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Archiv "Anonym und E-Mail" (22.11.2002)

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Leid auf beiden Seiten. Wei- tere Informationen: www.

hagalil.de oder www.ict.org.

il/articles und www.honestre porting.com/followup/

bbc_report.asp.

Maya Milimovka,Fritz-Weidner- Straße 59, 90451 Nürnberg

Patientenrechte

Zu dem Beitrag „Ärzte sollen vom hohen Sockel steigen“ von Martina Merten in Heft 43/2002:

Keine berauschenden Zukunftsaussichten

Die Politik hat es geschafft, unsere Leistung unter die Vergütung der Tiermediziner zu drücken. Nach dem Motto

„Quantität vor Qualität“ ist vieles umorganisiert worden.

Jetzt ist unsere Vergütung für eine Beratung in der

Größenordnung einer Tele- fonauskunft. Messerscharf setzt nun die Logik ein, dass die Qualität erhöht werden muss. Also werden wir Ärzte gezwungen, unsere Qualität zu erhöhen, selbstverständ- lich kostenneutral.

Sagen wir doch endlich die Wahrheit. Die Sozialkassen wurden jahrelang durch die Politiker geplündert. Die me- dizinischen Möglichkeiten haben enorm zugenommen.

Arbeitslosigkeit, Wirtschafts- flaute und Inflation führen zu weiterem Minus. Darunter leiden werden der Patient und auch wir Ärzte. Die Politik, die all dies zu verantworten hat, lehnt sich bequem zurück und hetzt nun die Pa- tienten auf uns. Schon ver- leumderische Überschriften wie z. B.: „4 000 Frauen könn- ten durch bessere Ärzte von Brustkrebs geheilt werden“

oder solche Aussagen eines Onkologen wie Herrn Gall- meier: „Die Ärzte müssen von ihrem hohen Sockel stei- gen“, entlarven die Strategie.

Es beginnt nun die Jagd auf uns Ärzte. Die Einführung der Fallpauschalen wird diese Situation noch verschärfen, da die Patienten mit Sicher- heit früher entlassen werden.

Der Patient ist rat- und hilf-

los seiner Situation ausgelie- fert. Und an allem sind wir Ärzte schuld, weil wir keine Zeit für ihn haben und schlechte Qualität erbringen.

Wir sind verantwortlich für die Folgen der Krankheit. Er wird seine Rechte einfor- dern. Die Ärzte können alle Medikamente, Massagen und sonstige Hilfsmittel im Ein- zelfall verordnen. Hier gibt es ja keine Einschränkungen.

Überschreitet der Arzt sein Budget, ist dies sein Problem.

Diese Situation kennen wir, und sie hat nicht zu unserer Motivation beigetragen. Jetzt kommt eine neue Dimension hinzu. Diese zielt auf die Le- bens- und Arbeitszeit der Ärzte ab: Information. Dazu braucht man Zeit, die aber nicht bezahlt wird. Wahrlich keine berauschenden Zu- kunftsaussichten für uns Ärzte.

Dr. med. Thomas Fox,Radiologische Praxis am Krankenhaus St. Josef, Klosterstraße 14, 66125 Saarbrücken

Was treibt

Medizinstudenten?

Patienten als Subjektive mit eigenen Rechten wahrzuneh- men steht für einen nicht ge- ringen Teil der Ärzteschaft lei- der immer noch im Span- nungsverhältnis zu ihrem Selbstverständnis. Patienten- rechte soll es nur soweit ge- ben, wie sie von den Ärzten zugestanden werden. Schon früh an der Universität be- kommen Medizinstudenten Überlegenheitsallüren beige- bracht. Nach Abschluss des Studiums schlägt diese diffuse Arroganz in das Bedürfnis um, nunmehr „fertig zu sein“

und „machen zu dürfen“. Und nur mit Zähneknirschen ertra- gen Ärzte dann, wenn Justiz und Gesetzgeber das „machen dürfen“ ein- und die Stellung der Patienten aufwerten.

Zweifelsohne brauchen wir auch weiterhin eine juristi- sche Stärkung der Patienten- seite. Schließlich ist es Aufga- be eines Rechtsstaates, den Schwächeren zu unterstüt- zen, damit möglichst ein Kräftegleichgewicht eintritt.

