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2.1.1 Abgrenzung, Lage und Größe

Die Weser entsteht durch den Zusammenfluss von Werra und Fulda bei Hannoversch Münden in Süd-Niedersachsen. Die Gesamtlänge der Fließgewässer, die nach WRRL betrachtet werden, also mit einem Einzugsgebiet größer als 10 km², beträgt in der Flussgebietseinheit Weser ca. 18.000 km.

Die Flussgebietseinheit Weser umfasst neben den Gewässern im Binnenland auch die tidebeein-flusste Unterweser unterhalb Bremen-Hemelingen und die Übergangs- und Küstengewässer mit einer Fläche von rund 1.810 km². Insgesamt umfasst die Flussgebietseinheit Weser mit ihren benachbar-ten Einzugsgebiebenachbar-ten von Weser und Jade eine Gesamtfläche von 49.000 km². Der bremische Anteil an der Flussgebietseinheit beträgt 410 km², was einem Flächenanteil von ca. 0,8% entspricht.

Die Flussgebietseinheit Weser wird in sechs vergleichbar große Teilräume unterteilt: Werra, Fulda/Di-emel, Ober-/Mittelweser, Aller, Leine sowie Tideweser. Das Zwei-Städte-Land Bremen mit seinen Städten Bremen und Bremerhaven liegt in den Teilräumen Tideweser sowie Ober- und Mittelweser.

Die beiden Städte Bremen und Bremerhaven liegen ca. 57 Kilometer voneinander entfernt und wer-den durch das Bundesland Niedersachsen voneinander getrennt. Bremen und Bremerhaven sind durch die Weser miteinander verbunden. Die Stadt Bremen liegt links- und/oder rechtsseitig der Weser zwischen Weser-Kilometer 355 und Unterweser-Kilometer 29,5. Bremerhaven liegt rechtssei-tig der Weser zwischen Unterweser-Kilometer 57 und 74.

Innerhalb der Teilräume wurden Bearbeitungsgebiete abgegrenzt. Für das Land Bremen sind insge-samt vier niedersächsische Bearbeitungsgebiete relevant, an denen der Stadtstaat Flächenanteile hat. In der nachfolgenden Abb. 1 sind die für das Land Bremen relevanten Bearbeitungsgebiete in Lage und Größe sowie bezüglich ihrer Flächenanteile im Verhältnis zum niedersächsischen Umland dargestellt.

Abb. 1: Bearbeitungsgebiete mit Relevanz für das Land Bremen.

2.1.2 Naturräumliche Gegebenheiten

Das Land Bremen liegt in der Ökoregion 14 „Zentrales Flachland“. Innerhalb dieser Ökoregion lassen sich für Bremen insgesamt 5 naturräumliche Regionen und 17 verschiedene naturräumliche Land-schaftseinheiten unterscheiden, die anhand geologischer und bodenkundlicher Standortfaktoren un-terschieden werden. In erster Linie dominieren Marschen- und Niederungsgebiete die Landschafts-einheiten. Kleinräumig kommen Flugsanddünen, Geestbachtäler und Moorreste sowie Wattflächen an Außen- und Unterweser hinzu.

2.1.3 Klimatische Gegebenheiten

Bremen liegt im Einflussbereich maritimen Klimas. Durch die vorherrschenden Westwinde werden vom Meer feuchte, mäßig warme Luftmassen über das Festland geführt. Charakteristisch für das Küstenklima sind kühle, niederschlagsreiche Sommer und verhältnismäßig milde Winter. Der Einfluss des ozeanischen Großklimas ist vorherrschend, doch machen sich regionale Unterschiede bemerkbar.

So wird das Klima in Bremerhaven stärker durch den Einfluss der Nordsee bestimmt als in der Stadt-gemeinde Bremen. Gelegentlich setzt sich auch kontinentaler Einfluss mit länger anhaltenden Hoch-druckwetterlagen und damit verbundenen schwachen östlichen bis südöstlichen Winden, höheren Temperaturen und trockenem sommerlichen Wetter durch. Im Winter sind solche kontinental ge-prägten Wetterlagen durchweg mit Kälteperioden verbunden.

