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Archiv "Faktoren für eine Ulkusblutung" (05.11.1999)

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politischen Interessen sein und auf international anerkannten Quali- tätskriterien zur Bewertung der wis- senschaftlichen Literatur basieren.

Die ICNIRP, in der als wissenschaft- lich unabhängiger Organisation die relevanten Fachdisziplinen vertreten sind, ist dafür qualifiziert, die Auf- gabe der Risikobewertung gemein- sam mit der WHO durchzuführen.

Die ICNIRP ist die formal von der WHO, der Internationalen Arbeits- organisation (ILO) und der EU an- erkannte regierungsunabhängige Or- ganisation für den Schutz der mensch- lichen Gesundheit vor nicht ionisie- render Strahlung (siehe auch www.

icnirp.de).

Qualitätskriterien zur Bewer- tung laborexperimenteller Untersu- chungen, epidemiologischer Studien sowie für Untersuchungen an Frei- willigen, wie sie von der WHO und ICNIRP zur kritischen Bewertung des wissenschaftlichen Wertes der relevanten Literatur verwendet wer- den, sind vielfach veröffentlicht (3 und 4). Die objektive und vollständi- ge Beschreibung experimenteller Techniken, Methoden und Bedin- gungen, die umfassende Charakteri- sierung der Dosimetrie, die eine Re- produzierung der Ergebnisse er- laubt, die Quantifizierbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Versuchs- ergebnissen, die Interpretierbarkeit aufgrund akzeptierter wissenschaft- licher Prinzipien (und nicht von un- bewiesenen Hypothesen), die Ab- klärung des Einflusses störender Be- gleitfaktoren sind unerläßliche Kri- terien. Der so ermittelte etablierte Wissensstand wird zusammen mit ei- ner Analyse des bestehenden For- schungsbedarfs in der Monogra- phienreihe „Gesundheitskriterien“

der WHO veröffentlicht (5); die Do- kumente werden alle fünf bis zehn Jahre einer Neubewertung unterzo- gen.

Die ICNIRP verwendet diese Ergebnisse sowie neuere Übersich- ten und Ergebnisse qualitativ hoch- wertiger und bestätigter Forschungs- ergebnisse, um daraus Empfehlun- gen zum Schutz des Menschen abzu- leiten. Hervorzuheben ist, daß kürz- lich (am 8. Juni 1999) eine Ratsemp- fehlung der Europäischen Union zur Begrenzung der Exposition der Be-

völkerung verabschiedet wurde, die auf Empfehlungen der ICNIRP ba- siert.

Seit 1996 erfolgt im Rahmen des internationalen Projektes über ge- sundheitliche Wirkungen elektroma- gnetischer Felder (EMF-Projekt, sie- he auch WHO-homepage www.

who.ch/emf/) eine Neubewertung, die nicht nur die Wissenslücken iden- tifiziert, sondern auch zu konzen- trierter Forschung solcher Themen anregt, die die Bewertung gesund- heitlicher Risiken verbessern sollen, und diese Forschung in regelmäßigen Bestandsaufnahmen zu koordinieren versucht. Nach Beendigung dieses Projektes (2004) wird die ICNIRP ih- re Empfehlungen überarbeiten.

Die von Blettner et al. erwähnte internationale Fallkontrollstudie zu Tumoren des Kopf- und Halsberei- ches und eines Zusammenhanges mit der Nutzung von Mobiltelefonen hat zweifellos eine hohe gesundheitspo- litische Bedeutung. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß im Hinblick auf die bisher fehlenden laborexpe- rimentellen Hinweise für solche kan- zerogenen Wirkungen schwacher ge- pulster Hochfrequenzfelder der do- simetrischen Charakterisierung der unterschiedlichen Expositionswege, ihrer Dauer und ihrer räumlichen und zeitlichen Verteilung im Kopf des Handybenutzers besondere Be- deutung zukommt. Die schwierige Problematik der Dosimetrie und die große Zahl dosimetrisch relevanter Parameter gerade bei der Benutzung von Mobiltelefonen, die eine solche Studie fast aussichtslos erscheinen läßt, wurde erst kürzlich auf einem internationalen Workshop ausführ- lich diskutiert (6).

