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1 Einführung

1.3 Das Arbeitsgebiet und seine Gletscher

Die beiden im Blickpunkt stehenden Teilgebiete gehören zum Inneren Himalaja2. Sie sind durch den N/S Durchbruch des Kali Gandaki Tals voneinander getrennt (Abb. 1).

Der N-lich des Dhaulagiri-Himalaja gelegene Teil des Untersuchungsgebietes wird im Osten durch das mit dem 6976 m hohen Tukuche Hauptgipfel (Tukuche Peak) (Abb. [Abbildung] 1;

J, Abb. 3; J, Abb. 6; J, Abb. 9; J,Abb. 18; J, Abb. 10; J, Abb. 37; J, Abb. 38; J) den höchsten Gipfel im betrachteten Ausschnitt W-lich des Kali Gandaki stellende Tukuche Massiv und mit dem Sandachhe Himal, der mit dem Pughru Khang bis 6385 m ü. M. hinaufreicht, begrenzt (Abb. 1; T, Abb. 18; T, Abb. 19; T, Abb. 31; T). Zwischen diesen über die Schneegrenze aufragenden Gebirgsgruppen befindet sich der Dhampus La (La = Pass) (5182 m ü. M.) (Abb.

1; 1, Abb. 3; , Abb. 9; unter linkem , Abb. 18; linkes , Abb. 19; , Abb. 37;), über den der Hochtalboden des Unbekannten Tals (Abb. 1, Abb. 3; , Abb. 6; , Abb. 9; , Abb. 16; , Abb. 18; , Abb. 31; Mittelgrund, Abb. 21; Mittelgrund,) vom Kali Gandaki Tal aus erreichbar ist. Der 5461 m hohe Franzosenpass (Abb. 1; 2, Abb. 9; unter rechtem , Abb. 16;

,Abb. 18; rechtes , Abb. 21; ) sowie die Kämme des Mukut-, Hongde- und Tongu-Himal mit ihren zahlreichen Gipfeln über 6000 m ü. M. (Abb. 1, L X O S Z W, Abb. 3; X O W, Abb. 6; W, Abb. 9; S W L, Abb. 15; W S Z, Abb. 18; L, Abb. 19, Abb. 31; X O W S Z, Abb.

21; L) schließen das Arbeitsgebiet im Süden bzw. im Westen ab. Neun der insgesamt 25 aufgesuchten Gletscher liegen im Unbekannten Tal (Abb. 1; 1-9, Abb. 2, Abb. 3, Abb. 9, Abb.

13, Abb. 16, Abb. 18, Abb. 19, Abb. 22, Abb. 30, Abb. 31, Abb. 35). Der Unbekannte Tal Fluss konfluiert in 4280 m ü. M. mit den Wässern des NW/SE verlaufenden Oberen Cha Lungpa (Abb. 1). Gemeinsam bilden sie den Unterlauf des Cha Lungpa, bevor sie in 2950 m ü. M. in den Kali Gandaki einmünden. Ein orographisch rechtes Nebental des Oberen Cha Lungpa, das den Tongu Himal NNE-wärts drainiert, beherbergt drei weitere der untersuchten

2 Eine Ausnahme bilden hier der Grande Barriere NE- und der Khangsar Khang-Gletscher. Sie fließen vom Hohen Himalaja ins Khangsar Khola hin ab.

Gletscher (Abb. 1; 10-12, Abb. 43, Abb. 44, Abb. 45, Abb. 46, Abb. 47, Abb. 53). 1 km auswärts der Mündungsstufe Unbekanntes Tal/Cha Lungpa konfluiert der Abfluss des N/S verlaufenden Tach Garbo Lungpa mit dem Cha Lungpa Fluss. Im Oberlauf, wo das Tach Garbo Lungpa - ähnlich dem Oberen Unbekannten Tal - ein für den Inneren Himalaja charakteristischen über 5100 m ü. M. verlaufenden Hochtalboden aufweist, fließen vier Gletscher in kleineren von Osten her auf das Tach Garbo eingestellten Seitenästen gegen seine Tiefenlinie ab (Abb. 1; 13-16, Abb. 54, Abb. 55, Abb. 56, Abb. 57, Abb. 58). Auch sie wurden in der vorliegenden Arbeit berücksichtigt. Das hier (im N-lich des Dhaulagiri Massivs gelegenen Teil des Arbeitsgebietes) die Gletscher umgebende Relief weist sich im Vergleich zum Hohen Himalaja durch durchschnittlich flacher geneigte Talböden und moderater abfallende Gletscherrückwände aus, die sich in der Vertikalen zumeist nur über einige 100 m erstrecken. Bei den vorkommenden Gletschern handelt es sich vornehmlich um den Typ Firnmulde (Firnfeld) bzw. um Flankeneise (nach SCHNEIDER 1962). Nur der Tukuche Yamkim Peak N-Gletscher (Abb. 36; linker Bildrand, Abb. 30; rechter Bildrand) sowie der Rechte-Nebengletscher des Tongu-Gletschers (Abb. 44; , Abb. 45; ), die bedingt durch verhältnismäßig hohe Steilwände in ihren Einzugsgebieten einen hohen Anteil sekundärer Ernährung erfahren, nehmen sich hier als Firnkessel- bzw. Lawinenkesselgletscher aus. Die aktuellen Zungenfronten der untersuchten Gletscher liegen zwischen 5160 und 5720 m ü. M.

