Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
Davon ist einer für die Kartei des ausfüllenden Arztes, der andere für die mitbehandelnde Klinik oder das Tumorzentrum bestimmt (be- ziehungsweise umgekehrt). Auf den Formblättern können die Dia- gnose (offen oder umschrieben), Laborbefunde, die Ergebnisse von radiologischer oder sonstiger Dia- gnostik, Blutbild und weitere An- gaben eingetragen werden. In eine spezielle Tasche kann jeweils ein Nachsorge-Schema eingefügt werden.
Der Nachsorgepaß soll sicherstel- len, daß jeder Arzt, den der Patient Einsicht nehmen läßt, über alle mitbehandelnden Ärzte und über alle Befunde im Verlauf der Er- krankung informiert ist. Für den Patienten verspricht man sich ei- nen wichtigen psychologischen Effekt aus der Tatsache, daß je- weils das Datum der nächsten Nachsorge-Untersuchung einge- tragen wird, so daß der Patient weiß, wie und bei wem „es weiter- geht". gb
RHEINLAND-PFALZ
CDU-Politikerin: Forderung nach mehr Krankenhaus- ärzten ist „verwunderlich"
Dr. Renate Hellwig, Staatssekretä- rin im rheinland-pfälzischen So- zialministerium und Mitglied der Wahlkampfmannschaft der CDU/
CSU, hat die jüngsten Forderun- gen _einiger Fachverbände" nach mehr Personal im Krankenhausbe- reich kritisiert. Es sei verwunder- lich, erklärte sie, daß in der Hektik des Wahlkampfes und „unter dem Vorwand", die Rechte der Patien- ten einzuklagen, zusätzlich 48 000 Ärzte und Schwestern für die Kli- niken gefordert werden unter gleichzeitiger Androhung gewerk- schaftlicher Maßnahmen (Streik).
Ausgehend davon, daß die Proble- me der stationären Versorgung in der Bundesrepublik ebenso viel- schichtig seien wie die Ursachen von „Fehlentwicklungen" nahm
sie zu der Problematik unter ande- ren wie folgt Stellung:
Bei der Forderung nach zusätzli- chen Stellen für Ärzte und Pflege- personal in den Kliniken werde nicht berücksichtigt, daß es vor al- lem im ländlichen Bereich vielfach nicht möglich sei, die vorhande- nen Stellen auch tatsächlich zu besetzen. Wer zusätzliche Stellen fordere, müsse sich auch zu den Folgekosten und deren Finanzie- rung äußern und könne dies nicht mit einem bestehenden oder ver- meintlichen Recht auf noch besse- re stationäre Versorgung begrün- den, wenn es ihm de facto um die Arbeitsbelastung des Klinikperso- nals gehe.
Bei allem Recht des Arztes und der Krankenschwester auf einen humanen Arbeitsplatz gelte es auch zu überlegen, ob es zu recht- fertigen sei, daß sich die Zahl der Ärzte von 1960 bis 1980 in den 3400 Kliniken der Bundesrepublik von etwa 30 900 auf 60 000, die des Pflegepersonals im gleichen Zeitraum sogar von 110 000 auf 245 000 erhöht hatten.
Schließlich erklärt Frau Dr. Hell- wig: „Ich biete den Fachverbän- den an, in ausführlicheren Gesprä- chen diesen Sachverhalt noch ein- mal zu klären, damit auf beiden Seiten keine Mißverständnisse entstehen und die berechtigten Anliegen der Gesundheitspolitik in praktische politische Maßnahmen umgesetzt werden können." PM BERLIN
Krankenhausbauprogramm 1980 bis 1985
Der Berliner Senator für Gesund- heit und Umweltschutz, Erich Pät- zold, hat dem Senat ein „mehrjäh- riges Krankenhausbau- und Finan- zierungsprogramm für die Jahre 1981 bis 1985 einschließlich Jah-
reskrankenhausbauprogramm 1981" zur Beschlußfassung vorge- legt. Das Bauprogramm veran- schlagt für Neu-, Um- und Erweite-
rungsbauten von 150 Kranken- hausprojekten (ohne Universitäts- kliniken) im Jahr 1981 insgesamt 281,4 Millionen DM. Einschließlich des Bauvolumens für 1981 ergibt sich eine Investitionsförderungs- summe für die öffentlich finanzier- ten Berliner Krankenhäuser in Hö- he von 1,68 Milliarden DM für 1981 bis 1985. EB
20. Klinische Fortbildung der Kaiserin-
Friedrich-Stiftung
In den Jahren seit ihrer Wiederbe- gründung hat die Kaiserin-Fried- rich-Stiftung für das ärztliche Fort- bildungswesen inzwischen 19 Se- minare für niedergelassene Ärz- te durchgeführt, die der Auffri- schung des Wissens in der Medi- zin und der Vermittlung neuer Er- fahrungen und Kenntnisse aus der
Klinik dienen. Darunter waren fünf Kurse für solche Ärztinnen und Ärzte, die längere Zeit aus ihrer Tätigkeit ausgeschieden waren und die ärztliche Berufsausübung wiederaufnehmen wollen. Bei den Seminaren für niedergelassene Ärzte ist das Ziel, daß die Teilneh- mer für eine gewisse Zeit ohne die alltäglichen Belastungen durch die Praxis wieder einmal in ein Krankenhaus gehen, wo sie neue Erfahrungen machen beziehungs- weise alte Erfahrungen auffri- schen können. Als ein unterstüt- zendes Moment betrachtet die Stiftung dabei die gemeinsame Unterbringung der Teilnehmer im Berliner Seminargebäude der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, die Gespräche und den Erfah- rungsaustausch zwischen den Teilnehmern fördert.
Die 20. Klinische Fortbildung fin- det vom 26. November bis zum 12.
Dezember 1980 statt. Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle der Kai- serin-Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen, Städtisches Rudolf-Virchow-Kran- kenhaus, Augustenburger Platz 1, 1000 Berlin 65, Telefon 0 30/45 05- 6 40/5 61. WZ
2276 Heft 39 vom 25. September 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT