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Archiv "Benigne Prostatahyperplasie: Therapiewahl hängt von Progressionsrisiko ab" (19.03.2004)

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Die Progression einer be- nignen Prostatahyperplasie (BPH) ist durch eine Kombi- nation von Alpha-1-Adreno- zeptorenblocker und 5-Alpha- Reduktasehemmer am wir- kungsvollsten aufzuhalten.

Neue Studien liefern Hinwei- se darauf, bei welchen sym- ptomatischen Patienten der gleichzeitige Einsatz über- haupt und über welche Zeit- spanne sinnvoll ist.

Drüsenvolumen und PSA- Wert sind als Progressions- marker identifiziert, bei nied- rigen Werten werden Alpha- 1-Blocker bevorzugt, die rasch zu einer Besserung der Sym- ptomatik führen. Bei höheren Volumina haben sich 5-Alpha- Reduktasehemmer bewährt, die die Progression aufhalten.

Die Kombination beider An- sätze hat sich in der MTOPS- Studie (Medical Therapy of Prostatic Symptoms) als ef- fektiver erwiesen als jeweils eine Wirksubstanz allein – so- wohl hinsichtlich objektiver Parameter wie Harnfluss, In- kontinenz, Inzidenz von Harn- verhalt, Zahl rezidivierender Harnwegsinfektionen, Nieren- versagen und interventionel- ler Eingriffe als auch beim subjektiven Beschwerdedruck.

Kombinationstherapie senkt Risiko des Harnverhaltes Analysiert wurden die Er- gebnisse von 3 047 Patienten, die im Durchschnitt 4,5 Jah- re entweder mit Doxazosin, Finasterid, der Kombination oder Placebo behandelt wur- den. Dabei bestätigte sich die Wirksamkeit des Alpha- Blockers – langfristig jedoch wird die Progression hierbei nur hinausgeschoben: Der Kur- venverlauf entspricht dann zeitversetzt demjenigen der Placebo-Patienten. Die Kom- bination dagegen beeinflusst nach Angaben von Prof. Claus

Roehrborn (Dallas) den na- türlichen Verlauf der BPH:

Das Risiko eines akuten Harn- verhaltes wurde um 79 Pro- zent (Doxazosin: 31 Prozent;

Finasterid 67 Prozent) gesenkt, die Notwendigkeit eines in- strumentellen fiel um 69 Pro- zent (Doxazosin acht Prozent, Finasterid 64 Prozent).

„Überbrückungstherapie“

Bei symptomatischen Patien- ten mit Leidensdruck plä- dierte Roehrborn für eine (zumindest vorübergehende)

„Überbrückungstherapie“ mit einer Kombination, wenn PSA (Prostata-spezifisches Anti- gen) und Drüsenvolumen hoch sind und damit ein hohes Pro- gressionsrisiko vorliegt. Wie Stuart Diamond (Philadel- phia) anhand eigener Unter- suchungen – auch der Kombi- nation Tamsulosin und Fina- sterid – erläuterte, ist bei Prostatavolumina von mehr als 40 ml bei mehr als drei Viertel der Patienten nach neun bis zwölf Monaten der Alpha-Blocker ohne Zunah- me der Beschwerden abzuset- zen. Die Symptomatik bleibe langfristig verbessert, betonte er – der Effekt sei auch nach 30 Monaten noch zu objek- tivieren.

Bei Patienten mit geringem Leidensdruck, aber hohem Progressionsrisiko aufgrund von Drüsenvolumen und PSA- Wert, sprach sich Roehrborn für eine präventive Thera- pie mit Finasterid (Proscar®) aus, bei BPH-Patienten mit hohem Leidensdruck, aber geringem Progressionsrisiko dagegen für den Einsatz von Alpha-Blockern, die gezielt am Subtyp Alpha-1A anset- zen. Dr. Renate Leinmüller

Symposium „Shaping the Future of Medi- cal Management of Prostate Diseases“ in Rom, Veranstalter: MSD Sharp & Dohme V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1219. März 2004 AA811

Benigne Prostatahyperplasie

Therapiewahl hängt von

Progressionsrisiko ab

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