• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Medizin und Umwelt" (30.09.1994)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Medizin und Umwelt" (30.09.1994)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

MEDIZIN AKTUELL / KONGRESSBERICHT

1. Internationaler

Kongreß für Umweltmedizin vom 23. bis 26. Februar 1994

K

rebserkrankungen, Allergien, die Epidemiologie broncho- pulmonaler Erkrankungen, der Nachweis einer Schadstoffbela- stung mittels Biomonitoring und neurotoxische Effekte — das waren die Schwerpunktthemen des von der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin (GHU) veranstal- teten I. Internationalen Kongresses für Umweltmedizin. Er fand in Duisburg unter der wissenschaftli- chen Leitung von Prof. Dr. med.

H.-W. Schlipköter, Direktor des Me- dizinischen Instituts für Umwelthy- giene an der Universität Düssel- dorf, statt. An dem durch den In- itiativkreis Ruhrgebiet und das Um- weltbundesamt geförderten Kon- greß nahmen mehr als 800 Ärzte und Umweltforscher aus rund 30 Ländern teil.

Der durch die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe als Fortbildungsveranstaltung zur Er- langung der Zusatzbezeichnung

„Umweltmedizin" anerkannte Kon- greß endete mit mehreren parallel angebotenen Workshops für die in Praxis und Klinik tätigen Ärzte:

Praxis der umweltmedizinischen Beratung, Biomonitoring, Sick- Building-Syndrom und Innenraum- belastung, Psychosomatik, umwelt- bedingte Störungen des Immunsy- stems, umweltbedingte Strahlenwir- kungen, umweltbedingte Hautschä- den. Aus dem wissenschaftlichen Programm, welches die gesamte Breite umweltmedizinischer Fra- gestellungen umfaßte, werden im folgenden schwerpunktmäßig zwei Themen vorgestellt.

Krebserkrankungen

Angesichts teilweise fehlender Übereinstimmungen zwischen den Ergebnissen aus In-vitro-Muta-

genitätstests und In-vivo-Kanzero- genitätsstudien und aus der Epide- miologie ist die Aufklärung mole- kularbiologischer Vorgänge für das Erkennen krebserzeugender Stoffe besonders wichtig. Zum Beispiel hat Toluol im Tierexperiment keine Wirkung gezeigt, während bei expo- nierten Arbeitern erhöhte Raten von DNA-Einzelstrangbrüchen fest- gestellt wurden (Norpoth, Essen).

Die Bestimmung von Biomarkern wie DNA- und Hämoglobin-Ad- dukten, Chromosomenaberrationen auch beim Menschen, war Gegen- stand mehrerer Vorträge. Von Fuchs (Mainz) wurden DNA-Ein- zelstrangbrüche und alkalilabile Stellen in peripheren weißen Blut- zellen von Arbeitern gemessen, die mit Ethylenoxid oder N-Nitro- sodiethanolamin belastet waren.

Dabei konnte ein dosisabhängiger Anstieg der DNA-Einzelstrang- brüche beobachtet werden. In einer Studie an Lymphozyten von Patien- ten mit Mundhöhlentumor fand Schell (Essen) signifikante Korrela- tionen der DNA-Elutions- und -Strangbruchrate sowie der Schwe- sterchromatidaustauschrate mit den Rauchgewohnheiten und der DNA- Addukt-Bildung mit der Gamma- GT-Aktivität als Maß der Alkohol- aufnahme. Sie schloß, daß die un- tersuchten Tumorpatienten eine er- höhte Empfindlichkeit für DNA- Schäden zeigten und daß die Rauch- und Trinkgewohnheiten ei- nen erheblichen Einfluß auf Meßer- gebnisse von Biomarkern in Lym- phozyten haben. Hageman (Maas- tricht) hatte ähnliche Messungen an.

Bewohnern eines stark cadmiumbe- lasteten Gebiets in Belgien durch- geführt. Zwar war eine Korrelation der sogenannten unplanmäßigen (unscheduled) DNA-Synthese mit der Cd-Konzentration im Urin fest- zustellen, die anderen Meßgrößen ließen aber keinen Einfluß des Cd auf das Risiko einer Genschädigung erkennen. Ebenfalls keinen Einfluß auf die zytogenetischen Meßgrößen fand Grummt (Bad Elster) bei der Untersuchung einer Stichprobe von Kreislauf-Stillstandes nicht aus.

Anamnese, nichtinvasive und inva- sive Untersuchungsbefunde bedür- fen demnach der äußerst sorgfälti- gen Interpretation. Die Indikation zur antiarrhythmischen Maßnahme ergibt sich aus der Gesamtsicht der Befunde.

Schlußbetrachtung

Die Behandlung von malignen Kammertachykardien mittels im- plantierbarem Defibrillator ist heu- te sicherer und zuverlässiger gewor- den. Die transvenöse Implantati- onstechnik mit niedrigerer periope- rativer Letalität, neuen Elektroden und Schockformen für die automa- tische Defibrillation haben zu einer höheren Akzeptanz der Elektrothe- rapie beigetragen. Da die Therapie mit dem automatischen Defibrilla- tor eine symptomatische Maßnah- me zur Unterbrechung der mali- gnen Arrhythmie und zur Verhinde- rung des plötzlichen Herztodes dar- stellt, ist eine umfassende Ab- klärung in jedem Einzelfall gebo- ten, um alle therapeutischen Mög- lichkeiten wie Bypass-Operation, perkutane Angioplastie und andere für eine günstige Beeinflussung der Grundkrankheit und damit letztlich für eine Verbesserung der Prognose des Patienten einsetzen zu können.

Deutsches Ärzteblatt

91 (1994) A-2581-2589 [Heft 39]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordern über die Verfasser.

Anschriften der Verfasser:

Prof. Dr. med. Berndt Lüderitz PD Dr. med. Werner Jung Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik

Sigmund-Freud-Straße 25 53105 Bonn

Prof. Dr. med. Matthias Manz Krankenhaus Marienhof Innere Medizin — Kardiologie Rudolf-Virchow-Straße 7 56065 Koblenz

Medizin und Umwelt

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 39, 30. September 1994 (65) A-2589

(2)

MEDIZIN

200 Personen aus einer relativ hoch belasteten Gegend Ostdeutsch- lands. Dagegen berichtete Eckl (Salzburg) über differenzierte Er- gebnisse einer In-vitro-Anwendung zytogenetischer Analysen bei der Untersuchung städtischer Luftpro- ben: Bei der Prüfung von Schwe- sterchromatidaustausch, Mikronu- kleusbildung und Chromosomen- aberrationen an Ratten-Hepato- zyten erwiesen sich die Filterextrak- te als gentoxischer als die flüchtige Fraktion, obwohl die Gehalte an polyzyklischen aromatischen Koh- lenwasserstoffen (PAH) in der flüchtigen Fraktion höher waren.

Einige Beiträge beschäftigten sich mit der „klassischen" Epide- miologie von Krebserkrankungen.

Halekoh (Düsseldorf) berichtete über die Arbeit an einem Krebsat- las von Nordrhein-Westfalen. Zu den bisher auffälligsten Befunden zählen das vermehrte Auftreten des malignen Pleuramesothelioms in Kreisen mit Asbestindustrie und ein Anstieg der Häufigkeit von bösarti- gen Neubildungen von Mund und.

Rachen bei Männern um das Drei- fache seit 1970. Eine spanische Stu- die zum Zusammenhang zwischen beruflicher Tätigkeit und Blasen- krebsmortalität fand erhöhte relati- ve Risiken für eine ehemalige Tätigkeit in der Industrie und in der Landwirtschaft; Männer waren deutlich häufiger betroffen als Frauen (Morales Suarez-Varela, Va- lencia).

Zwei Vorträge gingen auf be- sondere Situationen in Ostdeutsch- land ein. Otten (Sankt Augustin) beschrieb die Tätigkeit der 1992 von den Berufsgenossenschaften gegründeten „Zentralen Betreu- ungsstelle Wismut", die sowohl die direkte medizinische Betreuung der berufsbedingt erkrankten Mitarbei- ter der ehemaligen Wismut AG als auch Erhebung und wissenschaftli- che Auswertung der Daten organi- sieren soll. Seit 1952 wurden von Wismut AG und Berufsgenossen- schaften etwa 7 000 Lungenkrebs- fälle anerkannt. Neben der radioak- tiven Belastung in den Uranminen in Thüringen und Sachsen stellten dort auch Asbest und Arsen Risiko- faktoren dar. Der Asbestverbrauch

KONGRESSBERICHT

in der ehemaligen DDR zeichnete sich dadurch aus, daß zum überwie- genden Teil Chrysotil (Weißasbest) aus der Sowjetunion importiert worden war, der keine Amphibole (wie Tremolit) enthielt (Thriene, Magdeburg). Im Hinblick auf die bisweilen als fraglich diskutierte mesotheliomerzeugende Wirkung des Weißasbests kommt den in Ost- deutschland beobachteten Meso- theliomfällen besondere Bedeutung zu. Unter 812 Mesotheliomfällen kann offenbar bei 67 von einer rei- nen Chrysotilexposition gesprochen werden, bei 331 war ebenfalls nur eine Chrysotilexposition bekannt, wobei aber frühere Asbestexposi- tionen, möglicherweise mit Amphi- bolanteilen, nicht auszuschließen waren.

Epidemiologie

Der Kongreß hat gezeigt, daß die Belastungen mit den Abgasen des Kraftfahrzeugverkehrs ein wichtiges Zukunftsproblem darstel- len. Untersuchungen aus mehreren Ländern haben durchweg ergeben, daß Kraftfahrzeugabgase die Ent- stehung von Atemwegserkrankun- gen und Allergien fördern. Ander- son (London) ging in seinem Über- sichtsvortrag auf dieses Thema ein.

Im Dezember 1991 traten in Zen- tral-London bei einer Smogepisode NO,-Tagesmittelwerte auf, die über 800 mg/m3 lagen. Experimente an, Menschen zeigen, daß gesundheitli- che Effekte möglich sind, allerdings reagieren einzelne Individuen sehr unterschiedlich; Asthma-Patienten sind nicht besonders empfindlich.

In epidemiologischen Studien wur- den unter Verkehrsbelastung akute und chronische Effekte beobachtet, und zwar Veränderungen der Lun- genfunktion, der Häufigkeit von Atemwegssymptomen, der Anzahl von Arzt- und Krankenhausbesu- chen und der Sterblichkeit (Ander- son, London). Wichmann (Neuher- berg) konnte in eigenen Untersu- chungen in Duisburg an Kindern leichte Reaktionen im Hinblick auf Symptome und Erkrankungen der Atemwege, insbesondere bei Vor- handensein einer allergischen Korn-

ponente, bei erhöhten Konzentra- tionen von Kfz-Abgasen erkennen.

Epidemiologische Studien in israeli- schen Städten mit einem unter- schiedlichen Spektrum der Luft- schadstoffbelastung — Haifa mit industrieller Belastung und hohen S02-Konzentrationen (bis 1 000 g/m3 1/2 h-Wert) versus Tel Aviv mit überwiegender Belastung durch den Kfz-Verkehr (N0 x-Konzentra- tion bis über 1 000 g/m 3 1/2 h-Wert)

— ergaben eine deutliche Abhängig- keit der Häufigkeiten von Atem- wegserkrankungen und -sympto- men von der Luftschadstoffbela- stungssituation insgesamt sowie ei- ne zusätzliche Erhöhung des Risi- kos für respiratorische Symptome und Erkrankungen bei überwie- gend verkehrsbedingten Belastun- gen (Goren, Tel Aviv). Asthmati- sche Kinder, die in verkehrsreichen Schulbezirken wohnen, sind in ihrem täglichen Leben stärker ein- geschränkt und nehmen mehr Me- dikamente als solche aus Schulbe- zirken mit weniger Verkehr (Wjst, Neuherberg).

Auch im Hinblick auf die All- ergieentwicklung spielen Verkehrs- abgase eine Rolle. Behrendt (Düs- seldorf) fand eine höhere Sensibili- sierungsrate von Kindern in der Nähe von stark befahrenen Straßen. Damit stehen experimen- telle Studien in Übereinstimmung, die zeigen, daß Dieselabgase als Adjuvans wirken. Miyamoto (To- kio) gab einen Überblick zur Präva- lenz allergisch bedingter broncho- pulmonaler Erkrankungen in Ja- pan. Während vor etwa 40 Jahren die Prävalenz von Asthma noch bei etwa ein Prozent lag, ist sie inzwi- schen bei Erwachsenen auf drei Prozent und bei Kindern auf drei bis fünf Prozent gestiegen. Miyamo- to fand keine eindeutigen Anzei- chen für einen Einfluß der Luftver- schmutzung auf einen Anstieg der Asthmaprävalenz, obwohl auch er eine Erhöhung des Asthmarisikos für Anwohner verkehrsreicher Straßen konstatierte.

