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Archiv "Allgemeinmedizin: Vorschlag abgelehnt" (10.10.2014)

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ALLGEMEINMEDIZIN

Karin Erasmi hat die Klinik gegen eine eigene Praxis getauscht (DÄ 37/2014: „Quereinstieg in die Allgemeinmedizin: ,In medizinischer Hin- sicht fühle ich mich noch bereichert‘“, von Sabine Rieser).

Vorschlag abgelehnt

. . . Über immer weniger Hausärzte wird geklagt. Wirkliche Lösungen außer finan- zielle Anreize sind bis jetzt nicht gefun- den. Es gibt aber etliche Fachärzte, die gerne zu Hausärzten mutieren würden . . . Leider sind die Hürden, Facharzt für All- gemeinmedizin zu werden, für diese Kol- legen zu hoch, und die Ausbildungszeit ist zu lang. Vor allem wollen sie nicht noch- mals mehrere Jahre an Krankenhäusern ar- beiten.

Mein Vorschlag ist: bei Ärzten und Ärz- tinnen, die schon eine Facharztanerken- nung haben, lediglich noch eine zweijähri- ge Weiterbildung in einer zur Weiterbil- dung berechtigten Allgemeinpraxis zu for- dern mit anschließender Facharztprüfung.

Diese Weiterbildung müsste natürlich fi- nanziell genauso gefördert werden, wie die übliche Weiterbildung bei werdenden Allgemeinärzten.

Hierdurch könnten sicher etliche Hausärz- te gewonnen werden.

Dies ist besser, als sicher gut ausgebildete, aber schlecht Deutsch sprechende Ärzte zu beiträgt, Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit zu erreichen.

Aus Patientenperspektive wird jedenfalls immer wieder mal der Eindruck beschrie- ben, dass ganzheitliche Fallbetrachtung und wissenschaftliche Herangehensweise an das ganz persönliche Leid des Betroffenen gegenüber wirtschaftlichen Interessen nicht nur der Allgemeinheit beziehungsweise der Krankenversicherungen, sondern auch ge- genüber denen der Ärzte auf der Strecke bleiben. Ein Ausweg aus dem Dilemma, unter dem Ärzte und Patienten gemeinsam leiden, würde ein radikales Umdenken und ein System erfordern, in dem nicht der Zu- stand der Krankheit, die mit Minimalver- sorgung gut genug behandelbar ist, sondern der Zustand der Gesundheit möglichst vie- ler Menschen die wirtschaftlich attraktivste Zielgröße für alle Beteiligten wäre.

Dr. med. Eva Kopka, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (VT), 88326 Aulendorf

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 41

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10. Oktober 2014 A 1757

B R I E F E

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A 1758 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 41

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10. Oktober 2014 aus osteuropäischen Ländern zu uns zu lo-

cken, die in ihren Heimatländern dringend gebraucht werden. Dieser Vorschlag, den ich dem Hartmannbund . . . gemacht habe, wurde leider mit dem Hinweis abgelehnt, dass damit die Qualität der Allgemeinärzte gefährdet sei. Als langjähriger Lehrbeauf- tragter für Allgemeinmedizin an der Uni- versität Würzburg, der schon seit 1987 re- gelmäßig Ärzte für Allgemeinmedizin in der Praxis weiterbildet, glaube ich, dass diese Kollegen, wenn sie die Facharztprü- fung bestanden haben und sicher sehr mo- tiviert sind, als Hausärzte zu arbeiten, eine echte Bereicherung für die Allgemeinme- dizin wären . . .

Dr. med. Peter Rost, 97236 Randersacker

DAS GESPRÄCH

Prof. Ralf Kuhlen, Geschäftsführer der Helios Kliniken, spricht über Vorurteile und Qualitäts- management (DÄ 35–36/2014: „Der Skepsis Qualität entgegensetzen“, von Eva Richter- Kuhlmann und Jens Flintrop).

Wem die Gewinne gehören

Herr Kollege Kuhlen irrt, wenn er das Ge- sundheitssystem mit „anderen Branchen“

bezüglich der Renditeerwartung ver- gleicht. Gesundheit ist keine Ware und ein Krankenhaus ist kein Warenhaus (ein Pa- tient ist auch kein Kunde, sondern ein Lei- dender). In einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem, in dem viele Gesunde für wenige Kranke einzahlen, gehören die erwirtschafteten Gewinne den Beitrags- zahlern und nicht den privaten Kliniken und übrigens auch nicht den Kranken- kassen.

