BEI ALLEM VERSTÄNDNIS FÜR DIE AUGENBLICKLICHE LAGE DER KRANKENKASSE
MUSS ICH NUN ENDLICH AUF SCHNELLSTER ERLEDIGUNG MEINER
ANGELEGENHEITEN BESTEHEN!
Die Information:
Bericht und Meinung HÖRFUNK UND FERNSEHEN
Aus den Programmen
Montag, 10. Oktober:
21.45: Fehler macht jeder — Über ärztliche Kunstfehler und die Si- tuation des Patienten. ARD, Hans- Jörg Weyhmüller
Eine sachliche Auseinandersetzung über die Frage nach der Fehlbarkeit manchen ärztlichen Tuns wird, so die Vorankündi- gung, durch das „überkommene Stan- desbewußtsein vieler Ärzte" erschwert.
Immerhin wird auch ein zweiter Grund genannt: „die Haltung vieler Patienten, die mit einer unrealistischen Heilungser- wartung zum Arzt kommen". Die Rege- lung bei einer Schädigung des Patienten sei „äußerst unbefriedigend". Der Film- bericht versucht, den Problemkreis im Gespräch mit Ärzten und Patienten auf- zuzeigen.
Dienstag, 11. Oktober:
15.05: Wenn Mode krank macht — Berichte und Interviews über un- gesunde Zeiterscheinungen. DLF 21.05: Sie hören jetzt — was hören Sie? Hörstörungen — und wie man damit lebt. Radio Bremen II, Ekke- hard Kühn
Mit Hilfe von Computern ist es heute möglich, sowohl individuelle Hörschädi- gungen zu simulieren als auch die elek- trischen Impulse von Sprachsignalen im Gehirn hörbar zu machen.
21.15: Seelenambulanz — Hilfe für psychisch Kranke: Das Beispiel Marburg. Drittes Fernsehen Hes- sen, Dieter Lesche
Durch vorbeugende und gemeindenahe Beratung und Behandlung psychisch Kranker und Gefährdeter versuchen Psy- chotherapeuten der Philipps-Universität Marburg einen neuen Weg einzuschla- gen. Wenn ein vorübergehender Aufent- halt in der Klinik für psychisch Kranke unvermeidbar geworden ist, sucht man die soziale Isolierung des Patienten zu vermeiden.
Moderatoren der so beliebt gewor- denen Magazinsendungen: Sie sollen im wesentlichen nur die ein- zelnen Beiträge verbinden und die Sendung zusammenhalten, aber sie wollen und müssen sich doch auch als Persönlichkeit darstellen.
Im deutschen Rundfunk beherr- schen leider nur wenige Modera- toren diese Kunst. Daher entsteht so oft der peinliche Eindruck: Jetzt gibt er auch noch seinen Senf dazu. Oder aber es kommt zu dem, was ein Rundfunkredakteur ein- mal recht treffend „Anschlußpole- mik" genannt hat.
Um eine solche geht es hier. In einem Magazinbeitrag war über Warnungen eines Ärztekammer- Präsidenten vor dem Mediziner-
Mittwoch, 12. Oktober:
20.20: Keine Kinder — keine Zu- kunft? Zum Stand der Bevölke- rungsforschung in Europa (2.).
SDR II und Studiowelle Saar
Donnerstag, 13. Oktober:
22.07: Seele zwischen Apparaten
— Gedanken nach einer Herzope- ration. BR II, Thomas Sartory
überschuß berichtet worden, und der Moderator fügte etwa hinzu:
Kann uns nur recht sein; der Präsident verdient trotzdem ge- nug.
Dieses hörte ein Arzt, ärgerte sich und schrieb einen Brief an die Re- daktion. Und siehe da: Es kam nicht nur eine Entschuldigung für den „Ausrutscher", sondern die Redaktion teilte auch mit, sie habe aus diesem Anlaß einmal grund- sätzlich über „Anschlußpolemik"
diskutiert, und man müsse dem Briefschreiber recht geben: Man sollte bei kontroversen Themen darauf verzichten.
Moral: Hörerbriefe (und Leserbrie- fe) lohnen sich. Fast immer. gb
Kritik lohnt sich oft doch
tlA2t cJJA I.K.ItEL- 4ELD
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 40 vom 6. Oktober 1977 2361