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Archiv "EBM: Mit vollen Segeln in die Drei-Klassen-Medizin" (10.11.1995)

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Academic year: 2022

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Unsere Erfolgs- reze

Prax

Auf der MEDICA 95 zeigen Ihnen rund 2.000 Aussteller, was neu, wichtig und

zukunftsweisend in der ambulanten und stationären Versorgung ist. Und was

Sie dort nicht sehen, können Sie auf dem MEDICA-Kongreß von über 200 Referenten hören - das größte medi-

zinische Weiterbildungsangebot welt- weit.

Düsseldorf

22. bis 25. November 95 Weltforum für

Arztpraxis

und Krankenhaus

27. Internationale Fachmesse mit Kongreß

Geänderte Öffnungszeiten:

22. 11. von 9-20 Uhr, 23. 11. von 9-18 Uhr, 24./25. 11. von 9-17 Uhr

Weitere Informationen: Düsseldorfer

Messegesellschaft mbH — NOWEA MEDICA / 18 Postfach 10 10 06, D-40001 Düsseldorf Telefon 02 11/45 60-500, Telefax 02 11/45 60-613

Messe A Düsseldorf e 8

Basis für Business

LESERBRIEFE

Mit vollen Segeln in die

Drei-Klassen-Medizin

... Für Besonderheiten im Patientenkollektiv oder in der Spezialisierung der Praxis

— in meinem Fall aufwendige Differentialdiagnostik urolo- gisch-psychosomatischer Er- krankungen — sehe ich keine adäquate Honorierung. Mit dieser EBM-Reform wird ei- ne Gleichmachung auf Ko- sten kleiner, zuwendungsin- tensiver Fach- und Allge- meinarztpraxen zugunsten ei- ner scheinsammelnden Zwei- Minuten-Medizin betrieben.

Die alte 9 oder 13; 4 oder 8 oder 61; 71, 406, 410, 1725, 1791 — alles zusammen für

Warum keine vollstän- dige Sozialisierung?

Was Herr Kollege Wittek in seinen Ausführungen ver- schweigt: Wir niedergelasse- nen Ärzte unterliegen auch den Gesetzen der freien Marktwirtschaft. Durch den jetzt vermehrten staatlichen Dirigismus — sprich, weitere Sozialisierung des Gesund- heitssystems — wird unser Spagat zwischen diesen Ex- tremen noch gefährlicher.

Warum nicht gleich voll- ständige Sozialisierung gegen ein angemessenes Honorar, welches beispielsweise an die Diäten der Bundestagsabge- ordneten angekoppelt sein darf?

Dr. med. Herbert Hesse, Friedenstraße 84, 75173 Pforzheim

Völlig unzureichend ...

Der vorliegende neue EBM ist für eine zeitgemäße psychiatrische Arbeit völlig unzureichend. Durch das Fehlen der Konsultationsge- bühr werden Telefonate nicht mehr honoriert, Fremdana- mnesen und Angehörigenge- spräche sind durch den Fort- fall der Ziffern 830 und 835 gar nicht mehr vorgesehen, und sozial flankierende Maß- nahmen sollen offenbar ebenfalls entfallen (bisher

'nen Heiermann verram- schen?

Wie viele Patienten soll man da durchschleusen, um auf das Gehalt eines Maurers zu kommen? Mit vollen Se- geln in die Drei-Klassen- Medizin! (Pflichtversicherte, Freiwillige nach GO Ä 1,0- fach und Privat.)

Auf der Strecke bleiben die Patienten und die Praxen, die bei einem hohen Zeitauf- wand und geringem Patien- tendurchsatz sich durch eine angemessene Diagnostik und Therapie um die Opfer der Verschreibungsmedizin be- mühen.

Dr. med. Horst Neubauer, Hermann-Föge-Weg 7, 37073 Göttingen

Ziffer 836). Entweder waren die entsprechenden Fachver- treter bei der Konstruktion des neuen EBM nicht anwe- send, sie haben geschlafen oder sind lange nicht mehr in einer psychiatrischen Praxis gewesen.

Sonst müßte eigentlich klar sein, welche Bedeutung einer Fremdanamnese zu- kommt, welche essentielle Funktion Angehörigenge- spräche haben, sowohl für die soziale Integration des Pati- enten, für eine reibungslose Compliance als auch für die sensible Wahrnehmung dro- hender psychischer Dekom- pensationen. In psychiatri- schen Praxen wird enorm viel telefoniert, oft erfüllt das Te- lefonat die Funktion einer schnell und unkompliziert zu erreichenden Kriseninterven- tion .. .

