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Archiv "NUMERUS CLAUSUS: Wenig Interesse" (02.12.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

XXX. Generalversammlung des Weltärztebundes

Ärzteorganisationen in den verschie- denen Regionen in eigener Initiative und auf eigene Kosten Komitees bil- den, die möglichst schnell ihre Vor- schläge für Reformen im Weltärzte- bund machen sollen. Mit dieser Me- thode läßt sich ein wertvolles Jahr gewinnen:

Die Vorschläge sollen so abgeliefert werden, daß der Vorstand des Welt- ärztebundes sich bereits in seiner nächsten Sitzung damit befassen kann, die im April 1977 in München stattfinden wird.

Mitglieder aus dem Ostblock?

Stoff genug gibt es für diese neuen Komitees. Eine der zu behandelnden Fragen wurde in Säo Paulo bereits angesprochen: Soll der Weltärzte- bund seine Beschränkung auf die

„freie Welt" aufrechterhalten? In ei- nem skandinavischen Antrag war der Vorschlag enthalten, man solle prü- fen, ob die Aufnahme von ärztlichen Organisationen des Ostblocks mög- lich sei.

Prof. Sewering wies demgegenüber auf dreierlei hin: zum einen auf die Verpflichtung des Weltärztebundes, sich für die Erhaltung der Freiheit des Arztes einzusetzen, was natür- lich nicht seine arbeitsrechtliche Po- sition, sondern vor allem die klini- sche Freiheit meint; ferner auf die Tatsache, daß seit jeher die Ärzteor- ganisation eines kommunistischen Landes, nämlich Jugoslawiens, Mit- glied des Weltärztebundes ist (sie ist allerdings in den letzten Jahren nicht bei der Generalversammlung er- schienen); schließlich darauf, daß es in verschiedenen Ostblockstaaten ärztliche Organisationen, die Mit- glied des Weltärztebundes werden könnten, gar nicht gibt, weil dort die Ärzte zusammen mit allen anderen im Gesundheitswesen Tätigen in ei- ner Gesamtgewerkschaft zusam- mengeschlossen sind. Wenn Ärzte oder ärztliche Organisationen aus gleich welchem Lande einen Antrag auf Aufnahme stellen, so werde er vom Vorstand ohne Rücksicht darauf behandelt, aus welchem „Block" er komme.

Der neue Präsident

Am Beginn der Generalversammlung stand, wie üblich, die Bestätigung der in Tokio erfolgten Wahl des Prä- sidenten des Weltärztebundes für 1976/77 und seine Amtseinführung.

Das Amt führt für dieses Jahr Dr.

Pedro Salomon Josä Kasab, Vorsit- zender der brasilianischen Ärzteor- ganisation. Dr. Kasab ist in Säo Paulo zu Hause und dort Direktor des Pa- steur-Instituts und der Schule für Krankenhausverwaltung. Er ist fer- ner an der Klinik der medizinischen Fakultät der Universität von Säo Paulo tätig. Im Gesundheitswesen Brasiliens spielt er eine prominente Rolle; die brasilianische Regierung sucht seinen Rat in verschiedenen Gremien, die sich in der Bundes- hauptstadt Brasilia mit gesundheitli- chen Fragen beschäftigen.

Der nächste Präsident

Auch am Ende der Generalversamm- lung stand eine Wahl: Nachdem die Delegierten unter verschiedenen Einladungen für das Jahr 1977 die irische Hauptstadt Dublin als Ta- gungsort gewählt hatten, bestimm- ten sie mit Akklamation den Vorsit- zenden der einladenden Organisa- tion zum „President elect": Dr. Peter Anthony Farrelly, Facharzt für innere Medizin am Provinzkrankenhaus in Cavan, 70 Meilen vdn Dublin ent- fernt. Vier Vorstandssitze, die teils durch Zeitablauf, teils durch Rück- tritt vakant geworden waren, wurden wieder besetzt; neu kam dadurch der Australier Dr. Wilson in den Vorstand des Weltärztebundes. Mit großem Beifall quittierte die Versammlung Grüße für den dem Vorstand koop- tierten Sekretär des Ausschusses für soziomedizinische Fragen, den KBV-Hauptgeschäftsführer Dr. Rolf Schlögell, der an der Tagung in Säo Paulo nicht teilnehmen konnte.

Ausführliche Berichte über die Ta- gung des Weltärztebundes und die wissenschaftliche Sitzung werden in den nächsten Monaten im World Me- dical Journal veröffentlicht werden, das beim Deutschen Ärzte-Verlag bezogen werden kann. bt

BRIEFE AN DIE REDAKTION

NUMERUS CLAUSUS

Ein neuerlicher Vorschlag:

Wenig Interesse

... die Ungerechtigkeit bei der Zu- lassung zum Medizinstudium, Ver- längerung der Wartezeit durch ein- gestreute „Berufswechsler", Einkla- ge von ungenutzten Studienplätzen durch vorwiegend Juristenkinder — das läßt die Frage aufkommen, warum es nicht längst eine Bera- tungsstelle für Arztkinder zwecks Studiumzulassung bei der Ärztekam- mer gibt ... Was in anderen Berufen möglich ist, sollten wir doch auch einführen: Juristische Hilfe bei der Überlegung, wie wir unsere Praxen für unsere Kinder retten können — auch und gerade auf dem Lande, wie immer betont wird. Wenn man die neuerlichen Klagen über die Überfül- lung des Medizinernachwuchses (laut angeblicher Statistik) in unse- ren eigenen Zeitschriften liest, muß man befürchten, daß die Ärztekam- mer selbst wenig Interesse an solch einer Einrichtung hat.

Dr, med. Gerd Höfling Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath

DDR

Zu der Meldung: „99 Mediziner aus politi- schen Gründen in Haft", Heft 36/1976:

.. und Dr. Henning Frucht!

Ich vermisse unter den aufgezählten Ärzten Herrn Dr. Henning Frucht, der seit Jahren eine lebenslängliche Zuchthausstrafe absitzt. Er ist wohl Jahrgang 1914, war nach dem Krieg einige Jahre im Gesundheitsministe- rium in Dresden, dann Amtsarzt in Dippoldiswalde, zuletzt in Berlin in hoher amtsärztlicher Stellung. Ich kenne ihn als grundanständigen hochintelligenten Kollegen, der un- ter seinen Haftbedingungen uner- träglich leidet.

Dr. med. Dieter Poppert Am Karlsbrunnen 6350 Bad Nauheim

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 49 vom 2. Dezember 1976 3185

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