Presseinformation
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
KVB-Vorstand kontert Marburger Bund: Ambulante Not- fallbehandlung als Domäne der Praxen
München, 10. Mai 2017: Deutliche Kritik an einem gestern in Berlin vom Mar- burger Bund vorgestellten Eckpunktepapier zur Notfallversorgung übte heute in München der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB).
„Dem Marburger Bund geht es mit seinem Papier wohl ausschließlich darum, für die Krankenhäuser neue Geldquellen auf Kosten der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten zu erschließen. Wenn es wirklich das Ziel wäre, die Patientenversorgung zu verbessern, dann würde man sich doch mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen und die Ergebnisse anschließend gemein- sam kommunizieren. Fakt ist, dass das Gros aller ambulanten Behandlungs- fälle während und außerhalb der Sprechstundenzeiten der Praxen nach wie vor durch die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten geleistet wird – und nicht etwa durch die Kliniken, die primär für die stationäre Versorgung zuständig sind“, erklärte der Vorstand der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr.
Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp.
Der Vorstand der KVB verwies darauf, dass im Ärztlichen Bereitschaftsdienst in Bayern im Rahmen von Hausbesuchen durch niedergelassene Ärzte sowie durch Behandlungen in Bereitschaftspraxen jährlich rund 1,5 Millionen Men- schen medizinisch versorgt werden - Tendenz steigend. Durch die Weiterent- wicklung des Bereitschaftsdienstes mit zentral gelegenen Bereitschaftspraxen und einem separaten Fahrdienst mit eigenen Fahrern, die die Ärzte im Dienst entlasten, habe man in Bayern die passende Lösung für eine zukunftsorien- tierte Notfallbehandlung gefunden. „Wir sind sehr froh, dass die Verantwortli- chen der Kliniken auf regionaler Ebene im Gegensatz zur Führungsspitze des Marburger Bundes vorurteilsfrei und offen an die Sache herangehen. In kon- struktiven Gesprächen vor Ort gelingt es im Regelfall zügig, sich über die Ein- richtung einer Bereitschaftspraxis neben einer stark frequentierten Notauf- nahme zu verständigen und so für klare Wege und Zuständigkeiten im Falle eines ambulanten Notfalls zu sorgen“, so der Vorstand der KVB.
Ebenfalls kritisch sieht der Vorstand die Aussagen aus dem Eckpunktepapier des Marburger Bundes zur bundesweit einheitlichen Bereitschaftsdienst-Ruf- nummer 116117. Zumindest in Bayern werde diese Nummer sehr gut genutzt und sei auch rund um die Uhr erreichbar. „Bei der 116117 handelt es sich um einen Service der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, der für die Patienten kostenfrei erreichbar ist. Anstatt diesen schlecht zu reden, sollte der Marburger Bund besser positiv dafür werben, dass die Nummer noch stärker genutzt wird“, wie der Vorstand der KVB meint.
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