Es wäre jedoch interessant, dazu begleitend zu untersu- chen, wie viel Patientenrechte Medizinstudenten bereit sind in Kauf zu nehmen, um das Studium noch attraktiv zu finden. Tempora mutantur:

Für die Perspektive „Diener am Kranken“ zu werden, wer von den jungen „Halbgottan- wärtern“ studiert dafür denn unter Blut, Schweiß und Trä- nen heute noch Medizin?

Martin Riemer,Rechtsreferendar, Torfstichweg 24, 33613 Bielefeld

Arbeitszeit

Zu dem Schlusswort von Dr. med.

Harald Schrem et al. zu den Leser- briefen in Heft 33/2002, die sich auf den Beitrag „Bedrohliche Konse- quenzen in den chirurgischen Fächern“ in Heft 19/2002 bezogen:

Nur Solidarität kann Zustände beenden

Zunächst erscheint es dring- lich geboten, die Änderung des R 93/104/EG zur Arbeits- zeit vom 22. Juni 2000 L195 S.

41 vollständig zu zitieren!

„ . . . dem Art. 17 Abs. 2 wird folgende Nr. angefügt: 2.4.

von den Art. 6 und 16 Nr. 2 bei Ärzten in der Ausbildung a) von Art. 6 für eine Über- gangszeit von fünf Jahren ab dem 1. August 2004 . . . III) Stellen die Mitgliedsstaa- ten sicher, dass die Zahl der Wochenarbeitsstunden kei- nesfalls einen Durchschnitt von 58 während der ersten drei Jahre, von 56 während der folgenden zwei Jahre und 52 während des gegebenen- falls verbleibenden Zeit- raums übersteigt. In den Ein- gangsbestimmungen ist ganz klar darauf abgehoben, dass davon die Regelungen des EuGH-Urteiles unberührt bleiben und dass es sich hier- bei um Notwendigkeiten zur Sicherstellung der Patienten- versorgung handelt, deren Abstellung ein vordringliches Ziel darstellt!

Ich hoffe dringend, dass die Ausführungen der Kollegen nicht das Schlusswort in die- ser enorm wichtigen Fra- gestellung des ärztlichen Be-

rufes darstellen werden. Die zwingend notwendige Ent- rümpelung des Tätigkeitspro- fils der Assistenzärzte würde durch das Festzimmern auf die 48+12-Stunden-Woche für viele weitere Jahre aufge- schoben werden. Erneut las- sen wir es zu, dass Keile zwi- schen die Kollegen getrieben werden und unter dem Deck- mantel der Patientenversor- gung, der Aus- und Weiterbil- dung und nicht zuletzt der an- gemessenen (?) Bezahlung die jungen Ärzte als Einspar- faktor missbraucht werden, indem ihnen ständig weitere berufsfremde Tätigkeiten aufgebürdet werden. Sollten die Kollegen der MHH tatsächlich in der Lage sein, auf der Basis ihrer KLV nach- zuweisen, dass sie 60 Stunden pro Woche mit ärztlichen Tätigkeiten beschäftigt sind?

Ich behaupte: Nach Abzug aller fachfremden Papier- und Verwaltungstätigkeiten bliebe ein völlig normales Berufsbild übrig! Nur wird man das nie erreichen, wenn man öffentlich behauptet, nur durch 22 Stunden mehr als jeder andere Arbeitneh- mer könne eine qualitativ hochwertige Medizin ge- macht und eine zeitgerechte Ausbildung gewährleistet werden. Nur Solidarität wird den Beruf des Arztes wieder attraktiv machen und die un- haltbaren Zustände an unse- ren Kliniken endlich been- den. Das werden wir durch derartige Schlussworte sicher nicht erreichen!

Michael Kammermeier,

Bodelschwinghstraße 4, 92224 Amberg

A

A3172 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4722. November 2002

B R I E F E

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Die Redaktion veröffent- licht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fin- gierten Adressen. Dies gilt auch für Leserbriefe, die uns per E-Mail erreichen.

Alle Leserbriefe werden mit vollem Namen und vollständiger Anschrift ge- bracht. Wir behalten uns eine Kürzung bei allen Le- serbriefen vor.

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