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Archiv "Endoskop-Kontamination bei AIDS-Patienten" (26.07.1990)

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ellen Tumoren zu Proliferationsver- langsamung oder Tumorremission, ohne daß Zeichen einer echten B 6-Mangelerkrankung festgestellt werden können. Die Begründung ist in einem erhöhten B 6-Bedarf seitens des proliferierenden Gewebes zu se- hen. Wenngleich diese Erkenntnis derzeit noch nicht in therapeutische Standards am Patienten umgesetzt ist, erscheint es sinnvoll, bei Tumor- patienten eine Vitamin-B 6-Therapie unbedingt zu vermeiden.

Dr. med.

Andreas Schmidt-Matthiesen Zentrum der Chirurgie Klinikum der Johann-

Wolfgang-Goethe-Universität Theodor-Stern-Kai 7

6000 Frankfurt am Main 70 Schlußwort

Herrn Latta bin ich dankbar für den Hinweis auf das Enzym Alanin- Glyoxylat-Aminotransferase als Ort des Defekts bei der primären Oxalo- se vom Typ I. Die entsprechende Pu- blikation war mir bei der länger zu- rückliegenden Abfassung des Arti- kels noch nicht bekannt. Am Wir- kungsprinzip von Pyridoxin-Megado- sen ändert jedoch die neue Tatsache nichts. An dem für die Beseitigung von Glyoxylat entscheidenden En- zym ist die Bindungsstelle für das Koenzym Pyridoxalphosphat entwe- der so verändert, daß sehr hohe Ko- enzym-Konzentrationen für die Wir- kung erforderlich sind (Pyridoxin- Megatherapie erfolgreich), oder so, daß das Koenzym überhaupt nicht mehr gebunden werden kann (Pyri- doxin-resistente Form).

Auf die von Schmidt-Matthiesen angeschnittene Problematik der Be- handlung von Malignompatienten mit Vitamin B6 im Rahmen einer Substitution mit B-Komplex bin ich bewußt nicht eingegangen, weil es sich dabei nicht um eine Megavit- amin-Therapie handelt. Es ist sehr fraglich, ob sich Ergebnisse aus dem Modell des transplantierten Tumors ohne weiteres auf die Verhältnisse beim Tumorpatienten übertragen lassen. Mit Sicherheit sind die Wachstumsbedingungen transplan- tierter Tumoren nicht vergleichbar mit denen endogen entstandener Tu-

moren. Wir haben in der eigenen Ar- beitsgruppe festgestellt, daß trans- plantierte Tumoren bei Vitamin-A- Mangeltieren nicht anwachsen, ohne aber daraus schließen zu wollen, daß Vitamin-A-Mangel für Tumorpa- tienten günstig sei.

Es hat auch schon Leute gege- ben, die ein Aushungern des Tumors angestrebt haben, indem sie die Pa- tienten hungern ließen. Im Grunde steht man bei jeder Ernährungsmaß- nahme vor der Frage, wem nützt be- ziehungsweise schadet es mehr, dem Tumor oder dem Wirt? Ich bin der Überzeugung, daß ein gut ernährter Patient mit funktionstüchtigem Im- munsystem und entsprechender Ab- wehrkraft in einer besseren Aus- gangssituation für eine Tumorbe- handlung ist, als ein Mangelpatient.

Gerade eine gute Vitaminversorgung und insbesondere eine gute Versor- gung mit Vitamin B6 ist für ein funk- tionierendes Immunsystem unerläß- lich, und gerade diese Funktion ist schon bei marginalem Mangel ohne sonstige auffallende Mangelzeichen eingeschränkt.

Im übrigen ist es gar nicht mög- lich, bei Menschen diätetisch einen isolierten Vitamin-B 6-Mangel zu er- zeugen. Ich möchte dringend davor warnen, marginale Vitaminmangel- zustände für günstig zu halten und den Patienten eine ausreichende Vitaminversorgung vorzuenthalten.

Eine interessante Literaturzu- sammenstellung zum Thema „Vit- amin B6, Immunfunktion, und Tu- morkrankheit" findet sich bei eini- gen Beiträgen in dem Band: Current Topics in Nutrition and Disease, Vol. 19: Clinical and Physiological Application of Vitamin B-6 (J. E.

Leklem, R. D. Reynolds eds.), Alan R. Liss, New York 1988.

Die Anmerkung von W. Amann zur Akne muß für sich stehen. Das Zustandekommen der Akne ist so komplex, daß konkrete Angaben über den möglichen Anteil eines ein- zelnen Faktors wie Vitamin B6, oder gar zu bestimmten Dosen, nicht ge- macht werden können.

Prof. Dr. med. Karl Heinz Bässler Physiologisch-Chemisches Institut der Universität Mainz

Saarstraße 21 • 6500 Mainz

Endoskop-

Kontamination bei AM S-Patienten

Da gastrointestinale Symptome, insbesondere Durchfälle, zu den Leitsymptomen einer Infektion mit opportunistischen Keimen bei AIDS-Patienten gehören, gewinnen Desinfektionsmaßnahmen, bei de- nen das AIDS-Virus mit Sicherheit abgetötet werden kann, zunehmend an Bedeutung.

Die Autoren untersuchten die Kontamination von 20 Endoskopen, die bei AIDS-Patienten eingesetzt worden waren. Saug-Biopsie, Luft- und Wasserkanäle wurden unmittel- bar nach dem Einsatz, nach Wa- schen mit Detergentien und zweimi- nütiger Desinfektion mit zweipro- zentigem Glutaraldehyd auf das AIDS-Virus hin untersucht. Dane- ben wurden die gewonnenen Proben auf Cytomegalie-Virus, Adenoviren, Enteroviren, Herpes simplex-Virus, Myxoviren, HBs-Ag, Pilze und Bak- terien analysiert. Sieben der 20 noch nicht gereinigten Geräte waren mit HIV-Viren kontaminiert, Kommen- salen fanden sich an allen Endosko- pen (Candida albicans bei 6, Staphy- lococcus aureus bei 5, Pseudomonas aeruginosa bei 5). Waschen allein entfernte alle nachweisbaren Orga- nismen aus 66 von 68 kontaminierten Stellen. Neisserien konnten nach dem Waschvorgang noch in zwei Fäl- len aus dem Luftkanal, nicht jedoch.

nach Desinfektionsmaßnahmen ge- wonnen werden. Der alleinige Waschvorgang führte zu einer durch- schnittlichen Reduktion von 4,93 ko- loniebildenden Einheiten/ml.

Hanson, P. J. V., D. Gor, J. R. Clarke, M.

V. Chadwick et al.: Contamination of En-

doscopes used in AIDS-Patients. Lancet

II: 86-88, 1989.

Brompton Hospital, London SW3 6HP, St. Stephen's Hospital, London, and St.

Mary's Hospital, London.

Dt. Ärztebl. 87, Heft 30, 26. Juli 1990 (57) A-2323

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