• Keine Ergebnisse gefunden

C 1 Ibuprofen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "C 1 Ibuprofen"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

- 14 -

(Fortsetzung nächste Seite)

C 1 Ibuprofen

Ibuprofen ist ein weit verbreitetes Arzneimittel, das schmerzlindernd und ent- zündungshemmend wirkt.

1 Ibuprofentabletten sind in Blisterpackungen („Durchdrückpackungen“) erhältlich.

Abb. 1: Blisterpackung eines Medikaments (Aufsicht, Seitenansicht) Die Tabletten werden in einzelne Vertiefungen eingelegt und die Pa- ckung in der Regel durch Aluminiumfolie versiegelt. Ein für Blisterpa- ckungen häufig verwendeter Kunststoff ist das glasklare, chemisch be- ständige Polyvinylidenchlorid (PVdC).

C C C C C C

H

H

H

H

H

H Cl

Cl

Cl

Cl

Cl

Cl

Abb. 2: Strukturformelausschnitt von Polyvinylidenchlorid 1.1 Die Verarbeitung von reinem Polyvinylidenchlorid ist problematisch, da

der Kunststoff erst bei ca. 200 °C schmilzt und sich bereits bei wenig höheren Temperaturen zu zersetzen beginnt.

Beschreiben Sie die beiden Vorgänge auf molekularer Ebene und stel- len Sie eine Hypothese auf, die den hohen Schmelzbereich des Kunst-

stoffes erklärt! [6 BE]

1.2 Mithilfe der Aluminiumversiegelung der Blisterpackung lässt sich im La- bor eine Halbzelle einer galvanischen Zelle konstruieren, deren Leer- laufspannung unter Standardbedingungen mit 1,54 V der Leerlaufspan- nung einer Alkali-Mangan-Batterie sehr nahe kommt.

Ermitteln Sie die Materialien, die benötigt werden, um die beschriebene galvanische Zelle aufbauen zu können! Formulieren Sie die Redoxvor-

gänge, die bei der Entladung dieser Zelle ablaufen! [7 BE]

(2)

- 15 -

(Fortsetzung nächste Seite) 2 Der Wirkstoff Ibuprofen hemmt ein membrangebundenes Enzym A

(Prostaglandin-H2-Synthase), das die Umwandlung von Arachidonsäure zu einer Verbindung katalysiert, deren Folgeprodukte für Entzündungs- reaktionen verantwortlich sind.

Arachidonsäure ist Bestandteil aller Zellmembranen und wird direkt von der Zellmembran über einen Kanal zum Reaktionszentrum des Enzyms A geleitet. Die Wirkung von Ibuprofen beruht darauf, dass es den Kanal des Enzyms reversibel blockiert.

Abb. 3: Stark schematisierte Darstellung einer Zellmembran mit En- zym A (Prostaglandin-H2-Synthase)1

2.1 Die folgende Abbildung zeigt die Strukturformeln von Arachidonsäure und Ibuprofen:

COOH COOH

Abb. 4: Strukturformeln von Arachidonsäure (links) und Ibuprofen (rechts) Diskutieren Sie das Löslichkeitsverhalten von Arachidonsäure und Ibu- profen in Wasser und leiten Sie aus dem Ergebnis eine Aussage über

die Polarität des Kanals ab! [6 BE]

2.2 In einer Versuchsreihe wird die Anfangsgeschwindigkeit der Umsetzung von Arachidonsäure durch das Enzym A in Abhängigkeit von ihrer Kon- zentration bestimmt. In einer weiteren Versuchsreihe wird bei sonst glei- chen Bedingungen dem Versuchsansatz Ibuprofen zugesetzt.

Stellen Sie die zu erwartenden Messergebnisse beider Versuche in ei-

nem Diagramm graphisch dar! [6 BE]

Kanal

aktives Zentrum

Zellmembran Arachidonsäure

(3)

- 16 -

(Fortsetzung nächste Seite) 2.3 Das Enzym A besteht aus zwei identischen Untereinheiten. Eine Unter-

einheit ist aus über 500 Aminosäurebausteinen aufgebaut. Seine Ami- nosäuresequenz wurde entschlüsselt und veröffentlicht. Zur Abkürzung wurde hier der sog. Einbuchstabencode verwendet:

MSRSLLLRFLLFLLLLPPLPVLLADPGAPTPVNPCCYYPCQHQGICVRFGLDRYQC DCTRTGYSGPNCTIPGLWTWLRNSLRPSPSFTHFLLTHGRWFWEFVNATFIREML MRLVLTVRSNLIPSPPTYNSAHDYISWESFSNVSYYTRILPSVPKDCPTPMGTKGK KQLPDAQLLARRFLLRRKFIPDPQGTNLMFAFFAQHFTHQFFKTSGKMGPGFTKAL GHGVDLGHIYGDNLERQYQLRLFKDGKLKYQVLDGEMYPPSVEEAPVLMHYPRGI PPQSQMAVGQEVFGLLPGLMLYATLWLREHNRVCDLLKAEHPTWGDEQLFQTTR LILIGETIKIVIEEYVQQLSGYFLQLKFDPELLFGVQFQYRNRIAMEFNHLYHWHPLM PDSFKVGSQEYSYEQFLFNTSMLVDYGVEALVDAFSRQIAGRIGGGRNMDHHILH VAVDVIRESREMRLQPFNEYRKRFGMKPYTSFQELVGEKEMAAELEELYGDIDALE FYPGLLLEKCHPNSIFGESMIEIGAPFSLKGLLGNPICSPEYWKPSTFGGEVGFNIV KTATLKKLVCLNTKTCPYVSFRVPDASQDDGPAVERPSTEL

Abb. 5: Aminosäuresequenz von Enzym A2

Tab.: Einbuchstabencode, Trivialname und IUPAC-Namen ausgewähl- ter Aminosäuren

Trivialname IUPAC-Name

A Alanin 2-Aminopropansäure

C Cystein 2-Amino-3-sulfanylpropansäure D Asparaginsäure 2-Aminobutandisäure

E Glutaminsäure 2-Aminopentandisäure

F Phenylalanin 2-Amino-3-phenylpropansäure G Glycin 2-Aminoethansäure

H Histidin 2-Amino-3-(1H-imidazol-4-yl)propansäure I Isoleucin 2-Amino-3-methylpentansäure

K Lysin 2,6-Diaminohexansäure

L Leucin 2-Amino-4-methylpentansäure

(4)

- 17 -

Abbildungen:

1 verändert nach: P. Karson et al.: Karlsons Biochemie und Pathobiochemie. Thieme-Verlag, Stuttgart 2005, 15. Aufl., S. 566

2 o. V.: Amino acid sequence for human cyclooxygenase-1.

http://www.bio.davidson.edu/COURSES/genomics/aspirin/cox1aa.html,

3 verändert nach: L. Stryer: Biochemie. Spektrum-Verlag, Heidelberg 2003, 5. Aufl., S. 363

2.3.1 An einer Stelle der Sequenz in Abb. 5 ist die Abfolge „DAF“ hervorgeho- ben.

Zeichnen Sie die Strukturformel des angegebenen Molekülausschnittes und benennen Sie die zwischen den Aminosäurebausteinen vorliegende

Bindung! [6 BE]

2.3.2 Für die Enzymfunktion spielt die räumliche Struktur des Enzyms eine entscheidende Rolle. Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus der Proteinstruktur des Enzyms A:

Abb. 6: Räumliche Struktur eines Ausschnitts des Enzyms A3 Benennen Sie die in der Abbildung durch eine gestrichelte Linie markier- te Proteinstruktur, ordnen Sie diese einer Strukturebene zu und be-

schreiben Sie, wie diese stabilisiert wird! [4 BE]

2.3.3 Die beiden Untereinheiten des Enzyms werden durch Wechselwirkun- gen zwischen den Aminosäureresten zusammengehalten.

Nennen Sie zwei verschiedene Möglichkeiten für diese Wechselwirkun-

gen und zeichnen Sie entsprechende Strukturformelausschnitte! [5 BE]

______

[40 BE]

Abbildung

Abb. 1: Blisterpackung eines Medikaments (Aufsicht, Seitenansicht)  Die Tabletten werden in einzelne Vertiefungen eingelegt und die  Pa-ckung in der Regel durch Aluminiumfolie versiegelt
Abb. 3:  Stark schematisierte Darstellung einer Zellmembran mit En- En-zym A (Prostaglandin-H 2 -Synthase) 1
Abb. 5: Aminosäuresequenz von Enzym A 2
Abb. 6: Räumliche Struktur eines Ausschnitts des Enzyms A 3 Benennen Sie die in der Abbildung durch eine gestrichelte Linie  markier-te Promarkier-teinstruktur, ordnen Sie diese einer Strukturebene zu und

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zäpfchen mit 120 mg sind für Kinder ab zwei Jahren und der vierprozentige Saft für Säuglinge ab sechs Monaten vorgesehen.. Ibupro- fen-Saft steht in verschiedenen

Schwerwiegende Hautreaktionen wie die akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) können unter Ibuprofen und Pseudoephedrin-haltigen Produkten auftreten.

In the framework of the PSUSA on ibuprofen, ibuprofen lysine (not indicated in ductus arteriosus), the PRAC considered that the risk of DRESS would also be relevant to be included

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen AbZ und Digoxin (Mittel zur Stärkung der Herzkraft), Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Krampfanfällen) oder Lithium (Mittel zur

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel

Ibuprofen axcount kann die Symptome oder Zeichen einer Infektion (Fieber, Schmerzen und Schwellung) verschleiern und zeitweise die Blutungszeit verlängern.. Ibuprofen axcount kann

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere