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Archiv "Emotional belastet: Aknepatienten mit hohem Leidensdruck" (25.10.1990)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT AUS DER INDUSTRIE

D

rug Treatment of Stroke and Ischemic Brain — unter dieser Überschrift stand ein von Bayer veranstaltetes Satelli- tensymposium zum XI. Inter- nationalen Pharmakologie- Kongreß Ende Juni in Sche- veningen Anlaß für das Sym- posium war ein Jubiläum: das einhundertjährige Bestehen des Bayer-Instituts für Phar- makologie in Wuppertal- Elberfeld.

Zu den diversen pharma- zeutischen Innovationen, die in den Labors dieses Instituts entwickelt wurden, zählen auch drei verschiedene Sub- stanz-Prototypen, welche die therapeutischen Möglichkei- ten bei zerebralen Ischämien bereichert haben und noch bereichern werden: Die Aze- tylsalizylsäure, der Kalzium- Antagonist Nimodipin sowie der Thromboxan-Antagonist BAY U 3405.

Das Analgetikum Azetyl- salizylsäure, eine der Pionier- substanzen der Bayer-Phar- maforschung, hat sich im nachhinein auch als Hemm- stoff der Thrombozytenaggre- gation und aufgrund dieses Wirkmechanismus als in der Lage erwiesen, sowohl Herz- als auch Hirninfarkten vorzu- beugen. Wie Prof. Dr. H. Bar- nett, London (Kanada), in Scheveningen zusammenfaß- te, haben zumindest alle gro- ßen Studien mit mehr als fünfhundert Patienten eine prophylaktische Wirksamkeit der Azetylsalizylsäure bezüg- lich der Apoplexie nachwei- sen können, wobei sich die er- zielte Reduktion zwischen zwanzig und fünfzig Prozent bewegte. Verschiedene Fra- gen bedürfen aber noch der weiteren Klärung, so die Fra- ge nach der optimalen Dosis.

Laut neueren Daten scheint eine Tagesdosis von 300 mg angemessen zu sein. Ein un- ter Azetylsalizylsäure erhöh- tes Risiko hämorrhagischer Hirninfarkte, wie es durch die

„Physicians' Health Study"

nahegelegt wird, habe sich, so Barnett weiter, in anderen Studien selbst unter teilweise deutlich höheren Dosen nicht bestätigt.

Mit dem Ziel, eine noch spezifischere Hemmung der plättchenaggregierenden und vasokonstriktiven Aktivität von Thromboxan A2 zu reali- sieren, wurde unter anderem auch von Bayer die neue Wirkstoff-Klasse der Throm- boxan-Antagonisten entwik- kelt. Ganz genau genommen handelt es sich um Thrombo- xan A2/Prostaglandin H2-Re- zeptor-Antagonisten. Diese neuartigen Pharmaka wirken also am Rezeptor, im Unter- schied zur Azetylsalizylsäure, die ihre Wirkung über eine Hemmung der Thromboxan- Synthese ausübt und deren therapeutisch/prophylakti- scher Effekt dadurch limitiert wird, daß man geringgradig auch die Synthese des physio- logischen Gegenspielers Pro- stacyclin inhibiert.

Tierexperimentelle Ergeb- nisse mit dem Thromboxan-

Wie erlebt ein Aknepa- tient seine Krankheit, und was erwartet er vom Arzt? Dar- über wurden zum ersten Mal in der Zineryt®-Grundlagen- Studie „Akne und Psyche"

Patienten befragt, die bisher noch keine Klinik aufgesucht hatten. Über das Ergebnis der Studie wurde Ende Au- gust anläßlich der 36. Tagung der Deutschen Dermatologi- schen Gesellschaft in Hanno- ver bei einem Fachpressege- spräch berichtet, das Röhm Pharma veranstaltet hat.

Die Studie, die von der Stiftung für empirische Sozi- alforschung, Nürnberg, unter der Leitung von Prof. Dr.

Reinhold Bergler für das Un- ternehmen Röhm Pharma durchgeführt wurde, sollte Auskunft geben über das Er- leben, die subjektiven Ursa-

Antagonisten BAY U 3405 sind vielversprechend, wie Dr. E. Perzborn, Institut für Pharmakologie, Bayer Wup- pertal, in Scheveningen be- richtete. So ließ sich bei ei- nem besonders schlaganfall- gefährdeten Rattenstamm durch BAY U 3405 sowohl die apoplexie-bedingte Mor- talität als auch die Inzidenz zerebraler Hämorrhagien si- gnifikant reduzieren.

Zum dritten Pharmakon

„im Bunde" — dem zerebral wirksamen Kalzium-Antago- nisten Nimodipin — wurden in Scheveningen experimentelle und klinische Ergebnisse prä- sentiert, welche die Therapie des akuten ischämischen In- sults als potentielle neue In- dikation für den Einsatz die- ser Wirksubstanz erscheinen lassen. Zunächst war der Kal- zium-Antagonist zugelassen worden zur Prophylaxe und

chen, die Bewertung und die Verarbeitungsformen der Ak- ne bei 15- bis 25jährigen. Be- sonders erfragt wurden Bedin- gungen, Erwartungen und Er- fahrungen beim Arztbesuch.

Etwa die Hälfte (205) der Be- troffenen hatte bereits einen Arzt konsultiert. Zu 60 Pro- zent waren Dermatologen, zu 40 Prozent Allgemeinärzte konsultiert worden.

Erstes Ergebnis der Stu- die: Den Aknepatienten gibt es nicht. Es gibt mindestens drei Typen von Aknepatien- ten, die sich auch in ihren An- sprüchen an den Arzt wesent- lich unterscheiden.

Typ 1 (46 Prozent der Be- troffenen) wurde schlagwort- artig als „der Depressive" be- zeichnet. Dieser Typ ist auf- grund einer hohen Sensibili- tät emotional stark belastet,

Therapie neurologischer De- fizite infolge zerebraler Va- sospasmen nach Subarach- noidalblutung, kürzlich erteil- te das Bundesgesundheitsamt darüber hinaus die Zulassung für die Therapie von Hirnlei- stungsstörungen im Alter.

Zur potentiellen Indikation des akuten ischämischen In- sults faßte Prof. Dr. H. Gel- mers, Almelo (Niederlande), in Scheveningen die Ergeb- nisse von fünf randomisierten plazebo-kontrollierten Studi- en zusammen. Insgesamt ge- langten 681 Patienten zur Auswertung, bei der unter den 346 mit Plazebo behan- delten Patienten 40 Todesfäl- le (11,6 Prozent) zu verzeich- nen waren gegenüber nur 19 Todesfällen bei insgesamt 335 Patienten der Nimodipin- Gruppe (5,7 Prozent). Entge- gen der Erwartung profitier- ten diese auch bei relativ spä- tem Einsatz des Kalzium- Antagonisten (12 bis 24 Stun- den nach Auftreten der er- sten Symptome). Diese ermu- tigenden Ergebnisse bedür- fen, so Gelmers, der weiteren Überprüfung. vi

fühlt sich sozial minderwertig und in seinen zwischen- menschlichen Kontakten be- einträchtigt. Obwohl in dieser Gruppe häufig der Arzt auf- gesucht wird, besteht wenig Vertrauen in die Therapie.

Typ 2 (38 Prozent, „die Aktiven") ist nur teilweise emotional betroffen. Dieser Typ sieht Akne eher als vor- übergehendes Pupertätspro- blem, ist dabei allerdings sehr ausgeprägt um Selbsttherapie bemüht.

Typ 3 (16 Prozent), das sind „die Gleichgültigen", die Akne als Pubertätsphänomen hinnehmen, das man durch- stehen muß und wogegen ei- gentlich nichts wirklich hilft.