Die übrigen Eisströme liegen im Einzugsbereich des Marsyandi Khola bzw. enden auf der weitläufigen Einsattelung des Thorung La. Es sind neben der Thorung La Passhöhe das Kone Khola, das Khangsar Khola sowie ihre Tributärtäler, in denen diese Gletscher hinabströmen (Abb. 1; 17-25). Von SW nach NE umschließen die Grande Barriere (Abb. 60; ,Abb. 61; , Abb. 65; rechter Bildrand), der Muktinath-Himal (Abb. 80, P), der Purkhung-Himal (Abb. 73;

Q) und der Chulu-Himal (Abb. 73; R D’, Abb. 74; R) diesen E-lichen Teil des Arbeitsgebietes. An die dem Hohen Himalaja zugehörige Grande Barriere grenzt der in 7485 m ü. M. kulminierende Gipfelbau des Khangsar Khang (Roc Noir) (Abb. 60; E, Abb. 61; E), der im gesamten Untersuchungsgebiet die höchste Erhebung darstellt (die noch höheren Gipfel im Dhaulagiri- und Annapurna-Himalaja liegen nicht in den Einzugsgebieten berücksichtigter Gletscher und zählen daher nicht zum eigentlichen Arbeitsgebiet). Sowohl über den Mesokantu La (5099 m ü. M.) (Abb. 1; 5) als auch über den weitaus stärker frequentierten 5416 m hohen Thorung La (Abb. 1; 6) können das Khangsar Khola und das Kone Khola von Westen her begangen werden. Zwischen diesen Pässen erreicht die Gebirgsgruppe des Muktinath-Himal mit dem Khardung Khang eine Höhe von 6484 m (Abb.

und 6500 m ü. M. Mit dem Khangsar Khang- (Abb. 1; 17, Abb. 59, Abb. 60; , Abb. 61; ) und dem Grande Barriere NE-Gletscher (Abb. 1; 18, Abb. 59, Abb. 64 , Abb. 65;) fließen auch zwei vom Hohen Himalaja abfließende Gletscher mit in die Untersuchungen ein. Die hier höheren Einzugsbereiche bewirken vor allem im Fall des Khangsar Khang-Gletschers ein - im Vergleich zu den anderen betrachteten Gletschern - recht tiefes aktuelles Zungenende (4150 m ü. M.). Das Ablationsgebiet des Khangsar Khang-Gletschers, der nach KUHLE

(1982a, S. 122) „(…) eine Art himalayatypisches Pendant zum alpinen Firnfeldgletscher (…)“

darstellt, ist auf den letzten 2,8 km mit Obermoräne bedeckt. Beim Grande Barriere NE-Gletscher, der als Lawinenkesselgletscher (nach SCHNEIDER 1962) zu deklarieren ist, fällt die Obermoränenbedeckung weniger umfänglich aus. Die restlichen sechs betrachteten Eisströme befinden sich im Einzugsgebiet des Kone Khola oder enden von Süden her auf der Passhöhe des Thorung La (Abb. 1; 19-25, Abb. 68, Abb. 69, Abb. 71, Abb. 72, Abb. 73, Abb. 74, Abb.

84, Abb. 85, Abb. 88, Abb. 89, Abb. 90). Da ihre Einzugsbereiche deutlich geringere Höhen als der Khangsar Khang und die Grande Barriere erreichen, terminieren sie dementsprechend höher (in 4970 m bis 5376 m ü. M.). Verhältnismäßig mächtige Obermoränenbedeckungen sind für den Jinian W-Gletscher (Firnkesselgletscher [nach SCHNEIDER 1962]) (Abb. 74; ) und den W-lichen Khardung Khang N-Gletscher (Lawinenkegelgletscher [nach KUHLE

(1982a, S. 121)]) (Abb. 90; ) zu verzeichnen. Die S-lichste Zunge des Chulu W-Gletschers geht aus einer zentralen Firnhaube (nach SCHNEIDER 1962) hervor (Abb. 73 , Abb. 74 ). Bei den übrigen Gletschern (Rechter-Nebengletscher des Jinian W-Gletschers [Abb. 73; ], Shya Gang S-Gletscher [Abb. 69; ] und Khardung Khang E-Gletscher [Abb. 85; ]) handelt es sich um geringmächtig bzw. garnicht verschuttete Kar- respektive Firnmuldengletscher. Das im Kone Khola und seinen Tributärtälern die Eisströme umgebende Relief ähnelt von den Gipfelhöhen sowie der Steilheit und Vertikalerstreckung der Gletschereinfassungen dem W-lich des Kali Gandaki gelegenen Teil des Untersuchungsgebiet, weist jedoch nicht derart lange Hochtäler wie das Unbekannte Tal und das Tach Garbo Lungpa auf.

Insgesamt nehmen das Unbekannte Tal, das orographisch linke Nebental des Cha Lungpa, das Tach Garbo Lungpa, das Kone Khola und das Khangsar Khola 505 km² Fläche ein, wovon aktuell 107 km² vergletschert sind.

Im Sinne von SHI & LIU (2000, S. 669) sind die Gletscher des Arbeitsgebietes subkontinentalen Typs. Das heißt sie erhalten ca. 500 bis 1000 mm Niederschlag in der glazialen Stufe. Im Niveau der Schneegrenze liegt die mittlere Jahrestemperatur zwischen-6 und -12° C (vgl. mit den klimatischen Verhältnissen im Arbeitsgebiet in Kapitel 1.6 u. 3.2).

Im Gegensatz zu den Gletschern der Mittelbreiten erhalten die Eisströme im

Untersuchungsgebiet ihre hauptsächliche Ernährung sommerzeitlich („summer accumulation type“ [siehe AGETA &HIGUCHI 1984]), das heißt während des Monsuns.