Die mittlere Niederschlagsmenge in der Stadtgemeinde Bremen betrug im Zeitraum 2010-2019 im Durchschnitt etwa 610 mm im Jahr. Mit im Mittel 730 mm/Jahr sind die Niederschlagsmengen in Bremerhaven tendenziell höher. Ein sommerliches Maximum bei den Niederschlägen ist typisch für das nordwestdeutsche Tiefland. Die Temperaturen erreichten im Mittel der Jahre 1981-2010 9,4 °C, die Jahresmitteltemperatur der Jahre 2010-2019 lag mit 10,1°C etwas höher, wobei v. a. im Winter und Frühjahr höhere Temperaturen zu verzeichnen waren. Insgesamt sind die Winter in Bremer-haven gegenüber der Stadtgemeinde Bremen durch die Wärmespeicherfähigkeit der Nordsee etwas milder.

Die Hauptwindrichtung ist fast ganzjährig West bis Südwest. Im Spätwinter und im Frühjahr treten jedoch häufig auch Winde aus östlicher und südöstlicher Richtung auf. Die Flussniederungen weisen generell eine höhere Luftfeuchtigkeit und eine verstärkte Nebelbildung auf, als die Geestlagen. Aus-führlichere Informationen zum städtischen Klima finden sich auch im Bremer Landschaftsprogramm (SUBV 2015).

In den letzten Jahren sind im Großraum Bremen zunehmend Temperaturmaxima von 30° C und höher registriert worden; das Temperaturniveau weicht damit zunehmend von der Situation in der Vergangenheit ab. Gleichzeitig nahmen die Frost- und Eistage im Schnitt ab, wobei auch hier die Extremwetterlagen häufiger auftraten (z. B. Hagelstürme). Die Erhöhungen der Jahresmitteltempe-ratur zusammen mit einer Zunahme der Sommertage und Abnahme der Frost- und Eistage deuten auf eine beschleunigte Erwärmung in Nordwestdeutschland und eine Zunahme von Extremwetterla-gen während der letzten Jahrzehnte hin. Zukünftig ist mit einer Fortsetzung dieser klimatischen Ver-änderungen zu rechnen, die zunehmend auch Auswirkungen auf die Gewässerbewirtschaftung (z. B.

Grundwasserverfügbarkeit und Hochwasserschutz) haben werden. Mögliche Folgen und Wirkungen des Klimawandels auf regionaler Ebene werden u. a. im Rahmen des Projekts „nordwest2050 - Per-spektiven für klimaangepasste Innovationsprozesse in der Metropolregion Bremen-Oldenburg“ be-schrieben und diskutiert (www.nordwest2050.de).

2.1.4 Flächennutzung

Das Land Bremen hat eine Gesamtfläche von 41.962 ha. Davon entfallen 32.592 ha auf die Stadtge-meinde Bremen und 9.370 ha auf Bremerhaven. Mehr als die Hälfte der Fläche des Landes Bremen (56,5 %) wird als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt. In der Stadtgemeinde Bremen liegt der

Anteil mit 59,5 % höher als in Bremerhaven (45,9 %). Weiterhin nennenswerte Anteile haben land-wirtschaftliche Flächen inkl. Heide- und Moorflächen (Gesamt: 30,3 %, Stadtgemeinde Bremen 33,1 %, Bremerhaven 20,6 %) und Wasserflächen (Gesamt: 9,3 %, Stadtgemeinde Bremen 4,9 %, Bremerhaven 24,5 %). Abb. 2 zeigt die wichtigsten Flächennutzungsanteile im Land Bremen.

Abb. 2: Flächennutzungsanteile für das Land Bremen (Angaben in Prozent).