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Archiv "Somatostatin oder Cimetidin bei der Ulkusblutung" (11.06.1987)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

IE REFERIERT

Blutverlust beim Joggen:

Ischämie der A. mesenterica?

Bei Joggern finden sich gehäuft Anämien, deren Ursache ungeklärt ist. Bei Langstreckenläufern sind wiederholt blutiger Durchfall sowie okkulte Blutbeimengungen im Stuhl beobachtet worden, so daß eine me- chanische oder ischämische Genese dieses Blutverlustes diskutiert wird.

Die Autoren untersuchten 41 Teilnehmer des Engadiner Skimara- thons mittels Fragebogen und Haemoccult-Tests. Acht von ihnen (19 Prozent) klagten über Durchfall oder Abdominalschmerzen während oder sofort nach dem Lauf, drei (sie- ben Prozent) waren haemoccult-po- sitiv. Bei zwei trainierten Läufern wurde zusätzlich die Durchblutung der A. mesenterica superior nach Belastung mittels Duplex-Scan ge- messen.

Während sich die Mesenterial- durchblutung des gesunden Läufers nach Belastung nur geringfügig än- derte, fiel sie bei dem zweiten Läu- fer mit Status nach Anämie bei ga- strointestinalem Blutverlust bis auf 20 Prozent des Ausgangswertes nach 30 Minuten beziehungsweise 40 Pro- zent nach 90 Minuten ab.

Das Vorkommen von gastroin- testinalen Blutungen beim Skilang- lauf, einer Sportart mit geringer Lauferschütterung, spricht für eine mesenteriale Ischämie als Ursache der „Jogger"-Anämie.

Kehl, 0., K. Jäger, R. Münch, H. Bühler, P. Segantini, A. Bollinger, R. Ammann:

Mesenteriale Ischämie als Ursache der

„Jogging-Anämie"? Schweiz. med.

Wschr. 116: 974-976, 1986.

Departement für Innere Medizin des Uni- versitätsspitals Zürich, Chirurgische Ab- teilung des Bezirksspitals Uster, CH-9410 Heiden

Cholesterin

und Hochdruck:

Die Risiken sind ähnlich

Das mit verschiedenen Serum- Cholesterin-Spiegeln verbundene Risiko, an einer KHK zu sterben, wurde durch Analyse der 6-Jahres- Mortalität von 361 662 Männern zwischen 35 und 57 Jahren be- stimmt. Oberhalb der 20. Perzentile des Serum-Cholesterins (> 181 mg/

dl, > 4,68 mmo1/1) nahm die korona- re Herzkrankheit (KHK) progressiv zu; das relative Risiko war groß (3,8) bei den Männern mit Choleste- rin-Spiegeln oberhalb der 85. Per- zentile (> 253 mg/dl, 6,54 mmo1/1).

Wenn Männer unter der 20. Chole- sterin-Perzentile als Bezugs-Gruppe für das Risiko genommen werden, hängt die Hälfte aller KHK-Todes- fälle mit erhöhten Serum-Chole- sterin-Konzentrationen zusammen.

Die Hälfte dieser überzähligen To- desfälle trat bei Männern mit Chole- sterin-Spiegeln über der 85. Perzen- tile auf. Die Bedeutung des mit der Hypercholesterinämie verbundenen Risikos ist von ähnlicher Größen- ordnung wie das mit dem Hoch- druck verbundene Risiko.

Dieses neue Beweismaterial stützt nach Ansicht der Autoren das Grundprinzip eines mäßigen Fett- konsums für die Allgemeinbevölke- rung und einer intensiven Behand- lung derjenigen mit hohem Risiko.

Es gibt eine deutliche Analogie zwi- schen Serum-Cholesterin und Blut- druck als epidemiologische Aus- wahlkriterien zur Erkennung eines Bevölkerungsteiles von 10 bis 15 Prozent, der intensiver Behandlung bedarf. jhn

Martin, Michael J. et al.: Serumcholeste- rin, Blutdruck und Sterblichkeit: Erkennt- nisse des Zusammenhangs aus einer Ko- horte von 361 662 Männern. The Lancet, deutsche Ausgabe, 1 (1987) 8-12 Dr. Michael J. Martin, Clinical Epidemio- logy Program, Building 1, Room 201, San Francisco General Hospital, San Francis- co, CA 94110, USA.

Somatostatin oder Cimetidin bei der

Ulkusblutung

Die akute gastrointestinale Blu- tung stellt nach wie vor ein lebensbe- drohliches Ereignis dar, insbesonde- re dann, wenn sich eine chirurgische Blutstillung verbietet. In mehreren Studien wurde für die konservative Behandlung der Einsatz von H2- Blockern oder Somatostatin vorge- schlagen.

Die Autoren behandelten 56 Pa- tienten mit einer akuten Magenblu- tung aus Ulcera oder Erosionen für 48 Stunden entweder mit 1600 mg/24 h Cimetidin oder 250 mcg/h Somato- statin. Bei 28 von 30 Patienten (93,3%) kam es unter Somatostatin zu einem Sistieren der Blutung, während dies durch Cimetidin nur bei 16 von 26 (61,5 Prozent) gelang.

Auch hinsichtlich des Blutbedarfs gab es zwischen beiden Therapiemo- dalitäten signifikante Unterschiede.

Unter Somatostatin waren durch- schnittlich 1,1 ± 1,16 Konserven er- forderlich, unter Cimetidin 2,46 ± 4,03. Grundsätzlich wurde das The- rapieziel Blutstillung unter Somato- statin rascher erreicht als unter Ci- metidin, auch wenn der Angriffs- punkt beider Substanzen, die Hem- mung der Säuresekretion im Magen, der gleiche sein dürfte.

Somatostatin gilt, neben Sekre- tin, derzeit als Mittel der Wahl bei dem Versuch einer konservativen Behandlung der akuten Magenblu- tung.

Antonioli, A., M. Gandolfo, G. P. Rigo, G. Bianchi Porro, R. Cheli, F. Brancato, M. Lazzaroni, M. C. Parodi, A. Maringhi- ni, S. Raimondo, F. Manenti: Somatosta- tin and cimetidine in the control of acute upper gastrointestinal haemorrhage. A controlled mulicenter study. Hepato-gas- troenterol. 33:71-74 (1986)

Cattedra di Gastroenterologia, Policlinico, Via de Pozzo 71, 41100 Modena, Italien A-1730 (58) Dt. Ärztebl. 84, Heft 24, 11. Juni 1987

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