A 1758 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 41|
10. Oktober 2014 aus osteuropäischen Ländern zu uns zu lo-cken, die in ihren Heimatländern dringend gebraucht werden. Dieser Vorschlag, den ich dem Hartmannbund . . . gemacht habe, wurde leider mit dem Hinweis abgelehnt, dass damit die Qualität der Allgemeinärzte gefährdet sei. Als langjähriger Lehrbeauf- tragter für Allgemeinmedizin an der Uni- versität Würzburg, der schon seit 1987 re- gelmäßig Ärzte für Allgemeinmedizin in der Praxis weiterbildet, glaube ich, dass diese Kollegen, wenn sie die Facharztprü- fung bestanden haben und sicher sehr mo- tiviert sind, als Hausärzte zu arbeiten, eine echte Bereicherung für die Allgemeinme- dizin wären . . .
Dr. med. Peter Rost, 97236 Randersacker
DAS GESPRÄCH
Prof. Ralf Kuhlen, Geschäftsführer der Helios Kliniken, spricht über Vorurteile und Qualitäts- management (DÄ 35–36/2014: „Der Skepsis Qualität entgegensetzen“, von Eva Richter- Kuhlmann und Jens Flintrop).
Wem die Gewinne gehören
Herr Kollege Kuhlen irrt, wenn er das Ge- sundheitssystem mit „anderen Branchen“
bezüglich der Renditeerwartung ver- gleicht. Gesundheit ist keine Ware und ein Krankenhaus ist kein Warenhaus (ein Pa- tient ist auch kein Kunde, sondern ein Lei- dender). In einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem, in dem viele Gesunde für wenige Kranke einzahlen, gehören die erwirtschafteten Gewinne den Beitrags- zahlern und nicht den privaten Kliniken und übrigens auch nicht den Kranken- kassen.
Thomas Pap, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, 03050 Cottbus
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Der Diabetes-Pass ist ein weit ver- breitetes Hilfsmittel für Menschen mit Diabetes mellitus, das den mehr als sechs Millionen Betroffenen in Deutschland den Umgang mit ihrer Erkankung erleichtert. In der Thera- piesteuerung und Begleitung der Patienten hat sich das „kleine blaue Buch“ der Deutschen Diabetes Ge-
sellschaft (DDG) in den letzten 20 Jahren bewährt. Die elektroni- sche Version des Diabetes-Passes ist jetzt mit zusätzlichen Funktio- nen als kostenfreie App für Smart - phones oder Tablet-PCs (iOS und Android) erhältlich.
Im Diabetes-Pass werden per- sönliche Daten und Informationen zum Krankheitsverlauf des Diabe- tespatienten eingetragen. In der Printversion des Passes stehen da- für Tabellen mit dem Mindestpro- gramm an empfohlenen Untersu- chungen zur Verfügung. Dazu zäh- len beispielsweise viertel- bis halb- jährliche Untersuchungen zu Ge- wicht, Blutzucker, HbA
1c-Wert und die Fußinspektion, sowie jährli- che Checks wie die Augenuntersu- chung, die Nierenfunktionsuntersu- chung und die Gefäßstatuserhe- bung. Im Pass werden zudem medi- zinische Fachbegriffe erläutert und über Stoffwechselentgleisungen und diabetesbedingte Folgeerkrankun- gen informiert.
Die App „Gesundheits-Pass Dia- betes“ ermöglicht es darüber hin - PATIENTEN-APP
Elektronischer Diabetes-Pass als Begleiter
aus, sämtliche Werte in einer Jah- resübersicht darzustellen, so dass sich der Nutzer einen schnellen Überblick über den Krankheits- und Therapieverlauf verschaffen kann.
Aus der App heraus kann er diese per E-Mail im PDF-Format verschi- cken. Alle Daten können in der Cloud gespeichert und bei Ver-
lust des Endgeräts wie- derhergestellt werden.
Interaktive Tools wie der WHO-5-Fragebogen zum Wohlbefinden, ein BMI-Rechner (Body Mass Index), ein eGFR- Rechner zur Berech- nung der Nierenfunkti- on und ein HbA1c-Rech- ner zur Bestimmung des Langzeitblutzuckerwer- tes sind integriert.
Mit der Kalender- funktion für Arzttermi- ne kann der Patient sich vor Ablauf jedes Quartals daran erin- nern lassen, einen Ter- min für das nächste Quartal zu ver- einbaren.
Analog zum gedruckten Diabe- tes-Pass gibt der Patient regelmä- ßig alle notwendigen Werte ein.
Fehleinträge können einfach korri- giert werden. Trägt der Arzt beim nächsten Besuch die neuen Ziel- werte ein, erscheinen diese später zum direkten Vergleich neben den Patienteneinträgen. Die Einheiten für Blutzucker, HbA1c, Cholesterin, Triglyzeride und Kreatinin kön- nen gewählt und im Nachhinein verändert werden – dies trägt den in Deutschland verbreiteten unter- schiedlichen Einheiten für diese Werte Rechnung.
Die mobile Applikation, die die DDG in Zusammenarbeit mit dem Börm Bruckmeier Verlag konzipiert hat, soll kontinuierlich weiterentwi- ckelt werden. Nutzer-Feedback ist dabei ausdrücklich erwünscht, denn dies kann helfen, weitere nützliche Funktionen und Tools zu erkennen und umzusetzen. Dafür ist in die App ein Feedback-Button integriert
worden. EB
Der Diabetes-Pass in seiner Umsetzung als Patienten-App