Ackermann-Liebrich (Basel) gab einen Überblick über die Ent- wicklung und den Stand der um- weltepidemiologischen Forschung zu bronchopulmonalen Erkrankun- A-2590 (66) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 39, 30. September 1994

(3)

MEDIZIN

gen in Europa. Sie sieht nach wie vor die Frage nach einer Zunahme der Asthmaprävalenz und, falls ge- geben, deren umweltbedingter Ver- ursachung als nicht eindeutig wis- senschaftlich beantwortet an. Eben- so ist ihrer Meinung nach ein ur- sächlicher Zusammenhang zwi- schen Luftverschmutzung und chro- nischer Bronchitis noch nicht hin- reichend nachgewiesen. Im Rah- men des SAPALDIA-Projektes in der Schweiz zeigte sich ein Einfluß des Passivrauchens auf die Asthma- prävalenz bei Kindern.

Große Anstrengungen werden zur Zeit von mehreren Arbeitsgrup- pen (München, Düsseldorf, Ham- burg, Leipzig) unternommen, um einerseits die Auswirkungen der unterschiedlichen Belastungsbedin- gungen von West- und Ostdeutsch- land im direkten Vergleich in epide- miologischen Studien zu untersu- chen und andererseits prospektiv mögliche gesundheitliche Auswir- kungen der gravierenden ökonomi- schen Veränderungen und der da- mit einhergehenden Änderung der Immissionsbelastungen zu verfol- gen. Schon jetzt zeichnen sich uner- wartete Resultate dieser Untersu- chungen ab. So sind die Unterschie- de in den Häufigkeiten bronchopul- monaler Erkrankungen und Sym- ptome nicht so groß, wie man sie aufgrund der Unterschiede in den Immissionsbelastungen erwarten würde (Wichmann, Neuherberg).

Intensiv diskutiert wurde der Zusammenhang zwischen partikel- förmiger Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen. Eine ex- perimentelle Studie an Kaninchen- lungen ergab, daß die Lungenreini- gung bei 108 Teilchen mit einem Durchmesser von 0,3 mm 14mal schneller abläuft als bei 10 11 Teil- chen mit einem Durchmesser von weniger als 0,3 mm. Im ersten Fall erfolgt die Reinigung im wesentli- chen durch Alveolarmakrophagen, während im zweiten Fall ein hoher Prozentsatz der Teilchen ins Inter- stitium eindringt und dort entzünd- liche Prozesse in Gang setzen kann

(Kreyling, Neuherberg). Oberdör- ster (Rochester) konnte im Tierex- periment in Expositionskammern zeigen, daß der prozentuale Anteil

KONGRESSBERICHT / FÜR SIE REFERIERT

polymorphkerniger Granulozyten in der Lungenlavage mit zunehmen- der Dauer der Exposition gegen- über einem Ultrafeinstaub (Durch- messer 26,2 nm, Konzentration 64 mg/m3 deutlich anstieg. Gleichzeitig nahm die Arbeitsleistung ab.

Ein Zusammenhang zwischen Schwebstaubkonzentration und Mortalität/Morbidität ist aus einer großen Anzahl epidemiologischer Studien bekannt. Dockery (Boston) stellte die besondere Bedeutung der Feinstaubbelastung der Außenluft heraus. Feinstaub ist in diesem Zu- sammenhang als der lungengängige Staubpartikelanteil mit einem Durchmesser kleiner 10 Im (PMio) definiert. Zahlreiche epidemiologi- sche Studien belegen statistisch si- gnifikante gesundheitliche Auswir- kungen bei mittleren Feinstaubkon- zentrationen ab 10 bis 20 pg/m 3- Konzentrationen, die unterhalb der in den USA und in der Bundesrepu- blik gültigen Grenzwerte liegen. In sechzehn verschiedenen Städten zeigte sich ein Zusammenhang mit der Tag-zu-Tag-Veränderung in der Mortalität, wobei die unterschied- lichsten Korrelationen zwischen Temperatur und Partikelkonzentra- tion auftraten. Besonders beweis- kräftig erscheint eine Studie aus dem Utah Valley, wo im Jahre 1986, als die emittierende Firma wegen Streiks nicht arbeitete, die Anzahl von Krankenhausaufnahmen wegen Asthma deutlich zurückging. In ei- ner Inzidenzstudie aus sechs unter- schiedlich stark mit Feinstaub bela- steten Städten konnte ein Anstieg des relativen Risikos für respiratori- sche Symptome auf 1,8 bei 60 pg/m 3

mittlerer PM,-Konzentration be- obachtet werden (Schwartz, Wa- shington). Aus einer Literaturüber- sicht leitete Dockery (Boston) eine Abschätzung für einen Anstieg der Morbiditätsrate für bronchopulmo- nale Symptome und Erkrankungen von ein bis drei Prozent je 10 pg/m 3 PM 10-Konzentrationszunahme ab.

