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Übungen von Lernberatung und Lernbegleitung an ausgewählten JVAKontexten Im Seminarkontext werden darauf aufbauend in drei Übungen auf ausgewählte Kontexte der

ausgewählten Moduls im Studiengang Sozialpädagogik und -management an der

3 Resilizienzförderung des Personals am Beispiel sozial- sozial-pädagogischer Arbeit in Justizvollzugsanstalten (JVA)

3.2 Übungen von Lernberatung und Lernbegleitung an ausgewählten JVAKontexten Im Seminarkontext werden darauf aufbauend in drei Übungen auf ausgewählte Kontexte der

Lernberatung und Lernbegleitung eingegangen, um das Ziel, der Reflexion der sozialpädago-gischen Aufgaben und der Verantwortung in diesen Prozessen anzustreben:

»Personalorientierte Entwicklungsprozesse: Teamentwicklung

»Arbeitsstrukturen, z. B. Teamkonferenz als Beispiel aus dem Konferenzsystem,

»Arbeitsaufgaben der Vollzugsbeamten, z. B. Durchführung einer Einschätzung von Gefan-genen.

Der Bezug zu Gefangenenorientierten Entwicklungsprozessen, z. B. Vollzug nach Trennungs-prinzipien und Anstaltsprofilen (Erstvollzug, Wohngruppenvollzug) wird erst an späterer Stelle im Seminar behandelt, da der Fokus zunächst auf dem Personal liegt. Die Studierenden er-halten die Möglichkeit, arbeitsteilig in Gruppen (Breakout sessions via Zoom) diese Übungen

Abbildung 2. Umgang mit Veränderungen im Justizvollzug – Ansatzpunkte für erwachsenenpädagogische Erkenntnisse (vgl. Görl-Rottstädt 2011)

Tabelle 1. Übungskontexte mit Leitfragen

zu absolvieren und werden bei der Bewältigung der jeweiligen Übung durch die Bereitstellung von Leitfragen mittels Padlets unterstützt (vgl. Tab. 1). Nach dem Abschluss der jeweiligen Übung erfolgt die Auswertung der Gruppenergebnisse im Plenum und eine Verknüpfung die-ser mit den Untersuchungdie-sergebnissen von Görl-Rottstädt (vgl. Görl-Rottstädt, 2011: S. 86;

Görl-Rottstädt, 2020b; Görl-Rottstädt 2021). In einem abschließenden Schritt wird gemein-sam erarbeitet, welche Resilienzressourcen in der Betrachtung des einzelnen Kontextes unter Berücksichtigung des Eingangs dargestellten theoretischen Modells durch das sozialpädago-gische Engagement gefördert werden kann.

4 Ausblick

Der vorliegende Beitrag zeigt, wie die Umsetzung eines resilienzförderlichen (sozialpädago-gischen) Führungsverhaltens gelingen kann und gibt Implikationen für die Übertragbarkeit auf die sozialpädagogischen Tätigkeiten (vgl. Görl-Rottstädt: 2020b). Nur bei gesicherten Erfolgserkenntnissen lassen sich Änderungen in den Führungsstrukturen in einem wissen-schaftlich geprägten Umfeld einleiten und Akzeptanz finden. Durch Verknüpfung der theoreti-schen Modelle können die Studierenden die Bedeutung von Resilienz und Resilienzförderung verstehen lernen und mit Bezug auf Justizvollzugsanstalten auch einen ersten Einblick in ein ausgewähltes Arbeitsfeld der Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit erhalten. Der Transfer der Erkenntnisse auf sich selbst, die (zukünftige) Rolle als Führungskraft im Kontext einer Team-situation sowie der Transfer in die wissenschaftliche Praxis, Ausbildung und Studium konnte hiermit erfolgreich umgesetzt werden.

Dieses Beispiel der Ressourcen-, insbesondere der Resilienzfokussierung im Studium weist auf die einfache Umsetzung der personalen Ressourcenförderung hin. Die Fachhochschule Dresden strebt an, diese Erkenntnisse und Erfolge in Modulhandbücher weiterer Studien-gänge aufzunehmen. Das Ziel, resiliente Absolventen und Absolventinnen zu verabschieden, die ihrerseits ressourcenorientiert mit ihren Arbeitsteams umgehen, geht auch aus aktuellen Beiträgen der Hochschulforschung hervor (Hofmann et al., 2020, S. 14).

Der Austausch über die Forschungsergebnisse von Archan (2021) und Knospe (2021), die in diesem Tagungsband über die angepassten Rahmenbedingungen im Hochschulkontext berichten, um Resilienz sichtbar zu stärken, ist ein erster Hinweis, der sich mit dem vorge-stellten Thema gut verknüpfen lässt. Noch stärker verbindet sich aber das Anliegen der Auto-rinnen, zukünftige Führungskräfte in der Sozialpädagogik fit als Lernberater und Lernbegleiter zu machen, mit dem Beitrag von Beer und Beer (2021), die als Kernkompetenz nachhaltiger Bildung Resilienz als Schlüsselkompetenz begreifen wie auch mit der Arbeit von Gaedke (2021), die Resilienz durch positive Führung beschreibt.

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Zu den Autorinnen

Prof.in Dr.in Dörte Görl-Rottstädt ist Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin. Sie ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaften und Pädagogik an der Fachhochschule Dresden (FHD) und beschäftigt sich mit Fragen des selbstgesteuerten Lernens sowie Lernberatung und Lern-begleitung von Bildungsprozessen, insbesondere im Arbeitsfeld Justizvoll-zugsanstalt.

E-Mail: d.goerl-rottstaedt@fh-dresden.eu

Prof.in Dr.in Yvonne Knospe (Diplom-Psychologin und Betriebswirtin (VWA)) ist seit 2016 Professorin für Psychologie und Personalwesen in der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Dresden (FHD). In ihren Forschungstätigkeiten befasst sie sich mit Führungsprozessen in Non-Profit-Organisationen und setzt ihren Schwerpunkt auf die Ressourcenorientierung. Weiterhin begleitet sie Erasmus+-Projekte, z. B. zum sozialpädagogischen Pilgern sowie zum Lernen bei jungen Straffälligen. E-Mail: y.knospe@fh-dresden.eu

Resilienz der Lehrenden – eine empirische