die Erreichung der Lernergebnisse sollte individuell von den Lernenden in einem zeitlich begrenzten Prozess selbst konstruiert und von der Lehrperson individuell, anhand formaler Standards überprüft werden. (Metzger, 2006, S. 4) Es stellt sich die Frage, inwieweit Selbst- und Sozialkompetenzen im Sinne von beruflicher Handlungsfähigkeit trans-parent darstellbar sind. Die Form der kompetenzorientierten Lernergebnisüberprüfung könnte anhand einer prozessorientierten Reflexionsarbeit, wie zum Beispiel Portfolio, gestaltet wer-den (Euler, 2011, S. 64). Die vorab formulierten Lernergebnisse werwer-den anhand der Kompe-tenzmatrix verglichen und die Taxonomiestufe, dem Ausbildungsstand entsprechend, in einen fixen Bewertungsraster eingeordnet. Kompetenzfacetten der Resilienz müssen im Hinblick auf individuelle Disposition der einzelnen Lernenden betrachtet werden. Im Vorfeld definierte Lernergebnisse lassen sich anhand eines geeigneten Bewertungsrasters transparent darstel-len (Macke et al., 2016, S. 145f). Reflexivität stellt einen Schlüssel zu Resilienz als lebenslan-gem Lernprozess dar. Die Erstellung eines semesterübergreifenden Lernportfolios kann als förderlicher Prüfungsmodus zur Reflexion praktischer Berufserfahrungen und nachhaltiger Resilienzentwicklung angesehen werden (Löwenstein, 2018, S. 185; OECD, 2005, S. 7).

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Zur Autorin

Alexandra Leimer, BA, MHPE. Masterlehrgang an der FH Gesundheitsberufe OÖ „Hochschuldidaktik für Gesundheitsberufe“; Bachelorstudium „Soziale Arbeit“ an der FH Salzburg; Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin;

Wundexpertin ICW; Psychotherapeutisches Propädeutikum; Beirätin AÖF E-Mail: leimeralexandra0@gmail.com

„Der Stress muss weg!“: Mentale