Thomas Pap, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, 03050 Cottbus

Leserbriefe können per E-Mail an die Adresse leserbriefe@aerzteblatt.de gerich- tet werden. Sie können nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leser- brief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Ver- fassers (nicht nur die E-Mail-Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mit - teilung vor, Leserbriefe zu kürzen.

E-MAIL

Der Diabetes-Pass ist ein weit ver- breitetes Hilfsmittel für Menschen mit Diabetes mellitus, das den mehr als sechs Millionen Betroffenen in Deutschland den Umgang mit ihrer Erkankung erleichtert. In der Thera- piesteuerung und Begleitung der Patienten hat sich das „kleine blaue Buch“ der Deutschen Diabetes Ge-

sellschaft (DDG) in den letzten 20 Jahren bewährt. Die elektroni- sche Version des Diabetes-Passes ist jetzt mit zusätzlichen Funktio- nen als kostenfreie App für Smart - phones oder Tablet-PCs (iOS und Android) erhältlich.

Im Diabetes-Pass werden per- sönliche Daten und Informationen zum Krankheitsverlauf des Diabe- tespatienten eingetragen. In der Printversion des Passes stehen da- für Tabellen mit dem Mindestpro- gramm an empfohlenen Untersu- chungen zur Verfügung. Dazu zäh- len beispielsweise viertel- bis halb- jährliche Untersuchungen zu Ge- wicht, Blutzucker, HbA

1c-Wert und die Fußinspektion, sowie jährli- che Checks wie die Augenuntersu- chung, die Nierenfunktionsuntersu- chung und die Gefäßstatuserhe- bung. Im Pass werden zudem medi- zinische Fachbegriffe erläutert und über Stoffwechselentgleisungen und diabetesbedingte Folgeerkrankun- gen informiert.

Die App „Gesundheits-Pass Dia- betes“ ermöglicht es darüber hin - PATIENTEN-APP

Elektronischer Diabetes-Pass als Begleiter

aus, sämtliche Werte in einer Jah- resübersicht darzustellen, so dass sich der Nutzer einen schnellen Überblick über den Krankheits- und Therapieverlauf verschaffen kann.

Aus der App heraus kann er diese per E-Mail im PDF-Format verschi- cken. Alle Daten können in der Cloud gespeichert und bei Ver-

lust des Endgeräts wie- derhergestellt werden.

Interaktive Tools wie der WHO-5-Fragebogen zum Wohlbefinden, ein BMI-Rechner (Body Mass Index), ein eGFR- Rechner zur Berech- nung der Nierenfunkti- on und ein HbA1c-Rech- ner zur Bestimmung des Langzeitblutzuckerwer- tes sind integriert.

Mit der Kalender- funktion für Arzttermi- ne kann der Patient sich vor Ablauf jedes Quartals daran erin- nern lassen, einen Ter- min für das nächste Quartal zu ver- einbaren.

Analog zum gedruckten Diabe- tes-Pass gibt der Patient regelmä- ßig alle notwendigen Werte ein.

Fehleinträge können einfach korri- giert werden. Trägt der Arzt beim nächsten Besuch die neuen Ziel- werte ein, erscheinen diese später zum direkten Vergleich neben den Patienteneinträgen. Die Einheiten für Blutzucker, HbA1c, Cholesterin, Triglyzeride und Kreatinin kön- nen gewählt und im Nachhinein verändert werden – dies trägt den in Deutschland verbreiteten unter- schiedlichen Einheiten für diese Werte Rechnung.

Die mobile Applikation, die die DDG in Zusammenarbeit mit dem Börm Bruckmeier Verlag konzipiert hat, soll kontinuierlich weiterentwi- ckelt werden. Nutzer-Feedback ist dabei ausdrücklich erwünscht, denn dies kann helfen, weitere nützliche Funktionen und Tools zu erkennen und umzusetzen. Dafür ist in die App ein Feedback-Button integriert

worden. EB

Der Diabetes-Pass in seiner Umsetzung als Patienten-App

B R I E F E / M E D I E N

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