In Ergänzung zu diesen Ausführun- gen stellte Ackermann-Liebrich Er- gebnisse von Lungenfunktionsun- tersuchungen an absoluten Nicht- rauchern vor. Hierbei ergab sich ei- ne relative mittlere Abnahme der forcierten Vitalkapazität (FVC) um

zehn Prozent bei einem Anstieg der mittleren Feinstaubbelastung von 10 auf 50 ug/m 3 PM io .

Die Diskussion hat insgesamt gezeigt, daß es bei der Beurteilung der Umweltbelastung durch Staub nicht ausreicht, nur den Gesamt- schwebstaub zu berücksichtigen.

Vielmehr ist eine selektive Bewer- tung der Feinstaubaerosole bei der Grenzwertfestlegung erforderlich.

Dr. troph. Katharina Beyen Prof. Dr. med.

Hans-Werner Schlipköter Medizinisches Institut für Umwelthygiene Auf'm Hennekamp 50 40225 Düsseldorf

Perinatale HIV-Infektion

Eine italienische Studie unter- sucht den Krankheitsverlauf von Kindern mit perinatal erworbener HIV-1 Infektion unter Berücksichti- gung der Unterschiede zwischen den Kindern, die vor dem fünften Lebensjahr verstorben waren, und denen, die länger als fünf Jahre überlebten.

Bei 624 beobachteten Kindern fanden sich 182, die länger als fünf Jahre lebten, und 120, die vorher starben. Die Langzeit-Überleben- den wiesen höhere CD4-Zellzahlen auf, hatten seltener Pneumonien, Hepatitiden und neurologische Ma- nifestationen. 15 Prozent waren symptomfrei, bei den übrigen un- terschieden sich die klinischen Ma- nifestationen und deren Schwere- grad unwesentlich von den nur kurzfristig Überlebenden. Bezüg- lich einer Lymphadenopathie waren die Patienten mit Langzeitverlauf häufiger betroffen. Von den Auto- ren wird der CD4-Zellzahl und der Lymphadenopathie ein prädiktiver Wert zugesprochen. acc

Italian Register for HIV Infection in Child- ren: Features of children perinatally infected with HIV-1 surviving longer than 5 years.

Lancet 343 (1994) 191-195.

Prof. M. de Martino, Italian Register for HIV Infection in Children, Department of Pedia- trics, University of Florence, Via Luca Gior- dano, 13,1-50132, Florence, Italien.

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 39, 30. September (67) A-2591

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

9,3; 9,8; 7,2.) Es lassen sich darüber hinaus auch Aussagen über Konsi- stenz und Hintergrund der hohen Regionalwerte treffen.. Untermauert wird die generell starke

Entweder waren die entsprechenden Fachver- treter bei der Konstruktion des neuen EBM nicht anwe- send, sie haben geschlafen oder sind lange nicht mehr in einer

März also im Westen um 20.15 Uhr eine Diskussion über die Preußen-Reihe mit Historikern, Journali- sten, Autor Wolfgang Men- ge und Fernsehdirektor Heinz Werner Hübner; um

Weiterentwicklung der Ersatzteilmedizin In der Chirurgie werden weitere Fortschritte insbesondere durch eine Verbesserung und Erweite- rung von Transplantationen er- wartet,

Aber: „Setzt sich diese Entwick- lung fort, so wird der Arzt immer mehr zu einem Gesundheitsinge- nieur, der in erster Linie mit Labo- ratorien und Computern arbeitet, während auf

In sol- cher Sicht behandelt er ein ganzes Panorama von The- men: Grundphänomene des Lebendigen, Ursachen und Wesen der Krankheit, Naturforschung, Medizin und Religion, Von

Bisher finden sich in der medizini- schen Literatur nur wenige detail- lierte, aber dennoch integrative Beiträge zu einer „Humanökolo- gie für Medizin", also eine Kon- zeption

Die elementaren Voraussetzungen, die auf der Seite der Forstpraxis erfüllt sein müs- sen, damit die praxisgerichtete Forschung ihren Auftrag erfüllen kann,