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Archiv "Allgemeinmedizin: Klarstellung" (18.11.2005)

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sinkenden Einnahmen. Wie soll die Gesundheitskarte funktionieren, wenn Medika- mente mehrmals geändert werden? Die Bürokratisierung nimmt weiter zu (wo doch die Entbürokratisierung gefordert wird). Nach zwangsweiser Ein- führung (Die Ärzteschaft soll- te sich endlich mal wehren!) werden zunehmend Ärzte, die vielleicht noch über die Ren- tengrenze hinaus arbeiten wollten, aufgrund der zuneh- menden komplizierten Techni- sierung ihrer Arbeit eher auf- geben, der Ärztemangel wird weiter provoziert.

Dr. med. Beate Handel,

Johannesbrunnen 17, 38820 Halberstadt

Wer dient wem?

Es wundert mich sehr, wie we- nig über die elektronische Gesundheitskarte und den elektronischen Heilberufsaus- weis diskutiert wird. Liegt es an der zunehmenden Resi- gnation der deutschen Ärzte- schaft angesichts nicht enden wollender Top-down-Verwal- tungsvorschriften? Seit Jahren wird in kleinen Gremien das

„größte IT-Projekt der Welt“

mit gravierenden Verände- rungen für die alltägliche Ar- beit von Millionen Menschen vorbereitet, und die Betroffe- nen werden zuletzt infor- miert. Interesse besteht von- seiten prestigehungriger Poli- tiker, einer umsatzhungrigen IT-Industrie und aufgrund ei- nes großen Dateninteresses der Versicherungen (und der Pharmaindustrie). Darum muss sich jeder eh schon ver- waltungsüberlastete Hausarzt – ohne auf die „Orwellsche Dimension“ des Vorhabens näher einzugehen – folgende Praktikabilitätsfragen stellen:

Wer, wo, wann, womit, wofür, für wen soll was – mit oder ohne PIN – mit den beiden Karten sicher verarbeitet wer- den? Letztendlich stellt sich die eine, grundsätzliche Frage:

Wer dient in der Humanmedi- zin wem? Die Technik dem Menschen oder der Mensch der Technik?

Dr. med. Susanne Blessing, Gartenstraße 11, 72074 Tübingen

Heilberufsausweis

Zu der Meldung „Spezifikation steht“ in Heft 42/2005:

Teilnahme verweigern

Sollte es dann auch offiziell

„Card-to-Card-Authenticati- on“ heißen, werde ich mich natürlich weigern, daran teil- zunehmen und das Verfas- sungsgericht anrufen. Wir sind immer noch in Deutschland!

Tjard F. M. Gerdes,Feldbehnstraße 4 a, 25451 Quickborn

A

A3178 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 46⏐⏐18. November 2005

B R I E F E

Foto:ddp

KBV

Zu dem Beitrag „KBV zur Reform des Gesundheitswesens: Mehr Effizienz - mit den Vertragsärzten“ von Samir Rabbata und Sabine Rieser in Heft 42/2005:

Ausbeutung

Wie effizient kann ein gesetzli- ches Gesundheitswesen noch werden, wenn es den meisten niedergelassenen Ärzten kei- nen Gewinn mehr ermöglicht und diese nur noch mit ihren privat versicherten Patienten persönliches Honorar erwirt- schaften? Wenn die Gesund- heitsministerin die Vergütung in der PKV der GKV anglei- chen will, bedeutet es das Ende für viele Ärzte. Die KBV ver- sucht sich mit ihren Consulting- Plänen aus der ursprünglichen Verwaltungsposition zwischen GKV und Vertragsärzten selbstständig zu machen. Er- stens werden wir Ärzte damit endgültig von unserer Verwal- tung im Stich gelassen. Zwei- tens halte ich dies juristisch für äußerst fragwürdig, weil ein Großteil der KV-Ressourcen (Gebäude, Personal,Technik, usw.) von den beiden Auftrag- geberparteien (Ärzte und GKV) finanziert wurde. Erhal- ten wir dann also eine Rück- zahlung oder werden die Ver- waltungsgebühren gesenkt?

Neuerdings zahlen wir Ärzte zum Beispiel in Bayern zwölf Cent pro Minute am Telefon, wenn wir eine Frage haben. Ein Sozialsystem ist für eine Gesell- schaft ein wirtschaftlicher Lu-

xus, aber eine menschliche Er- rungenschaft. Je besser ein Arzt seine Arbeit macht, desto län- ger leben seine Patienten und desto unwirtschaftlicher ist das Ganze. Also sollten wir die Grenzen der neuen Religion Wirtschaftlichkeit diskutieren.

Seit dem Pillenknick hätte den Verantwortlichen klar sein kön- nen, dass dieses Sozialsystem so nicht finanzierbar sein wird.

Wir jungen Leistungserbringer können die Unwirtschaftlich- keit dieser Alterspyramide und das kalkulierte Missmanage- ment der vorhergehenden Ge- nerationen durch Rationalisie- rung nicht kompensieren. Mehr Wettbewerb und Qualitätsma- nagement heißt letztlich nur mehr Leistung für weniger Geld – also mehr Ausbeutung der Leistungserbringer und Leistungsbedürftigen.

Dr. med. Oliver Heinemann, Steinkirchner Straße 28, 81475 München

Keine Ahnung

Frau Schmidt wird uns also wei- terhin mit ihrem rheinischen Gemüt als Gesundheitsministe- rin erfreuen und von Sachen re- den, von denen sie in der prak- tischen Anwendung keine Ah- nung hat. Ich finde, wir sollten sie wirklich mit aller Kraft un- terstützen: preist sie doch das niederländische Modell für die Krankenversorgung an.Wie wir vor kurzem im DÄ lesen durf- ten, wollen die Niederländer jetzt die Krankenversicherung vollständig auf das System der PKV umstellen.Wer das eine

haben will, muss auch das ande- re akzeptieren. Und dies recht- fertigt unsere ganze Fürsprache.

Dr. med. Karl-Hubertus Bonmann, Echternstraße 125, 32657 Lemgo

Allgemeinmedizin

Zu dem Leserbrief „Weiterbildung zu teuer“ von Michael Hinz in Heft 40/2005:

Klarstellung

Die Bayerische Landesärzte- kammer bietet den so genann- ten „Kompaktkurs Allgemein- medizin“, also die nach der Wei- terbildungsordnung von 1998 obligat nachzuweisende 80- stündige Seminarweiterbildung

„Allgemeinmedizin“, an. Diese ist nach dem Selbstkostendek- kungsprinzip kalkuliert und kostet aktuell 640 Euro. Eben- falls läuft in unserem Kursan- gebot der achttägige Kompakt- kurs „Allgemeinmedizin Pädia- trie“, der ebenfalls nach dem Selbstkostendeckungsprinzip kalkuliert und mit einer größe- ren Zahl von Referenten und Tutoren für eine relativ intensi- vere Kleingruppenarbeit eben aufwendiger ist. Nicht richtig ist, dass die Bayerische Lan- desärztekammer (Weiterbil- dungs-)Seminare zum Erwerb der Zusatzweiterbildung Chirotherapie durchführt oder anbietet. Gleiches gilt für Kur- se zum Erwerb der Zusatzwei- terbildung Akupunktur.

Dr. Rudolf Burger, M. Sc.,Bayerische Landesärztekammer, Mühlbaurstraße 16, 81677 München

Referenzen

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