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Arzneimittel 0 Imu
91 01 30
GKV- Arzneimittelmarkt 1990
1. Halbjahr Veränderungen zum 1. Hj. 1989
Zahl der Verordnungen
DEUTSCHES wrir
ÄRZTEBLATT
Aus Bund und Ländern
Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
HAMBURG. Zum Thema
„Die künftige Struktur der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung aus der Sicht des Bundesministeriums für Ge- sundheit" referiert Bundesge- sundheitsministerin Gerda Hasselfeldt auf der 7. Sitzung der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung (KBV) am 29.
April in Hamburg. Anschlie- ßend gibt Dr. med. Ulrich Oesingmann, Erster Vorsit- zender der KBV, den „Be- richt zur Lage". Über die Qualitätssicherung der kas- senärztlichen Versorgung spricht aus der Sicht des Sachverständigenrates Pro- fessor Dr. Hans-Konrad Selb- mann, aus der Sicht der KBV Dr. Eckhard Weisner. Kli
Bundesärztekammer fordert Verbot
der Tabakwerbung
KÖLN. Der Vorstand der Bundesärztekammer hat das Aktionspapier des Bundesge- sundheitsministeriums zur Förderung des Nichtrauchens als unzureichend bezeichnet.
Notwendig sei anstelle von Absichtserklärungen eine Aufklärungskampagne über die Gefahren des Tabakkon- sums. Es sei falsch, daß das Programm im Bereich der Ta- bakwerbung den freiwilligen Selbstbeschränkungen der Tabakindustrie Vorrang vor gesetzlichen Beschränkungen gebe. Die Bundesärztekam- mer bekräftigt ihre Forde- rung, die Tabakwerbung voll- ständig zu verbieten und Zi- garettenautomaten nicht in der Öffentlichkeit aufzustel- len. In diesem Zusammen- hang wird ausdrücklich noch einmal an die im August ver- gangenen Jahres verabschie- dete Resolution des 15. Inter- nationalen Krebskongresses erinnert, der seine Besorgnis
über das Fehlen einer effekti- ven Gesetzgebung zur Ein- schränkung des Tabakge- brauchs in der Bundesrepu- blik geäußert hatte.
Die Bundesärztekammer appelliert an die Bundesre- gierung, die von der EG- Kommission vorgeschlagenen Direktiven zum Verbot der Tabakwerbung in die deut- sche Gesetzgebung zu über- nehmen und weitere effektive Maßnahmen zur Kontrolle des Tabakgebrauchs einzu- führen. BÄK
Der Umsatz mit verordneten Medikamenten (knapp 10,8 Mil- liarden DM) war im ersten Halb- jahr 1990 um 6,2 Prozent größer als ein Jahr zuvor. Den Aus- schlag hierfür gab fast aus- schließlich die um 6,4 Prozent gestiegene Verordnungszahl (insgesamt 374,4 Millionen Ver- ordnungen). Es ist allerdings zu berücksichtigen, daß im Ver- gleichshalbjahr 1989 die Zahl der Verordnungen besonders niedrig war — und zwar als Fol- ge des Vorgriffseffektes vom Jahresende 1988
Konfliktberatung für Schwangere:
Meist „finanzielle Not"
FREIBURG. Finanzielle Not und das Wohnungspro- blem waren nach eigenen An- gaben die am meisten ge- nannten Gründe, weswegen werdende Mütter die Schwangerschaftskonfliktbe- ratungsstellen der Caritas
aufsuchten. Auch die beruf- liche Situation und Arbeits- losigkeit machten häufig Schwangerschaften zu Kon- fliktfällen, wie die 225 Bera- tungsstellen in ihrem Tätig- keitsbericht für 1989 feststel- len. Oft kämen Schwierigkei- ten in der Partnerbeziehung hinzu und verschärften die sozialen Probleme, etwa durch eine Trennung. Als weitere Ursache für die Unsi- cherheit der werdenden Müt- ter treten schließlich in bis- lang nicht bekanntem Maß allgemeine Schwierigkeiten zutage, als Ausländer oder Flüchtling in der Bundesre- publik zu leben. Am meisten gefragte Hilfen waren die Be- ratung in sozialen Fragen und Leistungen sowie die persön- liche Beratung. Viele Schwangere wandten sich auch mit der Bitte um Hilfe bei Behördenkontakten sowie bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen an die Be- ratungsstellen. WZ
„Subjektive Morbidität"
BERLIN. Analysen des Bundesgesundheitsamtes (BGA) geben Aufschluß dar- über, inwieweit Selbstanga- ben einer Bevölkerungsgrup- pe zu Krankheiten, Be- schwerden und Risikofakto- ren Schätzungen über das tat- sächliche Vorkommen der er- hobenen Merkmale erlauben.
Im Rahmen des Nationalen Gesundheitssurvey der Deut- schen Herz-Kreislauf-Präven- tionsstudie (DHP) wurden Selbstangaben von 16 000 Er- wachsenen zwischen 25 und 69 Jahren ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, daß Selbstangaben zu Herzinfarkt und Diabetes mellitus recht genaue Angaben über die tat- sächliche Erkrankungshäufig- keit in der bundesdeutschen Bevölkerung zulassen. Zu- friedenstellend sind die sub- jektiven Einschätzungen un- ter anderem auch zu Hyper- tonie
und Hypotonie. Diese
Analysen sind in der BGA- Schrift 4/90 „Subjektive Mor- bidität" veröffentlicht. EBAdoptionen:
Viel mehr Eltern als Kinder
WIESBADEN.
Wie das Statistische Bundesamt mit- teilt, setzte sich auch 1989 der seit Ende der siebziger Jahre anhaltende Trend zu weniger Adoptionen fort. 1989 wur- den im bisherigen Gebiet der Bundesrepublik Deutschland rund 7000 Kinder und Ju- gendliche adoptiert, fünf Pro- zent weniger als im Vorjahr.Seit 1980 ist damit die Zahl der Adoptionen um fast ein Viertel zurückgegangen. Be- sonders stark war die rückläu- fige Entwicklung bei den
„echten" Adoptionen, bei de- nen Adoptiveltern und -kin- der nicht miteinander ver- wandt sind.
Wie schwierig es ist, ein Kind anzunehmen, wird da- durch deutlich, daß Ende 1989 etwa 20 000 registrierten Adoptionsbewerbern nur knapp 600 zur Adoption vor- gemerkte Minderjährige ge- genüberstanden. Auf jedes Kind kamen also rechnerisch 34 Bewerber. EB
ZVS verschickt Zulassungsbescheide
DORTMUND. 8700
posi- tive Entscheidungen über Studienwünsche in den „har- ten" Numerus-clausus-Stu- diengängen für das Sommer- semester 1991 hat die Zen- tralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund verschickt. Für rund 3200 der mehr als 12 300 Interessenten für Medizin und für etwa 800 der rund 2300 Interessenten für Zahn- medizin konnte die ZVS den Studienwunsch erfüllen.Noch hoffen können etwa 1500 Bewerber für ein medi- zinisches Fach. Sie erhalten in den nächsten Tagen von den Hochschulen eine Einla- dung zu einem Auswahlge- spräch.