Dermatologen haben weitge- hend mit Typ 1, Praktiker da- gegen mit Typ 2 zu tun, wäh- rend sich Typ 3 eher der nicht von Ärzten angebotenen Pa- tentrezepte bedient.

Besonderes Feingefühl be- nötigt der Arzt im Umgang mit Typ 1. Dieser betrachtet Hundert Jahre Pharmaforschung

Drei innovative Bayer-Pharmaka gegen zerebrale Ischämien

Emotional belastet: Aknepatienten mit hohem Leidensdruck

A-3366 (106) Dt. Ärztebl. 87, Heft 43, 25. Oktober 1990

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Dieses Schema der Kniebandage Tricodur® Patella zeigt die besondere Fixierung der Kniescheibe, vor allem wichtig bei der Chondropathia patellae, die häufigste Ursache für Knie-

beschwerden im Jugendalter ist.

Foto: Beiersdorf AG

Akne als eine Krankheit, wo- bei der Auslöser für den Arztbesuch nicht der objekti- ve, sondern der subjektive Schweregrad und damit der subjektive Leidensdruck ist.

Dieser schwer Aknekranke hat manchmal sogar nur ei- nen minimalen Befund.

Allerdings führt das Auf- treten von Akne nicht unmit- telbar und direkt zum Arztbe- such. Diesem geht meist eine Anamnese mit naiver Akne- behandlung voraus. Vom Arzt wird dann erwartet, daß er nach dem subjektiven Lei- densdruck und den persönli- chen Konsequenzen fragt.

Den Patienten verlangt es nach einem Arzt, der weiß, was Akne für ihn bedeutet und den subjektiven Leidens- druck und nicht den objekti- ven Schweregrad der Akne zum Ausgangspunkt macht.

Dieser Patient mit dem sehr hohen Leidensdruck ist für den Arzt ein kritischer und fragender Patient. Aber:

Je höher der Leidensdruck, desto höher allerdings auch die Wahrscheinlichkeit eines enttäuschten Patienten.

Dr. med. C. Herberhold

Keine Legionellen

Nach einer Veröffentli- chung aus dem Hygiene-Insti- tut der Universität Mainz über das „Infektionsrisiko in Inhalationskabinen und Inha- lationsräumen" gingen die Warnungen vor Pneumonien durch Legionella pneumophi- la durch ärztliche Zeitungen und allgemeine Presse. Auch die Fernsehsendung „Moni- tor" befaßte sich mit diesem Thema. In diesem Zusam- menhang legt das Unterneh- men Plantorgan Arzneimittel, Bad Zwischenahn, einen ak- tuellen mikrobiologischen Prüfbericht vor, wonach kei- ne Legionellen im Produkt Bronchoforton®-Solinat nach- zuweisen waren. Es handelt sich um eine gebrauchsfertig verdünnte und steril abgefüll- te Sole, die zum Inhalieren bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atmungs- organe indiziert ist. EB

Drei von vier Frauen lei- den mindestens einmal in ih- rem Leben an einer sympto- matischen Vaginalmykose.

Nach der Beobachtung von Professor Dr. Eiko E. Peter- sen, Freiburg, die der Ham- burger Mykologe Professor Dr. Dr. Hans Rieth bestätigt, klagen in der Praxis des Gy- näkologen zehn bis fünfzehn Prozent der Patientinnen über diese gelegentlich nur lästige, meist aber juckende und schmerzhafte Pilzinfekti- on. Besonders irritierend ist die hohe Zahl der, in Einzel- fällen periodischen, Rezidive.

Hauptreservoire der Pilz- invasion sind Mundhöhle und Darm. Antibiotikatherapie, unsachgemäße Kleidung, Diabetes, anatomische Be- sonderheit des Perineums und falsche Reinigung nach der Stuhlentleerung („von hinten nach vorne statt richtig von vorne nach hinten") be- günstigen nach den Worten von Professor Petersen die Pilzinfektion im Genitalbe- reich.

Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Sproßpilze, besonders um Candida albi- cans, in 90 Prozent der Infek- tionen nachzuweisen. Ein stärkeres Pilzwachstum ist östrogenabhängig. So steigt zum Beispiel in der Schwan- gerschaft der Sproßpilznach- weis in der Vagina auf 35 Pro- zent aller Schwangeren. Des- halb sind auch Candida-In- fektionen selten vor der Pu- bertät oder im Senium. Auch Männer erkranken sehr sel- ten an dieser Mykose, wes- halb eine Partnerbehandlung heute nicht mehr üblich ist.

Professor Petersen betonte, daß kein Einfluß von Hor- mongaben zur Kontrazeption oder Ostereoporose-Prophy- laxe auf die Pilzbesiedelung nachweisbar sei.

Wesentliche Therapie- und Compliance-Verbesse- rungen verspricht sich Profes- sor Petersen von Fluconazol,

einem gerade neu zugelasse- nen verschreibungspflichtigen oralen Antimykotikum, das die Pharmafirma Heinrich Mack Nachf., Illertissen, jetzt in Hamburg der Fachpresse vorstellte und das nunmehr unter dem Namen Fungata®

verfügbar ist. (Gleichzeitig wurde Fluconazol auch von Pfizer, Karlsruhe, als Diflu- can® eingeführt.)

Wie Dr. med. Michael Warmbold von der Klinischen Forschung der Unternehmen Pfizer und Mack erläuterte, haben internationale Studien mit 1300 Patientinnen die ho- he Wirksamkeit des Präpara- tes mit dem Wirkstoff Fluco- nazol bei der Behandlung der vaginalen Mykose gezeigt. Im Vergleich mit zum Beispiel Clotrimazol und Ketoconazol

Neue Kniebandage:

Tricodur® Patella

Mit Tricodur® Patella hat die Beiersdorf AG, Hamburg, eine anatomisch angepaßte, formgestrickte, zweizugelasti- sche Kniegelenksbandage neu entwickelt. Beiderseits der Bandage ist ein flacher Spiralfederstab eingearbeitet, ein Silikonring umschließt die Patella und verhindert latera- les Abweichen. Die Kombina-

zeigen sich neben besserer Wirksamkeit durch günstige- ren Wirkmechanismen vor al- lem auch Vorteile in der Do- sierung (und im Preis): Fluco- nazol wird in nur einer ein- maligen Tagesdosis von 150 mg gegeben.

Fluconazol wirkt durch Hemmung der C-14-Deme- thylase, erläuterte Dr. Frie- demann Schwegler, Leiter der Abteilung Medizin bei Pfizer/Mack. Dadurch wird die Umwandlung des Lano- sterol in das für die Funktion der Pilzmembran essentielle Ergosterol behindert.

Der Wirkstoff Fluconazol wird, oral eingenommen, gut resorbiert. Er ist hoch hydro- phil mit geringer Proteinbin- dung und verteilt sich daher über das gesamte Körperwas- ser. Die Substanz wird kaum metabolisiert und mit einer Eliminationshalbwertzeit von 30 Stunden zu achtzig Pro- zent über den Urin ausge- schieden. ewc

tion aus elastischem und un- elastischem Gestrick gibt ei- nerseits ausreichende Bewe- gungsmöglichkeit, anderer- seits werden Patella und Ge- lenk optimal fixiert.

Neben dem therapeuti- schen Nutzen gewährleistet Tricodur® Patella, so betont Beiersdorf in einer Fachinfor- mation, auch guten Trage- komfort, weil das Spezialge- strick der Kniebandage an den Rändern nicht ein- schnürt. pe

Einmalgabe eines oralen Antimykotikums

Fluconazol gegen Vaginalmykose

A-3368 (108) Dt. Ärztebl. 87, Heft 43, 25. Oktober 1990

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