1
2a Physikalische Größen
Nachtrag vom letzten Mal
Der 22° Halo
J.H. Elbfas - Vädersolstavlan 1636
3
Wenn einer eine Reise tut
Eine Reise nach Liliput
5
Vereinheitlichung
Nautische Meile 1852 m Internationale Meile 1609 m Gallische Meile 2450 m Londoner Meile 1524 m Römische Meile 1482 m Persische Meile 1500 m Mittlere Postmeile 9062 m
Große Meile 10044 m
Geografische Meile 7420 m Deutsche Landmeile 7532 m 1 Tigg
Ohne (bekannte) Einheit sind Zahlen oft nutzlos
.Physikalische Größe
Zur Beschreibung von Naturgesetzen werden physikalische Größen verwendet Sie dienen der Beschreibung von Eigenschafen von
physikalischen Objekten für die ein Messverfahren existiert.
Physikalische Größen werden
bestimmten Größenarten zugeordnet zum Beispiel Länge
- Wurfhöhe
- Schwingungsamplitude - Kernradius
Als Maß zur Messung von Größen dienen Einheiten
Man unterscheidet
Prototypen (z.B. Kilogramm) und
Zählvorschriften (Ampere oder Mol)
Eine physikalische Größe G trägt sowohl ein quantitatives {G} als auch ein qualitatives [G] Merkmal
Produkt aus Zahlenwert {G} und d.h. Einheit [G]
kg 13.7
Beispiel zum
] }[
{ G G
G =
7
Vorsätze
Name Zeichen Potenz Faktor
Yotta Y 1024 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Zetta Z 1021 1.000.000.000.000.000.000.000 Exa E 1018 1.000.000.000.000.000.000 Peta P 1015 1.000.000.000.000.000 Tera T 1012 1.000.000.000.000
Giga G 109 1.000.000.000
Mega M 106 1.000.000
Kilo k 103 1.000
Hekto h 102 100
Deka da 101 10
Dezi d 10-1 0,1
Zenti c 10-2 0,01
Milli m 10-3 0,001
Mikro μ 10-6 0,000.001
Nano n 10-9 0,000.000.001
Pico p 10-12 0,000.000.000.001 Femto f 10-15 0,000.000.000.000.001 Atto a 10-18 0,000.000.000.000.000.001 Zepto z 10-21 0,000.000.000.000.000.000.001 Yocto y 10-24 0,000.000.000.000.000.000.000.001
Zum Beispiel Lasersystem Pulsbreite 5 fs Pulsleistung 1 PW
Système International d' Unités SI Einheiten, Metrisches System
Fundamentale Einheiten
Länge Meter (m)
Masse Kilogramm (kg)
Zeit Sekunde (s)
Elektrische Stromstärke Ampere (A)
1 A ist die Stärke eines Gleichstroms, der durch zwei lange gerade im Abstand von 1 m im Vakuum gespannte, sehr dünne Leiter fließt und zwischen ihnen pro Meter Leiterlänge eine Kraft von 2x10-7N erzeugt.
Temperatur Kelvin (K)
1 K ist der 273,16 te Teil der
thermodynamischen Temperatur des Tripelpunkts des Wassers.
Stoffmenge Mol (mol)
1 Mol ist eine Stoffmenge, die aus ebensoviel Teilchen besteht, wie Atome in 12 g 12C
enthalten sind.
Lichtstärke Candela (cd)
1 cd ist die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung, die monochromatische Strahlung von 5.4x1014Hz mit der Strahlstärke
1/683 W/ sterradian aussendet.
9
Naturkonstanten
wir gehen davon aus, dass sich diese Größen im Laufe der Zeit nicht ändern
Name Abkürzung Wert
Plancksches Wirkungsquantum h 6.6260755x10-34 Js
Boltzmannsche Konstante Kb 1.380658x10-23 J/K
Elementarladung e 1.60217733x10-19C
Avogadrosche Zahl NA 6.0221367x1023 Teilchen/mol
Lichtgeschwindigkeit c 2.99792458x108 m/s
Elektronenruhemasse me 9.1093897x10-31 kg
Protonenruhemasse mp 1.6726231x10-27 kg
Neutronenruhemasse mn 1.6749286x10-27 kg
Längeneinheit Meter [m]
Griechenland
1 Stadion = 185 m-192 m Preußen
1 Klafter =1.883 m England
1 yard = 91.43 m
1 furlong = 201.16 m China, Han Dynastie 1 n.Chr
1 Shaku = eine Handspanne (1/33 m) in Japan gebräuchlich bis 1966
Definiert über die Rohrlänge der Koshoflöte, die zu einer bestimmten Tonhöhe gehört
Keplers Ulmer Masskessel (1627)
Tiefe: 2 Schuh
Durchmesser 1 Elle
Volumen 1 Eimer
Gewicht 4.5 Zentner (leer)
7.0 Zentner (voll Donauwasser) Heringsahm 15 Jahrhundert
ein Bronzegefäß von 14.75 Liter Inhalt wurde als Maßeinheit für eine bestimmte Fischmenge
eingeführt. Acht Heringsahme entsprachen einer Rostocker Heringstonne
11
Längeneinheit Meter [m]
1793 Französische Nationalversammlung stimmt der Definition des Urmeters zu.
Die Länge des Meteres ist genau der vierzigmillionste Teil der Länge des Erdmeridians 1872 Deutschland übernimmt das Meter
1960 Definition des Meter über die orangerote Linie von 86Kr
Ein Meter entspricht genau dem 1650763.73 fachen der Wellenlänge der orangeroten Spektrallänge von 86Kr
1983 Definition über die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
Der Meter ist die Strecke, die das Licht im Vakuum, in dem Zeitintervall des 299792458 Teil einer Sekunde zurücklegt
Genauigkeit
Zentimetermass +/- 1mm
Schieblehre +/- 0.1mm
Mikrometerschraube +/- 0.01 mm
Elektronische Messung +/- 0.001 mm
Gebräuchliche Längeneinheiten
Parsec 3.08567 x 10
16m
Lichtjahr 9.46053 x 10
15m
astronomische Einheit (Abstand Erde-Sonne) 1.49597 x 10
11m
Lichtsekunde 299,792,458 m
foot (Fuß) 0,3048 m
inch (Zoll) 0.0254 m
Ångström 1 x 10
-10m
Bohrscher Radius (a
0) 0.511 x 10
-10m
Elektron-Proton Abstand im H-Atom
Schwarzschildradius 1,49x10
-27m
Kritische Radius zur Bildung eines Schwarzen Lochs
13
Physikalisch relevante Längen und Abstände
Abstand zu den am weitesten entfernten Galaxien 2x10+26 m Abstand zum Andromedanebel 2x10+22 m Abstand zum nächsten Stern (Proxima Centauri) 4x10+16 m
Abstand zu Neptun 4x10+12 m
Radius der Erde 6x10+06 m
Durchmesser einer Datenübertragungs-Glasfaser 1x10-04 m Durchmesser von Feinstaubpartikeln 1x10-05 m Strukturgröße auf Mikrochips 6x10-08 m
Länge eines Virus 1x10-08 m
Radius eines Protons 1x10-15 m
Plancklänge kleinste physikalisch sinnvolle Länge 1x10-35 m
Entfernung Erde-Mond
Messung der Laufzeit zum Mond und wieder zurück Δt = 2.55 Sekunden
0km 38250 s
s 2.55 300000 km
2 1 2
1
2 ⇒ Δ = Δ = ⋅ =
Δ
= Δ s c t
t c s
Genauigkeit circa 3 mm
Eines der Ergebnisse: Der Mond entfernt sich pro Jahr um 3.8 cm von der Erde
15
Zehn hoch Zehn
17
Zehn hoch Zehn
Masseneinheit Kilogramm [kg]
Einheit Kilogramm
1 kg = Masse eines Platin-Iridium Zylinders (Urkilogramm)
In vielen Fällen reicht eine solche Genauigkeit nicht aus
z.B verliert das Urkilogramm durch Umwelteinflüsse (Reinigung) an Gewicht, ca. 0.00007 kg Bei einer Weltreisproduktion 825 Millionen Tonnen bedeutet das ein Gewicht von 60 Tonnen
Personenwaage zeigt auf 0.1 kg genau an
Beispiel 100 kg
Genauigkeit ist Δm/m =10-3
Als einziges der sieben Basiseinheiten ist das Kilogramm noch nicht über Naturkonstanten definiert Ausweg: Definition aus atomarer Größe
Atomare Masseneinheit 1 u = 1.6605402x10-27 kg 1/12 der Masse des 12C - Isotops
19
Avogadro Projekt
Bestimmung des kg aus Naturkonstanten
1 kg
28Si
Ausgangsprodukt Silizium
Isotopentrennung
28Si (92.2297 %) von
29Si (4.683 2%)
30Si 3.0872 %)
Herstellung des Kristalls Czochralski-Verfahren
Bestimmung der Kristallstruktur und speziell der interatomaren Abstände
Oberfläcghenbeschaffenheit der Kugel
Ziel: Eine Genauigkeit von 1 zu 100 Millionen
Bestimmung der Verunreinigungen
6
Bestimmung des Massenverhältnisses
von 28Si zu 12C
7 1
2
3
5
4
Physikalisch relevante Massen
Beispiele:
Bekanntes Universum 1x10
+53kg
Milchstrasse 2x10
+41kg
Sonne 2x10
+30kg
Erde 5x10
+24kg
Mond 7x10
+22kg
Wassers auf der Erde 1x10
+21kg
Erdatmosphäre 5x10
+18kg
Sonne 4x10
+09kg
Ozeandampfers Titanic 5x10
+07kg
Flugzeugs A380 6x10
+05kg
Elefant 5x10
+03kg
Eizelle 4x10
-06kg
Penicillinmolekül 5x10
-17kg
Uranatom 4x10
-25kg
Elektronneutrinos <4x10
-36kg
Zuwachs bei Absorption eines grünen Photons 4x10
-36kg
21
Zeiteinheit Sekunde [s]
Wie kann man eine Sekunde definieren?
1. Mittlerer Sonnentag 2. Die Zeit für eine Erdrotation
Problem
Die Geschwindigkeit der Erdrotation ist nicht konstant
El Nino
Saisonale Einflüsse
Windkräfte, Biomasse Längerfristige Einflüsse
Gezeitenreibung, Kopplung Erdmantel-Erdkern
Für genaue Messungen ist ein besserer Standard notwendig
Zeiteinheit Sekunde [s]
2. Schwingquarz
Prinzip:
Bei Anregung eines Quarzoszillators mit einer Wechselspannung führt der Quarz
Deformationsschwingen aus . Bei Veränderung der Anregungsfrequenz beobachtet man für eine ganz bestimmte Frequenz eine Resonanz in der Antwort des Systems (Resonanzkreis mit geringer Dämpfung).
Das ist die Eigenfrequenz oder Resonanzfrequenz des Quarzkristalls Genauigkeit:
etwa 10-4 (100 ppm) Anwendung:
Mikroprozessoren Uhren
Schichtdickenmesser (Änderung der Masse)
Temperaturmessung (Abhängigkeit der Resonanzfrequenz von der Umgebungstemperatur)
23
Zeiteinheit Sekunde [s]
Für die Verbreitung der „Zeit“ in Deutschland beauftragt ist die PTB (Zeitgesetz 1978) www.ptb.de
"Die Hyperfeinstruktur-Übertragungsfrequenz im Grundzustand des Cäsiumatoms ermöglicht eine sehr genaue und einheitliche Zeitmessung. Sie hat eine Ungenauigkeit kleiner als 5 x 10-12. Das Frequenznormal der PTB
hat eine Ungenauigkeit von sogar weniger als 0.65 x 10-14. Eine Sekunde ist folgendermaßen definiert: Die Sekunde ist das 9.192.631.770fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hybridfeinstrukturenniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133 Cs entsprechenden Strahlung."
(Quelle PTB)
3. Atomuhr
Prinzip:
In einem Mikrowellenresonator misst man die Frequenz von Hypefeinstrukturübergängen in Atomen. Auf diese Frequenz wird eine externe Uhr synchronisiert.
Genauigkeit:
Typ Frequenz in GHz Genauigkeit Langzeit-Stabilität
Schwingquarz >10 10−9 ca. 100 sec
133Cs 9,192 10−13 ca. 105sec
87Rb 6,835 10−12 ca. 103sec
H 1,420 10−15 ca. 105sec
Die Genauigkeit einer Atomuhr kann durch abgebremste Atome verbessert werden (Cäsium-Fontäne).
Neuere Experimente versuchen Übergänge im optischen Spektralbereich (1015 Hz) zu nutzen.
Für die erfolgreichen Experimente zur frequnzgenauen Teilung optischer Frequenzen in messbare Bereiche gab es im Jahre 2005 den Nobelpreis an die Forscher
Theodore Hänsch (MPI, München) und John Hall (Boulder)
Cs Ofen Mikrowellenresonator
Detektor für angeregte Atome
Detektor für nicht angeregte Atome
Physikalisch relevante Zeitintervalle
Zerfallszeit des Protons 3x10
+40s Alter des Universums 5x10
+17s
Alter der Erde 1x10
+17s
Länge einer Tages 9x10
+04s
Herzschlag 8x10
-01s
Zerfallszeit des Müons 2x10
-06s Kürzester Lichtpuls 3x10
-17s Zerfallszeit des instabilsten Teilchens 1x10
-23s
Planckzeit 1x10
-43s
25
Dendrochronologie
Bedeutung
Archäologie
Hausbau- und Siedlungsgeschichte Kunstgeschichte
Paläoklimatologie und Klimatologie
Gletscher-, Waldbrand- und Überflutungsgeschichte Erforschung des Vulkanismus
Insekten- und Immissionsschäden Kriminalistik (z.B. Kunstfälschungen).
Was tun bei größeren
zeitlichen Abständen
Datierung
Bestimmung der Zeit, die seid einem signifikanten physikalischen Ereignis
vergangen ist
27
Kohlenstoff-Kreislauf in der Natur
C14-Methode
Das radioaktive Kohlenstoffisotop 14C entsteht in der oberen Atmosphäre und verteilt sich gleichmäßig auf
der Oberfläche der Erde. Über die Nahrungskette ist
14C in jedem Organismus vorhanden
Stirbt der Organismus und erfolgt keine Zuführung von
14C mehr sinkt der Anteil von 14C in der Probe.
Solange sich der Kohlenstoff im Kreislauf befindet entspricht das Verhältnis der Kohlenstoffisotope dem
natürlichen Verhältnis der einzelnen Isotope.
Ab diesem Zeitpunkt tickt die Uhr!
Nach 5730 Jahren ist die Hälfte der 14C Atome zerfallen
C14-Methode geeignet für Ereignisse im Bereich bis einige zehntausend Jahre
Radioaktiver Zerfall
Statistischer Prozess
N /2
Anzahl instabiler Kerne N
Zeit
0
N 0
T 1/2 N /e 0
T 1/e
(
14)
14 4 -1Luft 12
14
Probe 12
14
a 10 21 . 1 ,
C exp Zählrate
C Zählrate C
Zählrate C
Zählrate ⎟⎟ ⎠ ⋅ − = ⋅
−⎜⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ λ t λ
( ) λt
I
I(t) = ⋅ exp − Form Allgemeine
0
n Finanzwese und
Medizin, Chemie,
Biologie, Physik,
der in Prozesse andere
für viele auch
gilt
Verzinsung
Höhe der mit Luftdrucks des
Abnahme
rs Kondensato eines
Aufladung
Bakterien von
Wachstum
29
Kalibration der C 14 Zeitskala
Probleme:
Suess-Effekt
Massive Verbrennung von fossilem Kohlenstoff
(Kohle, Erdöl) nach 1850 AD verfälscht die Daten.
Der so erzeugte
Kohlenstoff ist alt und enthält kaum noch 14C Anteile. Dadurch
verringert sich der Anteil von 14C in der Atmosphäre.
Geochronologie
Datierung großer Zeiträume in uranhaltigem Gestein
238U und 235U zerfallen über unterschiedliche Zerfallsreihen in 206Pb und 207Pb Halbwertszeit von 238U: 4.47x109 a und 235U: 7,038 · 108 a
31
Kalium-Argon Methode
alternatives Verfahren wenn Gestein nicht uranhaltig ist
%) (11.2
%) 8
. 88 (
40 18 40 20 40
19
-
Ar Ca K
Zerfall Zerfall
−
−
→
→
+
β β
Halbwertszeit 1 . 26 ⋅ 10
9a
Erstarren des Gesteins: Kein Austausch mehr mit der Umgebung
wird auch zur Datierung von Mondproben und Meteoriten verwendet
Abstandsmessung für entfernte Objekte
γ
α β
B A
C
( A B ) C
C B
A
γ α
γ β
α
sin sin
sin sin
sin
=
≈
⇒
=
=
Position im
Winter Position im
Sommer
Grad m m m AU
C
m
4
16 11 11 16
10 4
10 4.26
10 sin 3
sin
10 3 2
10 4.26 4.5Lj
Centauri Alpha
Abstand
⋅
−=
⋅
= ⋅
⋅
=
=
⋅
=
α
α
33
Messung geringer Abständsänderungen
Michelson Interferometer
Konstruktive Interferenz Δ l=2(l
2-l
1)=n λ
Laser nm
HeNe = 632 . 8
λ
Albert Abraham Michelson (1852 - 1931)
Helium-Neon Laser λ = 632 nm
35
Gravitationswellen
Ziel Frequenzunterschiede im Bereich von 0.1 bis 1Hz detektieren
Geo600
Hannover
37
Gravitationswellendetektor im All
5 000 000 km Abstand
LISA
Laser Interferometer
Space Antenna
Basiseinheiten
In diesem Fall hat sich das metrische System nicht durchgesetzt.
Vielleicht gibt es auch ein Problem mit der Umrechnung.
39
Signifikante Stellen
Mit dem Maßband gemessener Kreisradius r=123.4 cm
r
cm 5 38.7672533 cm
3 . 12 2
2 = ⋅ =
= π r π
U
Berechne den Umfang
Ergebnis der Rechnung mit dem Taschenrechner
Das Maßband liefert einen Messwert mit einer Genauigkeit von 12.3 +/- 0.1 cm Deshalb Messwerte nur mit den Nachkommastellen angeben, die man der Messung selbst auch zutraut
cm
= 38.7
U
Dimensionsanalyse
Man kann die Dimension einer Messgröße nutzen, um auf die zugrunde liegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu schliessen
ab
A = A = π r
2A a h
2 1 π
= a
b r
a
h
In allen Fällen ist die Dimension der Größe [L²]
41
Dimensionsanalyse
Normalerweise haben wir es mit folgenden den Größen zu tun Länge [L]
Zeit [T]
Masse [M]
elektrischer Strom [I]
...
ma F =
Zum Beispiel:
Das zweite Newtonschen Gesetz hat die Einheiten Masse [M] x Beschleunigung [L/T²]
das heißt die Dimension ML/T²
Dimensionsanalyse
[ ] L
T L T
L
T T² L T
L T
L
2 ² v 1
v
2
?
0
⎥⎦ +
⎢⎣ ⎤
≠ ⎡
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⎥⎦ +
⎢⎣ ⎤
= ⎡
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⇓ +
= at
Physikalische Größen, die nicht dieselbe Dimension haben, kann man nicht addieren bzw. subtrahieren.
Beispiel
Test: Ist die Gleichung richtig
Da die Dimension auf den beiden Seiten der Gleichung nicht
übereinstimmt, kann man schließen, dass die Formel nicht richtig sein kann!
Das hilft (aber nicht immer) auch in Prüfungen Allerdings kann keine Aussage getroffen werden über Vorfaktoren wie π oder ½.
