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Celecoxib im Vergleich mit Ibuprofen und Naproxen

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Academic year: 2022

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STUDIE REFERIERT

ARS MEDICI 13 | 2018

589

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) gehören aufgrund ihrer nachgewiesenen analgetischen Wirksamkeit zu den meist- verkauften Medikamenten, zur relati- ven Sicherheit verschiedener Vertreter dieser Klasse ist die Datenlage jedoch weniger eindeutig. Für Patienten mit Ar- throse und rheumatoider Arthritis (RA) sind Sicherheitsaspekte jedoch von gros- ser Bedeutung, da bei ihnen oft eine Dauerbehandlung erforderlich ist. RA- Patienten weisen zudem – vermutlich aufgrund der chronisch entzündlichen Natur der Erkrankung – ein etwa 1,5- bis 2-fach erhöhtes kardiovaskuläres Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevöl- kerung auf.

In der vom Celecoxib-Hersteller Pfizer finanzierten Studie PRECISION (pro- spective randomized evaluation of cele- coxib integrated safety versus ibuprofen or naproxen) ging es um den Vergleich der kardiovaskulären, gastrointestinalen und renalen Sicherheit von Celecoxib mit Ibuprofen und Naproxen bei 24 081 Patienten ab 18 Jahren mit Arthrose (89,9%) oder RA (10,1%), die eine kar- diovaskuläre Erkrankung oder kardio- vaskuläre Risikofaktoren aufwiesen.

Die Patienten erhielten randomisiert Celecoxib (Celebrex® und Generika;

100–200 mg 2-mal täglich), Ibuprofen (z.B. Algifor®, Brufen®, Dismenol®, Do- locyl®, Grefen®, Irfen®, Saridon®; 600–

800 mg 3-mal täglich) oder Naproxen (z.B. Apranax®, Proxen®und Generika;

375–500 mg 2-mal täglich). Aus der Stu- die PRECISION ging als Hauptergebnis hervor, dass Celecoxib bei moderater Dosierung nicht mit einem höheren kar- diovaskulären Risiko verbunden ist als Ibuprofen oder Naproxen.

Um die Verträglichkeit der drei NSAR differenzierter beurteilen zu können, un-

tersuchten Daniel Solomon von der Har- vard Medical School in Boston und seine Arbeitsgruppe in Untergruppenanaly- sen die relative kardiovaskuläre, gast - rointestinale und renale Sicherheit von Celecoxib, Ibuprofen und Naproxen un - ter getrennter Betrachtung der Patienten mit Arthrose und rheumatoider Arthritis.

Unterschiedliche Sicherheit der NSAR bei Arthrose und RA

Bei den Arthrosepatienten kam es unter Celecoxib signifikant seltener zu schwe- ren kardiovaskulären Ereignissen als un - ter Ibuprofen (Hazard Ratio [HR]: 0,84;

95% Konfidenzintervall [KI]: 0,72–0,99).

Die kardiovaskulären Ereignisraten un - ter Celecoxib und Naproxen waren bei den Arthrosepatienten vergleichbar.

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis wurde zwischen Celecoxib und Ibupro- fen im Hinblick auf schwere kardiovas- kuläre Ereignisse kein Unterschied beob - achtet (HR: 1,06; 95%-KI: 0,69–1,63).

Auch zwischen Celecoxib und Napro- xen zeigte sich bei den RA-Patienten be- züglich der kardiovaskulären Ereignis- raten kein Unterschied (HR: 1,22; 95%- KI: 0,78–1,92).

Gastrointestinale Ereignisse traten so- wohl bei Arthrose- als auch bei RA-Pa- tienten unter Celecoxib seltener auf als unter Ibuprofen und Naproxen. Bei den Arthrosepatienten betrugen die HR von Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen 0,68 (95%-KI: 0,51–0,91) und im Ver- gleich zu Naproxen 0,73 (95%-KI:

0,55–0,98). Bei den RA-Patienten lagen die HR von Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen bei 0,48 (95%-KI: 0,22–1,07) und im Vergleich zu Naproxen bei 0,54 (95%-KI: 0,24–1,24).

Bei den Arthrosepatienten kam es unter Celecoxib auch signifikant seltener zu

renalen Ereignissen als unter Ibuprofen (HR: 0,58; 95%-KI: 0,40–0,82). Im Ver- gleich zu Naproxen wurden unter Cele- coxib zwar ebenfalls weniger renale Ereignisse beobachtet, die Differenz er- reichte jedoch keine statistische Rele- vanz (HR: 0,77; 95%-KI: 0,53–1,12).

Bei den RA-Patienten zeigten sich keine Unterschiede zwischen den drei Behand- lungsarmen.

Die Mortalität der Arthrosepatienten war in allen drei Behandlungsgruppen vergleichbar. Bei Patienten mit rheuma- toider Arthritis war Celecoxib mit einer signifikant geringeren Mortalität ver- bunden als Naproxen (HR: 0,47; 95%- KI: 0,25–0,88). Da die Anzahl der To- desfälle jedoch insgesamt gering war, könnte es sich dabei um ein zufälliges Er- gebnis handeln. Zur Abklärung wird derzeit eine genauere Untersuchung die- ser Todesfälle vorgenommen.

Fazit der Autoren

Angesichts der unterschiedlichen Sicher- heit von Celecoxib, Ibuprofen und Na- proxen bei Arthrose- und RA-Patienten könnte nach Ansicht der Autoren darü- ber nachgedacht werden, die Empfeh- lungen zur optimalen Anwendung die- ser NSAR zu überarbeiten.

Petra Stölting

Quelle: Solomon DH et al.: Differences in safety of nonsteroidal antiinflammatory drugs in pa - tients with osteoarthritis and patients with rheumatoid arthritis: a randomized clinical trial.

Arthritis Rheumatol 2018; 70(4): 537–546.

Interessenlage: Die Studie PRECISION und die Untergruppenanalysen wurden von Pfizer finan- ziert. 3 der 15 Autoren der referierten Studie haben Gelder von Pfizer oder anderen Pharma - unternehmen erhalten.

NSAR-Sicherheit bei Arthrose und rheumatoider Arthritis

Celecoxib im Vergleich mit Ibuprofen und Naproxen

In Untergruppenanalysen der Sicherheitsstudie PRECISION war Celecoxib bei Arthrosepatienten mit weniger kardiovaskulären und renalen Ereignissen verbunden als Ibuprofen. Bei Patienten mit rheuma - to ider Arthritis (RA) wurde im Hinblick auf die kardiovaskuläre und renale Sicherheit dagegen kein Unter- schied zwischen Celecoxib und Ibuprofen oder Naproxen beobachtet. Die Rate gastrointestinaler Ereig- nisse war bei Arthrose- und RA-Patienten unter Celecoxib niedriger als unter Ibuprofen oder Naproxen.

Arthritis & Rheumatology

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