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Archiv "Colitis ulcerosa und Morbus Crohn: Verkannt: Die Psychotherapie" (21.04.1988)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

-DISKUSSION

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Mit diesem „Stufenplan" der antibakteriellen Lokaltherapie kön- nen die meisten Infektionen der vor- deren Augenabschnitte beherrscht werden. Immer sollte unter dem Grundsatz „nil nocere" zunächst versucht werden, mit dem Einsatz eines Mittels mit geringen Neben- wirkungen auszukommen und erst bei prognostisch ernsten Erkrankun- gen eine hochpotente, aber nicht un- gefährliche Substanz einzusetzen.

Dann aber muß gezielt (das heißt nach Abstrich) und mit adäquater Dosierung therapiert werden.

Literatur

1. Behrens-Baumann, W.: Antibakterielle Therapie am Auge. Dt. Ärzteblatt 76, Heft 17 (1979) 1161-1164. Schlußwort in Heft 37 (1979) 2340

2. Behrens-Baumann, W.: Klinische Erschei- nungsformen des trockenen Auges. Diffe- rentialdiagnose gegenüber anderen Kon- junktivitiden. In: Marquardt, R. (Hrsg.):

Chronische Konjunktivitis — Trockenes Au- ge. Springer-Verlag Wien—New York, 1982 190-194

3. Behrens-Baumann, W.; Ansorg, R.: Azlo- cillin concentrations in human aqueous hu- mor after intravenous and subconjunctival administration. Graefe's Arch. Clin. Exp.

Ophthalmol. 220 (1983) 292-293

4. Behrens-Baumann, W.; Ansorg, R.: Mez- locillin Concentrations in Human Aqueous Humour after Intravenous and Subconjunc- tival Administration. Chemotherapy 31 (1985) 169-172

5. Behrens-Baumann, W.; Theuring, S.; Frey, B.; Frey, F.; Sostmann, H.; Bircher, J.: Cy- closporine concentration in the rabbit aque- ous humor and comea following subcon- junctival administration. Importance of anatomical site of injection. Graefe's Arch.

Clin. Exp. Ophthalmol 224 (1986) 368-370 6. Behrens-Baumann, W.: Häufigkeit der ver-

schiedenen subjektiven Symptome beim

„Trockenen Auge". Fortschr. Ophthal- mol. 83 (1986) 118-119

7. Fraunfelder, F. T.: Extraocular fluid dy- namics: how best to apply topical ocular medication. Trans. Am. Ophthalmol. Soc.

74 (1976) 457

8. Havener, W. H.: Ocular Pharmacology. 5th Ed., The C. V. Mosby Company St. Louis Toronto, 1983

9. Kiffe, H.; Ippen, H.: Systemische Neben- wirkungen durch äußerliche Anwendung von Chloramphenicol. Der Hautarzt 36 (1985) 181-183

10. Korting, G. W.: Systemische Nebenwir- kungen durch äußerliche Anwendung von Chloramphenicol. Der Hautarzt 36 (1985) 181

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med.

Wolfgang Behrens-Baumann Leitender Oberarzt

der Universitäts-Augenklinik Robert-Koch-Straße 40 3400 Göttingen

Zu dem Kurzbericht

„Empfehlungen einer Arbeitsgruppe"

unter der Leitung von Professor Ludwig Demling in Heft 38/1987

Verkannt:

Die Psychotherapie

Es ist schon erstaunlich, daß im Jahr 1987 im Deutschen Ärzteblatt ein Artikel über die Behandlungs- empfehlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn erscheinen kann, oh- ne daß auch nur mit einer Silbe die Möglichkeiten der psychotherapeu- tischen Behandlung dieser Erkran- kung erwähnt werden. Vor allem bei den Frühmanifestationen der ge- nannten Erkrankung ist durch eine geeignete psychotherapeutische Mit- behandlung der Verlauf der Erkran- kung deutlich zu beeinflussen. Die sehr umfangreiche Literatur über die Psychopathologie chronischer entzündlicher Darmerkrankungen zeigt immer wieder spezifische Cha- rakterstörungen und spezifisch aus- lösende Situationen, die auf eine sehr frühe Störung der psycho-physi- schen Entwicklung hinweisen.

Wenn — wie hier geschehen — der Eindruck erweckt wird, psy- chotherapeutische Maßnahmen könnten bei den chronischen ent- zündlichen Darmerkrankungen überhaupt nichts bewirken, dann wird auch vielen Patienten eine zu- sätzliche therapeutische Chance ge- nommen. Ich habe den Eindruck, daß hier nicht nur, wie es im Motto dieses Artikels heißt, etwas „oft zu spät erkannt wird", sondern daß hier eine wichtige therapeutische Methode sogar verkannt wird. Be- dauerlich, daß bei dem heutigen Stand des Wissens namhafte Wissen- schaftler so an einer Behandlungs- methode vorbeisehen können.

Dr. med Rainer Sandweg Chefarzt der Fachklinik für Psychogene Erkrankungen Bliestal Kliniken

Postfach • 6653 Blieskastel

Schlußwort

Insgesamt 14 sachkundige Kol- legen haben sich nach einer gemein- samen Sitzung und entsprechender Abstimmung zu dem Thema Colitis ulcerosa und Morbus Crohn geäu- ßert. Im therapeutischen Teil wurde die Diät kurz, die medikamentöse Therapie ausführlicher berücksich- tigt. Kern der Sache war, die bisher üblichen und neuen Medikamente in Wirkung und Nebenwirkung gegen- einander abzuwägen. Dabei wurde festgestellt, daß Mesalazin weniger Nebenwirkungen hat als Salazosul- fapyridin und Glukokortikoide, daß Mesalazin aber in manchen Situatio- nen noch endgültig seine bisher wahrscheinliche Wirkung beweisen müsse. Vor dem Hintergrund dieser Diskussion wurde das Thema Psy- chotherapie nicht erwähnt Herr Dr.

Sandweg rennt eigentlich offene Tü- ren ein, wenn er darauf hinweist.

Wie bei jeder chronischen Er- krankung ist die Psychotherapie vor allem bei der Colitis ulcerosa ein oft nicht verzichtbarer Bestandteil der Krankenführung. Man sollte aber nicht vergessen, daß auch diese Me- thode zu einer Ausheilung der Er- krankung ohne medikamentöse oder operative Behandlung nicht aus- reicht. Nachuntersuchungen von Evers in Lübeck an dem Colitis-ul- cerosa-Krankengut von Curtius ha- ben bewiesen, daß ein beträchtlicher Teil der angeblich (durch Psy- chotherapie) geheilten, das heißt subjektiv gebesserten Patienten, saugbioptisch noch erhebliche ent- zündliche Veränderungen an der Rektumschleimhaut aufwiesen (Erg.Inn.Med. u. KHK, Springer, 1967, S. 263).

Es bleibt das Fazit, daß die Psy- chotherapie, besonders in Zeiten der nicht-physischen Behandlung wichtig ist. Ob ihre Bedeutung bei entzündlichen Darmerkrankungen allerdings größer ist als bei der Be- handlung anderer chronischer Lei- den, erscheint fraglich.

Professor Dr. med. Dr. h. c.

Ludwig Demling 8602 Schlüsselfeld

A-1120 (60) Dt. Ärztebl. 85, Heft 16, 21. April 1988

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