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Archiv "Heiliges Land: Grund zur Kritik" (22.10.2004)

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Heiliges Land

Zu dem Beitrag „Eindrücke aus Israel und Palästina: Hoffnung im ,Heiligen Land‘“ von Matthias Jochheim und Dr.

med. Manfred Lotze in Heft 36/2004:

Grund zur Kritik

Das Engagement der Interna- tionalen Ärzte für die Verhü- tung des Atomkriegs (IPPNW) für den Frieden ist sehr lobens- wert. Lobenswert sind auch al-

le Initiativen, bei denen Israelis und Palästinenser gemeinsam für eine gute Sache arbeiten.

Und dass darüber im DÄ be- richtet wird, ist gut. Anderer- seits gibt es in diesem Bericht auch Grund zur Kritik. So ist – treu dem Sprachgebrauch der Palästinenser – von „besetzten Gebieten“ die Rede; in Wirk- lichkeit handelt es sich aber um Gebiete, die Israel in einem ihm aufgezwungenen Krieg er- obert hat. Die Zahlen über den

gesundheitlichen Notstand der palästinensischen Bevölke- rung, über das Anhalten von Krankenwagen an Check- points und die Folgen usw. – wenn sie denn stimmen – las- sen ein wenig von der Not des Volkes ahnen. Vergessen oder verschwiegen wird dabei aber,

• dass die schlechte medizini- sche Versorgung auch darauf zurückzuführen ist, dass Zu- schüsse, die an die Palästinen- sische Autonomiebehörde ge- zahlt werden, zum Teil für pri- vate Zwecke (Korruption) oder für die Finanzierung des Terrors missbraucht werden,

• dass Kinder auch deswegen mit Gewalt konfrontiert werden, weil die palästinensischen Terro- risten keine Hemmungen ha- ben, sie da hineinzuziehen, in- dem sie sich unter der Zivilbe- völkerung verstecken – es wur- den auch bei Kämpfen Kinder eigens an die „Front“ gebracht –,

• dass Krankenwagen an den Checkpoints kontrolliert wer- den müssen, weil solche Fahr- zeuge schon mehrfach zur Tar- nung von Terroristen miss- braucht wurden . . . Dr. med. Winfrid Gieselmann, Finkenwiesenstraße 1, 75417 Mühlacker

Bürokratieabbau

Zu der Meldung „KBV sammelt Vor- schläge“ in Heft 31–32/2004:

Neue Bürokratie

Wenn ich die Internet-Adresse der KBV für Vorschläge aus der Ärzteschaft lese (www.kbv.

de/umfrage_entbuerokratisie rung/umfrage.htm), weiß ich bereits jetzt, was von der gan- zen Aktion zu halten ist: nichts, außer neuer Bürokratie.

Dr. med. Hellmut Anger, Zirkonstraße 2, 33739 Bielefeld B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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Illegale Migranten

Zu dem Beitrag „Nach Lösungen su- chen“ von Petra Bühring in Heft 34–35/2004:

Auf engagierte Ärzte angewiesen

Als langjährige Mitstreiterin des Büros für medizinische Flüchtlingshilfe Berlin kenne ich die Problematik gut. Seit 1996 arbeiten wir ehrenamt- lich und vermitteln pro Jahr mehr als 1 000 Patientinnen und Patienten an kooperieren- de Arztpraxen. Dabei sind wir auf die kostenlose Mitarbeit

der Kolleginnen und Kollegen sowie auf Spenden zur Finan- zierung von notwendigen Me- dikamenten und Operationen angewiesen. Obwohl das ko- stenlose Arbeiten der Ärztin- nen und Ärzte nicht die Lö- sung des Problems sein kann und die Forderung des 107.

Deutschen Ärztetages nach ei- ner Finanzierung dieser Ge- sundheitsleistungen unbedingt weiterverfolgt und umgesetzt werden muss, möchte ich an dieser Stelle doch an das En- gagement der Leserinnen und Leser des Deutschen Ärzte- blattes appellieren sowie mich für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen bedanken, die bereits mit einer der Bera- tungs- und Vermittlungsstellen zusammenarbeiten. Alle diese Stellen sind auf weitere enga- gierte Arztpraxen sowie auf Spenden dringend angewie- sen. Wenn Sie sich eine Mitar- beit vorstellen können, mel- den Sie sich bitte bei der Kon- taktadresse in ihrer Nähe. Im Internet ist eine Liste der Büros für medizinische

Flüchtlingshilfe abrufbar un- ter: www. aktivgegenabschie bung.de/links_medizin. html.

Spenden an das Büro für me- dizinische Flüchtlingshilfe Berlin sind steuerlich absetz- bar: FFM e.V., Sparkasse Ber- lin, Bankleitzahl: 100 500 00, Konto-Nr.: 610 027 263, Stich- wort: Medizinische Hilfe.

Dr. med. Jessica Groß,Büro für medizinische Flüchtlingshilfe Berlin, Reichenberger Straße 72, 10999 Berlin

Weitere Anlaufstelle

Mir fällt auf, dass Sie als Kon- taktadresse in Berlin zwar das Büro für medizinische Flücht-

lingshilfe aufführen, nicht aber die Malteser Migranten Medizin.

Seit dreiein- halb Jahren gibt es ne- ben dem Büro für me- dizinische Flüchtlings- hilfe mit der Malteser Mi- granten Medizin (E-Mail:

MMMedizin@aol.com) eine Anlaufstelle für alle Nichtver- sicherten, überwiegend sind das Illegale.

Dr. A. Franz,

Malteser Migranten Medizin, Aachener Straße 12, 10713 Berlin

ADHS

Zu dem Beitrag „Krankheitskon- strukte: Zwischen hilfreicher Diagno- se und Stigma“ von Dr. med. Thomas Weniger in Heft 39/2004:

Prägnante Analyse

Vielen Dank für Ihre präg- nante Analyse der weit ver- breiteten Überbewertung ei- ner statischen, ICD-10-zen- trierten ADHS-Diagnostik und ihrer Folgen, die sowohl eine stringente Abbildung psychischer Störungen ver- hindern als auch einer Chro- nifizierung Vorschub leisten.

Diese geradezu zwanghafte Fixierung auf Diagnostik, Do- kumentation, Abrechnung

und profitable Psychophar- makologie hat bereits dazu geführt, dass bis zu 600 Am- phetamine schluckende Pati- enten in einer einzigen Praxis verwaltet werden und dass der Blick verstellt wird für wesentliche Möglichkeiten der Therapie des ADHS: Un- terstützung der sozialen Inte- gration und Kompetenz durch die Koordinierung divergie- render Zielvorgaben in der Kernfamilie, in den weiteren sozialen Beziehungen in Schule, Beruf und Gruppe der Gleichaltrigen sowie durch den Abbau eines sehr oft zu beobachtenden desintegrie- renden Medienabusus.

Dr. med. Rolf E. Ullner, K.-Meindl-Straße 1, 84405 Dorfen

Weiße Industrie

Wie kann die „weiße Indu- strie“ weiter wachsen, wenn die Bevölkerungszahl zurück- geht, die Mittel gekürzt wer- den und Apotheken schlie- ßen? Diese Situation findet ihre Lösung im Definieren bzw. Erfinden neuer Krank- heiten, die neue Absatzmärk- te eröffnen. Natürlich müssen diese Konstrukte glaubwürdig sein, sodass man sinnvoller- weise Probleme mit zuneh- mendem Leidensdruck in der Bevölkerung herausgreift, neu bezeichnet und dann den Menschen, die weder eine Ur- sache noch eine Lösung ken- nen, darbietet. Die Ersatz- lösung besteht darin, dass man keine Ursache mehr su- chen muss, sondern mithilfe einer Selbsthilfegruppe den Sinn des Lebens zukünftig in der Identifikation mit der

„Krankheit“ und in der Dis- kussion um Mittel und Medi- kamente finden kann. Eine sich z. B. um das ADHS des Sohnes oder das ADD der Mutter drehende Familie hat einen solchen Fetisch gefun- den, es gibt keine innere Lee- re mehr. Niemand sieht so ei- ne Veranlassung nachzufor- schen, welche Einflüsse das vegetative Nervensystem der Familie desorientieren, ob sich etwa in den Schlafzim- mern Elektronik en masse be- findet, mit einem DECT-Sy-

stem im Flur, mit WLAN und Bluetooth allüberall, mit Fre- quenzmustern und Feldstär- ken, die – gemessen – einen Experten gruseln lassen.

