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Archiv "Celecoxib: Präventionsstudie zu Darmkrebs gestoppt" (21.01.2005)

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A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 3⏐⏐21. Januar 2005 AA85

Celecoxib

Präventionsstudie zu Darmkrebs gestoppt

N

ach Rofecoxib (Vioxx®) und Valde- coxib (Bextra®) liegen jetzt auch für Celecoxib (Celebrex®) Daten vor, die ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach der Einnahme des COX-2-Inhibi- tors belegen. Eine Studie des U.S. Na- tional Cancer Institute (NCI), welche die darmkrebsprotektive Wirkung von Celecoxib untersucht hatte, wurde ge- stoppt, nachdem eine Zwischenauswer- tung den Anstieg der kardiovaskulären Ereignisse dokumentierte. Die FDA rät Ärzten zur besonderen Vorsicht bei der Verordnung, plant aber offensicht- lich nicht, das Mittel zu verbieten.Auch der Hersteller Pfizer will an dem Prä- parat festhalten, zumal die meisten Pa- tienten es in einer niedrigeren Dosie- rung einnehmen als in der Studie.

A

larmiert durch die ungünstigen Stu- dienergebnisse zu den COX-2-Inhi- bitoren Rofecoxib und Valdecoxib ent- schloss sich das NHI (U.S. National Insti- tutes of Health) in den vergangenen Wo- chen zu einer Zwischenauswertung der Daten aus drei laufenden Studien des NCI. Bei einer dieser Studien, der Adenoma Prevention with Celecoxib trial (APC), wurde eine signifikant er- höhte Rate an kardiovaskulären Ereig- nissen unter Celecoxib im Vergleich zu Placebo festgestellt, und zwar im Com- posite-Endpunkt aus Herz-Kreislauf- Tod, akuter Myokardinfarkt und Schlag- anfall. Die Studie, an der mehr als 2 000 Patienten teilgenommen hatten, wurde daraufhin abgebrochen. Bei den Patien- ten waren während einer Koloskopie adenomatöse Darmpolypen entfernt worden, die eine Präkanzerose des Darmkrebs sind. Die APC-Studie sollte nun untersuchen, ob der COX-2-Inhi- bitor Celecoxib das Auftreten weiterer Polypen verhindert. Die Studie war An- fang 2000 begonnen worden und sollte

drei Jahre laufen. Jetzt wurde sie nach 33 Monaten gestoppt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es unter Placebo zu sechs kardiovaskulären Ereignissen gekom- men. Unter den Patienten, die 200 mg Celecoxib zweimal täglich (also ins- gesamt 400 mg/die) erhalten hatten, waren 15 kardiovaskuläre Ereignisse aufgetreten. Unter den Patienten, die 400 mg Celecoxib zweimal täglich (also 800 mg/die) erhalten hatten, kam es zu 20 kardiovaskulären Ereignissen.

Z

wei weitere Studien sind bisher ohne erhöhtes kardiovaskuläres Risiko verlaufen. Es handelt sich um die Pre- vention of Spontaneous Adenomatous Polyps (PreSAP) Trial und die Alzhei- mer’s Disease Anti-inflammatory Pre- vention Trial (ADAPT). In der Pre- SAP-Studie erhalten die Patienten täg- lich 400 mg Celecoxib, also genauso viel wie in einem Ast der APC-Studie. In der ADAPT-Studie erhalten 750 der 2 000 Teilnehmer 400 mg Celecoxib

täglich. Rüdiger Meyer

Akut

Blutspenden

Werbeverbot für Bezahlung

Transfusionsgesetz: Ände- rungen verabschiedet

D

er Bundesrat hat Ende 2004 dem Gesetz zur Än- derung des Transfusionsge- setzes zugestimmt, das Mitte November bereits der Bun- destag verabschiedet hatte.

Damit wird in erster Linie eu- ropäisches Recht umgesetzt.

Unter anderem müssen be- stimmte Angaben, die die Rückverfolgung von Blutpro- dukten ermöglichen, nun 30 statt 15 Jahre aufbewahrt wer- den.Außerdem ist die Einrich-

tung eines bundesweiten Re- gisters für Blutstammzellzu- bereitungen vorgesehen. Qua- litäts- und Sicherheitsanforde- rungen an Blutdepots wurden erhöht. Für den Einsatz von Blutprodukten durch Ärzte wurden Standards festgelegt, nach denen die Indikation do- kumentiert werden muss.

Darüber hinaus wird klar- gestellt, dass Blutspenden freiwillig und in erster Linie unentgeltlich erfolgen soll- ten.Aufwandsentschädigungen müssen sich am unmittelbaren Aufwand des Spenders orien- tieren. Durch eine Änderung des Heilmittelwerbegesetzes wird zudem vorgeschrieben, dass Unternehmen nicht län- ger mit der Bezahlung von Blut-, Plasma- oder Gewebe- spenden werben dürfen. Rie

Blutspenden sollten freiwil- lig und in erster Linie unent- geltlich erfol- gen.

Interdisziplinäres Forum

Erstmals in Berlin

Fortbildungsangebote der BÄK von Demenz bis zum Einsatz von Statinen

N

ach einer 27-jährigen Tra- dition in Köln fand das In- terdisziplinäre Forum der Bundesärztekammer (BÄK) in diesem Jahr erstmals in Berlin statt. Vom 6. bis 8. Ja- nuar konnten Ärztinnen und Ärzte wissenschaftliche Ver- anstaltungen unter anderem zu den Themen Demenz, Er- krankungen im Kindesalter und Varikosis besuchen. Auf dem Programm stand auch der kontrovers diskutierte Einsatz von Statinen bei der Primär- und Sekundärpräven- tion von Herz-Kreislauf-Er- krankungen.

Ausgewählt hatte die BÄK die Fortbildungsthemen ge- meinsam mit dem Wissen- schaftlichen Beirat, der Arz- neimittelkommission der deut-

schen Ärzteschaft und der Kassenärztlichen Bundesver- einigung. „Wir wollen gesi- chertes neues Wissen und die Fähigkeit, dies in die ärztliche Praxis zu übernehmen, ver- mitteln. Gleichzeitig möchten wir den Landesärztekam- mern Anregungen für ihre ei- genen Fortbildungsveranstal- tungen geben“, sagte Prof. Dr.

med. Heyo Eckel, Vorsitzen- der des deutschen Senats für ärztliche Fortbildung.

Einen weiteren Schwer- punkt des Forums bildete die Rehabilitationsmedizin. Diese habe sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, erklär- te Prof. Dr. med. Christoph Gutenbrunner. Ursächlich sei ein mittlerweile umfangrei- ches Angebot zur medizini- schen Rehabilitation, das auch von Regierungsseite gefördert würde. BÄK-Präsident Prof.

Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe würdigte besonders die Erfol- ge auf dem Gebiet der Früh- rehabilitation und eine gute klinische Forschung in Deutsch- land. Verbesserungswürdig seien dagegen die medizi- nisch-technische und die phar- makologische Forschung. ER

Foto:ddp

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