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Archiv "StammzellGesetz: Neuer Vorstoß" (02.11.2007)

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A2976 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 44⏐⏐2. November 2007

A K T U E L L

Deutschlands Gesundheitssystem kann sich im Vergleich zu den meis- ten anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) gut be- haupten. Hinsichtlich der Zahl der Ärzte und der Krankenhausbetten nimmt Deutschland sogar eine Spit- zenstellung ein. Dies geht aus einem vom Bundesgesundheitsministeri- um in Auftrag gegebenen Bericht hervor. Der Bericht erfasst Ver- gleichsdaten der Sozialsysteme der

ehemals 15 Mitgliedsländer der EU (EU-15) zwischen 1994 und 2004.

Demnach kommen hierzulande auf 100 000 Einwohner 352 Ärzte.

Nur Belgien und Griechenland ver- fügen über eine höhere Dichte. Der Durchschnitt in der EU-15 liegt bei 320 Ärzten auf 100 000 Einwohner.

Allerdings schwankt die Arztdichte in Deutschland von Bundesland zu Bundesland. Das gilt sowohl für die haus- als auch für die fachärztli- che Versorgung. Spitzenreiter sind Berlin, Hamburg und Bremen. Das Schlusslicht bilden Brandenburg und Niedersachsen. Die Versorgungs- dichte mit Zahnärzten, Kranken- schwestern und Apothekern ist bun- desweit eher durchschnittlich.

Bei der Bettenzahl nimmt Deutsch- land mit 858 Betten je 100 000 Einwohner den zweiten Platz hin- ter Luxemburg ein und liegt weit

über dem EU-Durchschnitt von 575 Betten. Bei der Lebenserwartung landet Deutschland im Mittelfeld (Männer: 76,2 Jahre; Frauen: 82,1 Jahre). Die Spitzenplätze belegen Schweden, Spanien, Italien und Frankreich. Die geringste Säuglings- sterblichkeit weisen Italien und Finnland auf. In Deutschland ver- sterben im Schnitt 4,1 von 1 000 Neugeborenen.

Die Gesundheitsausgaben pro Kopf betragen in Deutschland 2 608 Euro. Mehr geben nur die Luxem- burger, Österreicher und Franzosen aus (EU-Durchschnitt: 2 318 Euro).

Zwölf Prozent aller Gesundheits- ausgaben müssen deutsche Patienten aus eigener Tasche zuzahlen. Die EU- 15 kommt zusammen genommen auf einen Selbstzahleranteil von 14,3 Prozent. Die Gesundheitsaus- gabenquote liegt hierzulande hinge- gen mit 10,6 Prozent am Bruttoin- landsprodukt etwas über dem EU- Niveau von 9,5 Prozent. ps

STAMMZELLGESETZ

Neuer Vorstoß

Es kommt Bewegung in die Stamm- zelldebatte. Entgegen früheren Äu- ßerungen sprach sich nun auch Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) für eine Lockerung des Stammzellgesetzes aus. Sie plä- diert für eine Verschiebung des gel- tenden Stichtags für den Import em- bryonaler Stammzellen nach Deutsch- land, „solange er in der Vergangen- heit liegt und keinen Anreiz für den Verbrauch von Embryonen schafft“.

Einen völligen Wegfall der Stich- tagsregel schließt die Ministerin al- lerdings aus.

Zustimmung erhält Schavan auch von anderen Abgeordneten der Uni- on. „Eine einmalige Verschiebung des Stichtags ist ein ethisch vertret- barer Kompromiss“, sagte die for- schungspolitische Sprecherin der Union, Ilse Aigner (CSU). Die stell- vertretende Unions-Fraktionschefin Katherina Reiche (CDU) sprach von einem „mutigen Vorstoß“. Sie selbst wirbt für den völligen Ver- zicht auf einen Stichtag und statt- dessen für eine Einzelfallprüfung,

so wie von Deutscher Forschungs- gemeinschaft und dem kürzlich auf- gelösten Nationalen Ethikrat emp- fohlen. Gemeinsam mit Ulrike Flach (FDP) und Thomas Oppermann (SPD) will Reiche voraussichtlich

Foto:Fotolia/Vesel

Embryonale Stammzellen müssen bislang vor dem 1. Januar 2002 im Ausland gewon- nen worden sein.

Foto:Guldbrandsen/SPL/Agentur Focus

EU-GESUNDHEITSVERGLEICH

Versorgungsdichte in Deutschland hoch

Zahl der Woche

4,4 Prozent

der jährlich rund 830 000 Sterbenden werden hospizlich versorgt.

Nur 2,5 Prozent erhalten eine umfassende palliative Betreuung.

im Dezember einen Gesetzesantrag in den Bundestag einbringen. Auch René Röspel (SPD) kündigte ei- nen parteiübergreifenden Gruppen- antrag an, der eine Verschiebung des Stichtags auf den 1. Mai 2007 vorsieht. Bisher dürfen Forscher nur mit menschlichen embryonalen Stammzellen arbeiten, die vor dem 1. Januar 2002 im Ausland gewon- nen wurden.

„Eine Verschiebung des Stichtags käme einem ethischen Dammbruch gleich“, sagte hingegen Julia Klöck- ner (CDU). Beobachtern zufolge lehnt jedoch mittlerweile nur noch eine Minderheit der Abgeordneten jede Änderung des Stammzellgeset-

zes ab. ER

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