Literatur

1. Bernhardt J H, Matthes R, Repacholi MH (eds): Non-thermal effects of RF electro- magnetic fields. Proceedings of the Interna- tional Symposium on Biological Effects of non-thermal pulsed and amplitude modula- ted RF electromagnetic fields and related health hazards. München-Neuherberg, No- vember 20.–22. 1996. ICNIRP 3/97. Erhält- lich vom wissenschaftlichen ICNIRP-Se- kretariat, International Commission on Non-lonizing Radiation Protection, c/o Bundesamt für Strahlenschutz, Institut für Strahlenhygiene, Ingolstädter Landstraße 1, 85764 Oberschleißheim, Germany, 1997.

2. Repacholi MH: Low-level exposure to radiofrequancy fields: health effects and research needs. Bioelectromagnetics 1998, 19: 1–19.

3. Bernhardt J H, Brix J, Schulz O, Vogel E:

Elektromagnetische Felder: Welche Aussa- gen über ihre Wirkungen dürfen wir glau- ben? Kriterien zur Bewertung wissenschaft- licher Untersuchungen. Strahlenschutzpra- xis 1997; Heft 3: 42–49.

4. Repacholi MH, Cardis E: Criteria for EMF health risk assessment. Radiat Prot Dosim 1997; 72: 305–312.

5. UNEP/WHO/IRPA: Environmental health criteria document No 137. Electromagnetic fields (300 Hz – 300 GHz). Geneva: WHO 1993.

6. McKinlay AF, Repacholi MH (eds): Expo- sure metrics and dosimetry for EMF epide- miology. Proceedings of an international workshop, National Radiological Protec- tion Board, Chilton, UK, Published by Nuclear Technology Publishing. Radiat Prot Dosim 1999; 83: 1–2.

Prof. Dr. med. habil. Dr. rer. nat.

Jürgen H. Bernhardt, ICNIRP, c/o Institut für Strahlenhygiene Ingolstädter Landstraße 1

85764 Oberschleißheim bei München

A-2833

M E D I Z I N DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 44, 5. November 1999 (65)

Die Autoren berichten über eine Vergleichsstudie von 132 Patienten mit Ulkusblutung unter nichtsteroida- len Antirheumatika (NSAR) und 136 NSAR-Patienten ohne gastrointes- tinale Komplikationen. Dabei wurde der Helicobacter-pylori-Status mit dem 13-C-Harnstoff-Atemtest be- stimmt. Es zeigte sich, daß Patienten, die NSAR einnahmen und H.-pylori- positiv waren, ein um den Faktor 2 höheres Risiko einer Ulkusblutung aufwiesen als Helicobacter-pylori-ne- gative NSAR-Konsumenten. Die Er- gebnisse dieser Fallkontrollstudie le- gen nahe, daß bei NSAR-Konsumen- ten das Risiko einer Ulkuskomplikati- on halbiert werden kann, wenn zuvor eine Helicobacter-Therapie bei H.-py- lori positiven Personen durchgeführt wird. Die Autoren vermuten jedoch, daß bei Hochrisikopatienten wahr- scheinlich die prophylaktische Gabe eines Protonenpumpenblockers sinn-

voller ist. w

Aalykke C, Lauritsen JM, Hallas J et al.:

Helicobacter pylori and risk of ulcer blee- ding among users of nonsteroidal anti-in- flammatory drugs: a case-control study.

Gastroenterology 1999; 116: 1305–1309.

Departments of Medical Gastroenterolo- gy and Geriatrics, Odense University Hos- pital, Odense, Dänemark.

Faktoren für eine

Ulkusblutung

Referenzen

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