Auch die „Aktion Wartezimmer" der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung war im Foyer des neuen Davoser Kongreßhauses mit einem ansprechenden Ausstellungsstand vertreten. Die optische Täuschung auf dieser Aufnahme ist perfekt: Eine Kongreßteilnehmerin studiert „in natura" die Prospekte der „Aktion Wartezimmer" vor einem Hintergrund mit lebensgroßen Darstellungen eines alten und eines modernen Wartezimmers ... Alle Fotos: Hollinger, Davos
Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen
chen Bundesvereinigung; Prof. Dr.
W. Heim, Präsident der Ärztekam- mer Berlin; Dr. P. E. Odenbach, Leiter der Abteilung Fortbildung und Wissenschaft der Bundesärzte- kammer und Rechtsanwalt F. M.
Poellinger, Justitiar der Bayeri- schen Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Bay- ern.
Eine Erfahrung auch dieses Kon- gresses: Für das berufspolitische Kolloquium, ein vergleichsweise zeitknappes Seminar in der Fülle praktischer und wissenschaftlicher medizinischer Veranstaltungen, rei- chen anderthalb Stunden kaum aus, um die Vielzahl detaillierter Fragen der Kongreßteilnehmer, die sich um die Zukunft ihrer Berufs- ausübung sorgen, gleich ausführ- lich behandeln zu können. Den- noch, es gelang, eine ganze Reihe von Einzelproblemen gründlich ab- zuhandeln.
„Am eigenen Leibe" studiert ...
Etwas ganz anderes noch verdient Hervorhebung: Wie das arbeitsme- dizinische Seminar durch eine Ex- kursion „Eisenbahner im Beruf"
praktisch-anschaulich aufgelockert war (das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT berichtete bereits in Heft 35, Seite
2217 f., darüber), so war auch das Seminar „Bewegung — Belastung
— Training" mit viel „Praxis"
durchsetzt. Eigene Erfahrungen in Bewegung, Belastung, Training, konnte jeder Kongreßteilnehmer bei der Ausübung einiger Sportar- ten sammeln, die Davos zu bieten hat: bei Golf im Einzel- oder Grup- penunterricht, beim Reiten und Se- geln und nicht zuletzt bei Bergwan- derungen, die allerdings durch Re- gen und Schneefall in höheren La- gen beeinträchtigt waren. Zudem war die Möglichkeit der Belastbar-
keitskontrolle im sogenannten 12- Minuten-Test (nach Cooper) gege- ben; auch ergometrische Untersu- chungen konnte jeder Kongreßteil- nehmer an sich vornehmen bzw.
vornehmen lassen; sogar Möglich- keiten zur Blutdruckmessung stan- den im Kongreßhaus zur Verfü- gung. Und nicht zuletzt das werk- tägliche Fitneßturnen trug dazu bei, daß die Teilnehmer eigene Er- fahrungen mit ihrer körperlichen Belastbarkeit und über die Mög- lichkeiten des Körpertrainings sammeln konnten.
Alles in allem: Den Seminarteil- nehmern wurde in Theorie und Praxis fundiertes Wissen vermit- telt, um den Patienten sinnvolle Trainingsprogramme vorschlagen zu können. DÄ
AUS DEM BUNDESTAG
Krankenhausapotheken billiger
Die Arzneikosten in Krankenhäu- sern mit eigenen Apotheken sind niedriger als in anderen, frei nie- dergelassenen Apotheken, weil die Krankenhausapotheken die Arznei- mittel über Großhandel oder direkt vom Hersteller beziehen können.
Hinzu kommt, daß die Eigenher- stellung von Arzneimitteln einen weiteren wesentlichen, nicht zu un- terschätzenden kostensenkenden Faktor darstellt. Dies erklärte der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Ju- gend, Familie und Gesundheit, Fred Zander, auf eine Anfrage des Bun- destagsabgeordneten Norbert Gan- sel (SPD). Gegenwärtig werden von den 3494 Krankenhäusern mit 707 460 Betten Krankenhäuser mit rd. 224000 Betten von 334 Kranken- hausapotheken versorgt. HC
Rehabilitation behinderter Kinder
Nach einer Mikrozensus-Erhebung des Statistischen Bundesamtes von 1974 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland 358 000 behinderte Kinder. Das sind 2,5 Prozent aller Kinder unter 16 Jahren. Von ihnen standen zum Zeitpunkt der Erhe- bung 53 Prozent in ärztlicher Be- handlung. Bei der Beantwortung ei- ner Anfrage des CDU-Abgeordneten Albert Burger begründete der Par- lamentarische Staatssekretär des
Bundesgesundheitsministeriums, Fred Zander, diesen Sachverhalt mit dem Hinweis, daß es viele Be- hinderungen gebe, die in der Regel nicht einer ärztlichen, sondern ei- ner anderen therapeutischen Be- handlung bedürften, wie bei Lese- und Rechtschreibeschwächen und Lernbehinderungen. Zum anderen sei bei einer Reihe von Behinde- rungsarten, besonders bei gerin- gen Behinderungen, eine laufende ärztliche Betreuung nach abge- schlossener medizinischer Rehabi- litation nicht mehr erforderlich. F