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Unter Celecoxib erheblich wenigergastrointestinale Komplikationen

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ARS MEDICI 11 2006 S T U D I E

Die Behandlung mit nichtselektiven nichtste- roidalen Antirheumatika (NSAR) geht oft mit gastrointestinalen Nebenwirkungen einher.

Ziel der SUCCESS-I-Studie (Successive Celecoxib Efficacy and Safety Study-I) war es, die gastro- intestinale Sicherheit und Wirksamkeit von Celecoxib im Vergleich zu den nichtselektiven NSAR Naproxen und Diclofenac bei Arthrose- patienten zu untersuchen.

A M E R I C A N J O U R N A L O F M E D I C I N E

Arthrosepatienten, die mit (älteren) nichtselektiven NSAR behandelt werden, sind häufig von gastrointestinalen Neben- wirkungen wie symptomatischen Ulzera, Ulkusblutung oder -perforation sowie daraus resultierender Obstruktion be- troffen. Um herauszufinden, ob der selektive Cyclooxygenase-2- (COX-2-)-Hemmer Celecoxib (Celebrex®) bei vergleichbarer Wirksamkeit ein günstigeres gastrointestinales Sicherheitspro- fil als nichtselektive NSAR aufweist, initiierten Dr. Gurkirpal Singh von der Stanford University School of Medicine und Kollegen die SUCCESS-I-Studie.

Studiendesign

In die gross angelegte multizentrische Doppelblindstudie wur- den 13 274 erwachsene Patienten aus insgesamt 39 Ländern aufgenommen, die an einer Hüft-, Knie- oder Handarthrose litten. Die Einschluss- und Ausschlusskriterien wurden so ge- wählt, dass die Studienpopulation die klinische Alltagssituation von ambulanten Arthrosepatienten gut repräsentierte.

Die Studienteilnehmer wurden in eine der drei folgenden Be- handlungsgruppen randomisiert:

Celecoxib 100 mg zweimal täglich,

Celecoxib 200 mg zweimal täglich oder

Gabe eines nichtselektiven NSAR (Diclofenac 50 mg zwei- mal täglich bzw. Naproxen 500 mg zweimal täglich).

Die Behandlung erstreckte sich über zwölf Wochen. Es war den Patienten erlaubt, zur Kardioprotektion bis zu 325 mg Acetyl- salicylsäure (ASS) täglich einzunehmen.

Vor der Behandlung sowie nach sechs und zwölf Wochen stell- ten sich die Patienten den Prüfärzten vor, und es wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikation bewertet. Zur Beurteilung der Wirksamkeit dienten verschiedene validierte Messinstrumente, nämlich eine visuelle Analogskala (Patient’s Assessment of Arthritis Pain Visual Analog Scale), die Patient’s Global Assessment of Arthritis und der Western Ontario and McMaster Universities (WOMAC) Osteoarthritis Index.

Ernste gastrointestinale Ereignisse wurden von zwei unabhän- gigen Gremien, deren Mitglieder hinsichtlich der angewandten Medikation verblindet waren, mittels zweier verschiedener Methoden klassifiziert.

Ergebnisse

Beide Celecoxib-Dosierungen führten zu einer vergleichbaren Reduktion der Beschwerdesymptomatik wie die nichtselekti- ven NSAR. Eine separate Analyse der Daten je nach Arthrose- lokalisation ergab, dass alle Behandlungsschemata bei allen Arthroselokalisationen (Hüfte, Knie, Hand) eine ähnliche Wirk- samkeit aufwiesen.

Unter Celecoxib erheblich weniger gastrointestinale Komplikationen

Ergebnisse der SUCCESS-I-Studie

■■

■ In der SUCCESS-I-Studie war Celecoxib in der Behand- lung von Arthrosepatienten genauso wirksam wie die nichtselektiven NSAR Naproxen und Diclofenac.

■■

■ Bei den Patienten aus den Celecoxib-Gruppen kam es im Vergleich zur Gruppe mit den nichtselektiven NSAR zu einer 87,5-prozentigen Reduktion von Ulkuskomplikationen.

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Bauchschmerzen und Dyspepsie waren die am häufigsten be- richteten unerwünschten Wirkungen. Beide Nebenwirkungen traten bei den NSAR-Patienten signifikant häufiger auf als in den Celecoxib-Gruppen. Insgesamt verzeichneten die Unter- sucher 144 potenziell ernste Komplikationen im Bereich des oberen Gastrointestinaltrakts. In der NSAR-Gruppe traten signi- fikant mehr Ulkus-Komplikationen auf (0,8 pro 100 Patienten- jahre) als bei den Patienten aus den Celecoxib-Gruppen (0,1 pro 100 Patientenjahre). Anders ausgedrückt wurden bei den Cele- coxib-Patienten im Vergleich zu den NSAR-Patienten 87,5 Pro- zent weniger Ulkuskomplikationen beobachtet.

Zwar war die SUCCESS-I-Studie nicht dafür konzipiert, die kar- diovaskuläre Sicherheit von Celecoxib beziehungsweise der in der Studie verwendeten NSAR zu untersuchen. Doch gab es hinsichtlich thromboembolischer Ereignisse keinen signifikan- ten Unterschied zwischen Celecoxib und den nichtselektiven NSAR.

Fazit der Studienautoren

Die vorliegende Studie zeigte, dass der selektive COX-2-Hemmer Celecoxib genauso wirksam ist wie die nichtselektiven NSAR Naproxen und Diclofenac, schreibt die SUCCESS-I-Studien- gruppe im «American Journal of Medicine». Jedoch kam es unter der Behandlung mit Celecoxib zu signifikant weniger

ernsten Nebenwirkungen im Bereich des oberen Gastrointes- tinaltrakts. In der SUCCESS-I-Studie wurden nur wenige kardiovaskuläre Thromboembolien beobachtet; obwohl es numerische Unterschiede gab, erreichten diese keine statisti- sche Signifikanz.

Die derzeitigen Leitlinien zur Behandlung der Arthrose enthal- ten keine einheitlichen Empfehlungen zum Einsatz von selekti- ven COX-2-Hemmern. Deswegen sollten Kliniker bei der Wahl des geeigneten Medikaments in jedem Einzelfall verschiedene Faktoren berücksichtigen, unter anderem das gastrointestinale Risiko des Patienten, die voraussichtliche Behandlungsdauer

sowie die Kosten der Therapie.

Quelle:

Gurkirpal Singh (Department of Medicine, Division of Gastroenterology and Hepatology, Stanford University School of Medicine, Stanford, California) et al.: Celecoxib Versus Naproxen and Diclofenac in Osteoarthritis Patients: SUCCESS-I Study. The American Journal of Medicine 2006; 119: 255–266.

Andrea Wülker

Interessenlage: Die Studie wurde durch Pharmacia Corporation und Pfizer, Inc. finanziert. Die Autoren hatten Zugang zu allen Daten und die letzte Verantwortung für Datenanalyse, Interpretation und Abfas- sung der Publikation. Die Autoren deklarieren vielfältige Verbindungen zu Pharmafirmen mit Interessen auf rheumatologischem Gebiet.

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ARS MEDICI 11 2006

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