Dr. med. Manfred Doepp, Buchbichl 52, 83737 Irschenberg

Statistik

Zu dem Beitrag „Vom Irrtum mit den Wahrscheinlichkeiten“ von Prof. Win- deler et al. in Heft 34–35/2004, der sich auch mit dem „Galiläischen Dia- log“ von Dr. med. Wolfgang Weihe in Heft 13/2004 befasste:

Unterstellung

Es gibt verschiedene Taschen- spielertricks, einer davon ist, dem Diskussionsgegner etwas zu unterstellen, was er nie- mals behauptet hat, um dann das mit viel Inbrunst und Hä- me zu widerlegen. Genau das tun die Autoren ihrer Be- merkungen zum „Galiläi- schen Dialog“, indem sie Herrn Dr. med. Wolfgang Weihe unterstellen, dass er zwei verschiedene statistische Begriffe bewusst und uner- laubterweise miteinander ver- glichen habe. Das aber hat Dr. Weihe nicht getan. Viel- mehr hat er schonungslos dar- auf hingewiesen, dass die me- dizinische Statistik mit ihren Begriffen der Signifikanz, Wahrscheinlichkeit etc. Fra- gen beantwortet, die die Me- diziner gar nicht gestellt ha- ben. Bedauerlicherweise ist es den meisten gar nicht bewusst.

Deswegen kann es nur von großem Nutzen sein, an die alte Weisheit zu erinnern, dass kein Test, der auf einer Wahr- scheinlichkeitstheorie beruht, von sich aus nützliche Belege für die Richtigkeit oder Un- richtigkeit einer Hypothese liefern kann. Dass diese Er- kenntnis den Anhängern der sog. evidence based medicine nicht in ihren Kram passt und die Medizin wieder zu dem macht, was sie ist, und zwar nicht eine exakte Wissen- schaft, sondern größtenteils eine subjektive Kunst, ist nur verständlich.

Dr. med. J. Ratajski, Burgstraße 8, 26409 Wittmund

A

A2876 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4322. Oktober 2004

B R I E F E

Foto:Caro

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ZVS

Zur Studienplatzvergabe der ZVS in Medizin:

Zweifel an Kriterien

Der derzeitige gravierende Nachwuchsmangel im ärztli- chen Beruf lässt mich an den Kriterien der Studienplatzver- gabe für das Medizinstudium zweifeln.

Trotz des anhaltenden An- sturms auf die Studienplätze fehlen in vielen Kliniken be- lastbare Assistenzärzte in der Versorgung der Patienten. In die Bewerbung um einen Stu- dienplatz geht fast ausschließ- lich die Abiturnote ein, die Motivation für die Berufs- wahl, die Vorstellungen über die kommende berufliche Tätigkeit werden nicht erfragt.

Die medizinische Vorbildung geht nur in beschränktem Maße ein (z. B. bringt die Aus- bildung zum Rettungsassisten- ten keine Bonuspunkte).

Aber, die Erinnerung an mein eigenes Studium zeigt, dass nicht immer die besten Abitu- rienten auch die besten Stu-

denten waren. Und, nicht im- mer werden aus den besten Studenten auch die besten Ärzte. Aber, wir alle brauchen belastbare und motivierte jun- ge Ärzte.

Ich schreibe diesen Brief auch aus eigener Betroffenheit heraus: Meinem Sohn, der über meine Berufstätigkeit in vielen Bereichen erlebt, was Arzt sein im Alltag bedeutet, wurde nach den sechs avisier- ten Wartesemestern erneut kein Studienplatz zugeteilt.

Diese Zeit hatte er genutzt, seinen Zivildienst im Ret- tungsdienst zu leisten, sich zunächst mit großem Erfolg zum Rettungssanitäter und dann zum Rettungsassisten- ten ausbilden zu lassen. Ihm wurden bei allen Praktika so- wie im Rahmen seiner Berufs- tätigkeit fachliche Kompe- tenz, Entscheidungsfreude und Einsatzbereitschaft be- scheinigt. Diese positiven Be- wertungen gingen leider nicht in die Studienplatzbewerbung ein, sie wurden nicht einmal erfragt.

Heike Eisenhuth,

Hospitalstraße 16, 34576 Homberg

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4322. Oktober 2004 AA2877

B R I E F E

Patientenverfügung

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Enge Grenzen“ von Dr. med. Eva A. Richter- Kuhlmann in Heft 37/2004:

Entmündigung

Ich habe den Eindruck gewon- nen, dass die Enquete-Kom- mission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ sich in die persönlichen Belange der Pa- tienten in unerträglicher Weise einmischt. Als Patient habe ich jederzeit das Recht, eine ärzt- liche Behandlung abzulehnen, siehe § 233 ff. StGB. Dessen bin ich mir als Arzt, aber auch als Patient bewusst. Wie die Enquete-Kommission dieses Recht aushebeln will, ist mir unverständlich. Ich werde mei- ne – bereits vorhandene – Pa- tientenverfügung dahinge- hend ergänzen, als ich meine Angehörigen zu veranlassen versuchen werde, gegen jene Ärzte strafrechtlich vorzuge- hen, die mich einer Behand-

lung unterziehen, die ich aus- drücklich abgelehnt habe.

