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Archiv "NUMERUS CLAUSUS: Wunschberuf" (11.11.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

FERTILITY CONTROL

Zu dem Leserbrief von Dr. B. Kattentidt in Heft 32/1976, Seite 2082 ein Hinweis auf die unterschiedliche Situation in Deutschland gegenüber Ländern der Dritten Welt.

Mit Deutschland geht's bergab

. Die demografische Situation der Bundesrepublik ist durch einen Überschuß der Sterbefälle über die Geburten charakterisiert. Dieser Überschuß betrug bereits 1973 95 000, für 1974 waren es 100 000, für 1975 sind noch weit höhere Zahlen zu erwarten. Die tatsächli- che Situation wurde aber durch die hohen Geburtenüberschüsse der Ausländer verschleiert. Der Gebur- tenüberschuß der Ausländer betrug 1974 100 000, so daß bei der deut- schen Wohnbevölkerung in Wirk- lichkeit ein Defizit von 200 000 zu verzeichnen war. Die „Netto-Re- produktionsrate" der Gesamtbevöl- kerung betrug 1974 0,73, die der deutschen Bevölkerung dagegen nur 0,69. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ergibt sich bereits bei einer Netto-Repro- duktionsrate von 0,7 eine jährliche Abnahmerate der Bevölkerung von 13 auf 1000 Einwohner. Eine Bevöl- kerung, die so schnell abnimmt, hat nach 50 Jahren die Hälfte und nach 100 Jahren zwei Drittel ihres Ausgangsbestandes verloren. Das gilt jedoch nur für den theore- tischen Fall einer „stabilen" Bevöl- kerung, d. h. eine gleichmäßige Verteilung der Altersklassen. Geht man von der tatsächlichen Alters- gliederung der Bevölkerung der Bundesrepublik aus, und zwar be- zogen auf die weibliche Bevölke- rung, so ergeben sich folgende Ab- nahmeraten: bis zum Jahre 2000 rund 10 Prozent, bis zum Jahre 2025 rund 25 Prozent, bis 2050 rund 45 Prozent, bis 2075 rund 60 Pro- zent. Die jährliche Abnahmerate beträgt dann erst nach dem Jahre 2025 rund — 13 auf 1000 Einwoh- ner. Das heißt, daß ein rasanter und dann wahrscheinlich gar nicht mehr aufzuhaltender Bevölke- rungssturz erst dann einsetzt, wenn die starken jüngeren Jahrgänge ins

Absterbealter kommen. Demgegen- über wird sich in der „Region Süd"

in dieser Zeit die Bevölkerung mehr als verdoppeln, wenn nicht energische bevölkerungspolitische Maßnahmen ergriffen werden.

Dr. med. Ferdinand Oeter Rösrather Straße 692 5000 Köln-Rath

NUMERUS CLAUSUS

Ein unermüdlicher Kämpfer gegen den leidigen Numerus clausus:

Wunschberuf

Mir ist unverständlich, daß die Ärz- tekammer das Problem der ärztli- chen Versorgung und auch des Nu- merus clausus mit den statisti- schen Ärztezahlen vertuscht. Die Berufsstatistik sagt über beide Probleme genau so wenig aus wie der Lehrermangel in den Grund- schulen über die Versorgung der Gymnasialschüler in naturwissen- schaftlichen Fächern. Viele neue Fachärzte erfüllen zwar wichtige medizinische Aufga- ben, der unmittelbaren ärztlichen Allgemeinversorgung nützen sie wenig... Solange Wartezimmer überfüllt sind, gibt es für die Bevöl- kerung zu wenig Ärzte, gleich, was die Statistik sagt. Wir sollten uns endlich von unseren Mammutpra- xen trennen und jungen Medizinan- wärtern die Gelegenheit geben, ihren Wunschberuf aufzunehmen.

... Wie haben wir niedergelasse- nen Nichtkassenärzte damals auf die freie Niederlassung gewartet und waren den älteren Funktionä- ren böse, daß sie vor einem Chaos warnten, das sich dann doch nicht einstellte. Lassen wir jetzt doch den selben Fehler, von der Gefahr der Ärzteschwemme zu reden, statt uns mit ein paar weniger Scheinen zu- friedenzugeben. Ein Niederlas- sungsrisiko dient dem Aufbauwil- len eines jungen Mediziners mehr als eine Umsatzgarantie von 100 000 DM....

Dr. med. Gerd Höfling Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath Schriftliche Prüfung

fachs im klinischen Studium. Es sollte damit gesichert werden, daß der Student, der zunehmend weni- ger von zunehmend mehr Fachge- bieten lernen muß (derzeit über 40 Prüfungsfächer), wenigstens ein- mal innerhalb seiner doch angeb- lich noch „wissenschaftlichen Aus- bildung" in einem Spezialgebiet sich an den Diskussionsstand der neusten Forschung heranarbeiten kann und muß.

Arnold ist ebenfalls zuzustimmen, wenn er fordert, daß aus diesen Er- fahrungen mit der Einführung von Multiple choice-Prüfungen wäh- rend des Medizinstudiums noch keine Schlußfolgerungen hinsicht- lich der Probleme der ärztlichen Fortbildung gezogen werden dür- fen. Damit wäre eine Verbesserung des Ausbildungsstandes tatsäch- lich keineswegs garantiert. Bevor man sich mit der Art der Prüfung von in der Weiterbildung zum Facharzt erworbenen Kenntnissen, Fertigkeiten und affektiven Einstel- lungen beschäftigt, wäre es not- wendig, daß sich die zuständigen Organe (hier die Ärztekammern) nicht nur mit dem Nachweis von abgeleisteter Zeit und durch Unter- schrift bestätigten Operationskata- logen zufriedengeben, sondern den Nachweis verlangten, daß eine ak- tive Fortbildung tatsächlich durch- geführt wird.

Unter aktiver Fortbildung sollte verstanden werden, daß sowohl der zur Weiterbildung ermächtigte Arzt in regelmäßigen Abständen Unterrichtsveranstaltungen, Lehr- gespräche u. ä. durchführt als auch, daß der weitergebildete Arzt in irgendeiner Form nachweist, daß er sich nicht nur handwerklich wei- terbildet, sondern ständig den neuesten Stand der Entwicklung seines Faches verfolgt und sich an- eignet.

Dr. med. Udo Schagen Freie Universität Berlin Altensteinstraße 40 1000 Berlin 33

2978 Heft 46 vom 11. November 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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