43
Dimensionsanalyse
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⎥⎦ =
⎢⎣ ⎤
⎡
⇓
=
=
2
2
T
M 1
T ML
Abstand) pro
(Kraft Gesetz
Hooksches
k von Dimension
2 oder
2
L
k T m
m
T π k π
Ein weiteres typisches Problem
Man kennt die Form der Gleichung, aber die genaue Stellung der Messgrößen ist unklar
Beispiel
Masse m an schwingender Feder. Wie ist die Periode T einer Schwingung bei einer
gegeben Federkonstante k.
[ ]
k T 2 π m
T oder T
M
T M [T] M
oder M
T M [T]
2 2
=
⇓
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⇓
⎥⎦ ⎤
⎢⎣ ⎡
⎥⎦ =
⎢⎣ ⎤
⎡
=
Dimensionsanalyse
Ein letztes Problem
Man kennt die Gleichung gar nicht, man hat nur eine einigermaßen genaue Vorstellung
über die beteiligten Größen. Eine
Dimsionsanalyse kann unter Umständen die Form der Gleichung klären
Beispiel
Wie ist die Periode T eines
schwingenden Pendels
[ ] [ ][ ] [ ][ ][ ]
[ ] [ ]
l T g
l g f(Θ(
konst T
z
z x
z w
g m
l konst T
x z w z
x w
z y x w
≈
⇒
=
⎥ ⎥
⎦
⎤
⎢ ⎢
⎣
⎡ ⎟
⎠
⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⇓
=
=
−
=
−
=
= +
=
↓
⎥ =
⎥ ⎦
⎤
⎢ ⎢
⎣
⎡ ⎟
⎠
⎜ ⎞
⎝
= ⎛
⇓
Θ
=
− +
. 1
T² L L
T
0 x 2 , w 1 2 , 1
2 1
, 0 , 0
T M T² L
M L L T
.
2 / 1 2
/ 1
2z -
Wovon könnte die Bewegung abhängen?
Vermutung (vielleicht offensichtlich) Länge des Faden L
Masse des Körpers Winkel der Auslenkung Θ
Gravitation g
Vielleicht, vielleicht noch von anderen Kräften Luftwiderstand
Gravitation der Sonne
Elektromagnetsiche Strahlung des Handys
....
Unsere alltägliche Erfahrung lehrt uns aber, dass die Gravitation die Gravitation
der Erde wohl den Hauptbeitrag liefert (typisch Physiker)
Der Winkel Θwird in Radian gemessen (mehr davon später),
d.h. (Länge/Länge) und hat deshalb keine Dimension
45
Dimensionsanalyse
l T g
l g f(Θ(
konst T
g m
l konst
T
w x y z≈
=
⇓
Θ
=
. 1 .
Die Periodendauer eines Pendels hängt nicht von der Masse des Körpers ab
1 2 2
1
2 2 1
1
1 2
2 1
1 1
2 1
2 2 1
1 1 1
1 1
. ) ) .
) )
) .
, ) .
l l T
T
l T l
T
l f(Θ g T
konst l
g T
konst f(Θ
f(Θ f(Θ
l f(Θ g konst
l T f(Θ g
konst T
=
↓
=
=
=
=
⇓
=
=
=
Was noch?
Im Experiment können wir relative Größen vergleichen
Was lernt man aus dieser Analyse?
Obwohl wir nicht alles geklärt haben
Messfehler
Prinzipiell lassen sich physikalische Größen mit hoher Genauigkeit bestimmen. In der Praxis ist die Genauigkeit immer durch den
Messfehler begrenzt.