Auch ein Vormundschaftsge- richt wird kaum die Rechte des Patienten auf Verweige- rung einer Therapie aushebeln können. In der Ansicht der Enquete-Kommission sehe ich einen schwerwiegenden Ein- griff in die Rechte der Bürger, der einer Entmündigung gleichkommt. Wir sollten in Deutschland nicht immer in Extreme verfallen: Während unter den Nazis den behinder- ten Menschen das Lebens- recht entzogen wurde, will nun eine Kommission darüber be- finden, ob und wann ein schwer Leidender das Recht hat, eine Behandlung, eine schwere Körperverletzung ab- zulehnen. Es ist dringend an- gezeigt, dass die Enquete- Kommission ihre Ansicht überprüft. Interessanterweise befindet sich in der Kommissi- on meines Wissens kein Arzt!

Dr. med. Walter Sieber,Freiherr-vom- Stein-Weg 21, 74821 Mosbach

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Krankenkassen

Zum Versuch der Krankenkasse AOK, Misstrauen bei Patienten zu wecken:

Der Arzt als Pfuscher und Betrüger?

Es musste der Patient X, gebo- ren 1940, von mir akut in eine hiesige Herz- und Gefäßklinik eingewiesen werden, wegen ei- nes wiederholten Verschlusses einer Beinarterie, wobei ich zugegebenermaßen mit einer Amputation rechnete, denn der Patient war, trotz seit Jah-

ren bestehender erheblicher diesbezüglicher Probleme und wiederholter Operationen mit arterieller endoprothetischer Versorgung nicht bereit, sei- nen Zigarettenkonsum von 30 pro Tag aufzugeben. Ich emp- fand es als ein Wunder, dass durch eine erneute gefäßpla- stische Maßnahme das Bein erhalten werden konnte.

Noch größer war die Überra- schung, als mir der Patient ein Schreiben seiner Krankenkas- se zeigte, an den Patienten persönlich, wahrscheinlich auch vertraulich, gerichtet mit dem Text, der in Kopie beiliegt – der Patient sollte seine Mei- nung über die Angelegenheit mitteilen, insbesondere sollte er sich äußern, ob ein ärztli- cher Behandlungsfehler vor- liegt, ob die Behandlung ord- nungsgemäß und planmäßig verlief und ob besondere Vor- kommnisse oder Besonderhei- ten aufgetreten sind.

Die Kopie dieses Schreibens (siehe Kasten) habe ich an den kompetenten und erfolg- reichen Operateur des Patien-

ten geschickt, der mir fas- sungslos mitteilte, dass er ein derartiges Vorgehen noch nie erlebt habe.

Aus der jetzigen allgemeinen Diskussion ist mir schon lan- ge bewusst, dass jeder chro- nisch Kranke ein Simulant ist, der versucht, über betrügeri- sche Ärzte an das für ihn nicht vorgesehene Sozialpro- dukt zu gelangen. Dass aber die Krankenkassen aktiv ver- suchen, Misstrauen bei Pati- enten zu schüren, und dadurch wahrscheinlich auch eine La- wine von unsinnigen Prozes- sen auslösen, um die Ärzte-

schaft gefügig zu machen, war mir bisher noch nicht be- kannt.

Allgemein darf ich auch darauf hinwei- sen, dass die- ses Vorgehen sicher ein Ver- schleudern der Ressourcen (Beiträge der Bürger) be- deutet, denn jede SOFA-Stunde (Sozialver- sicherungsfachangestellte) ko- stet 60 Euro.

Wer kontrolliert letzten Endes die auf uns losgelassenen Kon- trolleure der Krankenkassen- und der politischen Verwal- tungen?

Dr. med. Max Frhr. du Prel,Ärztlicher Kreisverband Bad Kissingen, Heinrich- von-Kleist-Straße 2, 97688 Bad Kissingen

Fortbildung

Zu dem Beitrag „Punkten mit dem Deutschen Ärzteblatt“ von Thomas Gerst und Michael Schmedt in Heft 37/2004:

Mehr online

Ich begrüße die zertifizierte Fortbildung des DÄ. Da ich als Anästhesist und Intensiv- mediziner tätig bin, würde ich gerne Fortbildungsartikel zu folgenden Bereichen lesen:

Intensivtherapie post-OP und internistisch/neurologisch, Pharmakotherapie, Notfall- medizin. Dieses sind interdis-

ziplinäre Themen, die für ei- nen großen Teil der ärztlichen Kollegen interessant sein dürften.