Dr. med. Alexander Schulze, Esplanade 19, 13187 Berlin

Rechtlich bedenklicher Konstruktionsfehler

Meines Erachtens hat sich in das für Psychothera- peuten relevante Kapitel des neuen EBM ein rechtlich be- denklicher Konstruktions- fehler eingeschlichen. Es handelt sich um die Strei- chung der Abrechnungs- möglichkeit der Ziffer 820

A-3024 (10) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 45

(2)

Mangel. urchblutung N1

N2

Spart

rundum! N3

Weißdorn

IPI

Ginkgo

Mistel

SPEK TRUM LESERBRIEFE

(Psychiatrischer Status) für diesen Bereich.

Die Details, die im soge- nannten Bericht an den Gut- achter enthalten sein sollen, sind Bestandteil der Psycho- therapie-Vereinbarung (siehe Formblätter zum Gutachter- verfahren). Der unter Punkt 4.c) des dort aufgeführten In- formationsblattes verlangte psychopathologische Befund ist meines Erachtens dem psychiatrischen Status gleich- zusetzen.

In Delegationsfällen war ja bisher gerade die Erhe- bung des psychiatrischen Sta- tus ein Hauptelement der Untersuchung. Strengge- nommen müßte ich, um der neuen Regelung zu entspre- chen, ab 1. Januar jeden mei- ner Patienten vor Antragstel- lung bei einem psychiatri- schen Kollegen vorbei- schicken. Dies ist sicher nicht

wirtschaftlich, wahrschein- lich auch nicht im Sinne des

„Erfinders".

Dr. med. Hans-Peter Utikal, Edelweißstraße 20, 82110 Germering

Protest der Kinderärzte

Hiermit protestieren wir Kinderärzte gegen die nun- mehr feststehenden Ände- rungen des EBM. Die Neu- fassung wird in keiner Weise den Erfordernissen des kin- derärztlichen Krankengutes gerecht! Es kann von uns Kinderärzten nicht hinge- nommen werden, daß die Or- dinationsgebühr von 0 —18 Jahren in einer Höhe von 285 Punkten festgesetzt worden ist, entgegen anderslauten- den Vorschlägen unseres Be- rufsverbandes. Ähnlich wie bei älteren Menschen, gibt es in der Altersklasse 0 — 6 Jah-

re besondere diagnostische und therapeutische Schwie- rigkeiten . . . Der Ansatz der GOP 60 ist nur noch einmal je Behandlungsfall möglich.

Die Konsultationsziffer, de- ren Wert in Sachsen zur Zeit etwa 3.— DM bei den Primär- kassen beträgt, ersetzt in kei- ner Weise unseren zeitlichen Aufwand. Deshalb fordern wir nachdrücklich:

• Eine Anhebung der Or- dinationsgebühr in der Al- tersklasse von 0 — 6 Jahren auf 450 Punkte.

• Die mehrmalige Abre- chenbarkeit der Nr. 60 mit Begründung.

• Die Übernahme der für die nicht mehr abrechnungs- fähigen technischen Leistun- gen benötigten Materialien in den Sprechstundenbedarf — eine Forderung, die für alle Arztgruppen zu stellen ist. Je- der Handwerker, jeder Steu-

erberater berechnet Pauscha- len für Material — Ärzte sollen das Material für die Patienten aus eigener Tasche bezahlen!

Da in der Vertreterver- sammlung die Arztgruppen am stärksten vertreten sind, die selbst auch Kinder behan- deln, ist es für uns nicht nach- vollziehbar, daß derartige Regelungen mit Mehrheit be- schlossen worden sind.

Es drängt sich uns der Eindruck auf, daß dem be- schließenden Gremium ent- weder die besonderen Erfor- dernisse in der Betreuung von Kindern nicht genügend bekannt sind oder daß be- wußt gegen besseres Wissen entschieden worden ist.

Dipl.-Med. Petra Lorenz, Marienstraße 18, 08393 Meerane

Weitere Zuschriften sowie das Schlußwort folgen im nächsten Heft.

Anwendungsgebiete: Durchblutungsstörungen. Zusammensetzung: 100 g enth.: Ginkgo biloba 01,3 g, Viscum album 0 2,7 g, Crataegus 0 7,5 g. (Arzneiträger: Vinum liquoros.). Enthält 20 Vol.-% Ethanol. Erstattungsfähig! Cefak Arzneimittel • Postfach 13 60.87403 Kempten

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 45, 10. November 1995 (11) A-3025

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