Angabe eines Ergebnisses: Messgröße +/- Messfehler
X X ± Δ
X Δ X Δ X
Ursache für den Messfehler
A. Unkontrollierte, zeitlich veränderliche Einflüsse auf das Messinstruments Das sind zufällige Messfehler
B. Unverstandene Eigenschaften des Messinstruments Das sind systematische Messfehler
47
Histogramme
Messwert X
#Messwerte X
Xi
Xi+ΔX Xi-ΔX
Ergebnisse werden in Intervalle einsortiert Auftragung: Anzahl der Messwerte pro Intervall
Methode der kleinsten Quadate
Carl Friedrich Gauß (1777-1855) 2
1
) ( x x
N i
i
−
∑
=Diese Summe ist minimal, wenn
∑ =
= N
i
x i
x N
1
1
Dies ist der Mittelwert, d.h das Arithmetische Mittel der
Einzelmessungen Wenn es sinnvoll ist, bildet
man folgenden Ausdruck:
Angenommen man hat eine Anzahl von Messwerten erfasst. Welches ist
dann der Wert der dem wahren
Wert am nächsten kommt.
49
Standardabweichung
Für zufällige Fehler ist der Fehler der
Einzelmessung
1 ) (
1
2
−
−
= ∑
=
N
x x
s
N i
i
Das muss man nicht mit der Hand ausrechnen.
Diese Rechnung führt der Taschenrechner heutzutage
standardmäßig aus.
Der Mittlere Fehler der Einzelmessung oder auch die Standardabweichung gibt die Abweichung vom Mittelwert an, den eine Einzelmessung in einer Messreihe im Mittel bei vielen Messungen
haben wird.
Binominalverteilung/ Gauß-Verteilung
2 1
2 1
4 2
4 1 4
1
8 1
8 1 8
3 8
3
16 4
16 4
16 1 16
1
16 6
51
Gaußverteilung
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ − −
=
2 22
) exp (
2 ) 1
( σ
μ μ
μ π G
Anmerkung: Falls Messdaten Gauß-verteilt ist σ=s
( ) 0 0 . 3989
2 exp ) 1
( = − ≈
μ π G
24197 .
2 0 2 exp
) 1
(
22
⎟⎟ ≈
⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ −
=
± σ
σ σ π
μ G
Wert der Funktion G(x) bei bestimmten x-Werten
Die Funktion ist normiert, d.h. die Fläche unter Kurve hat den Wert 1.0
68.27% der Ereignisse liegen innerhalb des Fehlerintervalls μ+/-σ
95.45% der Ereignisse liegen innerhalb des Fehlerintervalls μ+/-2σ
im Maximum
im Bereich von
Mittelwert plus/minus
Standardabweichung
Fehlerfortpflanzung
Die funktionelle Abhängigkeit einer Messergebnisses von der gewählten Messgröße spielt für den Fehler eine
gewichtige Rolle
dx x x F = dF Δ
Δ ( )
∑
=⎥ ⎥
⎦
⎤
⎢ ⎢
⎣
⎡
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
∂ + ∂
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
∂ + ∂
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
∂ + ∂
⎟⎟ ⎠
⎜⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
∂
= ∂
Δ
Ni
N N
N
i
x
x x x F
x x x F
x x x F
x x x F
x x x F
1
2 2
3 3
3 2
2 2
2 2
1 1
1 3
2 1
) ... (
) ( )
( )
) ( ,...
, , (
Allgemein formuliert
53
Zufälliger Fehler des Mittelwertes
Mit dieser Formel zur Hand können wir die Genauigkeit des Mittelwertes abschätzen
) ...
1 ( 1
3 2
1 1
N N
i
i
x x x x
x N
x = N ∑ = + + + +
=
) 0 ...
0 0
1
1 ( + + + +
∂ =
∂
N x
x
i
2 2
1 2
1 1
1 1
... 1 1
) 1 ,...
, ,
( ⎟
⎠
⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ +
⎟ +
⎠
⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
⎟ +
⎠
⎜ ⎞
⎝
⎛ Δ
=
Δ
Nx
Nx N x N
x N x
x x x
( )
21 2 1 1
) 1 ,...
, ,
( N x
x N x
x x
x
N= Δ
Δ
N x x
x x x
x
N= Δ
Δ (
1,
1,
1,... )
( )
1
1
2
−
−
=
≈
Δ ∑
=
N
x x
s x
N i
i
mittlerer Fehler der Einzelmessung
( )
N s N
N
x x
x
N i
i
=
−
−
=
Δ ∑
=
) 1 (
1
2