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Archiv "Prostatahyperplasie" (23.01.2004)

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A202 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 423. Januar 2004

M

ukosa-Schäden, die als Folge einer Therapie mit herkömmlichen nicht- steroidalen Antirheumatika (NSAR) auftreten, machen nicht im Magen oder Duode- num Halt. Etwa ein Viertel aller Blutungskomplikationen findet im unteren Gastroin- testinal-(GI-)Trakt statt. In ei- ner soeben vorgestellten Stu- die wurde mithilfe der Kapsel- Endoskopie am Beispiel von Celecoxib erstmals der Nach- weis dafür erbracht, dass der Sicherheitsvorteil von selekti- ven COX-2-Hemmern gegen- über konventionellen NSAR nicht nur für den oberen GI- Trakt, sondern auch für den Dünndarm Geltung zu haben scheint.

In der von Prof. Jay L. Gold- stein (Chicago) bei der Jahres- versammlung des American College of Gastroenterology präsentierten Studie war die Inzidenz Ulkus-ähnlicher Lä- sionen im Dünndarm neun- mal höher unter Naproxen plus Omeprazol als unter Ce- lecoxib. Goldstein et al. unter- suchten in ihrer prospektiven, doppelblind angelegten Stu- die 462 Probanden im Al- ter zwischen 18 und 70 Jah- ren ohne GI-Probleme in der Anamnese. Sie alle wurden nach einer zwei- wöchigen Auswaschphase einer Kapsel-Endoskopie unterzogen.

Diejenigen mit intakter Dünndarm-Schleimhaut (n = 356) wurden nach dem Zufallsprinzip den drei Therapiegruppen zugeord- net. Die Probanden erhiel- ten entweder zweimal täg- lich 200 mg Celecoxib, zweimal täglich 500 mg Na- proxen plus einmal täglich 20 mg Omeprazol oder Placebo.

Nach zweiwöchiger Therapie wurde die zweite Kapsel-En- doskopie vorgenommen.

Primärer Endpunkt der Studie war die mittlere An- zahl an Mukosa-Läsionen im Dünndarm. Als sekundärer Endpunkt galt die Inzidenz von Probanden mit einer oder mehreren Schleimhaut-Läsio- nen im Dünndarm.

Das Resultat: Die Befun- de von 338 Studien-Teilneh-

mern konnten ausgewertet werden. Die mittlere Anzahl an Schleimhaut-Schädigungen im Dünndarm – primärer Endpunkt – war unter Napro- xen plus Omeprazol signifi- kant höher als unter Celeco- xib oder Placebo. Das Gleiche

gilt für die Inzidenz von Pro- banden mit einer oder mehr Läsionen (sekundärer End- punkt). Das relative Risiko für Mukosa-Schädigungen be- trug 3,51 für die Gruppe un- ter Naproxen plus Omeprazol, verglichen mit Celecoxib, und 7,46, verglichen mit Placebo.

Im Gegensatz dazu war das relative Risiko 2,23 für Cele- coxib versus Placebo.

Ein unerwartetes Nebenre- sultat dieser Studie war die mit 13,8 Prozent relativ hohe Rate an vorbestehenden Schleim-

haut-Schäden bei diesen als ge- sund eingestuften Probanden zum Zeitpunkt des kapselen- doskopischen Screenings.

Die Schlussfolgerung der Autoren: Auch für den Dünn- darm ist eine Behandlung mit dem selektiven COX-2-Hem-

mer Celecoxib sicherer als der Einsatz des konventionellen NSAR Naproxen, selbst dann, wenn Mukosa-protektive Maß- nahmen ergriffen werden (wie hier durch gleichzeitige Gabe von Omeprazol). „Das Resul- tat dieser Studie ist äußerst beeindruckend, insbesondere, wenn man bedenkt, dass nicht einmal Risiko-Patienten be- handelt wurden, sondern ge- sunde Freiwillige“, betonte Goldstein in Baltimore.

NSAR-bedingte Dünndarm- Schäden wurden bereits zu

Beginn der 1990er-Jahre be- richtet (1, 2).Allerdings fehlte es lange Zeit am geeigneten diagnostischen Instrumentari- um, um eine systematische Bestandsaufnahme vorzuneh- men. Das tatsächliche Ausmaß der toxischen Effekte war folg- lich nicht bekannt. Erst im Zu- ge der Entwicklung der selek- tiven COX-2-Hemmer wurde diesem Aspekt der NSAR-Be- handlung verstärkte Aufmerk- samkeit gewidmet. Erste epi- demiologische Daten wurden vor zwei Jahren von der Ar- beitsgruppe um I. Bjarnason in London publiziert (3).

Die im Dünndarm er- kennbaren NSAR-bedingten Manifestationen umfassen im Wesentlichen Ulzerationen, Blutungen, Perforationen und Strikturen, die schwere Ob- struktionen auslösen kön- nen. Unerklärter Proteinver- lust sowie okkulter Blutver- lust und Anämie sollten kli- nisch den Verdacht auf ent- sprechende Schädigungen len- ken. Brigitte Richter,Tulsa Literatur

1. Allison MC et al.: NEJM 1992; 327 (11): 1882–1883.

2. Chapelle T et al.: Acta Chir Belg 1992;

92 (4): 176–180.

3. Smale S et al.: Best Pract Res Clin Ga- stroenterol 2001; 15 (5): 723–738.

68thAnnual Scientific Meeting and Post- graduate Course of the American College of Gastroenterology in Baltimore (USA), Satellitensymposium der Firma Pfizer

Prostatahyperplasie – Die Kombination der Wirkstoffe Finasterid (MSD) und Doxa- zosin ist signifikant wirksamer als die Monotherapie. Dies be- legt eine US-Studie, die 3 047 Männer mit mittelschweren bis schweren Symptomen ei- ner benignen Prostatahyper- plasie einschloss (NEJM 2003;

Vol 349, Nr 25: 2385–2396).

Sie erhielten entweder 5 mg Finasterid, 4 oder 8 mg Doxa- zosin, eine Kombination oder Placebo. Die klinische Pro- gression konnte unter der Kombination um 66 Prozent gesenkt werden (Monothera- pie: Doxazosin 39 Prozent, Finasterid 43 Prozent). EB

COX-2-Hemmer

Schonend auch für den Dünndarm

Die von der Firma Given Imaging ent- wickelte Endoskopie-Kapsel (links) ist 26 mm lang. Während des achtstündi- gen Transits durch den Dünndarm gene- riert die Kapsel circa 57 000 Aufnahmen, auf denen Läsionen (Bild oben) gut zu erkennen sind.

Fotos:Given

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