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Etoricoxib, Celecoxib, Diclofenac,Naproxen, Ibuprofen und Paracetamolbei Hüft- und Kniearthrose

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Academic year: 2022

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Eine indirekte Vergleichsanalyse (mixed treatment comparison, MTC) hat verschiedene medikamentöse Behandlungsoptionen bei Knie- und Hüftarthrosen verglichen.

OPEN RHEUMATOLOGY JOURNAL Zur medikamentösen Therapie von Ar- throsen werden Para cetamol (z.B. Dafal - gan®), die nichtselektiven nichtstero - idalen Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac (Voltaren®), Ibuprofen (z.B.

Brufen®) oder Naproxen (z.B. Proxen®) sowie die COX-2- selektiven NSAR wie Celecoxib (Celebrex®) oder Etoricoxib (Arcoxia®) eingesetzt. Idealerweise soll- ten Ärztinnen und Ärzte ihre Therapie- wahl auf Studien stützen können, wel- che diese medikamentösen Optionen randomisiert und direkt (head to head) verglichen haben. Solche Untersuchun- gen liegen jedoch nicht vor. Eine indi- rekte Vergleichsanalyse («mixed treat- ment comparison», MTC) als Erweite- rung einer traditionellen Metaanalyse gilt als valable Alternative für die Syn-

these von Daten aus verschiedenen ran- domisierten kontrollierten Studien.

Dabei werden zwei Therapien indirekt verglichen, die jeweils in einer randomi- sierten Studie gegen dieselbe Vergleichs- substanz angetreten waren. Die vorlie- gende Studie hat mit dieser Bayes-Me- thode die Wirksamkeit von täglich 4000 mg Paracetamol, 150 mg Diclofe- nac, 1000 mg Naproxen, 2400 mg Ibu- profen sowie 100 bis 400 mg Celecoxib und 30 bis 60 mg Etoricoxib bei Patien- ten mit Knie- oder Hüftgelenkarthrose verglichen.

Methodik

Die Autoren erfassten mittels systema - tischer Literatursuche randomisierte, plazebokontrollierte Studien mit den genannten Wirkstoffen und mindestens zweiwöchiger Behandlungsdauer. End- punkte waren Schmerz, körperliche Funktion und globale Krankheitsein- schätzung durch den Patienten (patient global assessment of disease status, PGADS). Die Effekte auf Schmerz und Funktion wurden in Effektstärken (ES) umgerechnet. Eine ES von 0,2 bis 0,5 war als «kleiner» Behandlungseffekt definiert, ES 0,5 bis 0,8 galt als «mode- rat» und > 0,8 als «gross». Ein negativer Effekt zeigte eine überlegene Wirkung der Behandlungs- gegenüber der Kon- trollgruppe an.

Resultate

Es besteht eine 96-prozentige Wahr- scheinlichkeit, dass Etoricoxib (30 oder 60 mg) im Vergleich mit allen anderen medikamentösen Interventionen die grössten Verbesserungen bei Schmerz und körperlicher Funktion bewirkt. Die ES von 30 mg Etoricoxib im Vergleich zu Plazebo betrug -0,66 (95%-Konfi- denzintervall [KI] -0,83 bis -0,49), zu 200 mg Celecoxib -0,32 (95%-KI -0,50 bis -0,14), zu 2400 mg Ibuprofen -0,25

(95%-KI -0,53 bis 0,03) und zu 150 mg Diclofenac -0,17 (95%-KI -0,41 bis 0,08). Die ES für körperliche Funktion betrug für Etoricoxib im Vergleich zu Plazebo -0,61 (95%-KI -0,76 bis 0,46), zu Celecoxib -0,27 (95%-KI -0,43 bis 0,10), zu Ibuprofen -0,20 (95%-KI -0,47 bis 0,07) und zu Diclofenac -0,09 (95%-KI -0,33 bis 0,14). Rechnerisch waren die grössten Verbesserungen bei der globalen Krankheitseinschätzung durch den Patienten mit Etoricoxib oder Diclo fenac zu erwarten.

Diskussion

Für Schmerz bestand mit Etoricoxib in der 30- und 60-mg-Tagesdosis eine 96- Prozent-Wahrscheinlichkeit, die gröss- ten Verbesserungen unter allen ver - glichenen Inter ventionen zu erzielen.

Dies entspricht umgekehrt einer nur 4-prozen tigen Wahrscheinlichkeit, Eto- ricoxib fälschlicherweise als überlegen zu betrachten, kann also bei der The - rapiewahl helfen. «Kleine, klinisch relevante Vorteile können gegenüber Paracetamol und den anderen COX-2- selektiven NSAR erwartet werden», schreiben die Autoren (die Analyse um- fasste auch das zwischenzeitllich wegen Lebertoxizität aus dem Markt genom- mene Lumiracoxib). Bei der globalen Krankheitseinschätzung durch den Patienten zeigten 60 mg Etoricoxib und 150 mg Di clo fenac die grössten Verbesserungen, aber die Unterschiede zu den Vergleichssubstanzen waren ge- ring und klinisch sicher nicht relevant.

Nach einer Diskussion der methodi- schen Vorzüge der Bayes-Wahrschein- lichkeits analyse der indirekten The - ra pievergleiche aus randomisierten, kontrollierten Studien kommen die Auto ren zur Schlussfolgerung: «Diese Studie schätzte die Behand lungseffekte von Parace tamol, nicht selektiven NSAR sowie COX-2-selektiven NSAR bei Osteo arthritis und ergab, dass für Etoricoxib die grössten Verbesserungen bei Schmerz und körperlicher Funktion

zu erwarten sind.» ❖

Halid Bas

W.B. Stam et al.: Efficacy of etoricoxib, celecoxib, lumi- racoxib, non-selective NSAIDs, and Acetaminophen in osteoarthritis: A Mixed Treatment Comparison. The Open Rheumatology Journal, 2012; 6: 6–20.

Interessenlage: Die Studie entstand im Auftrag von Merck & Co., USA.

STUDIE REFERIERT

1294

ARS MEDICI 23 2012

Etoricoxib, Celecoxib, Diclofenac,

Naproxen, Ibuprofen und Paracetamol bei Hüft- und Kniearthrose

«Mixed treatment»-Vergleich auf Basis randomisierter plazebokontrollierter Studien

Merksätze

❖Eine indirekte Vergleichsanalyse hat Parace- tamol, nicht selektive NSAR sowie COX-2- selektive NSAR bei Osteoarthritis verglichen und kommt zum Schluss, dass mit 30 mg Eto- ricoxib die Wahrscheinlichkeit für die ausge- prägtesten Verbesserungen bei Schmerz und körperlicher Funktion am höchsten ist.

❖Bei der globalen Einschätzung des Patienten waren die Unterschiede kleiner und klinisch nicht relevant.

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