• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Psychotherapie: Politik ist gefordert" (28.06.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Psychotherapie: Politik ist gefordert" (28.06.2002)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Psychotherapie

Politik ist gefordert

FDP legt Gesetzentwurf für bessere Vergütung vor.

D

ie FDP legt erneut einen Gesetzentwurf „zur Siche- rung einer angemessenen Ver- gütung psychotherapeutischer Leistungen in der Gesetzli- chen Krankenversicherung“

vor. Einen fast identischen Entwurf hatte die Fraktion schon im März 2000 präsen- tiert. Die FDP fordert die Ver- gütung von G-IV-Leistungen, probatorischen Sitzungen und Gutachterberichten als Einzel- leistungen. Diese Leistungen sollen außerhalb des Gesamt- budgets finanziert werden und somit nicht mehr den Facharzt-

topf belasten. Zur Gegenfi- nanzierung wird eine Selbstbe- teiligung von 5,11 Euro je The- rapiestunde für Erwachsene vorgeschlagen.

Bei der Anhörung zum Ge- setzentwurf unterstützte die Kassenärztliche Bundesverei- nigung (KBV) den Vorschlag,

die Psychotherapie außerhalb des Gesamtbudgets zu vergü- ten. Die Krankenkassen stimmten dem Entwurf nicht zu. Dies führe „zu einer nicht zu vertretenden Mehrbela- stung“ der Kassen. Auch wür- den mit der Einzelleistungs- vergütung „wirksame Instru-

mente zur Steuerung der Men- gen- und Ausgabenentwick- lung beseitigt“. Einheitlich sprachen sich die Psychothera- peutenverbände und die Ver- braucherschutzorganisatio- nen gegen die Selbstbeteili- gung aus. Die KBV und die Verbände, die auch ärztliche Psychotherapeuten vertreten, forderten, die psychothera- peutischen Leistungen der Psychiater, Nervenärzte und Kinder- und Jugendlichen- psychiater ebenfalls mit fe- sten Punktwerten zu vergüten.

Bisher haben nur diejenigen Anspruch darauf, die mehr als 90 Prozent psychotherapeu- tisch tätig sind. Der Bundes- verband der Ärzte für Kin- der- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie macht diese gesetzliche Regelung für erste Praxisschließungen in Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern verantwortlich.

D

ie Arzneimittel-Verordnun- gen von Ärzten unterschei- den sich je nach Region in Quantität und Qualität. Der Hauptgrund dafür sei die mangelnde Information der Ärzte. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Arznei- mittelreport der Gmünder Ersatzkasse (GEK).

Während Ärzte in Bran- denburg im Jahr 2001 Medi-

kamente im Wert von 14 800 Euro pro 100 Versicherten verordneten, lagen diese Ko- sten bei ihren Hamburger Kollegen bei 25 570 Euro.

Deshalb sei mehr indu- strieunabhängige Arzneimit- telinformation für die Ärz- te unerlässlich, sagte Prof. Dr.

Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozial- politik der Univer- sität Bremen und Au- tor der Studie. In Re- gionen, in denen die Ärzte überdurch- schnittlich viele Me- dikamente verordne- ten, würden gleichzei- tig auch überdurch- schnittlich viele um- strittene Mittel ver- schrieben. Dabei sei- en noch immer viele dieser umstrittenen Medika- mente für die Kostensteige- rungen bei den Arzneimitteln verantwortlich, so Glaeske.

Dieter Hebel, Vorstands- vorsitzender der GEK, nutzte die Präsentation des Arznei- mittelreports für einen An- griff auf den Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr.

med. Jörg-Dietrich Hoppe.

Dieser emotionalisiere die ge-

sundheitspolitische Debatte und betreibe eine ungerecht- fertigte Panikmache. Das ak- tuellste Beispiel, so Hebel, stamme vom 105. Deutschen Ärztetag: „Dort malte Hoppe

erneut den Teufel des nicht versorgten Kassenpatienten an die Wand.“ Der Arzneire- port belege jedoch, dass im Arzneimittelbereich weitere Einsparungen möglich seien.

A K T U E L L

A

A1786 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 26½½½½28. Juni 2002

Prävention

Bundesrat will verstärkte Förderung

Vorsorge soll als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.

D

er Bundesrat hat in einer Entschließung einen höheren Stellenwert für Prävention und Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen gefordert. Derzeit lägen die Investitionen in diesem Bereich bei nur vier Prozent der Gesundheitsausga- ben, obwohl nach Schätzungen bis zu 30 Prozent der heutigen Ausgaben mittel- und langfristig durch bessere Prävention und Gesundheitsförderung vermieden werden könnten.

Der Bundesrat setzt sich nachdrücklich dafür ein, Prävention und Gesundheitsförderung als eine gesamtge- sellschaftliche Aufgabe zu begreifen und als solche auch zu vermitteln. Dies seien politische Querschnittsaufgaben, die nicht allein der Gesetzlichen Krankenversicherung über- antwortet werden dürften. Die Bundesregierung wurde aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode eine Kon- zeption zur Umsetzung und Finanzierung von Prävention und Gesundheitsförderung in der Gesellschaft vorzulegen.

Nach dem Willen der FDP sollen für die Patienten 5,11 Euro Selbstbeteiligung je Therapiestunde anfallen. Foto: Peter Wirtz

Arznei-Verordnungen unterscheiden sich je nach Region. Foto: Ute Grabowsky

Arzneimittel-Studie

Unzureichend informiert?

Gmünder Kasse kritisiert

ärztliche Verordnungen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Damit dürfte wohl klar geworden sein, daß, bedingt durch die haus- haltsmäßige Situation und durch das Argument, man habe für die Freiberufler (Selbständigen) genü- gend getan,

Für die zurückliegenden Fortbildungsbeiträge können die erworbenen Punkte nicht mehr nachgetragen werden.. Das Deut- sche Ärzteblatt dokumentiert aber auch weiterhin die

Ausmaß der Umverteilungsprozes- se zu erlangen, fordert die PKV, daß die gesetzlichen Krankenkas- sen vom Gesetzgeber veranlaßt werden, eine getrennte' Rech-

Da die Madrider Wahlergebnisse schon immer von großer Bedeutung für die spani- sche Ärzteschaft waren, konnte Ramiro Rivera erklären: „Das Ge- sundheitsmodell, welches die Ärz-

Die Finanzbehörden sind viel- mehr an den Billionen inter- essiert, die seit Jahren auf Schweizer Konten still und heimlich vor sich hin rentie- ren, ohne dem Kaiser das

ger Zahlen die Trefferrate von Mam- mographie-Untersuchungen zur Früh- erkennung von Brustkrebs abzuschät- zen: Der Nutzen der Röntgenuntersu- chungen wird von Ärzten

Mit beinahe 50% Schülerinnen und Schüler, deren Eltern ein Hochschulstudium oder eine Ausbildung an einer höheren Fachschule absolviert haben, muss festgestellt werden,

ten, Einladungsschreiben für die Pa- tienten, Merkzettel für die einzelnen Stunden, ein spezielles Heft für die Selbstkontroll-Ergebnisse und Wis- senstests für die Patienten..