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Archiv "Arzneimittel: Kein Anreiz" (22.02.2008)

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A395

B R I E F E

heißt es in dem Artikel, dass die AkdÄ bei Arzneimittelrisiken not- wendige Maßnahmen zur Gefahren- abwehr koordiniere. Dies trifft nicht zu; die Koordinierung von Risikoab- wehrmaßnahmen ist eine der Kern- aufgaben der Bundesoberbehörden in der Arzneimittelsicherheit. Die AkdÄ steht allerdings bei Fragen der Arzneimittelsicherheit in engem Kontakt zu den Bundesoberbehörden und informiert die Ärzteschaft zeit- nah über aktuelle Themen aus die- sem Bereich. Dies geschieht zum Beispiel durch Risikobekanntgaben im DÄ oder per E-Mail durch den Newsletter der AkdÄ sowie seit Kurzem über die neu eingerichtete Drug Safety Mail der AkdÄ (kosten- lose Internetanmeldung über www.

akdae.de/). Das generelle Problem des „Underreporting“, also die gerin- ge Meldequote auch für schwere UAW, ließe sich am besten durch ei- ne ausreichende Information der Ärzte über Meldepflichten und mög- liche Meldewege beheben. Im Jahr 2005 ist ein Sonderheft zur Pharma- kovigilanz erschienen, das ausführ- lich auf entsprechende Fragen ein- geht. Es kann auf der Homepage der AkdÄ unentgeltlich heruntergeladen werden (www.akdae.de/35/ 69_Phar makovigilanz_2005_1Auf lage.pdf).

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft,

Dr. med. Thomas Stammschulte, Referent Pharmakovigilanz (AkdÄ), Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin

Kein Anreiz

. . . Kaum jemals kamen ernsthafte Warnungen vor schweren Arzneimit- telschäden zeitlich zuerst aus Deutschland – fast immer müssen sie – widerstrebend – importiert wer- den. Not least: Das DÄ platziert Meldungen über UAW ganz weit hinten – knapp vor den Stellenanzei- gen – wie „praxisnah“! Wie lernen wir? Als Klinikassistent wird man von Vorgesetzten vielfach gemaßre- gelt, wenn im Arztbrief als Diagnose

„Arzneimittelnebenwirkung“ auf- taucht oder in der Therapieempfeh- lung nur generische Termini anstelle der Markennamen aufgeführt sind.

Hinweise auf gehäufte Nebenwir- kungen einem Dienstvorgesetzten

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A396 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 822. Februar 2008

B R I E F E M E D I E N

gegenüber sind zu keiner Zeit er- wünscht – Meldungen an die Fach- gremien werden regelhaft als Verlet- zung sogenannter Standesinteressen gewertet. Wer soll die jungen Kolle- gen dazu anleiten, Nebenwirkungen zu melden? Wo ist das Belohnungs- system, das Voraussetzung dafür wäre? . . .

Dr. med. Burger Lichtenstein,Sombartstraße 9, 70565 Stuttgart

Nicht nur Bequemlichkeit

Bis vor wenigen Wochen dachte ich, dass die geringe Meldefrequenz von Nebenwirkungen nur der Be- quemlichkeit der Kollegen zuzu- rechnen sei – eine Vergütung dafür gibt es ja immer noch nicht(?). Aber letzthin war ich dann doch über ei- nen auswärtigen Kollegen sehr er- staunt, der auf meine Frage, ob er die von uns im Labor bestätigte he- parininduzierte Thrombozytopenie

(HIT II) mit Lungenembolie schon gemeldet habe, antwortete: „Nein, aber diese Nebenwirkung vom He- parin ist doch schon allgemein be- kannt!“ Da brauchen wir uns über die Meldefrequenz in Deutschland nicht mehr zu wundern, denn für die statistisch vorkommenden HIT-II- Fälle würde man die bisherigen 2 200 Nebenwirkungsmeldungen pro Jahr wohl allein schon benöti- gen. Wenn ich in der Vorlesung die unerwünschten Arzneimittelwirkun- gen bei der Gabe von Blut und Blut- produkten und deren Meldung an- spreche, weise ich jedes Mal auch auf den im DÄ abgedruckten Mel- debogen an die Arzneimittelkom- mission hin, der in der Regel aber auch den Studenten der obersten Semester völlig unbekannt ist!

Prof. Dr. med. Marcell U. Heim, Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg

GLOSSE

Böhmeke möchte kein „überflüssiges Geschreibsel“ mehr lesen (DÄ 48/2007:

„Von schräg unten:

Verbesserung“ von Dr. med. Thomas Böhmeke).

Erheiternde Stilblüten

Die vierteljährlichen Berichte über die Kontrolle einer seit Jahren großen oder alternativ gar nicht mehr exis- tenten Prostata lösen bei mir allenfalls noch einen leichten Vagusreiz aus.

