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Verbundweiterbildung für die Allgemeinmedizin – und wie weiter?

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BLÄK informiert

Bayerisches Är zteblatt 6/2012

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weiter ausgebaut werden“, betonte Bayerns Ärztechef. 22 Weiterbildungsverbünde wurden in Bayern gegründet, weitere 32 seien in Pla- nung (Stand Mai 2012). Bundesweit arbeiteten die Länder an der flächendeckenden Einrichtung von weiteren Weiterbildungsverbünden.

Ende 2011 veröffentlichte die BÄK ihren ersten Evaluationsbericht über das Berichtsjahr 2010.

Aus diesem gehe hervor, dass die Ärzte nach wie vor urbane Zentren für die Weiterbildung bevorzugten, was auch Konsequenzen für die Niederlassung hat. Denn während der Weiter- bildung finde eine erste Verwurzelung mit dem Lebensraum statt, was bedeute, dass die Ärzte dort sesshaft würden, wo sie weitergebildet wurden. „Doch das hausärztliche Versorgungs- spektrum in den Zentren unterscheidet sich von dem auf dem Land. Demzufolge werden auch unterschiedliche Weiterbildungsinhalte vermittelt“, erklärte Kaplan, der selbst Fach- arzt für Allgemeinmedizin ist. Überzeichnet sei festzustellen: „Zurzeit findet die Weiterbildung am falschen Ort mit falschen Inhalten statt.“

Hier müsse noch gegengesteuert werden, denn gebraucht würden die Hausärzte primär in den ländlichen Regionen.

Sophia Pelzer (BLÄK) Planungssicherheit, von Beginn an gesicher-

te Weiterbildungsstätte mit Mentor und eine garantierte Vergütung. Auch die Weiterbilder profitierten von der Verbundweiterbildung. Die Ärztinnen und Ärzte verblieben meist nach Ab- lauf der Weiterbildungszeit in der Region und kooperierten mit der Weiterbildungsklinik und ihren Weiterbildern.

Ist die Finanzierung gesichert? Kaplan berich- tete von den seit 2010 gestiegenen Förder- geldern im ambulanten wie im stationären Bereich. Auf Basis des GKV-SolG von 1998 sei 2008 mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der gesetz- lichen Krankenversicherung (GKV-OrgWG) die Erhöhung der Fördergelder im Jahr 2010 um- gesetzt worden.

Konkret erhielten Kliniken im Bereich der Inne- ren Medizin für Vollzeitstellen eine Förderung in Höhe von 1.020 Euro pro Monat. Für eine sta- tionäre Weiterbildung in anderen Fächern der unmittelbaren Patientenversorgung liege die Förderung bei 1.750 Euro. Die Förderung der Weiterbildung im ambulanten Sektor betrage bei Ganztagsbeschäftigung 3.500 Euro pro Mo- nat, bei Halbtagsbeschäftigung 1.750 Euro. Und trotzdem, „die Verbundweiterbildung muss noch

„In der Peripherie droht ein Hausärzte- mangel, wenn es in den nächsten Jahren nicht gelingt, mehr Nachwuchs für die All- gemeinmedizin zu gewinnen“, erklärte Dr.

Max Kaplan, Vizepräsident der Bundesärz- tekammer (BÄK) und Präsident der Baye- rischen Landesärztekammer (BLÄK), in seinem Vortrag über die Perspektiven der Verbundweiterbildung in der Allgemein- medizin auf dem „Fachseminar Kranken- haus“ Anfang Mai 2012 in Berlin. Neben Aktuellem aus der Gesetzgebung und Pro- jekten zur Verzahnung der Sektoren war die Verbundweiterbildung eines der zen- tralen Themen der Fachtagung.

Das GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV- VStG) eröffne neue Möglichkeiten der ärzt- lichen Kooperation, die dazu beitragen können, die Patientenversorgung – wohnortnah und flä- chendeckend – sicherzustellen sowie die ärzt- liche Arbeit attraktiver zu gestalten.

Referent Kaplan machte klar, dass eine flächen- deckende Verbundweiterbildung mittelfristig dazu beitragen könne, dem Hausärztemangel gegenzusteuern und langfristig ein Modell für alle ambulanten Weiterbildungen in allen Fach- gebieten sei.

Bereits 1998 habe die Politik im GKV-Solida- ritätsstärkungsgesetz (GKV-SolG) die Not- wendigkeit zur Förderung der Weiterbildung erkannt, 2010 wurde die erforderliche Förde- rungsvereinbarung neu beschlossen und die Fördergelder deutlich erhöht. Seitdem wer- den auf Landesebene Koordinierungsstellen zur Weiterbildung eingerichtet, die bei den Landesärztekammern oder Kassenärztlichen Vereinigungen angesiedelt sind. „Die primäre Aufgabe der Koordinierungsstellen ist dabei die Verbundweiterbildung“, betonte Kaplan.

Mit welchen Vorteilen? Die Weiterbildung im Verbund beinhalte einen Zusammenschluss von Kliniken, niedergelassenen Fachärzten für Allgemeinmedizin und Fachärzten weiterer Ge- biete der Patientenversorgung. Auf diese Weise erhielten Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung eine kontinuierliche Weiterbildung für die ge- samte Weiterbildungszeit, „eine Weiterbildung aus einem Guss“ also. Weitere Vorteile ergä- ben sich für die Ärzte in Weiterbildung durch

Verbundweiterbildung für die

Allgemeinmedizin – und wie weiter?

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