S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 6 / 1 3 19 K U R Z - I N F O
tigten ihre Bereitschaft, weiter- hin alles daran zu setzen, um die Probleme nachhaltig zu lö- sen.
Schützen heisst nützen Innerhalb der Branche herrscht nach wie vor Unverständnis über die Tatsache, dass Hochstamm- bäume zwar massiv finanziell ge- fördert werden, die Verarbeitung Geld. Was mit den Mostbirnen
der Ernte 2013 geschehen soll, ist zurzeit noch ungewiss. Im Zentrum der Diskussion stan- den insbesondere sofortige Massnahmen zur kurzfristigen Lagerentlastung, damit die Ver- arbeitung der Ernte 2013 gesi- chert werden kann. Dazu sind bereits erste Schritte eingeleitet worden. Die Teilnehmer bekräf- sungen für die Ernte 2013 und
darüber hinaus (siehe auch Fak- tenblatt).
Aktuell ist doppelt so viel Bir- nensaftkonzentrat an Lager, wie im Inland jährlich abgesetzt werden kann. Diese Übermen- gen bereiten den Mostobstpro- duzenten und -verarbeitern Kopfzerbrechen. Für Marktent- lastungsmassnahmen fehlt das
Mostbirnen bereiten
Kopfzerbrechen
Auf Einladung des Schweizer Obstverbands besprachen am 26. FebruarVertreter des Schwei- zerischen Bauernverbands (SBV), von Hochstamm Suisse und vom Bundesamt für Landwirt- schaft (BLW) am Runden Tisch die angespannte Marktlage bei Mostbirnen und suchten Lö-
Baumstreifen während der Blüte offen halten
Über den Winter begrünte Baumstreifen in Kern- und Stein- obstanlagen mit schwach wachsenden Unterlagen, die eine Un- krautbedeckung von mehr als 50% aufweisen, sollen vor der Blüte durch Hacken oder mit Blattherbiziden von Kräutern und Gräsern befreit werden. Der ideale Zeitpunkt ist etwa drei bis vierWochen vor der Blüte. Die dadurch wegfallende Konkurrenz der Begrünung und der frei werdende Stickstoff kommen den Bäumen zugute. Ein gras- und krautfreier Baumstreifen kann zudem während des Tages mehr Wärme aufnehmen und diese in der Nacht wieder abgeben. Bei einem Spätfrost kann dies mithelfen, die Frostschäden etwas zu verringern.
Zwetschgen- und Aprikosenschnitt
1. Obstanlagen, in denen das Zwetschgensterben Probleme bereitet, werden aus folgenden Gründen vorzugsweise erst im Frühjahr geschnitten:
2. Der Saftstrom der Pflanzen fliesst im Frühjahr von unten nach oben. Bei Schnittarbeiten tritt daher Pflanzensaft aus.
Daher können Bakterien nicht so leicht über die Schnittwun- den eindringen, im Gegenteil, sie werden eher weggespült.
3. Je wärmer die Witterung, desto kleiner die Bakterienpopula- tion auf der Rinde und desto weniger aktiv sind die Bakterien.
4. Im Frühjahr kann der Baum viel schneller die Schnittwun- den schliessen. Auch Aprikosen werden aus denselben Gründen mit Vorteil erst im Frühjahr geschnitten. Am Stein- obstzentrum Breitenhof schneiden wir seit Jahren die Apri- kosen sogar erst in der Blüte. Seither sind die Baumverluste wegen Bakterienbefalls sehr gering.
Pflanzsaison 2012/2013
Bedingt durch den nassen Herbst und die fehlenden Trocken- perioden im Winter konnten viele Pflanzungen nicht durchge- führt werden. Für Neupflanzungen ist es jedoch noch keinesfalls zu spät. Es ist aber enorm wichtig, dass sofort nach der Pflan- zung die Bewässerung installiert wird. Bei trockener Witterung darf dann auch nicht zu lange mit der Bewässerung zugewartet werden. Wenn die ersten Trockenheitssymptome an den Jung- bäumen sichtbar sind, ist es schon zu spät. Vor allem das Stein- obst ist in dieser Hinsicht sehr empfindlich und die Bäume trei- ben dann nicht mehr durch. Kurze Triebe und kleines Volumen sind die Folgen.
Pflanzenschutzgeräte einsatzbereit halten
In den meisten Lagen hat die Pflanzenschutzsaison 2013 schon begonnen. Noch vor der ersten Behandlung sollten folgende Punkte unbedingt beachtet werden:
● Für alle Düsen den Durchfluss bei Arbeitsdruck messen.
Düsen mit Durchfluss grösser oder kleiner als 10% des Soll- werts (Düsenkatalog konsultieren) auswechseln beziehungs- weise gründlich reinigen
● Einstellungen überprüfen (Anzahl offene Düsen, Düsen- durchfluss, Druck, Fahrtempo).
● Brühe- und Präparatmengen für die verschiedenen Anlagen gemäss der Baumvolumen-Methode bestimmen. Dazu vor dem Austrieb Laubwandhöhe und mittlere Baumtiefe mes- sen (vergl. Pflanzenschutzempfehlungen Erwerbsobstbau 2012/2013 Seiten 55-63). Thomas Schwizer, Agroscope■
Arbeiten in Obstkulturen
Jungbäume müssen bei Trockenheit sofort nach der Pflanzung bewässert wer- den. Der mittlere Baum wurde nicht bewässert und entwickelte sich nur spär- lich.