Dr. med. Jürgen Dyroff, Elisabeth-Selbert-Straße 20, 36341 Lauterbach

Antworten per Post

Herzliche Bitte an die Re- daktion: Die Fortbildung auch „nicht elektronisch“ zu ermöglichen. Es sollte orga- nisatorisch machbar sein, die Antworten zur Erfolgskon- trolle per Post einzusenden, zu prüfen und zu zertifizie- ren.

Dr. med. Steffen Fimpel, Schlechtbacher Straße 2, 74417 Gschwend

Facharztprüfungen

Zum Inhalt von Facharztprüfungen:

Qualitätskontrolle der Prüfer angebracht

Sicherlich liegen differierende Einschätzungen über Prü- fungsabläufe und -ergebnisse zwischen Prüfern und Prüflin- gen in der Natur der Sache.

Man kommt aber nicht umhin zu glauben, dass ein (zuneh- mender?) Teil der Prüfer diese Machtposition doch genießt und als Forum zur Selbstdar- stellung nutzt. Viele Kollegen fühlen sich nach vielen Jahren ärztlicher Tätigkeit in diesen Prüfungen wie Schuljungen behandelt.

Ein Großteil meiner eigenen (gerade so bestandenen) Facharztprüfung war Detail- wissen zum Sheehan-Syn- drom. Welcher Kollege hat diese Erkrankung schon mal gesehen? Welcher Internist hat Kenntnisse in der HIV- Therapie oder hat die Eintei- lungen der Glomerulonephri- tis wirklich verstanden?

Mit Spezialwissen aus meinem eigenen Fachgebiet kann ich jeden angehenden Internisten durchfallen lassen. Welcher Nicht-Onkologe ist versiert in der Knochenmark-Befundung oder kann mir einmal etwas zum Nebenwirkungsspektrum von Bortezomib oder Indika-

tionen für Erlotinib erzählen?

Eine Qualitätskontrolle auch aufseiten der Prüfer halte ich für dringend angebracht, die die (oft an Presbyakusis lei- denden) Prüfungsvorsitzen- den nicht leisten können.

Dr. med. F. Steffens,

Malteser-Krankenhaus Bonn-Hardtberg, Von-Hompesch-Straße 1, 53123 Bonn

Bürokratie

Zu dem Beitrag „Weniger Bürokratie in Praxen und Kliniken: Vereinfachen, angleichen, abschaffen“ von Sabine Rieser in Heft 39/2004.

Zu den Wurzeln der Bürokratieexzesse

Ausgerechnet „Bürokraten“

aus Ministerien und Verbän- den, die für den Milliarden teuren Bürokratie-Unsinn mitverantwortlich sind, sollen einen Entbürokratisierungs- prozess einleiten. Und wie Bürokraten nun mal sind, wol- len sie „Expertengruppen“,

„Arbeitsgruppen“ bilden, um dann in bürokratischem Pala- ver doch nichts zustande zu bringen.

Mir ist es unverständlich, wie Krankenhäuser, Kranken- hausärzte und Krankenhaus- verbände schafsgeduldig ein Jahrzehnt lang den giganti- schen Bürokratismus ohne wahrnehmbaren Protest hin- nehmen.

Niemand klagt darüber, dass im Gesundheitswesen durch Personalbindung und EDV-Kosten für die Anwen- dung einer Fallpauschalen- Preisliste mindestens 700 Mil- lionen Euro jährlich verpul- vert werden.

Eine Entbürokratisierung wird nur dann („automa- tisch“) erfolgen, wenn die aufgeblähten Stellenpläne in Bundes- und Länderministe- rien, bei Ärztekammern, bei Krankenkassenverbänden, bei Krankenhausverbänden radikal zurückgebaut werden.

Nur so gelangt man an die Wurzeln der Bürokratie- exzesse.

Peter Tischmann,

St. Clemens Hospitale Sterkrade gGmbH, Wilhelmstraße 34, 46145 Oberhausen

A

A2878 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4322. Oktober 2004

B R I E F E

Sehr geehrter Herr . . .,

als Mitglied der Gesundheitskasse AOK haben Sie An- spruch auf eine angemessene und qualitativ hochwerti- ge ärztliche Behandlung.

Aufgrund Ihrer Erkrankung vom 13.07.04 wurde uns von der Klinik die Diagnose „mechanische Komplikation durch sonstige Geräte und Implantate im Herzen und in den Gefäßen“ übermittelt.

Um mögliche Qualitätsmängel in der Versorgung unse- rer Versicherten zu vermeiden, bitten wir Sie, uns – gerne auch telefonisch – mitzuteilen, ob aus Ihrer Sicht beson- dere Vorkommnisse oder Auffälligkeiten während der ärztlichen Behandlung aufgetreten sind.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Mühe.

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