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Archiv "Ziduvodin und PCP-Prophylaxe verzögern den AIDS-Ausbruch" (07.11.1991)

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Academic year: 2022

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sicht geboten ist: bei Überdosierun- gen sind Zwischenfälle, zum Beispiel Nierenversagen, vorgekommen. Aes- cin-Monopräparate sind aber für die Indikation Venenleiden oder varikö- ser Symptomkomplex gar nicht zuge- lassen.

Es besteht kein Zweifel daran, daß die medikamentöse Therapie keineswegs die einzige konservative Behandlungsweise des Venenleidens ist. Nach wie vor gelten Stützverbän- de und Stützstrümpfe als Maßnahme der ersten Wahl, die ein Arzt seinen Patienten empfehlen kann. Es wäre allerdings weltfremd, wenn wir die Augen davor verschließen, daß die Compliance der so behandelten Pa- tienten schlecht ist. Erfahrene Phle- bologen bezeichneten jedenfalls die Ausdauer, mit der Patienten und Ärzte kooperierten, bei diesem Ver- fahren auf rund 40 bis 50 Prozent (2) und verweisen darauf, daß im Ver- gleich mit der Kompressionsthera- pie, nämlich bei Anwendung von Strümpfen der Kompressionsklasse II, mit der medikamentösen Thera- pie, zum Beispiel nach Anwendung von Roßkastanienextrakten, beacht- liche Resultate erzielt werden.

Es darf bezweifelt werden, daß Stützverfahren, vor allen Dingen bei chronischer Anwendung, nicht auch Nachteile haben. Vor allem dann, wenn es in den Venen noch nicht zu irreversiblen Texturveränderungen gekommen ist, ist es schwer vorstell- bar, wie die Autoregulation der Ge- fäße bei einer permanenten, unun- terbrochenen Anwendung von Stütz- strümpfen je gebessert werden soll.

Es gibt auch Beispiele dafür, daß die Stützverfahren entweder auf objekti- vierbare Schwierigkeiten bei den Pa- tienten oder schlicht auf deren Wi- derwillen stoßen. Es geht also mit anderen Worten in keinem Fall dar- um, daß ein bewährtes, überprüftes und leicht anwendbares Therapie- verfahren gegen ein anderes abge- grenzt werden soll. Vielmehr ist da- von auszugehen, daß alle Therapie- verfahren nur zeitweilig angewendet werden können. Bis jetzt steht eine systematische Überprüfung der Kombination zwischen Stützverfah- ren und medikamentöser Therapie im alternierenden Wechsel meines Wissens noch aus.

Literatur

1. Bisler, H.; Pfeiffer, N. R.; Klüken, N.; Pausin- ger, P.: Wirkung von Roßkastaniensamenex- trakt auf die transkapilläre Filtration bei chronischer venöser Insuffizienz. Dt. Med.

Wschr. 35 (1986) 1321-1329

2. Fischer, H., Ed.: Venenleiden — die Tübinger Studie. Urban und Schwarzenberg, Stuttgart 1980

3. Friedrich, H. C.; Vogelsang, H.; Neiss, A.:

Ein Beitrag zur Bewertung von intern wirksa- men Venenpharmaka. Zeitschr. f. Haut- krankheiten 11 (1978) 369-374

4. Neiss, A.; Böhn, C.: Zum Wirksamkeitsnach- weis von Roßkastaniensamenextrakt beim va- rikösen Symptomenkomplex. Münch. med.

Wschr. 7 (1976) 213-216

5. Rudofsky, G.; Neiß, A.; Otto, K.; Seibel, K.:

Ödemprotektive Wirkung und klinische Wirksamkeit von Roßkastaniensamenextrakt im Doppelblindversuch. Phlebol. und Prok- tol. 15 (1986) 47-54

6. Steiner, M.: Untersuchung zur ödemvermin- dernden und ödemprotektiven Wirkung von

Ziduvodin und PCP-

Prophylaxe verzögern den AIDS-Ausbruch

In einer beobachtenden Studie wurden die Auswirkung einer Pro- phylaxe gegen die Pneumocystis-Ca- rinii-Pneumonie und die Wirkung von Ziduvodin, das sich bereits als effektiv bei der Mortalitätssenkung und der Prävention von opportunisti- schen Infektionen erwiesen hatte, auf die Progression der HIV-Infekti- on untersucht. 2145 HIV 1 -seropositi- ve Männer und 371 Männer aus Risi- kogruppen, die im Verlauf der Stu- die seropositiv wurden, nahmen teil.

Die Ausgangsstadien wurden nach der Anzahl der CD4 + -Lymphozyten und der Symptomatik eingeteilt. Nur Patienten ohne manifeste AIDS-Er- krankung (nach den Definitionen des Center of Disease Control) wur- den in die Studie aufgenommen. Die PCP-Prophylaxe wurde unter ande- ren mit Pentamidin und Co-Trima- xazol-Aerosol durchgeführt.

Der frühe Einsatz von Zidovu- din noch vor Ausbruch der Krank- heit und die PCP-Prophylaxe führten zu einer signifikaten Reduktion der Progression zu AIDS bei Patienten mit einer CD4 + -Lymphozytenzahl von weniger als 350 pro Mikroliter, vor allem bei symptomatischen Pa-

Roßkastaniensamenextrakt. Phlebol. und Proktol. 19 (1990) 239-242

7. Steiner, M.; Hillemanns, H. G.: Venostasin retard in the management of venous Pro- blems during pregnancy. Phlebology 5 (1990) 41-44

8. Expertengespräch im Rahmen des Intern.

Phlebologenkongresses in Straßburg. 10eme Congrs Mondial Union Internationale de Phlebologie, Münch. Med. Wschr., Extrablatt 82 (1989)

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Wolfgang Forth Vorstand des

Walther Straub-Instituts

für Pharmakologie und Toxikologie der Universität München

Nußbaumstraße 26 W-8000 München 2

FÜR SIE REFERIERT

tienten. Bei Patienten mit >350 Lymphozyten/Mikroliter waren, al- lerdings nicht signifikante, protekti- ve Trends in Intervallen von 12, 18 und 24 Monaten zu erkennen.

Die statistische Auswertung zeigte, daß praktisch der gesamte präventive Effekt gegen den Aus- bruch von AIDS durch Zidovudin zustandekam, die CD4 + -Lymphozy- tenzahl aber nicht beeinflußt wurde.

Nach Ausschluß der Auswirkungen von Zidovudin wurde erkennbar, daß die PCP-Prophylaxe ebenfalls effi- zient war.

Die Autoren ziehen daraus den.

Schluß, daß eine frühe PCP-Prophy- laxe die ersten PCP-Episoden effek- tiv verhindert und die Lebensqualität von HIV-positiven Personen verbes- sert. Die in kleinen Studien bereits erwiesene Wirksamkeit von Zidovu- din zur Verzögerung des AIDS-Aus- bruchs kann auf die Gesamtpopulati- on der HIV-Positiven übertragen werden. slü

Graham, N. M. H. et al.: Effect of Zidovu- dine and pneumocystis carinii pneumonia prophylaxis an progression of HIV, infecti- on to AIDS. Lancet 338 (1991) 265-269.

Dr. N. M. H. Graham, Department of Epi- demiology, The John Hopkins University School of Hygiene and Public Health, 624 N Broadway, Baltimore, MD 21205, USA.

A-3852 (74) Dt. Ärztebl. 88, Heft 45, 7. November 1991

Referenzen

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