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Archiv "Risiko- und Prognosefaktoren bei der Ulkusblutung" (07.04.1995)

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MEDIZIN

Therapeutische Ansatzpunkte

Die klassischen Therapieverfah- ren der Immunsuppression mit Stero- iden, zytostatisch/zytotoxisch wirken- den Pharmaka, aber auch die in jüng- ster Zeit eingesetzte Behandlung mit monoklonalen Antikörpern gegen bestimmte T-Zell-Antigene (wie An- ti-CD3- oder Anti-CD4-Therapie) unterdrücken lediglich unspezifisch die Immunreaktion allgemein. Auf- bauend auf den bisher vorliegenden Kenntnissen sind in der Zukunft je- doch Ansätze einer spezifischen Im- muntherapie denkbar (Tabelle 4). Ge- lingt es, die spezifischen krankma- chenden Lymphozyten zu isolieren, so können gegen deren Erkennungs- strukturen rnonoklonale Antikörper zur therapeutischen Anwendung ent- wickelt werden Ähnliche Mechanis- men auf zellulärer Ebene werden bei der „T-Zell-Vakzinierung" diskutiert.

Dabei sollen durch Injektion abgetö-

AKTUELL / FUR SIE REFERIERT

teter pathogener T-Zellen toleranzer- haltende T-Lymphozyten entweder neuinduzieren oder vorhandene ex- pandieren, die dann erneut eine Tole- ranz aufbauen würden. Ein interes- santer Therapieansatz ist auch das Verabreichen von blockierenden Peptiden oder Antikörpern gegen Klasse-II-HLA-Antigene, da diese Moleküle eine Schlüsselstellung bei der Einleitung autoimmuner Vorgän- ge spielen (Abbildung 1). Neben den klassischen Immunsuppressiva sind auch spezifisch wirkende Pharmaka, wie das Ciclosporin A, entwickelt worden, die nur ganz bestimmte Im- munreaktionen unterdrücken. Ana- log den oben genannten monoklona- len Antikörpern wäre auch mittels spezifischer Leukapherese eine extra- korporale Entfernung von pathoge- nen Zellen denkbar. Schließlich wird bereits jetzt eine Therapie mit Anti- körpern gegen Zytokine (wie gegen TNF-a, siehe oben) oder gegen deren Rezeptoren experimentell durchge-

führt. So bleibt zu hoffen, daß mit die- sen zu entwickelnden Therapiever- fahren in Zukunft entzündlich-rheu- matische Erkrankungen wirkungsvol- ler als bisher behandelt werden kön- nen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-1010-1020 [Heft 14]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med.

Gerd Rüdiger Burmester

Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik III

Zentrum für Innere Medizin Universitätsklinikum Charite Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität Schumannstraße 20/21 10098 Berlin

Höhere

H 2-Blocker-Dosis bei Leberzirrhose erforderlich

Die Heilungsgeschwindigkeit des Zwölffingerdarmgeschwürs korreliert sehr eng mit dem Grad der Säuresup- pression, wobei im allgemeinen über einen möglichst langen Zeitraum ein pH-Wert von über 3 angestrebt wird.

Die Autoren haben einen anderen Pa- rameter gewählt, nämlich ein intraga- strales pH-Wert über 4. Insgesamt wurden 34 Ulcus-duodeni-Patienten untersucht, die Famotidin über ein Perfusorsystem erhielten. Durch- schnittlich wurden 111 mg für 24 Stun- den gegeben (33 bis 200 mg), um über 75,4 Prozent der Zeit einen pH-Wert über 4 zu erreichen. Es bestand eine große individuelle Variationsbreite, was die benötigte Famotidinmenge anlangt. Übereinstimmend zeigte sich, daß besonders hohe Dosen bei Patienten mit Leberzirrhose benötigt wurden, um das Therapieziel zu errei- chen, so daß man wohl davon ausge-

hen kann, daß auch bei der konventio- nellen Behandlung des Zwölf- fingerdarmgeschwürs bei Leberzir- rhotikern höhere Famotidindosen er- forderlich sind als bislang üblich. W

Delchier JC, Roudot-Thoraval F, Stanescu L et al.: Maintenance of intragastric pH

> 4 with famotidine in duodenal ulcer pa- tients: factors influencing drug require- ments. GUT 1994,35: 750-754

Unite INSERM 99 et Service d'Hepatoga- stroenterologie Hospital Henri Mondor Crdteil, Frankreich

Risiko- und

Prognosefaktoren bei der Ulkusblutung

Zwei Drittel aller Ulkusblutun- gen erfolgen aus dem Bulbus duodeni, bei 50 Prozent ist die Einnahme nicht- steroidaler Antirheumatika vorausge- gangen.

Risikofaktoren für eine ungünsti- ge Prognose sind eine aktive Blutung zum Zeitpunkt der endoskopischen Diagnostik sowie ein Kreislaufschock.

Langzeitbeobachtungen über acht Jahre zeigen eine Rezidivrate von 29

Prozent, wobei in 65 Prozent zum Zeitpunkt des Rezidivs eine erneute Blutung, in zwölf Prozent eine Perfo- ration zu registrieren waren. Aus die- sem Grund sollte nach einer Ulkus- blutung entweder eine Langzeitthera- pie mit antisekretorischen Substanzen (H2-Blocker, Protonenpumpenhem- mer) durchgeführt werden oder eine Helicobacter-pylori-Eradikation bei positivem Urease-Test.

Loperfido S, Monica F, Maifreni L et al.:

Bleeding Peptic Ulcer Occuring in Hospi- talfeed Patients: Analysis of Predictive and Risk Factors and Comparison with out-of- Hospital Onset of Hemorrhage. Dig Dis Sci 1994; 39: 698-705

Servizio di Gastroenterologie ed Endosco- pia Digestiva Ospedale UMS 10, 1-31100 Treviso

Katschinski B, Logan R, Davies J et al.:

Prognostic factors in upper gastrohrtesti- nal bleeding. Dig Dis Sci 1994; 39: 706-712 Abteilung für Gastroenterologie, Univer- sitätsklinikum Essen, Hufelandstr. 55, 45147 Essen

Fischer L, Rorbaek Madsen M, Thomsen H et al.: Peptic ulcer hemorrhage: factors predisposing to recurrence. Scand J Gas- troenterol 1994; 29: 414-418

Department of Surgical Gastroenterology, Aarhus Kommunehospital, DK 8000 Aar- hus

A-1020 (50) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995

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