Kopfzerbrechen bereiten mir hand- schriftliche Befunde, die aus geheim- nisvoll-hieroglyphischen Zeichen be- stehen, wobei die Zuordnung zu ei- nem Patienten nur dann gelingt, wenn der das Schriftstück selbst überbringt. Maschinengeschrieben habe ich den Kollegen gebeten, uns doch bitte anzurufen, falls auf den Zetteln etwas steht, was wir wirklich wissen sollten. Nicht missen möchte ich die Dreiseiter eines apparatezen- trierten Spezialisten, der eine Sprach- erkennungs-Software sein Eigen nennt und die so generierten Briefe

offenbar unbesehen versendet. Sie sind eine solch unschätzbare Fund- grube von erheiternden Stilblüten und lustig-absurden Fehlumsetzun- gen, dass wir jedem dieser Werke mit freudiger Neugierde (wir haben ja sonst wenig zu lachen) entgegen- blicken. Die schönsten Fehlleistun- gen schneiden wir aus, denn sie ver- dienen es, abgeheftet zu werden. Der Rest wird gnadenlos eingescannt und in der unendlichen Tiefe der Festplat- te bestattet. Schlank und wirklich übersichtlich sind jene kleinen Zettel, aus denen harte geistige Arbeit abzu- lesen ist: Hinter der Floskel „Vorsor- geuntersuchung o. B.“ befindet sich ein alternativloses Kästchen – und das ist angekreuzt (eigenhändig-hand- schriftlich-authentisch!). Der Kollege Böhmeke möchte uns Hausärzten, die wir ja in der Regel Empfänger des gan- zen Schrotts sind, dankenswerterwei- se „Zeit, Gehirn und Nerven“ sparen helfen. Leider sind die meisten dieser Berichte nur Zeugnis der allenthalben grassierenden „Kontrollitis“ und Re- dundanzmedizin. Das beste Mittel dagegen wäre das Weglassen des überflüssigen Medizin-Aktionismus ...

Dr. med. Rudolf Mengersen,Westerbachstraße 40, 37671 Höxter

BÜCHER NEUEINGÄNGE

Medizin/Naturwissenschaft

Gerhard Treiber, Ulrich Klotz: Ulkusthera- peutika. Physiologie, Pathophysiologie, Klinik und Pharmakotherapie der Ulkuskrankheit.

Medizinisch-pharmakologisches Kompendi- um, Band 18, Wissenschaftliche Verlagsge- sellschaft mbH, Stuttgart, 2008, 109 Seiten, kartoniert, 26 Euro

Frank Kolligs, Ulrich Beuers: Präventions- konzepte für gastrointestinale Tumoren.

UNI-MED Verlag, Bremen, 2007, 108 Seiten, Hardcover, 39,80 Euro

Hartmut Gaulrapp, Ulrike Szeimies (Hrsg.):

Diagnostik der Gelenke und Weichteile.

Sonografie oder MRT. Urban & Fischer, Mün- chen, Jena, 2008, 260 Seiten, gebunden, 79,95 Euro

Manfred Kaufmann, Ismail Jatoi, Jean- Yves Petit (Hrsg.): Atlas der Brustchirurgie.

Springer, Heidelberg, 2008, 128 Seiten, gebunden, Subskriptionspreis bis 31. März 2008: 99,95 Euro, danach 129,95 Euro

Frank W. Tischendorf: Der diagnostische Blick. Atlas und Textbuch der Differentialdia- gnostik. 7. Auflage. Schattauer, Stuttgart, New York, 2008, 607 Seiten, gebunden, 99 Euro

Thure von Uexküll, Rolf H. Adler, Jörg Michael Herrmann u. a. (Hrsg.): Psycho- somatische Medizin. Modelle ärztlichen Denkens und Handelns. Studienausgabe.

6. Auflage. Urban & Fischer, München, Jena, 2008, 1408 Seiten, kartoniert, 69,95 Euro

Rolf Kretschmer: Notfallmedikamente von A–Z. Klinik und Pharmakologie auf einen Blick. 6. Auflage. Wissenschaftliche Verlags- gesellschaft mbH, Stuttgart, 2007, 304 Sei- ten, Kunststoffeinband, 24 Euro

Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V.: Qualitäts- management in der Asthmaschulung von Kindern und Jugendlichen.3. Auflage. W.

Zuckschwerdt, München u. a., 2007, 148 Seiten, kartoniert, 20,40 Euro

Sylvia Greiffenhagen, Oliver N. Buck-Wer- ner: Tiere als Therapie.Neue Wege in Erzie- hung und Heilung. Kynos Verlag, Mürlenbach, 2007, 332 Seiten, gebunden, 21 Euro

Hartmut Kraft (Hrsg.): Psychoanalyse, Kunst und Kreativität.Die Entwicklung der analy- tischen Kunstpsychologie seit Freud. 3. Auf- lage. Medizinisch Wissenschaftliche Verlags- gesellschaft, Berlin, 2008, 296 Seiten, karto- niert, 34,95 Euro

Marco Gasparotti (Hrsg.): Liposkulptur – Body Contouring – Cellulite-Behandlung.

Praxismanual und Farbatlas. Schattauer, Stutt- gart, New York, 2008, 267 Seiten, gebunden, 199 Euro

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