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Arbeiten in Obstkulturen

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 2 4 / 1 2

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K U R Z - I N F O

Steinobsternte

OhneWitterungsschutz keine Kirschenernte. Mit diesenWorten kann die diesjährige Kirschenernte zusammengefasst werden.

Sie lag mengenmässig deutlich unter den Erwartungen und war die viertkleinste seit Jahrzehnten. Schuld daran war die abVege- tationsbeginn mehrheitlich ungünstigeWitterung über die gan- ze Vegetationsperiode, aber auch die starken Winterfröste im Februar, die Holz- und Knospenschäden hinterliessen.

Das Produktezentrum Kirschen/Zwetschgen SOV hatte be- schlossen, bei den Tafelkirschen nur noch Abgangspreise ab Verladeplatz zu veröffentlichen, um die Flexibilität bei der Pro- duzentenpreisgestaltung zu erhöhen. Produzenten und Händ- ler waren angehalten, bilateral und vorwärtsgerichtet die defi- nitiven Produzentenpreis auf der Basis auszuhandeln. Bei der Ablieferung mussten die Preise bekannt sein.

Trotz des starken Winterfrosts war der Blütenansatz bei den Zwetschgen gut. Doch auch bei ihnen dezimierte die mehrheit- lich ungünstige Witterung laufend die Ernte, sodass am Ende noch ein knappes Viertel der letztjährigen Menge übrig blieb.

Obstanlage sauber halten

Eine saubere, «aufgeräumte» Obstanlage kann Krankheiten vor- beugen oder vermindern. Der letzte Mulchdurchgang sollte noch vor dem Einwintern – unter möglichst trockenen Bedin- gungen – gemacht werden. Ein kurz gemulchter, dichter Gras- bestand in den Fahrgassen reduziert die Neubesiedlung von Mäusen. Zudem wird der Laubabbau beschleunigt. In Parzellen mit Krebsbefall (Gala, Rubinette, Cox Orange sowie die Club- sorten Rubens®und Kanzi®) sollten jetzt die stark befallenen Bäume aus der Anlage entfernt werden. Damit wird das Infekti- onspotenzial reduziert. Beim Laubfall erkennt man die befalle- nen Bäume recht gut.

Grosse Vorsicht ist geboten, wenn die Obstanlage neben exten- siv genutzten Flächen liegt. In den meisten Gegenden liegen die Mäusepopulationen auf hohem Niveau, was einen sehr starken Einwanderungsdruck in die Obstanlagen bedeutet. Der Mäu- sebekämpfung muss diesen Winter erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Neupflanzungen

Wegen des schlechten Herbstwetters konnten erst vereinzelte Neupflanzungen gemacht werden. Muss der Boden für die Pflanzung sogar noch bearbeitet werden, sollte mit grösster Vorsicht vorgegangen werden. Durch rotierende Messer verur- sachte Schmierschichten oder verdichtete Böden sind schlech- te Voraussetzungen für Jungbäume. Kümmerwuchs und Ver- greisungen sind die Folge. Obwohl Herbstpflanzungen besser sind, sollte die Pflanzung bei schlechten Bedingungen verscho- ben werden.

Schutz gegen Hasen

Hasen können äusserst hartnäckig sein. Sie lassen sich nicht durch die üblichen Massnahmen vom Beschädigen der Bäume abhalten. Abhilfe kann ein Schälschutz bieten. Auf dem Stein- obstzentrum Breitenhof benützen wir schon seit Jahren den Schälschutz mit der HandelsbezeichnungWöbra. Er besteht aus Quarzsand gemischt mit einem Bindemittel. Nach dem Aus-

bringen mit einem Pinsel verhindert ein transparenter, quarz- sandhaltiger Belag das Schälen oder Anfressen durch Wildtiere.

Der Belag hält mehrere Jahre. Durch das Dickenwachstum der Bäume zerreisst zwar der Belag, er bleibt aber am Baum haften und schützt den Stamm so mehrere Jahre.

Früher Schneefall

In einigen Schweizer Regionen fiel am 27. und 28. Oktober recht viel Schnee. Die Bäume, noch voll im Laub oder sogar noch mit sehr späten Apfelsorten behangen, trugen sehr schwer an dieser Last. Zum Glück fielen die Astbruchschäden nicht sonderlich gross aus. Am schlimmsten traf es die Aprikosen. Auf dem Stein- obstzentrum Breitenhof steht ein Aprikosensortenversuch mit einer Rundkronen-Erziehung ohne Mitteltrieb. Bis zum Schnee- fall zeigte sich diese Anlage mit robusten Bäumen bei bester Ge- sundheit. Durch die enorme Schneelast zerriss es jedoch einige Bäume teils bis auf den letzten Ast.

Weiterbildung

Während der Wintermonate werden verschiedene Kurse und Fachtagungen diverser Organisationen angeboten. Nutzen Sie die Chance davon zu profitieren! Als Agri-Top Betrieb sind Sie verpflichtet, mindestens alle drei Jahre einenWeiterbildungstag zu besuchen. Der gegenseitige Austausch und das gesellige Bei- sammensein unter Berufskollegen kommen dabei sicherlich auch nicht zu kurz! Thomas Schwizer, ACW

Arbeiten in Obstkulturen

Durch Wöbra ge- schützte Bäume wer- den von Hasen nicht mehr angefressen.

Schneedruckschäden an Aprikosenbäumen, die als Rundkrone ohne Mitteltrieb erzogen wurden. Teilweise zerriss es die Bäu- me vollständig, während Aprikosenbäume, die als Spindel er- zogen wurden, keinerlei Schäden aufwiesen.

Referenzen

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