S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 7 / 1 2
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K U R Z - I N F O
Europäische Datenbank Kernstück der Arbeiten zur europäischen Koordi- nation sind Datenban- ken. Es gibt unter dem Schirm von ECPGR eine europäische Apfel- und Birnen-Datenbank. Bei- de Datenbanken werden von der Struktur und vom Inhalt her noch ange- passt. Es wurde beschlos- sen, dass die bestehen- den Sortenlisten in den Datenbanken überprüft und aktualisiert werden.
Leider fehlen darin noch
Pflanzsaison 2011/2012 weitgehend abgeschlossen
Ab Mitte März konnte bei guten bis sehr guten Bedingungen ge- pflanzt werden. Die Bodenvorbereitung konnte in der langen Schönwetterphase ohne Hektik organisiert werden, auch wenn die Maschinen bei der Pflanzung oft überbetrieblich eingesetzt werden.
Mancherorts gab es Probleme mit der Verfügbarkeit der Bäume (späte Lieferung der Importbäume). Für Neupflanzungen ist es jedoch noch keinesfalls zu spät, sofern eine Bewässerungsmög- lichkeit besteht, die nach Bedarf zugeschaltet werden kann.
Späte Frühjahrspflanzungen mit gesundem Baummaterial, das direkt aus dem Kühlraum in den immer wärmer werdenden Bo- den gepflanzt wird, können sich bei genügender Bodenfeuchte besser entwickeln als früh (in den kalten Boden) gepflanzte Bäume. Dabei ist jedoch die Feuerbrandsituation zu beachten.
Eine späte Pflanzung bedeutet oftmals eine verzögerte Blüte.
Bei steigender Infektionsgefahr müssen deshalb die Blüten der Jungbäume entfernt werden. Eine Totaleinnetzung der Parzelle hilft ebenfalls, den Erreger von den Jungbäumen fern zu halten.
Pflanzenschutzgeräte einsatzbereit halten
Die Pflanzenschutzsaison 2012 beginnt in diesen Tagen, beim Apfel auch in späten Lagen. Frühe Behandlungen gegen Birn- blattsauger und Pilzkrankheiten im Steinobst (Pfirsich und Aprikose) sind bereits Mitte März erfolgt. Vor der ersten Be- handlung sind folgende Punkte unbedingt zu beachten:
G Für alle Düsen Durchfluss bei Arbeitsdruck messen. Düsen mit Durchfluss grösser oder kleiner als 10% des Sollwerts (Düsenkatalog konsultieren) auswechseln beziehungswei- se gründlich reinigen.
G Einstellungen überprüfen: Anzahl offener Düsen, Düsen- durchfluss, Druck, Fahrtempo.
G Brühe- und Präparatmengen für die verschiedenen Anla- gen gemäss der Baumvolumen-Methode bestimmen. Dazu vor dem Austrieb Laubwandhöhe und mittlere Baumtiefe messen (vgl. Pflanzenschutzempfehlung Erwerbsobstbau 2012/2013, S. 55-59).
Baumstreifen während der Blüte offen halten
Das trockene Wetter während der ersten drei Märzwochen hat dieVerunkrautung in den Baumstreifen gebremst, sodass die im Herbst mit Basta behandelten Anlagen meist noch sehr sauber sind. Dies wird sich jedoch bei feuchter und warmer Frühlings- witterung rasch ändern. Über den Winter begrünte Baumstrei- fen in Kern- und Steinobstanlagen mit schwach wachsenden Unterlagen, die eine Unkrautbedeckung von mehr als 50% auf- weisen, sollten vor der Blüte durch Hacken oder mit Blattherbi- ziden von Kräutern und Gräsern befreit werden. Der ideale Zeitpunkt ist etwa drei bis vier Wochen vor der Blüte. Die dadurch wegfallende Konkur- renz der Begrünung und der frei werdende Stickstoff kommen den Bäumen zugute.
Reto Leumann, ACWI
Arbeiten in Obstkulturen
Teilnehmende des Meetings der ECPGR-Arbeits- gruppe Apfel und Birne in Weggis.
(Foto: David Szalat- nay, Fachstelle Obst des Kt. Zürich) Baumschule Wädens- wil: Anzucht von Pflanzmaterial für den Affinitätsversuch mit Williams/Swiss Wil- liams auf den Unterla- gen: Quitte A, Quitte Eline und BA 29 mit und ohne Zwischen- veredlung.